Coronavirus (Sars-CoV-2)

Nach dem Motto No Risk No Fan, trifft ja eh nur die Alten, aber denen kann man ja ein Glas Milch und ein par Eier vor die Tür stellen, wie hier einer schrieb.

Glünggi schrieb:Positiv ist hingegen die Meldung, dass man Coronaviren relativ gut in der Kläranlage nachweisen kann

Was wird wohl mit den Viren im Wasser passieren? Rausgefiltert werden können die sicherlich nicht. Also könnten die ins Trinkwasser gelangen, oder?
Und was wird passieren, wenn man solches "kontaminiertes" Trinkwasser auch wirklich trinkt - unabgekocht?

juanita schrieb:Von daher leuchtet mir dieses Argument gegen mehr Tests nicht ein:...

vielleicht weil man noch immer zu wenig Kapazitäten dafür hat und die Tests auch nicht 100% sicher sind?

Optimist schrieb:Was wird wohl mit den Viren im Wasser passieren? Rausgefiltert werden können die sicherlich nicht. Also könnten die ins Trinkwasser gelangen, oder?
Und was wird passieren, wenn man solches "kontaminiertes" Trinkwasser auch wirklich trinkt - unabgekocht?

Genau wie jede Menge andere Viren gehen die zum größten Teil durch die Säure im Wasser irgendwann kaputt, wenn sie nicht der UV-Einfluss in der Kläranlage oder die verschiedenen Schritte der Trinkwasseraufbereitung wie z.B. Ozonbehandlung kaputtmachen. Und selbst wenn einige Viren im Trinkwasser bis zum Konsumenten kommen, reicht die Viruslast vermutlich bei weitem nicht aus, um jemanden anzustecken.

Man kriegt ja von Leitungswasser auch kein HIV.

@bgeoweh
aha, gut zu wissen.

bgeoweh schrieb:durch die Säure im Wasser

darüber staune ich etwas bzw. wo die in solch nennenswerter Konzentration herkommt, dass die Viren dadurch kaputt gehen können?
Durch den geringen Prozentsatz der bei verzehrten Lebensmitteln anfällt, könnte ich mir das nicht vorstellen. Bliebe also noch die Industrie als Verursacher. Aber dürfen die denn alles einfach so ungefiltert ins Abwasser leiten?

Optimist schrieb:darüber staune ich etwas bzw. wo die in solch nennenswerter Konzentration herkommt, dass die Viren dadurch kaputt gehen können?
Durch den geringen Prozentsatz der bei verzehrten Lebensmittel anfällt, könnte ich mir das nicht vorstellen. Bliebe also noch die Industrie als Verursacher. Aber dürfen die denn alles einfach so ungefiltert ins Abwasser leiten?

Erinnere dich mal an den Schulunterricht zurück, das Wassermolekül zerfällt ständig in H₃O⁺ unf OH^- - Ionen, die auch wieder zusammenkommen und zu Wasser reagieren. Dynamisches Gleichgewicht bei pH 7. Ein Säure- oder Hydroxylion kann aber auch mit anderen Sachen reagieren, wenn es die zuerst trifft.

D.h. auch in reinstem Wasser ist eine geringe Menge "Wassersäure", das lässt sich nicht verhindern. Deswegen greift Wasser ja so viele Sachen auf Dauer an.

bgeoweh schrieb:Erinnere dich mal an den Schulunterricht zurück...

Lange ists her - wusste ich nicht mehr ;) - aber danke für die Auffrischung.

bgeoweh schrieb:D.h. auch in reinstem Wasser ist eine geringe Menge "Wassersäure", das lässt sich nicht verhindern

ach so da hatte ich das also falsch in Erinnerung, ich dachte, H2O sei immer neutral und daran orientieren sich alle anderen Messergebnisse (ob sauer oder basisch).

Wenn es also demnach in Richtung "sauer" geht, dann heißt das, dass man das aber ganz und gar nicht rausschmeckt.

Aber wie auch immer, Hauptsache die Viren können darin nicht groß "überleben". :)

@Optimist

Leitungswasser durchläuft aber auch so etliche Behandlungsschritte bevor es in die Leitung kommt, auch mehrere Desinfektionsschritte, z.B. mit Ozon oder UV-Strahlung. Danach ist das Wasser so gut wie steril, das überlebt kein Virus.

Hier eine Liste, was es alles gibt und wozu es gut ist:

Wikipedia: Wasseraufbereitung#Verfahren der Wasseraufbereitung

bgeoweh schrieb:Deswegen greift Wasser ja so viele Sachen auf Dauer an.

Bis zu dem Satz war ich ja noch bei dir. Klar, alles sehr laienhaft ausgedrückt, inhaltlich hatte das aber habe und Fuß.
Der Satz ist dann aber danach. Dass Wasser manch Materialien auf Dauer angreift, liegt nicht an den Mini-Konzentration an Hydronium-Ionen im Wasser. Das Wasser greift sie Materialien in der Regel auch nicht selbst an, sondern dient nur als Reaktionsmedium. Zum Beispiel bei der Oxidation von Eisen, wenn dieses in Gegenwart von Wasser rostet. Angegriffen wird das Eisen im diesem Fall nicht vom Wasser, sondern vom in geringen Mengen im Wasser gelösten Sauerstoff der Luft.

Btw: Neben der "Wassersäure* sollte man auch nicht die "Wasserbase" unter den Tisch fallen lassen, die als Gegenstück im gleichen Maße in reinem Wasser auftritt.
Hast du bei den Ionen auch erwähnt, ich weiß. Am Ende hast du dann aber nur noch die "Wassersäure" erwähnt und wie man an der unmittelbaren Antwort sehr gut erkennen kann suggeriert das dem Laien ganz schnell fälschlicherweise, dass reines Wasser auch ein wenig sauer wäre.

Optimist schrieb:H2O sei immer neutral und daran orientieren sich alle anderen Messergebnisse (ob sauer oder basisch).

Reines H2O, das nicht im Austausch mit der Umwelt steht, ist auch immer neutral.
Tatsächlich ist es im Alltag dann aber doch leicht sauer. Das liegt jedoch nicht an den selbst produzierten Säure-Ionen, sondern daran, dass auch die Gase der Umgebungsluft in geringen Mengen im Wasser gelöst sind. Und das Kohlendioxid wird in dieser gelösten Form eben zu Kohlensäure umgewandelt. Dadurch wird das eigentlich neutrale Wasser (pH=7) dann doch leicht sauer (pH=ca.6).


Um den Bogen zum eigentlichen Thema zurück zu schlagen: diese geringen Konzentrationen an Säure - erst recht, wenn sie lediglich aus der Autoprotolyse des Wassers stammen - dürfen Viren und Bakterien kaum etwas ausmachen. Die eingesetzten Mittel bei der Wasseraufbereitung (Chlor, UV-Licht,...) hingegen schon.

RayWonders schrieb:ich wünschte ich hätte Hoffnung, und könnte sagen bis zum Herbst ist die Pandemie vorbei. aber mit den Lockerungen überall in den Staaten, wird es wohl mehrere Wellen geben, bis Medikamente und Impfstoffe entwickelt wurden..

Die Experten sind sich insgesamt einig darüber, dass Prognosen aufgrund des dynamischen Geschehens schwierig sind. Das Ding ist ja schon vielfach mutiert. Hierbei muss man aber unterscheiden zwischen „stillen“ Mutationen, an den Stellen, die nicht exprimiert werden und Mutationen, die wirklich einen Einfluss auf die Funktion hat.

RayWonders schrieb:die Chance besteht natürlich, dass der Virus verschwindet weil er durch Mutation weniger infektiös wird z.b...

Eine komplette Ausrottung ohne Impfstoff ist praktisch nicht möglich, wenn nicht DIE Mutation auftritt, die -aus welchen Gründen auch immer- den aktuellen Virusstamm komplett verdrängt und hinzu noch ungefährlich oder kaum übertragbar ist. Wenn man wirklich einen Lockdown Marke Wuhan-Style durchzieht, würde sich das Virus wahrscheinlich Mindestens in Krankenhäusern und anderen Pflegeeinrichtungen halten. Anderenfalls bleibt das Problem, dass man schon vor den ersten Symptomen infektiös ist, sprich es laufen immer Überträger rum.

Ich persönlich halte eine zweite Welle für wahrscheinlich. Wie stark diese ist und ob sie schlussendlich auftritt, kann niemand sagen. Dafür liegen die Dunkelziffern (mit Blick auf Herdenimmunität), sowie Hintergrund-Immunität noch zu versteckt. Es wird ja schon vermutet, dass eine frühere Infektion mit einem der anderen Coronaviren einen Einfluss hat. Man wird sich da sicherlich ein wenig an Österreich orientieren können.

@Optimist
Wie hier schon erwähnt wurde, halten auch die Fachleute die Gefahr beim Trinkwasser für nicht existent. Aber trotzdem lässt sich das Virus sehr gut im Abwasser nachweisen und so kann rechtzeitig vor einer neuen Welle gewarnt werden.
Jedoch wie gesagt, sollte man das relativ schnell umsetzen.

Eine zweite Welle von Coronavirus-Infektionen ist sehr wahrscheinlich. Eine neue Studie bestätigt nun Modellrechnungen dazu: Wissenschaftler der Universität Lausanne und des Spitalzentrums Biel rechnen mit einer zweiten Corona-Welle im Juli oder August.

https://www.srf.ch/news/schweiz/das-neuste-zur-coronakrise-die-zweite-welle-kommt-moeglicherweise-im-sommer
Falls wir nicht "sticky to the plan" bleiben und weiter nachlässiger werden im Abstand halten etc., wie es im Moment leider den Anschein macht.

Im US-Bundesstaat New York, bricht wie vor einigen Wochen in Norditalien, das System der privaten Bestatter zusammen.

Obwohl die Krematorien an der Auslastungsgrenze arbeiten und viermal so viele Leichen verbrennen wie im normalen Regelbetrieb, sind die Leichenhallen in Krankenhäusern und bei privaten Bestattern überfüllt.

Soldaten der Armee befinden sich aktuell im Einsatz, um der Lage Herr werden zu können. Rund um die Uhr bergen sie Tote aus deren Häusern, weil die Bestatter mit dieser Arbeit nicht mehr nachkommen.

Seit dem Beginn der Krise hat der Bundesstaat New York, mittlerweile 18000 Tote zu beklagen.


Quelle:

Corona Live Ticker ntv

Meldung vom 1.Mai, 20:43 Uhr

EDGARallanPOE schrieb:Soldaten der Armee befinden sich aktuell im Einsatz, um der Lage Herr werden zu können. Rund um die Uhr bergen sie Tote aus deren Häusern, weil die Bestatter mit dieser Arbeit nicht mehr nachkommen.

Derweilen in Michigan mit Waffen gegen Beschränkungen demonstriert wird. Dringt das nicht bis in andere Staaten durch, was in NY los ist?

Man findet keine Worte mehr.

Optimist schrieb:vielleicht weil man noch immer zu wenig Kapazitäten dafür hat und die Tests auch nicht 100% sicher sind?

Das halte ich für weniger wahrscheinlich, denn diesen Grund könnte man benennen.
Prof. Wieler gab aber als Grund an, weil Tests bei Personen mit weniger stark ausgeprägten Symptomen Unsicherheiten auslösen könnten.
Wohingegen ich als Laie denke dass aufgrund der Pandemie ohnehin schon viel Unsicherheit vorhanden ist, die sich vllt etwas mindern ließe wenn stichprobenartige Tests ergeben würden wie hoch die Dunkelziffer an Infizierten sein könnte und die Letalität evtl. geringer als ursprünglich vermutet ist.
Außerdem könnten Infizierte mit geringen Symptomen, die im Zuge solcher Test als solche erkannt werden, vllt besser isoliert werden so dass sie Kontaktpersonen nicht anstecken können.
Es könnte ja auch sein dass die Viren so mutiert sind dass sie inzwischen weniger gefährlich sind, da eine hohe Sterblichkeit der Wirte für Viren schlechtere Bedingungen für deren Reproduktion darstellen.

juanita schrieb:Prof. Wieler gab aber als Grund an, weil Tests bei Personen mit weniger stark ausgeprägten Symptomen Unsicherheiten auslösen könnten.

Ich verstehe auch gar nicht, wie das gemeint sein soll. Welche Unsicherheiten sind damit gemeint? Ein Test schafft doch eher Klarheit, also Sicherheit?

sooma schrieb:Ich verstehe auch gar nicht, wie das gemeint sein soll. Welche Unsicherheiten sind damit gemeint? Ein Test schafft doch eher Klarheit, also Sicherheit?

Denke ich auch.
Würde ein Test bei mir positiv ausfallen müsste ich dann Quarantäne halten, was für mein Umfeld eine gute Sache wäre, da ich ja trotz Hygienemaßnahmen und Mundschutz beim Einkauf jmd anstecken könnte.
Andererseits, wenn Tests ergeben würden dass ich bereits Antikörper habe würden ein paar Unsicherheiten/Ängste meinerseits schwinden.

juanita schrieb:Andererseits, wenn Tests ergeben würden dass ich bereits Antikörper habe würden ein paar Unsicherheiten/Ängste meinerseits schwinden.

Die Aussage von Prof. Wieler bezog sich auf Tests, die testen ob eine Person an Covid19 erkrankt ist und nicht auf Antikörpertests, die nachweisen ob eine Person eine Covid19 Erkrankung überstanden hat.

Frau.N.Zimmer schrieb:Derweilen in Michigan mit Waffen gegen Beschränkungen demonstriert wird. Dringt das nicht bis in andere Staaten durch, was in NY los ist?

Man findet keine Worte mehr.

Freiheitliche Rechte haben in den Staaten nochmal einen ganz andern Stellenwert als bei uns.
Egoismus hat in den Staaten nochmal einen ganz andern Stellenwert als bei uns.
Je nach politischer Zugehörigkeit und Bundesstaat werden Kollateralschäden auf Menschenleben bezogen in den Staaten mehr als bei uns in Kauf genommen, gebilligt, zum Wohle der Freiheit und der Wirtschaft.
Staatliche Bevormundung, staatliche Eingriffe, Zwang also, werden je nach politischer Zugehörigkeit gar nicht gerne gesehen.

Und nun haben die US-Bürger auch noch einen Präsidenten, der viele Bürger in ihrem freiheitlichen Denken unterstützt.

rhapsody3004 schrieb:Und nun haben die US-Bürger auch noch einen Präsidenten, der viele Bürger in ihrem freiheitlichen Denken unterstützt

Und dabei auch noch das ebenfalls sehr freizügige Waffenrecht nebenbei erwähnt...

Kaum auszudenken, wären bei der gestrigen Erstürmung des Parlaments mit schweren Waffen Schüsse gefallen. Aber diese Hohlbrote hatten wenigstens noch genug gesunden Menschenverstand, sich von der Polizei aufhalten zu lassen.

Kreuzbergerin schrieb:Die Aussage von Prof. Wieler bezog sich auf Tests, die testen ob eine Person an Covid19 erkrankt ist und nicht auf Antikörpertests, die nachweisen ob eine Person eine Covid19 Erkrankung überstanden hat.

Danke für die Klarstellung!
Mir fällt gerade ein, wenn mehr unerkannte Infektionen durch mehr Tests erkannt werden würden kann bei Betroffenen nach Ende der Infektion ebenfalls davon ausgegangen werden dass nun Antikörper vorliegen.

rhapsody3004 schrieb:Je nach politischer Zugehörigkeit und Bundesstaat werden Kollateralschäden auf Menschenleben bezogen in den Staaten mehr als bei uns in Kauf genommen, gebilligt, zum Wohle der Freiheit und der Wirtschaft.

Ich weiß :) Ich hab die Kriege in den letzten Jahren mitbekommen.

Nur hochentwickelte Kulturen, können darüber nachdenken Menschenleben nicht zu opfern. Der Rest verhält sich wie in der Stenzeit. Wahrscheinlich haben die noch einen längeren Weg vor uns als wir. So ein bisschen tritt das ja bei uns auch auf.