Stradivari schrieb:Unsere Impfquote erlaubt weiter keine großen Experimente mMn.
Wer kennt denn die tatsächliche Impfquote und wie hoch ist sie? Gab es da seit dem Debakel mit den Differenzen mal eine neuere und zuverlässigere Erhebung?
Interested schrieb:Die Todeszahlen sind ja relativ konstant - ist halt, als würde täglich ein Flugzeug abstürzen. Aber irgendwie juckt das scheinbar auch keinen mehr so wirklich.
Kleines Rechenbeispiel: Bei 80 Mio. Einwohnern, die im Schnitt 80 Jahre werden muss pro Jahr 1 Mio. sterben, das ist der Lauf der Dinge. Täglich sind das ca. 3.000 Todesfälle. Derzeit sind (lt. Zeit online) 16,9 Mio. Fälle - 13,2 Mio. Genesen - 0,1 Mio. verstorben = 3,6 Mio aktiv infizierte Menschen in DE, das sind 4,5%. Bei einer Gleichverteilung würde man bei 3.000 Todesfällen also 135 Todesfälle mit Corona-positiven Menschen pro Tag erwarten, vorausgesetzt, Corona hätte überhaupt keinen Einfluss auf das Risiko zu sterben. Das ist natürlich nicht so, aber die Frage ist, ob bei den aktuell durchschnittlich 200 Todesfällen, die pro Tag mit oder an Corona auftreten nicht die Mehrheit MIT und nicht AN Corona verstirbt. Jetzt kann man natürlich argumentieren: 65 Fälle pro Tag, immer noch zu viel. Das wären jährlich 23.000 Todesfälle, oder wenn man die Saisonalität berücksichtigt immer noch 12.000 Fälle. Aber wie soll man das einordnen? Eine Grippesaison fordert ähnliche Opferzahlen, wollen wir jetzt mit jeder Grippesaison den Katastrophenalarm ausrufen?
V8Turbo schrieb:Solange die Intensivstationen nicht überlastet sind, können die Zahlen so hoch sein wie sie wollen. Und auch wenn es der ein oder andere ja gerne prophezeit hat, bzw. es vllt. auch immer noch tut, sind wir trotz, seit mittlerweile über 2 Monaten, sehr hohen Inzidenzen, weit, ganz weit, von einer Überlastung des Gesundheitssystems entfernt.
Macht euch locker. Oder lasst es.
Ich fürchte, nachdem wir 2 Jahre brav gelernt haben, das Menschen ohne Maske als Risiko einzustufen sind, nachdem wir gelernt haben, dass eine OP-Maske zwar ausreicht, um eine Blinddarm-OP durchzuführen, aber sicher nicht für den Weg zur Kaffeeküche ausreichend sein kann, nachdem wir uns daran gewöhnt haben, dass Menschen, die ihre Kinder zum Einkaufen mitnehmen tendenziell als asozal zu betrachten sind, nachdem wir 2 Jahre lang Desinfektionsmittel als Weihwasser des 21. Jahrhunderts versprüht und wie eine Monstranz vor uns hergeschleppt haben, nach diesen 2 Jahren wird es vielen schwer fallen, wieder zur Normalität zurück zu kehren. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass es Menschen gibt, die für diesen Rückweg auch therapeutische Hilfe benötigen.