Coronavirus (Sars-CoV-2)

Aniara schrieb:Die Isolationspflicht für positiv Getestete wird gekippt?

Es ist ein bisschen schwammig formuliert, klingt aber danach, dass man nicht "krank" zur Arbeit gehen sollte. Also wenn man Symptome hat, sollte man auch weiterhin zuhause bleiben.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article242075043/Neue-Phase-Bundeslaender-wollen-Corona-Isolationspflicht-aufheben-Lauterbach-uebt-Kritik.html

Aniara schrieb:Wenn die Leute dann wenigstens Maske tragen, von mir aus. Aber ob das klappt?

Das wird wie immer sein - der Teil der Leute, die vorher schon entsprechend den Maßnahmen gehandelt haben, werden das positiv getestet sicherlich auch tun. Der andere Teil dann wohl eher nicht.

Mein Arbeitgeber würde es jedenfalls nicht wollen, dass ich positiv getestet auf Arbeit komme und dann vielleicht noch andere Kollegen anstecke, egal ob ich Symptome habe oder nicht.

Viele Menschen machen ja immer wieder privat Antigen-Schnelltests, meist kommen diese aus China.
Dabei muss man folgendes bedenken:

Die Ergebnisse sind nicht 100%ig, denn

Wer gleich zu Beginn einer Infektion testet, könnte zu früh dran sein, zumindest wenn man geimpft ist und womöglich schon mindestens einmal infiziert war. Denn wenn das Immunsystem bereits vorgewarnt ist, wird das Virus oft schneller erkannt. Die Symptome setzen dann früher im Infektionsverlauf ein, auch wenn die Viruslast noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hat. Die Nachweisgrenze für den Schnelltest wird also bei vielen - anders als in der ersten Phase der Pandemie - möglicherweise später überschritten. Ein oder zwei Tage danach fällt der Test dann schon positiv aus.

und auch das kann eine Rolle spielen:

Vor allem eine bereits durchgemachte Infektion könnte außerdem dazu führen, dass Antikörper ein bestimmtes Virusprotein verstärkt "einfangen", das der Test nachweisen soll, das Nukleokapsid, kurz N-Protein. Auch Marc Lütgehetmann hält es für möglich, dass die Testreaktion dadurch beeinträchtigt wird, vor allem am Anfang. Dazu kommt: Die Omikron-Variante vermehrt sich offenbar im Rachen schneller als in der Nase, weshalb ein Nasenabstrich etwas später positiv wird,

Quelle:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Wie-treffsicher-sind-Corona-Schnelltests-noch,schnelltests194.html

lapis_lazuli schrieb:Mein Arbeitgeber würde es jedenfalls nicht wollen, dass ich positiv getestet auf Arbeit komme und dann vielleicht noch andere Kollegen anstecke, egal ob ich Symptome habe oder nicht.

Warum sollte man einen Test machen, wenn man keine Symptome hat? Werden wohl die allerwenigsten machen.

Mein Arbeitgeber wird es wohl auch nicht wollen, dass jemand positiv zur Arbeit kommt.
Mal schauen, nun hat Schleswig-Holstein beschlossen, dass dies möglich wäre. Ich berichte.
Wir sind verpflichtet uns zu testen, sobald wir ins Büro kommen. Dafür werden Tests gestellt.

Aniara schrieb:Die Isolationspflicht für positiv Getestete wird gekippt

Juhuu, endlich. Sag ich schon seit Monaten immer wieder, auch in diesem Thread. Wichtig und nötig.

alibert schrieb:Warum sollte man einen Test machen, wenn man keine Symptome hat?

Ich habe heute einen Test gemacht. Warum habe ich das? Weil ich meine Eltern besuchen war.
Da ich nicht in mich hinein gucken kann, möchte ich die Möglichkeit, eine symptomlose Infektion per Test zu detektieren, nutzen.
Warum mache ich das? Weil ich meine alten Eltern nicht gefährden möchte.

Luminita schrieb:. Wichtig und nötig

Kannst du das denn näher erklären, wie du zu der Meinung kommst?

@nairobi
Das ist aber sicher eine Ausnahmesituation (und ja, wenn ich ins Krankenhaus oder Pflegeheim will, brauche ich auch einen Test), aber Dieter Durchschnitt macht eben keinen Test. Und auf "normale Infektionskrankheiten" wir gleich gar nicht getestet, du könnste also leider auch deine Eltern mit einer Influenza, die bei dir unbemerkt ist, gefärden.

alibert schrieb:Das ist aber sicher eine Ausnahmesituation (und ja, wenn ich ins Krankenhaus oder Pflegeheim will, brauche ich auch einen Test), aber Dieter Durchschnitt macht eben keinen Test

Das ist deine Meinung, kannst du das belegen, dass der Durchschnitt sich nicht mehr testet?

alibert schrieb:aber Dieter Durchschnitt macht eben keinen Test.

Das nimmst Du an, weil Du Dich -vermutlich- nicht gerne testest?
Ich weiß, dass viele meiner Kollegen sich öfters testen. Wir bekommen ja auch Tests gestellt.
Es hat mit Verantwortungsgefühl zu tun.

alibert schrieb:Warum sollte man einen Test machen, wenn man keine Symptome hat? Werden wohl die allerwenigsten machen.

Wie es @nairobi auch schon schrieb, wir bekommen auch Tests vom Arbeitgeber und, da wir meist zu zweit oder zu dritt in einem Büro arbeiten, testen wir uns ca. 1 pro Woche.

Krautwurm schrieb:Kannst du das denn näher erklären, wie du zu der Meinung kommst?

Ich finde, die vorgeschriebene Isolation ist bei den aktuellen Varianten nicht nötig. Wenns mir schlecht geht, bleib ich eh Zuhause, jetzt noch eher als vorher wegen HO Möglichkeiten.Hab ja dann auch keinen Bock auf irgendwas. Und man kann sich so oder so überall anstecken, was bringts also. Aber wenn ich kaum Symptome habe ist es wie jede Erkältung und ich kann raus und auch einkaufen gehen etc. Ich halte mich nur wegen der Isolation bei vielen Sachen so zurück. Wenn das wegfällt, ist ein normales Leben für mich wieder möglicher.

Luminita schrieb:Juhuu, endlich. Sag ich schon seit Monaten immer wieder, auch in diesem Thread. Wichtig und nötig.

Meine volle Zustimmung. Aber der G'sundheits-Karle schreit natürlich schon wieder Zeter und Mordio. Dabei ist ihm ein schöner Satz über die Lippen gekommen:

Es gebe auch keinen medizinischen Grund, auf die Isolationspflicht zu verzichten.

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2022-11/coronavirus-bundeslaender-isolationspflicht?cid=63371042#cid-63371042

Also in meinem Verständnis braucht es eine medizinische Notwendigkeit, um Grundrechte einzuschränken, beim Karle braucht es jetzt eine medizinische Notwendigkeit, um Grundrechte NICHT einzuschränken. Das ist sicher nur eine ungeschickte Formulierung gewesen, zeigt aber sehr gut, weß Geistes Kind er ist. Solange der Typ Gesunheitsminister ist, werden Maßnahmen erst aufgehoben, wenn das Virus persönlich einen Abschiedsbrief geschrieben hat und eine eidesstattliche Versicherung abgibt, niemals mehr wieder einen Menschen zu befallen. Hat der nicht auch mal auf die Verfassung einen Eid abgelegt? Oder nur auf einen Rosamunde-Pilcher-Roman? Man wird es nicht so ganz herausfinden...

nairobi schrieb:Wir bekommen ja auch Tests gestellt.

Das ist vermutlich der springende Punkt.

ScienceOnly schrieb:Aber der G'sundheits-Karle schreit natürlich schon wieder Zeter und Mordio.

Tut er nicht, das ist lediglich eine sinnlose Behauptung deinerseits und kommt wahrscheinlich daher, wenn man unerhebliche Leserkommentare verlinkt, wie du es oben getan hast, statt vernünftig den Artikel zu verlinken und die gesamte Sichtweise zu zitieren. Denn daraus lässt sich dann folgern, dass Herr Lauterbach zur Vorsicht appelliert:

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach kritisierte die Ankündigung. Er halte das für einen Fehler, sagte der SPD-Politiker. Es würde zu einem Flickenteppich in ganz Deutschland führen. Es gebe auch keinen medizinischen Grund, auf die Isolationspflicht zu verzichten.

Derzeit gebe es etwa 1.000 Todesfälle durch Covid-19 pro Woche, sagte Lauterbach. Zudem befinde sich Deutschland "wahrscheinlich vor einer schweren Winterwelle". Auch müsse damit gerechnet werden, dass Infizierte im Arbeitsprozess weiterhin an Long Covid erkrankten. Es sei somit geboten, die Fallzahlen zu begrenzen. Der Arbeitsplatz müsse weiterhin sicher sein, so der Minister. "Wir müssen auch dafür sorgen, dass Menschen nicht zur Arbeit gedrängt würden, wenn sie mit Covid infiziert sind."

Quelle: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2022-11/coronavirus-bundeslaender-isolationspflicht?

@Luminita
Ich finde deine Ansicht sehr egoistisch und ohne Verantwortungsbewusstsein.
Sinn und Zweck ist immer noch, nicht weiter Personen anzustecken, die vulnerabel sind, oder Corona gar nicht bekommen wollen.
Corona ist eben keine Grippe und die Nachwirkungen können sehr heftig ausfallen.
Ich verstehe nicht, wie man freiwillig so ins offene Feuer laufen möchte.

@Krautwurm
Viele Leute bringt die Isolation mehr in Schwierigkeiten als die Erkrankung, es ist aktuell nun mal in den meisten Fällen harmlos und ohne Nachwirkungen.

Wie gesagt, die Leute bleiben doch eh größtenteils Zuhause bei Symptomen.

Leute nicht anstecken wollen ist ein nobles Ziel, aber es klappt auch so nicht. Man kriegt es quasi so oder so, egal wie vorsichtig. Corona wird nicht mehr verschwinden.

Edit: Und Masken werden ja beibehalten, was ich auch weiterhin sinnvoll finde.

Luminita schrieb:Viele Leute bringt die Isolation mehr in Schwierigkeiten als die Erkrankung,

Wenn das nur 5 Tage sind, sollte das eigentlich nicht mehr so große "Schwierigkeiten" machen.
Früher die vollen 14 Tage, sogar wenn man als Kontaktperson selbst negativ war - da hat man mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Aus jetziger Sicht war das natürlich überzogen. Aber man hatte ja auch anfangs weniger Waffen gegen das Coronavirus.

Luminita schrieb:Viele Leute bringt die Isolation mehr in Schwierigkeiten als die Erkrankung

In welche Schwierigkeiten kommen denn viele, wenn sie sich 5 Tage isolieren?

Luminita schrieb:Leute nicht anstecken wollen ist ein nobles Ziel, aber es klappt auch so nicht.

Und deshalb muss man es quasi forcieren?

Krautwurm schrieb:Ich verstehe nicht, wie man freiwillig so ins offene Feuer laufen möchte.

Ich auch nicht. Kann da echt nur noch den Kopf schütteln.

nairobi schrieb:Wenn das nur 5 Tage sind, sollte das eigentlich nicht mehr so große "Schwierigkeiten" machen.

Photographer73 schrieb:In welche Schwierigkeiten kommen denn viele, wenn sie sich 5 Tage isolieren?

Im Moment isoliert man doch, so lange man positiv ist. Bei meinen Eltern waren es vor ein paar Wochen 10 Tage, weil eben so lange positiv.