@redwing Den großen Supermarkt möchte ich erleben, der jetzt nur noch 2G anbietet. Da gehe ich doch jede Wette ein, dass der Markt in Zukunft im Wettbewerb ein paar Kunden weniger haben würde.
Bei dem Konkurrenzkampf. Ein Kunde dem man einmal ein „ du darfst hier nicht rein“ an die Fensterfront pappt, der kommt nie wieder.
Jeder verlorene Stammkunde ist in der Addition am Ende ein Minus an der Umsatzfront.
Ich, als selbständiger Dienstleister könnte es mir nicht erlauben ein reines 2G Prinzip zur Bedingung zu machen. Da könnte ich die Bude dicht machen auf lange Sicht. Niemand kann auf Dauer im Wettbewerb überleben, wenn er ad hoc auf evtl 1/4 bis 1/3 vom Umsatz verzichten muss.
Daher halte ich das Prinzip der Option als freiwillig für geboten. Bei Lebensmitteln halte ich es für ethisch hoch bedenklich.
Und wenn jemand wirklich daran glauben möchte, dass die Aussicht auf 2G für Grundversorgung die Imofquote beflügelt, dann bezweifle ich das sehr stark.
Die Menschen finden immer Wege der Anpassung. Hier in Berlin gibts ein Start up lieferservice, die liefern tatsächlich in 10 Minuten. Hätte ich selbst nie für möglich gehalten. Tausende Produkte im Katalog ohne Aufpreis. Normale Preise. Funktioniert bestens und super schnell und perfekte Produkte. Nutzen wir 2/3mal die Woche und daher kann ich nur sagen, die Konkurrenz schläft nicht.
Hätte mir jemand vor zwei Jahren gesagt, dass wir hier jemals überhaupt nur darüber reden müssen, dass man evtl die Option hat als Supermarkt, sich Kundschaft nach einem gewissen Status im Cherry Picking style raussuchen darf, ich hätte es für einen üblen Scherz gehalten.
Da muss ich mich ja mal glücklich schätzen, dass mir als Dienstleister immer noch gestattet ist zwischen a) oder b) zu wählen im Interesse meiner Kunden.
Ich betone, dass ich geimpft bin ( peinlich genug, dass man das schon betonen muss) und trotzdem respektiere und achte ich jeden, der aufgrund der Freiwilligkeit sich eben die Freiheit nimmt und das Angebot ausschlägt.
Und ich hoffe inständig, dass ich nie vor die Wahl gestellt werde, irgendjemanden in irgendeiner Form diskriminieren zu müssen indem ich ihm etwas alltägliches verwehren müsste.
Und ja ich denke, es erfüllt in einigen Aspekten das Wesen einer Diskriminierung, einer Gruppe Menschen aufgrund bestimmter Parameter Teilhabe zu verwehren.
Welchen messbaren Mehrwert könnte so etwas für eine Gesellschaft darstellen auf lange Sicht?