oldzambo schrieb:da hilft auch kein Abwarten
Gerade dann. Mit zu wenig Immunität sind die Folgen potentiell bedrohlicher. D.h. um so wichtiger sind aus den genannten Gründen geringere Inzidenzen.
Eine breite Immunisierung ersetzt letztlich andere Maßnahmen. Das erreichen wir auch "natürlich", nur halt mit mehr Einschränkungen.
oldzambo schrieb:Jetzt ist jeder ist seines Glückes Schmied...
Es ist halt nicht nur das eigene Glück.
oldzambo schrieb:d.h. die Mehrheit der Bevölkerung ist bereits infiziert worden, trotz Lockdowns, trotz Masken, etc.
Mit unterschiedlichen Varianten und zu unterschiedlichen Zeiten. "einmal infiziert" bedeutet völlig Unterschiedliches, je nach Situation.
Und natürlich "trotz" (auch wenn Deine Verdopplung schon gewagt ist). Sonst wären es viel mehr gewesen. Und zwar zu Zeiten, als das Virus gefährlicher war und es keine hinreichenden Impfangebote gab.
Du wirfst hier alles, was es an Maßnahmen gab, völlig wild in einen Topf. Das musst Du zeitlich differenzieren.
Und die Maßnahmen haben eben bewirkt, dass die Zahl der gleichzeitig Kranken vertretbar war. Aber jetzt sagen wir: Warum Masken, gucken wir, was passiert und wenn es zu viele vermeidbare Kranke sind, dann machen wir was.
oldzambo schrieb:Man muss da überlegen, wo man die Priorität hinlegt...
Aber qualifiziert. Nicht - wie es vielfach der Fall ist - gefühlt, weil man keine Lust mehr hat.
Die frage der Schmierinfektion ist auch in meinen Augen seltsam. Aber das betrifft z.B. ja nicht die Masken, um die es hier geht.
oldzambo schrieb:ja, aber das sind genau die Mittel, die die letzte Welle nichtmehr signifikant aufhalten konnte. M.E. ist der Gaul tot und es lohnt auch nicht, sich zu überlegen, wie man ihn den jetzt am besten reiten könnte...
Woher willst Du wissen, welchen Einfluss es auf die letzte Welle hatte?
oldzambo schrieb:Die hinreichende Immunisierung erhält man über Impfen oder/und Infektionen.
Genau.
oldzambo schrieb:Beim Impfen ist bzgl. Grundimmunisierung jetzt getan, was getan werden konnte. Neuer Impfstoffe müssen erstmal zugelassen, produziert und verimpft werden, ob bis dahin nicht die nächste Variante ihr Unwesen treibt ist eine Wette mit offenem Ausgang.
So offen ist das nicht. Corona ist eher mutationsträge. Es verändert sich, aber eher nicht so signifikant, dass das Immunsystem es nicht mehr hinreichend gut erkennt (wenn es ausreichend trainiert ist).
oldzambo schrieb:Für mich stellt sich die Situation so dar: Wer das Risiko eingehen möchte, kann das tun, für ältere/vorbelastete ist es sinnvoll, sich weiter zu schützen.
Aber das ist ein grundlegender Denkfehler.
Man kann sich nicht schützen (in einem absoluten Sinn). Man kann mit eigenen Mitteln die Wahrscheinlichkeit einer Infektion reduzieren. Aber man ist weiter darauf angewiesen, dass der andere auch dazu beiträgt. Es ist ja kein dichter Anzug mit eigener Luftversorgung, den man wie in einem Labor für hochinfektiöse Erreger an hat.
Das ist ein bisschen wie: Wenn ich nicht durch Alkohol im Straßenverkehr umkommen möchte, trinke ich eben keinen Alkohol, wenn ich fahre. Ich bin halt auch davon abhängig, ob andere das auch so machen.
oldzambo schrieb:Wer aber jetzt zur Normalität zurück möchte, kann das m.E. eigenverantwortlich tun, ohne schlechtes Gewissen oder sich von anderen der Unsolidarität bezichtigen lassen zu müssen.
Na ja, unsolidarisch ist es eben in meinen Augen schon. Weil ein sehr kleiner Aufwand einem recht großen Nutzen gegenüber steht.
Wenn Corona ein "Virus des täglichen Lebens" geworden ist - also ein übliches Risiko, dann sieht das anders aus. Aber dafür muss es eben auch wie bei den anderen Viren hinreichende Immunitäten oder hinreichende Behandlungsmöglichkeiten geben.