Coronavirus (Sars-CoV-2)

Andante schrieb:der aber für die Betroffenen alles andere als „light“ war

Wer sind denn „die Betroffenen“ im Gegensatz zu den Nicht-Betroffenen?

Luminita schrieb:Wer sind denn „die Betroffenen“ im Gegensatz zu den Nicht-Betroffenen?

Na zB bei uns im Bundesland die Leute, die aus Gesundheitsgründen Reha-Sport machen. Die durften ab 2.11.20 nicht mehr in ihre Kurse und hatten daraufhin prompt wieder ihre Beschwerden. Oder Fitnessstudiobetreiber und ihre Kunden. Da die Studios schließen mussten, ging da für den Geschäftsinhaber nichts mehr, und für die Kunden halt auch nicht. Und nein, bei gewissen orthopädischen oder rheumatischen Beschwerden kann man halt nicht ersatzweise joggen oder radfahren, wenn das die kaputten Knochen oder Gelenke nicht (mehr) mitmachen


Aber klar, wer weder diese Art von Sport braucht noch ins Theater oder Kino geht noch sein Brot damit verdient, war vom Lockdown Light nicht betroffen. Er hieß ja auch „Light“, weil zunächst nur bestimmte Bereiche wie Kunst und Kultur, Gastro, Sport zugemacht wurden, Schulen und Geschäfte aber weiterhin aufhatten.

Andante schrieb:die Leute, die aus Gesundheitsgründen Reha-Sport machen.

Also in Rheinland-Pfalz war physio sport immer erlaubt. War das bei euch anders?

Edit: gerade gefunden das Physiotherapie Praxen als systemrelevant eingestuft wurden und somit bundesweit nicht schließen mussten.

Aniara schrieb:Physiotherapie Praxen

Gemeint war eher Reha-Sport... das ist schon ein nicht zu verleugnendes Problem, dass die Ausübung stark eingeschränkt war.

Andante schrieb:Na zB bei uns im Bundesland die Leute, die aus Gesundheitsgründen Reha-Sport machen. Die durften ab 2.11.20 nicht mehr in ihre Kurse

Zum Teil schon viel früher nicht mehr.

Beispielartikel dazu:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Corona-Krise-Welche-Reha-Massnahmen-sind-noch-moeglich,coronareha100.html (04/2020)
https://www.westfalen-blatt.de/owl/kreis-lippe/schlangen/wir-wollen-helfen-durfen-nur-nicht-1026283 (05/2021)

sooma schrieb:Reha-Sport

Aktuell ist er in RLP möglich. Für den RehaSport gelten nach der 31. Corona Bekämpfungsverordnung keine Einschränkungen mehr. Es besteht auch keine Testpflicht mehr.
Wie es vorher war, müsste ich googeln.

nairobi schrieb:Wie es vorher war, müsste ich googeln.

Siehe oben... einfach die Links klicken. Es mag aktuell wieder gehen, war aber teils ausgesetzt. Hier noch ein Artikel dazu:
https://www.deutschlandfunkkultur.de/rehasport-und-corona-ausnahme-mit-gefaehrlichen-folgen-100.html (11/2020)

Und was anders wurde auch nicht behauptet:

Andante schrieb:Na zB bei uns im Bundesland die Leute, die aus Gesundheitsgründen Reha-Sport machen. Die durften ab 2.11.20 nicht mehr in ihre Kurse und hatten daraufhin prompt wieder ihre Beschwerden. Oder Fitnessstudiobetreiber und ihre Kunden. Da die Studios schließen mussten, ging da für den Geschäftsinhaber nichts mehr, und für die Kunden halt auch nicht. Und nein, bei gewissen orthopädischen oder rheumatischen Beschwerden kann man halt nicht ersatzweise joggen oder radfahren, wenn das die kaputten Knochen oder Gelenke nicht (mehr) mitmachen

sooma schrieb:Es mag aktuell wieder gehen, war aber teils ausgesetzt. Hier noch ein Artikel dazu:

Hast du denn selbst den Artikel gelesen?

Viele Sportangebote sind derzeit ausgesetzt, mit einer Ausnahme: Rehasport.

@Aniara

Aniara schrieb:Hast du denn selbst den Artikel gelesen?

Ja, sogar ganz, wie die anderen beiden zuvor. Hast Du inhaltlich denn noch was beizutragen? Nee? Ok! :Y:

Andante schrieb:zB bei uns im Bundesland die Leute, die aus Gesundheitsgründen Reha-Sport machen. Die durften ab 2.11.20 nicht mehr in ihre Kurse und hatten daraufhin prompt wieder ihre Beschwerden

Die hatten wirklich Grund zur Beschwerde bzw. sich zu beklagen, wie ich schon mal schrieb.

Hier verstehe ich auch nicht, warum nicht wenigstens diese Kurse von den Schließungen ausgenommen waren bzw. warum die Fitnessstudios nicht wenigstens nur für diese (Reha)Kunden öffnen und die (Reha)Kurse anbieten durften. Das hätte man so gesetzlich doch festhalten/regeln können und diese Ungleichbehandlung bzw. Benachteiligung gegenüber den normalen Fitnessstudio-Kunden hätte man sicherlich nachvollziehbar/sachlich begründen/rechtfertigen können. Bspw. damit in Kurzform, dass Reha-Sport eine medizinische Notwendigkeit darstellt und normaler Sport in Fitnessstudios für gesunde Menschen keine Notwendigkeit darstellt und es zudem für gesunde Menschen, die Sport machen wollen, genügend alternative Sportmöglichkeiten daheim aber auch draußen gibt, um sich fit zu halten bzw. um sich sportlich zu betätigen.

Wie hier ja schon jemand schrieb, müsste man eigentlich annehmen, dass Reha-Sport systemrelevant ist und Betroffene nicht darauf verzichten können.

Andante schrieb:Aber klar, wer weder diese Art von Sport braucht noch ins Theater oder Kino geht noch sein Brot damit verdient, war vom Lockdown Light nicht betroffen.

Ist doch wie mit allen Sachen. Die Leute, die von nichts betroffen sind, können immer und überall am leichtesten drauf verzichten. Was das im Endeffekt für bestimmte Branchen bedeutet(e), scheinbar auch egal.
In Fitnessstudios gab es zumindest auch kein Sonderkündigungsrecht für die Mitglieder. Die Studiobetreiber mussten ja trotzdem Miete un NK zahlen und viele haben in der Zeit dann Online Kurse ermöglicht oder div. Equipment zum Verleih angeboten.

Interested schrieb:Ist doch wie mit allen Sachen. Die Leute, die von nichts betroffen sind, können immer und überall am leichtesten drauf verzichten. Was das im Endeffekt für bestimmte Branchen bedeutet(e), scheinbar auch egal.

Konnten auch einige Menschen, die betroffen waren.

Das waren aber auch Menschen, die die eigene und fremde Gesundheit höher gewichtet haben als private Vergnügungen. Zudem auch das Anpassen an neue Umstände beherrscht haben und umdenken in Form von alternativen Möglichkeiten sich zu suchen konnten und am Ende einfach nur das Beste aus einer Situation gemacht haben anstatt nur zu Jammern und sich an Gewohntem festzuhalten.

Auch diese Menschen gab es während der Pandemie. Es waren nicht nur die Stubenhocker, die mit Einschränkungen bzw. mit diversen Schließungen keine Probleme hatten.

ich denke es gibt kaum jemanden, der nicht in irgendeiner Form betroffen war, allen voran wohl die alten Menschen und das Pflegepersonal, sowie Rettungskräfte usw. Denn die hatten keinen Lockdown, die waren von Anfang an immer direkt allem ausgesetzt.

Viele Menschen sind auch deshalb nicht zum RehaSport, weil sie Angst vor Ansteckung hatten und nicht, weil es geschlossen gewesen wäre.

@Tussinelda

Ich hatte sogar den Eindruck (ohne Objektivität also), dass nicht mal so viele Gewerbetreibende rumgejammert haben wie deren Kunden, die sich einfach nicht mehr so vergnügen konnten wie sie es gewohnt waren, obwohl Gewerbetreibende, deren wirtschaftliche Existenzen wirklich bedroht waren, einen ernsthaften Grund zum jammern gehabt hätten.

Und die wenigsten Kunden, unterstelle ich mal dreist, dürften wegen Solidarität mit den Gewerbetreibenden gejammert haben bzw. weil ihnen das Schicksal der Gewerbetreibenden nicht egal gewesen ist, sondern haben sie bestimmt nur gejammert, weil sie einfach nicht mehr ihren gewohnten Vergnügungen in ihrer Freizeit nachkommen konnten.

Dabei zu sagen auch an die Gewerbetreibenden zu denken und sich deshalb für Öffnungen wieder auszusprechen und gegen die Schutzmaßnahmen zu stellen, war höchstens nur vorgeschoben.

rhapsody3004 schrieb:Wie hier ja schon jemand schrieb, müsste man eigentlich annehmen, dass Reha-Sport systemrelevant ist und Betroffene nicht darauf verzichten können.

In dem Link, der hier gepostet aber scheinbar nicht gelesen wurde, steht doch drin, dass Reha-Sport NICHT ausgesetzt wird.
Es wird sogar kritisiert, dass er stattfinden darf.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/rehasport-und-corona-ausnahme-mit-gefaehrlichen-folgen-100.html


Aber wer wirklich drauf angewiesen ist, der hätte sich ja auch Physiotherapie verschreiben lassen können, was immer erlaubt war.

nairobi schrieb:RLP

Die Omikron-Subvariante BA.2 macht wohl doch mehr Probleme als ursprünglich angenommen, so dass andere Planungen erforderlich scheinen:

Eigentlich war geplant, dass am kommenden Montag ein Großteil der noch gültigen Corona-Maßnahmen aufgehoben werden sollte. Doch die Zahl der Corona-Infektionen steigt rasant. Zwar ist die Lage in den Krankenhäusern stabil. Aber es fehlen immer mehr Ärzte, Schwestern und Pfleger. Daher drückt Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) bei weiteren Lockerungen auf die Bremse. Er kündigte an, dem Kabinett am heutigen Dienstag vorzuschlagen, die aktuelle Bekämpfungsverordnung im Wesentlichen bis zum 2. April zu verlängern.

Indes gibt es eine leichte Veränderung, was die Quarantänedauer anbelangt:

Freitesten aus Quarantäne jetzt eher möglich
Bei der Absonderungsverordnung wird die Möglichkeit, sich nach einer Infektion oder als erwachsene Kontaktperson wieder freizutesten, weiter verkürzt.

Bei der Berechnung der Absonderungsdauer zählen der Tag des letzten Kontakts oder der Vornahme der Testung jetzt mit. Ein Freitesten ist nunmehr bereits am siebten Tag (nicht erst nach Ablauf von sieben Tagen) der Absonderung möglich. "Fällt beispielsweise dienstags der Corona-Test positiv aus, so ist bereits am Montag darauf eine Freitestung möglich", sagte Minister Hoch. Dies verkürze die Absonderungsdauer effektiv um zwei Tage.

Quelle: https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/corona-verordnung-rlp-verlaengerung-100.html (Archiv-Version vom 15.03.2022)

Aniara schrieb:Aber wer wirklich drauf angewiesen ist, der hätte sich ja auch Physiotherapie verschreiben lassen können, was immer erlaubt war.

So wurde das wohl auch gemacht. Jedenfalls war es damals unheimlich schwer, wegen neu aufgetretener Leiden, einen Physiotermin zu bekommen.