Coronavirus (Sars-CoV-2)

Lexter schrieb:Ich denke das wissen wir nicht, weil nicht genug getestet wird. Was ist denn nun wahr? Entweder wir wissen es, dann ist die Letalität vergleichsweise hoch oder wir wissen es nicht, dann können wir aber auch nichts über den Infiziertenzuwachs im Vergleich zu anderen Ländern sagen. Beides kann nicht gehen.

Entweder wissen wir es. Dann hat Schweden bei ziemlich lockeren Maßnahmen keine besonders hohe Infektionszahlen aber anteilig hohe Todeszahlen (Was ist der Grund dafür?). Oder wir wissen es nicht weil nicht genug gestestet wird. Schweden ist aber was das Testen angeht irgendwo auf einem Level mit UK, Holland, Frankreich etc.

hanswurst11 schrieb:Schweden hat trotz großen Freiheiten nicht mehr oder weniger Infiziertenzuwächse als andere Staaten.

Bekannt infizierte.

Du muss differenzieren:
- wie viele Infizierte gibt es
- wie viele bekannt Infizierte gibt es
- wie viele sterben, bei denen der Tod zumindest mitursächlich durch das Virus bedingt ist
- wie viele sterben wegen fehlender medizinischer Kapazität

Solange die medizinische Kapazität nicht überreizt ist, stellen die Todesfälle wohl einen recht guten Indikator für die reale Anzahl der infizierten dar. Wenn nicht gerade besondere Umstände und unvergleichbare Ausbrüche in bestimmten Bevölkerungsgruppen vor herrschen, ist die Todesrate recht gut vergleichbar.

kleinundgrün schrieb:Bekannt infizierte.

Du muss differenzieren:
- wie viele Infizierte gibt es
- wie viele bekannt Infizierte gibt es
- wie viele sterben, bei denen der Tod zumindest mitursächlich durch das Virus bedingt ist
- wie viele sterben wegen fehlender medizinischer Kapazität

Solange die medizinische Kapazität nicht überreizt ist, stellen die Todesfälle wohl einen recht guten Indikator für die reale Anzahl der infizierten dar. Wenn nicht gerade besondere Umstände und unvergleichbare Ausbrüche in bestimmten Bevölkerungsgruppen vor herrschen, ist die Todesrate recht gut vergleichbar.

Warum sollte die Zahl der Toten die Infektionsanzahl besser darstellen als..........naja die Infektionszahl.....?
Müsste heißen Deutschland hat kaum infizierte Menschen?

hanswurst11 schrieb:Dann hat Schweden bei ziemlich lockeren Maßnahmen keine besonders hohe Infektionszahlen

Auch diese Schlussfolgerung kann man so nicht treffen.

Das Problem ist ja, dass die (bekannten) Infektionszahlen dem Infektionsgeschehen relativ lange hinter her "hinken". Der "Jetztzustand" ist eben ein relativ schlechter Indikator für einen Ländervergleich, wer wo was besser macht.
Zudem spielen auch andere Faktoren eine Rolle, wie z.B. die sonstige art zu leben. Halten Menschen sowieso größere Abstände ein, ist die Besiedelung eher dünn etc.

Die Logik sagt erst mal: Je weniger Kontakt desto weniger wahrscheinlich steckt ein Infizierter eine andere Person an. Was das für den konkreten Fall bedeutet, muss man erst heraus finden.

RayWonders schrieb:meinst du dass bei den meisten Dingen die man ernten kann eine lange Lehre besuchen muss um das zu lernen?

Zumindest müsste erst mal die Bereitschaft für diese Arbeit gegeben sein,
und die Bereitschaft für einen Ortswechsel während der Erntezeit.
Wurde vor Jahren schon versucht, hat aber nicht funktioniert.

hanswurst11 schrieb:Warum sollte die Zahl der Toten die Infektionsanzahl besser darstellen als..........naja die Infektionszahl.....?

Wie stellt man eine Infektionszahl fest?

Edit:
Machen wir es kurz. Da man nicht alle Menschen ständig testen kann, ist das, was wir hier als "bestätigte Fälle" zählen, nur ein Ausschnitt der realen Fälle.
Die realen Fälle kennen wir nicht. Wir wissen nur, je mehr und besser wir testen, desto besser können wir das abschätzen.

hanswurst11 schrieb:Müsste heißen Deutschland hat kaum infizierte Menschen?

Vermutlich sind die Zahlen besser als in Italien.

kleinundgrün schrieb:Wie stellt man eine Infektionszahl fest?

Edit:
Machen wir es kurz. Da man nicht alle Menschen ständig testen kann, ist das, was wir hier als "bestätigte Fälle" zählen, nur ein Ausschnitt der realen Fälle.
Die realen Fälle kennen wir nicht. Wir wissen nur, je mehr und besser wir testen, desto besser können wir das abschätzen.

Gilt aber für absolut alle Länder gleichermaßen. Solange man den Schweden nicht vorwirft ihre Zahlen zu faken, kann man diese also mindestens mit den Ländern die ähnlich viel testen vergleichen. Und da steht Schweden nicht besser oder schlechter dar.

kleinundgrün schrieb:Das Problem ist ja, dass die (bekannten) Infektionszahlen dem Infektionsgeschehen relativ lange hinter her "hinken"

Die Infektionszahlen hängen aber bei allen Ländern gleichermaßen hinterher. Außer Schweden ist eine so bürokratische Hölle, das es von der Bestätigung eines Falles zu der Veröffentlichung, Wochen dauert........

kleinundgrün schrieb:Zudem spielen auch andere Faktoren eine Rolle, wie z.B. die sonstige art zu leben. Halten Menschen sowieso größere Abstände ein, ist die Besiedelung eher dünn etc.

Das Leben in Schweden wird sich nicht (zumindest nicht in relevantem Ausmaß) von dem Leben in Norwegen, Finnland oder Dänemark unterscheiden.

hanswurst11 schrieb:Gilt aber für absolut alle Länder gleichermaßen.

Nein. Nicht gleichermaßen.
Die verschiedenen Länder testen unterschiedlich.

hanswurst11 schrieb:Und da steht Schweden nicht besser oder schlechter dar.

Mit welchem Land, das "ähnlich testet", vergleichst Du Schweden?

hanswurst11 schrieb:Die Infektionszahlen hängen aber bei allen Ländern gleichermaßen hinterher.

Ja. Das hat aber mit der Schwedenfrage nicht zu tun, sondern damit, wann sich Maßnahmen - oder fehlende Maßnahmen - auswirken, bzw. wann noch nicht.

hanswurst11 schrieb:Das Leben in Schweden wird sich nicht (zumindest nicht in relevantem Ausmaß) von dem Leben in Norwegen, Finnland oder Dänemark unterscheiden.

Vermutlich nicht.

Was Schweden angeht, hat man Mitte März bereits ein bisschen herumgerechnet gehabt und einfach mal versucht zu eruieren, inwiefern sich Todesfälle durch Covid-19 auf die durchschnittliche Lebenserwartung auswirken würde:

The calculation is based on 1500 deaths for Sweden. I use the so-called observed "fatality rate" (case of a diagnosed person dying) for Italy for different age groups and assume that the virus spreads fairly evenly between different age groups. Since Corona is more dangerous for older people, then most deaths will occur among 70-year-olds and 80-year-olds. Such a calculation would mean that the average life expectancy of 2020 would be shortened by approximately 75 days in Sweden.
https://www.iffs.se/en/news/the-coronavirus-mortality-and-life-expectancy/

Das führt uns dann bspw. auch zu Aussagen wie jener des Rechtsmediziners Klaus Püschel:

Zudem hält er Covid-19 für eine „vergleichsweise harmlose Viruserkrankung“. Laut Püschel hätten die von ihm untersuchten Todesopfer so schwere Vorerkrankungen gehabt, dass sie „auch wenn das hart klingt, alle im Verlauf dieses Jahres gestorben wären.“ Deutschland müsse lernen , mit dem Virus zu leben, und zwar ohne Quarantäne.
https://www.focus.de/gesundheit/news/krankheiten-experte-pueschel-zeit-der-virologen-ist-vorbei_id_11883313.html

Im Einzelfall mag das falsch sein, aber statistisch korrekt. Wie man das nun auch bewerten mag, bleib jedem selbst überlassen. Aber nur mal so zum Vergleich:

Average cigarette smoking reduced the total life expectancy by 6.8 years, whereas heavy cigarette smoking reduced the total life expectancy by 8.8 years.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17400948

Immerhin: Bei der Kippe hat man's selbst in der Hand, das Risiko verlorener Lebensjahre signifikant zu minimieren. ;)

@Noumenon

Das ist aber eine Betrachtungsweise, die für Sozialkassen, Versicherungen usw. Sinn macht, aber nicht für die Einzelperson. Z.B. heißt das hier:

Noumenon schrieb:Average cigarette smoking reduced the total life expectancy by 6.8 years, whereas heavy cigarette smoking reduced the total life expectancy by 8.8 years.

Ja nicht, dass in einer Gruppe aus 4 Personen, in der ein starker Raucher ist, jeder 8.8 Jahre "verliert", sondern dass der Raucher eben mit 53 stirbt, während die 3 anderen alle um die 80 werden.

Das sind so gesehen statistische Taschenspielereien - die 75 Corona-Tage verteilen sich ja eben nicht gleichmäßig auf alle Schweden, das ist ein rein rechnerischer Effekt.

bgeoweh schrieb:Das ist aber eine Betrachtungsweise, die für Sozialkassen, Versicherungen usw. Sinn macht, aber nicht für die Einzelperson.

Sicher, aber das von dir Gesagte gilt genauso auch für die absoluten Fallzahlen (+Raten, ggf. altersstandardisiert) an Infizierten & Toten, mit denen hier permanent um sich geworfen wird, von beiden Seiten.

Taiwan hat eine Million Schutzmasken nach Deutschland geliefert, eine offizielle Übergabe wurde aber kurzfristig abgesagt. Berlin wollte Xi Jinping und die Seinen nicht verärgern. Die nächste Lieferung sollte besser in ein Land gehen, das sich dankbarer zeigt.

Nur: Richtig viel Dankbarkeit zeigt Deutschland nicht, jedenfalls nicht offen. Die kleine Zeremonie am Lager der Logistikfirma Fiege, die im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums Transport und Verteilung von Schutzkleidung für Deutschland übernahm, wurde kurz zuvor abgesagt.

Wegen der Hygienevorschriften, so teilte die Firma am Dienstagabend der Vertretung Taiwans in Berlin mit, könne man nur dem Botschafter und dessen engster Begleitung, Fahrer und Sekretärin, den Zutritt zum Gelände in der Nähe von Erfurt erlauben.

Kein Mitglied der WHO

Vier Bundestagsabgeordnete, die sich angekündigt hatten, mussten zu Hause bleiben, auch für die Presse ist kein Platz. Taipehs Geschäftsträger in Berlin, Jhy-Wey Shieh, wollte auf Tagesspiegel-Anfrage nicht äußern. Im Kreis der ursprünglichen Gäste der Übergabe wurde Verwunderung über die kurzfristige Absage geäußert. Trotz mehrfacher Kontakte habe es „bis zum Dienstag kein Nein“ gegeben. „Dass Sicherheitsvorschriften zu beachten sein würden, war doch von vornherein klar.“

Viel spricht dafür, dass Taiwans großer Nachbar China entweder intervenierte oder die Bundesregierung schon vorsorglich Ärger vermeiden wollte. Peking betrachtet die demokratisch regierte Inselrepublik als abtrünnige Provinz und schneidet ihr internationale Aufmerksamkeit und Einfluss ab, wo immer sie kann.

So ist Taiwan nicht Mitglied der Weltgesundheitsorganisation WHO und konnte in der Pandemie dort weder seine Epidemie-Erfahrungen einbringen noch auf WHO-Daten zurückgreifen. Taipehs Berliner Diplomat Shieh darf deswegen auch nicht Botschafter heißen, sondern firmiert als „Repräsentant“ seines Landes. In keinem europäischen Land, das Atemmasken aus Taiwan geschenkt bekam, waren bisher Regierungsvertreterinnen zugegen.

https://m.tagesspiegel.de/politik/corona-hilfe-aus-fernost-taiwan-schickt-masken-aber-keiner-soll-es-sehen/25742692.html

Noumenon schrieb:Such a calculation would mean that the average life expectancy of 2020 would be shortened by approximately 75 days in Sweden.

Das gilt allerdings für alle Menschen, nicht nur für Covid-19-Betroffene oder wie im Falle von Rauchern nur bei diesen. Wenn man die Zahlen vergleichen will, müsste man also herausfinden, ein wie großer Prozentsatz lebenslange Raucher sind und um diesen Faktor die verkürzte Lebenserwartung bereinigen.

Just to say.

Andante schrieb:PS: Persönlich glaube ich ja, dass die Länder an die Umsetzung des Beschlusses einfach nicht ranwollen, weil die Gesundheitsämter bereits jetzt mit der Ermittlung und der Überwachung von Quarantänemaßnahmen inländischer Infizierter restlos überlastet sind.

Das ist ja sehr intelligent. Man lässt einfach laufen und durchseuchen, um kein Gesundheitsamt organisatorisch zu überlasten. Aber Medizinisches Personal in Krankenhäusern, Sanitäer, Polizisten, Feuerwehr zu überlasten ist dagegen ok.
Wenn es zu viel ist, muss man halt sagen - wie Sierra Leone - wir setzen für 3 Monate Flug und sonstigen Reiseverkehr aus, außer Güterzüge, Militärmaschinen etc.

Dazu noch:

NRW-Ministerin #Gebauer wird im Radio mit Sorge von Schülern konfrontiert, sie könnten sich in der Schule anstecken & risikobelastete Familienmitglieder infizieren. Antwort: Man erarbeite Leitfaden für Lehrer, wie Schülern Ängste genommen & mit Todesfällen umgegangen werden könne

https://twitter.com/DanielSeikel/status/1250798213860413440 (Archiv-Version vom 17.04.2020)

Primatenforscherin Jane Goodall gibt den Menschen die schuld an der Corona-Pandemie.

"Wenn wir beispielsweise den Wald zerstören, werden die verschiedenen Tierarten, die ihn bewohnen, gezwungen, auf engerem Raum zu leben. Krankheiten werden von einem Tier auf das andere übertragen - und eines dieser Tiere, das gewaltsam in die Nähe des Menschen gebracht wird, wird diese wahrscheinlich infizieren", erklärte die britische Forscherin, die insbesondere durch ihre Arbeit mit Schimpansen in Afrika berühmt wurde.

https://amp.n-tv.de/der_tag/Primatenforscherin-Menschen-sind-schuld-an-Pandemie-article21708506.html

Auch die Massentierhaltung könnte uns eines Tages um die Ohren fliegen...

@Harry.de.beere

Ja, von Obst & Gemüse ist noch nie ein Virus auf irgendjemanden übergesprungen.

@john-erik

Stimmt nicht, hier war vor Kurzem Rückruf von Algensalat wegen Hepatitis-Viren :D

bgeoweh schrieb:Stimmt nicht, hier war vor Kurzem Rückruf von Algensalat wegen Hepatitis-Viren :D

Diese Viren kommen aber von unhygienischen Verarbeitungsbedingungen durch Menschen oder haben die Algen selbst Hepatitis?

Kürbiskern schrieb:Diese Viren kommen aber von unhygienischen Verarbeitungsbedingungen durch Menschen oder haben die Algen selbst Hepatitis?

Die kommen von verunreinigtem Wasser, in dem die Algen wachsen, da kann die Verarbeitung später nichts mehr dran ändern.

bgeoweh schrieb:Die kommen von verunreinigtem Wasser, in dem die Algen wachsen, da kann die Verarbeitung später nichts mehr dran ändern.

also haben die Algen selbst nicht Hepatitis, sndern Viren sind im Wasser. das ist ja was anderes als bei Fledermaus Viren die auf Menschen gehen.