Lotte49 schrieb:Na ja, das kann man ja nun schon auf den letzten paar Seiten nachlesen, wie hier von einigen reagiert wurde / wird, wenn man die Zahlen aus Italien in einen Kontext stellen möchte. Ich fand' da einige Beiträge schon recht pampig. Aber vielleicht bin ich da auch einfach zu empfindlich, das kann gut möglich sein (das meine ich jetzt ehrlich so).
Ich hatte danach eigentlich schon keine Lust mehr, zum Beispiel den Punkt der unterschiedlichen Ansätze bei der Ermittlung der Zahlen für Infektionen anzusprechen, der ja auch interessant ist.
Ich glaube, die Beiträge werden immer dann pampig, wenn man eben Möchtegern-Experten wie Wodarg und Konsorten verlinkt. Denn auch sie diskutieren nicht, sondern stellen aufgrund von ... äh ja, oft unklar, einfach Behauptungen auf und dann soll man was genau erörtern?
Noch nie habe ich dagegen erlebt, dass jemand mit guten und seriösen Quellen "angepampt" wurde - trotzdem wird man nicht immer einer Meinung sein und das auch rege diskutieren. Sieht man hier im Thread, sieht man aber auch in der Presselandschaft und auch in der Politik.
Am Ende des Tages frage ich mich dann allerdings, was wir mit den Meinungen/Ansichten und Thesen machen, die es anders sehen, die die Beschränkungen zu krass finden oder aufheben möchten, die immer noch mit den Grippezahlen kommen usw ... Die werden doch auch gehört, die werden geäußert, aber was ist die Konsequenz?
Im Zweifelsfall hängen da Menschenleben dran. Und wie wir sehen eben nicht nur die Alten und Vorerkrankten, sondern durchaus auch junge Menschen und wenn das Gesundheitssystem kollabiert, eben die Leben aller Menschen.
Das ist ein ethisches Dilemma vor dem Entscheidungsträger stehen und ich werde nicht müde daran zu erinnern, dass das Entscheidungen sind, die hier gern pupsig von der heimischen Couch getroffen werden, die sich aber in echt anders anfühlen.
Was bleiben wird, ist die Frage, wie viel ein Menschenleben wert ist. Und da sehen wir auch hier in diesem Thread, die ganze Bandbreite menschlicher Ansichten von "es trifft nur die Alten und Schwachen, Leben muss weiter gehen" bis zu "geht gar nicht, wir müssen alles tun, damit so viele Menschen wie möglich überleben"
Ich bin gerade verdammt froh, dass ich in Deutschland lebe und dass hier ein Menschenleben offenbar sehr viel wert ist und das war ja nicht immer so, wenn wir das mal geschichtlich betrachten.
Wenn ich über die Landesgrenzen schaue, auch innerhalb der EU, ist das offenbar keine Selbstverständlichkeit. Siehe die noch krasseren Einsparungen in anderen Gesundheitsystemen.
Und inzwischen brauchen wir auch gar nicht mehr bis nach Italien zu schauen. Im Moment reicht der Blick ins Elsass. Und das hat jetzt glaube ich, da nicht so viel mit der Luftverschmutzung zu tun.