Coronavirus (Sars-CoV-2)

Zu dem ganzen Wirrwarr der Begrifflichkeiten hier gibt es einen, wie ich finde, ganz vernünftigen Beitrag von Quarks.

"Was die Daten zu Corona aussagen und was nicht":
https://www.quarks.de/gesundheit/was-die-daten-zu-corona-aussagen-und-was-nicht (Archiv-Version vom 04.05.2020) (05.05.20)

Daraus u. a. nochmal zu dieser Ländervergleicherei (fett von mir), das ist wirklich "Äpfel und Birnen":

Kann man Länder miteinander vergleichen?

Kaum. Die Länder testen anders, die Bevölkerungs- und Wohnungsstruktur ist unterschiedlich, das soziale Leben spielt sich anders ab. Hier kommen also verschiedene Grundbedingungen und auch eine ganz andere Datenlage zusammen.

@Geisonik

Geisonik schrieb:Ich sage ja nicht das die Situation leicht ist, ich sage nur das es kein Grund ist seine Kinder zu schlagen.

Da kann man jetzt diskutieren, wie es zu Gewalt in Familien kommt... Fakt ist aber doch: es gibt sie. Und sie wird nicht abnehmen dadurch, dass Kinder und Jugendliche derzeit kaum bis keine Alternativen mehr haben, dem zu entfliehen (wurde oben schon alles aufgezählt, von KiTa über Ferienreisen bis zum Jugendclub) oder sich (heimlich) Hilfe zu suchen. Sie können (bundeslandabhängig) ja nicht mal draußen "rumlungern".

Anaximander schrieb:Die Exzess-mortalität ist aber eben das: also zu viele Tote in einem Jahr ohne Beurteilung der Ursache.

Ja, das stimmt. Aber was ist denn nun genau dein Punkt...? :)

(sorry, bin eigtl. im Home Office, müsste eigtl. arbeiten und schaffe es nur am Rande, hier und da ein paar Beiträge zu lesen :D )

Anaximander schrieb:Jetzt sind sie das europäische Land mit den meisten Coronataoten.

@Anaximander
UK, also Schottland, England, Wales und die Iren zusammengerechnet mit einzelnen europäischen Ländern zu vergleichen bringt natürlich die gewünschten Zahlen. Wenn man schon von Ländern spricht bzw länder untereinander vergleichen will, dann sollte man nicht UK als ein Land bezeichnen.

Anaximander schrieb:Könntest Du erstmal bitte *irgendwas* zitieren.

Immerhin bist Du es, der hier mit Zahlen um sich wirft, und daraus jede Menge (falsche) Schlussfolgerungen zieht, bis jetzt habe ich aber noch keinen Beleg gesehen.

Kalman schrieb:Ja, das würde mich auch mal interessieren. Wer Belege fordert, sollte auch aufgefordert im Post welche zeigen. Dann müsste man schon selber nicht immer alles googlen.

Was hättest denn gerne belegt? Die Heinsberg-Studie ist mittlerweile Allgemeinwissen.
Alles andere, sämtliche Fakten auf denen meine Überlegungen beruhen, habe ich in meinen früheren Beiträgen belegt.

Schlussfolgerungen brauche ich nicht belegen, da diese aus logischem Denken kommen.

Macht euch doch mal die Mühe Unterhaltungen nachzuvollziehen und die aktuellsten Seiten des Threads immer vollständig zu lesen, dann hättet ihr das Problem nicht.

EDGARallanPOE schrieb:Steht eine Person einmal in der Statistik , ist ein "man muss aber erstmal feststellen" nicht mehr möglich, denn diese Person wird wenige Tage danach in einem Erdbegräbnis, oder einer Einäscherung beigesetzt. Und steht für medizinische Untersuchungen, nicht mehr zur Verfügung.

Man kann aber jetzt immer noch repräsentative Obduktionen durchführen und den Anteil der tatsächlich AN Corona gestorbenen ermitteln.

marlonc schrieb:Macht euch doch mal die Mühe Unterhaltungen nachzuvollziehen und die aktuellsten Seiten des Threads immer vollständig zu lesen, dann hättet ihr das Problem nicht.

Gegenfrage:

Warum machst du dir nicht die Mühe, dich in in ein Thema einzulesen, die du seit längerem mit uns hier diskutierst ?

Du argumentierst hier andauernd mit der 15% Immunität aus der Heinsberg-Studie.

Offenbarst dann aber mit der Quellenforderung:

marlonc schrieb:Und wieso heißt es dann "Heinsberg-Studie"? Würdest du deine Aussage bitte mal belegen, dass da nur Personen aus Gangelt getestet wurden?

weitestgehende Ahnungslosigkeit unter welchen Bedingungen, diese Studie stattfand.

Dr.Edelfrosch schrieb:UK, also Schottland, England, Wales und die Iren zusammengerechnet mit einzelnen europäischen Ländern zu vergleichen bringt natürlich die gewünschten Zahlen.

Gut...Nordirland kann man rausnehmen, aber die anderen Staaten, sind doch beispielsweise vergleichbar mit den deutschen Bundesländern.

marlonc schrieb:Was hättest denn gerne belegt?

Folgende Aussagen. Bitte.

Abgesehen davon spielt es überhaupt keine Rolle, ob es Gangelt oder Heinsberg war, da die Getesteten so ausgesucht wurden, dass sie bestmöglich die gesamte Bevölkerung repräsentieren.

In Heinsberg sind 15 % der Bevölkerung immun.

i.U.z. "in Gangelt"

Die Herdenimmunität liegt im Kreis Heinsberg bei 15 %.

Denn die Aussagen sind alle sachlich falsch. Darauf beruhen aber Deine "Schlussfolgerungen".

Deswegen zierst Du Dich auch, die entsprechenden Belege vorzulegen. Es gibt nämlich keine. Einfach zu sagen: schau doch in die Heinsberg-Studie hilft nicht weiter, denn genau das steht dort nicht drin.

marlonc schrieb:In Schweden kann man sehr gut sehen, dass Vernunft absolut ausreicht.

Naja, in Schweden ist die Situation schon ein wenig anders und sogesehen eigentlich nicht wirklich vergleichbar... :D

marlonc schrieb:Ob es wirklich eine Übersterblichkeit in Deutschland gibt, steht bei weitem noch nicht fest.

Nö, aber man schaut schon darauf:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Corona/Gesellschaft/bevoelkerung-sterbefaelle.html

Interessant ist, wie hier farblich getrickst wird. Die Kurve aus 2018 (hohe Übersterblichkeit durch Grippe) sieht man kaum...!

marlonc schrieb:Da in Heinsberg ein großer Aufwand betrieben wurde, Infektionswege nachzuvollziehen, kann man annehmen, dass der Faktor für die Dunkelziffer anderswo eher größer als kleiner ist.

Nicht nur das. Man hat dort auch relativ frühzeitig Maßnahmen ergriffen:

Am 27. Februar 2020 wurden 400 Menschen, die am 15. Februar in Kontakt mit am Coronavirus Erkrankten gekommen sein könnten, im Kreis Heinsberg für 14 Tage unter häusliche Quarantäne gestellt.[24] Später am Abend waren schätzungsweise 1000 Menschen im Kreis Heinsberg – die genannten 400 und ihre Familien – in vorsorglicher häuslicher Quarantäne.

Am 28. Februar 2020 entschied der Krisenstab des Kreises die sofortige Schließung aller Schulen, Kindertageseinrichtungen und Tagespflegeeinrichtungen bis einschließlich 6. März 2020. Später wurde dies vom Kreis bis 13. März verlängert und ab dem 16. März landesweit vom Kultusministerium verordnet.
Wikipedia: COVID-19-Pandemie im Kreis Heinsberg#Quarantänemaßnahmen, Schließungen und Verbote im Kreis

Im restlichen Teil von Deutschland hat man die Welle erst einmal noch schön zwei Wochen weiter durch alle Schulen, Kindergärten usw. laufen lassen.

@marlonc

Achso, und dann noch diese Aussage:

Dann gibt es noch den FAKT, dass zwischen den erfassten Fällen im Kreis Heinsberg und der Quote an tatsächlich Infizierten/wieder Geheilten ein Faktor von 22 liegt.
Das ist keine Schlussfolgerung oder Schätzung, das ist einfach eine Zahl, die man berechnet und die erstmal stimmt.

Da in Heinsberg ein großer Aufwand betrieben wurde, Infektionswege nachzuvollziehen, kann man annehmen, dass der Faktor für die Dunkelziffer anderswo eher größer als kleiner ist.

Beitrag von marlonc (Seite 422)

Viel Spaß dabei :)

Noumenon schrieb:in Schweden ist die Situation schon ein wenig anders und sogesehen eigentlich nicht wirklich vergleichbar

Klischeebombe.

Norrköping (140.000 Einwohner), 5. Juli 2017:

Original anzeigen (0,4 MB)

Nur um das Klischee mal zu relativieren.

Bildquelle: https://nohomebass.com/2017/07/05/sweden-part-1/

Mehrere Zeitungen berichten unter Berufung auf die BILD, dass bestimmt wird ab wievielen Neuinfektionen ein neuer Lockdown kommt. Dies sollen 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen sein. Das entspräche bundesweit etwa 4.100 Neuinfektionen pro Tag, also der Stand zu Beginn des jetzigen Lockdowns.

Atrox schrieb:dass bestimmt wird ab wievielen Neuinfektionen ein neuer Lockdown kommt. Dies sollen 35 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen sein.

Für meinen Landkreis würde das bedeuten 100 Neuinfizierte pro 7 Tage, oder im Schnitt 14 je Tag. Das hatten wir hier zuletzt überschritten am 16.04.
Seitdem haben wir diese Werte nicht mehr erreicht und wir liegen so bei ca. 5 neuen Fällen pro Tag max..

EDIT: ich bin ja wirklich interessiert an Zahlen von Mitte Juni, wie sich die Kita/Schulöffnungen auswirken..

Atrox schrieb:Das entspräche bundesweit etwa 4.100 Neuinfektionen pro Tag, also der Stand zu Beginn des jetzigen Lockdowns.

Habe gerade mal in meinen Worldometer - Notizen geblättert. Das letzte Datum mit einer Meldung über 4.100 war der 9.April, mit 4450 Neuinfektionen.

@RayWonders

Vom ersten Eindruck her wirkt das auf mich nach einem sinnvollen Kriterium, auch wenn einige Maßnahmen wohl weitergefahren werden müssen, um dies zu verhindern, wie Abstandsregeln am Arbeitsplatz oder in der Gastronomie.

Unter dem Vorbehalt, dass mir keine weiteren Einwände einfallen, gibt es von mir einen Daumen hoch.

EDGARallanPOE schrieb:Habe gerade mal in meinen Worldometer - Notizen geblättert. Das letzte Datum mit einer Meldung über 4.100 war der 9.April, mit 4450 Neuinfektionen.

Japp, ist richtig. Vor dem Peak war es der 23.03. (mit einem Ausreißer am 20.03.). Ich denke es ist nicht unerheblich, dass wir erstmal weit unter der Grenze liegen. Eben weil die Statistik zeitverzögert ist.

Atrox schrieb:Das entspräche bundesweit etwa 4.100 Neuinfektionen pro Tag,

Obwohl das schon eine gewaltige Menge ist.

Denn es fehlt ja eine 0 aufgrund der Dunkelziffer.

3 Tage lang 4100 neue bestätigte Fälle...bedeutet ja unter Zuhilfenahme der Erkenntnisse der Heinsberg-Studie 100.000 Neuinfizierte.

Ehrlich gesagt, ich denke, die 35 auf 100.000 sind eine zu niedrig gelegte Latte. Es dürfte klar sein, dass die Zahlen, bei den zahlreichen
Lockerungen steigen. Und 4100 Neuinfektionen am Tag liegen ja noch deutlich unter den Zahlen von Ende März/ Anfang April. Welche unser Gesundheitssystem offenbar ja verkraftet hat. Ohne größere Probleme, scheinbar.

V8Turbo schrieb:nd 4100 Neuinfektionen am Tag liegen ja noch deutlich unter den Zahlen von Ende März/ Anfang April. Welche unser Gesundheitssystem offenbar ja verkraftet hat. Ohne größere Probleme, scheinbar.

Aber auch nur weil diese Anzahl an Neuinfektionen nicht weiter Anstieg..

V8Turbo schrieb:. Und 4100 Neuinfektionen am Tag liegen ja noch deutlich unter den Zahlen von Ende März/ Anfang April. Welche unser Gesundheitssystem offenbar ja verkraftet hat. Ohne größere Probleme, scheinbar.

Viele Leute verstehen nicht, was der Angst vor einer zweiten Welle nach Lockerungen zugrundeliegt. Wir brauchen immer ca. 10-14 Tage, um auf Änderungen zu reagieren, bis sich der Effekt in den Statistiken niederschlägt.

Gehen wir jetzt mal davon aus, dass die Verdopplungszeit bei 4 Tagen liegt (bei eher ungebremster Ausbreitung), passen gut 3 Verdopplungsintervalle in den Reaktionszeitraum.

Im März haben wir (Beispiel) bei 5000 aktuell Infizierten angefangen mit dem Lockdown. Nach den 14 Tagen haben wir 40 000.

Jetzt (Beispiel) fangen wir bei 15 000 aktuell Infizierten mit den Lockerungen an - wenn's dumm läuft, haben wir dann 120 000 Infizierte, bis wir reagieren, und dann 960 000 bis die Zuwachsrate wieder da ist, wo sie heute ist.

Exponentielles Wachstum ist eine Bitch.

V8Turbo schrieb:Ehrlich gesagt, ich denke, die 35 auf 100.000 sind eine zu niedrig gelegte Latte. Es dürfte klar sein, dass die Zahlen, bei den zahlreichenLockerungen steigen. Und 4100 Neuinfektionen am Tag liegen ja noch deutlich unter den Zahlen von Ende März/ Anfang April. Welche unser Gesundheitssystem offenbar ja verkraftet hat. Ohne größere Probleme, scheinbar.

Es gilt aber die Dynamik zu berücksichtigen, mit welcher die 2 Infektionswelle aller Wahrscheinlichkeit nach starten würde. Darauf haben die Virologen vor kurzem erst, immer wieder hingewiesen.

Die erste Infektionswelle musste noch aus dem "Nichts" von einzelnen infizierten Personen oder den vielzitierten "Hotspots" starten.

Zwischenzeitlich hat sich das Virus im gesamten Land, zwar noch in unterschiedlich starker Ausprägung, aber eben flächendeckend etabliert.

Durch diesen Umstand, warnten die Virologen bereits eindringlich, vor einem Infektionsverlauf der uns in seiner "Wucht" überraschen könnte, und uns in relativ kurzer Zeit, jegliche Kontrolle über das Geschehen entreißen könnte.

EDGARallanPOE schrieb:Die erste Infektionswelle musste noch aus dem "Nichts" von einzelnen infizierten Personen oder den vielzitierten "Hotspots" starten.

Zwischenzeitlich hat sich das Virus im gesamten Land, zwar noch in unterschiedlich starker Ausprägung, aber eben flächendeckend etabliert.

Durch diesen Umstand, warnten die Virologen bereits eindringlich, vor einem Infektionsverlauf der uns in seiner "Wucht" überraschen könnte, und uns in relativ kurzer Zeit, jegliche Kontrolle über das Geschehen entreißen könnte

Genau das. Bei einem exponentiellen Wachstum ergeben sich 75% der Fälle in den letzten 2 Verdopplungszeiträumen, ca. 90% in den letzten 3 Verdopplungszeiträumen. Bei den Verdopplungszeiten, die wir am Anfang hatten, würden wir bsp. von 100.000 auf eine Million Fälle weniger als 2 Wochen brauchen.