Andante schrieb:Und da besteht dann eben zwischen den Geschäften eine Ungleichbehandlung, die sachlich nur dann gerechtfertigt wäre, wenn sich nachweislich bei dem einen Selbstständigen mehr Kunden anstecken als bei dem anderen.
Nicht ganz. Du hast recht, aber es ist nicht vollständig.
Angenommen, man definiert eine Zahl von Kontaktfällen, die nicht überschritten werden sollen (bezogen auf Deutschland oder Bundesländer, Landkreise etc.). Dann muss man diese Zahl ggf. aufteilen.
Wenn man also schon mit besonders wichtigen Kontakten nahe an diese Zahl heran kommt, bleiben für weniger wichtige Kontakte nicht mehr viele Treffen übrig. Da findet eine Priorisierung anhand des Angebotes statt - nicht (nur) nach dem konkreten Risiko.
fluff schrieb:manchmal frage ich mich, ob das wirklich alles so dramatisch war wie in den medien geschildert. oder ob ich halt in einer blase lebe.
Es hängt halt vom Elternhaus ab. Wenn eine "koordinierte" Beschäftigung fehlt, ist das für Kinder aus "interessiertem Elternhaus" nicht so dramatisch. Das ist dann zwar lästig, aber es werden andere Wege gefunden.
Aber wenn die Eltern nicht hinterher sind, ist das in der Tat schlimm. Da fällt das dann einfach aus. Dann werden Kinder aus meist sozial schwachen Familien noch mehr benachteiligt.
Und bevor es zu Missverständnissen kommt: Ich sage nicht, dass sozial schwache Menschen schlechtere Eltern sind. Aber statistisch korreliert Bildungsnähe und vor allem Bildungsinteresse auch mit den sozialen Verhältnissen.
Kurz: Kinder, die es eh schon schwer haben, haben es so noch schwerer.
Es ist ja nicht so, dass Kinder sich gerne für Dinge, die ihnen objektiv gut tun, selbst motivieren. Gibt es natürlich - aber in der Regel ist das kein Selbstläufer.