Coronavirus (Sars-CoV-2)

@Vinsmoke
Die letzen coronahochzeiten hatten 2 faktoren, die nun zum einen möglichst vermieden werden sollen (erneuter lockdown) und zum anderen waren diese nicht mit der deltavariante. Delta hat einen ganz ganz miesen nebeneffekt: laut einer studie mit ü40.000 ungeimpften erhöht delta die wahrscheinlichkeit eines krankenhausaufenthaltes. Im vergleich zu alpha ist die wahrscheinlichkeit etwa doppelt so hoch.

https://www.handelsblatt.com/technik/medizin/corona-studie-mit-ungeimpften-risiko-fuer-krankenhauseinweisung-durch-delta-variante-deutlich-erhoeht/27559568.html?ticket=ST-1079495-pIcaWEelBg0wQ2FWM7dI-ap3

Vorteilhaft ist die impfquote, nachteilhaft die durchaus jüngeren menschen auf der ITS. Es sind halt nicht mehr nur noch 60+ mit vorerkrankungen, sondern durchaus auch schon 30+ jährige. Vergleiche mit früheren wellen können aber nun wirklich nicht gezogen werden.

ToPaMe schrieb:Ich meine mit Vulnerabel dass der Wert nicht belastbar ist. Aber das Wort war in der Tat nicht ganz treffen...

Du meinst wahrscheinlich reliabel.

Hier mal ein Vergleich von Spanien und Deutschland ohne Abzug von Minderjährigen:







Quelle


Spanien hat bei höherer Impfquote weniger Neuinfektionen als Deutschland und in Spanien waren nach deinem Link (Beitrag von ToPaMe (Seite 2.595)) im August weniger Kinder geimpft als in Deutschland. Ich lese daraus: Impfen hilft. Mit Blick auf die Minderjährigen: Es ist in Spanien kein großer Teil Kinder in der Gruppe der vollständig Geimpften enthalten, so dass es wohl an den Erwachsenen liegt, die sich in den beiden Ländern unterschiedlich gern/ ungern impfen lassen.

Ältere Menschen und chronisch Kranke erkranken leichter als jüngere, Ungeimpfte leichter als Geimpfte. Daran gibt es doch nichts zu deuteln.
Ungeimpfte Kinder können sich natürlich anstecken und es gibt auch Impfdurchbrüche, beide Gruppen haben in der Regel aber nur einen leichten Krankheitsverlauf.

Wenn es nur noch diese Gruppen gibt, kann testen und zählen entfallen. Das ist bereits jetzt klar.

Dass die ungetesteten Geimpften anscheinend nicht ganz unproblematisch sind hat nun auch das RKI eingestehen müssen....

Aber auch die Zahlen bei den Erwachsenen, warnt das RKI, müsse man vorsichtig interpretieren. Unter anderem könnte ein unterschiedliches Testverhalten bei Geimpften und Ungeimpften zu Verzerrungen in den Inzidenzen führen. Die Zahl der Impfdurchbrüche werde wahrscheinlich unterschätzt, da sich Geimpfte womöglich seltener testen lassen, auch wenn sie Symptome haben. 

https://www.spektrum.de/news/corona-impfung-wie-viele-geimpfte-liegen-im-krankenhaus/1921090

Ich finde die 36 Todesfälle der Geimpften unter den 160 in Summe (bei den über 60 Jährigen) auch nicht wenig.

Sobald in den einzelnen Bundesländern die Impfquote unter den Erwachsenen insbesondere über 59 sich denen von z.B. Dänemark angleichen, können wir alle Maßnahmen abschaffen. Bis dahin versuchen die Bundesländer durch Maßnahmen die Hospitalisierungsrate zu deckeln. Hier noch mal zum Vergleich:


Vollständ geimpft (%, 18-59 60+)
Dänemark 86,1 95

Baden-Württemberg 66,6 82,2
Bayern 65,5 81,3
Berlin 68,1 85,7
Brandenburg 58,1 78,3
Bremen 82,3 91,0
Hamburg 75,5 84,2
Hessen 67,4 82,4
Mecklenburg-Vorpommern 62,8 82,9
Niedersachsen 69,1 86,2
Nordrhein-Westfalen 71,2 86,6
Rheinland-Pfalz 67,0 84,1
Saarland 74,2 88,5
Sachsen 53,0 76,5
Sachsen-Anhalt 59,4 82,0
Schleswig-Holstein 73,1 87,5
Thüringen 57,2 79,9

Palio schrieb:Spanien hat bei höherer Impfquote weniger Neuinfektionen als Deutschland und in Spanien waren nach deinem Link (Beitrag von ToPaMe (Seite 2.595)) im August weniger Kinder geimpft als in Deutschland. Ich lese daraus: Impfen hilft.

Dass Impfen hilft stelle ich (und viele andere auch) ja auch gar nicht in Frage. Aber bei deinem Beispiel hinkt wieder der Vergleich. Wenn ich mir die Infektionszahlen in Summe anschaue sehe ich mehr Genesene UND on top die Geimpften. Das ist eine gute Kombi und erklärt zusätzlich die aktuellen Inzidenzen. Wieder ein Vergleich von Äpfel mit Birnen.

JosephConrad schrieb:Hier noch mal zum Vergleich:

Kann ich die Quelle mal sehen? 😁

ToPaMe schrieb:Ich finde die 36 Todesfälle der Geimpften unter den 160 in Summe (bei den über 60 Jährigen) auch nicht wenig

Aus deiner Quelle

Ab 60 Jahre sieht das Verhältnis insgesamt ein wenig schlechter aus, doch immer noch gut: Mitte Juli waren rund 75 Prozent vollständig geimpft. Im Folgemonat betrug ihr Anteil an den Covid-Patienten dieser Altersgruppe im Krankenhaus 19 Prozent, auf Intensivstation rund 16 Prozent und an den Verstorbenen 26 Prozent. Ältere erleiden häufiger einen Impfdurchbruch mit Symptomen, weil ihr Immunsystem in der Regel schwächer ist und weil ihre Impfung zudem in der Regel länger zurückliegt, das heißt der Impfschutz nachlässt.

Nicht zuletzt können die bislang kleinen Fallzahlen – zum Beispiel elf geimpfte Covid-Intensivpatienten im August – auch zufälligen Schwankungen unterliegen. Unter anderem könnten Patienten, die aus anderen Gründen ins Krankenhaus kommen und erst dort positiv getestet werden, die Zahlen verfälschen

Spricht also trotzdem für die Impfung.

ToPaMe schrieb:Ich finde die 36 Todesfälle der Geimpften unter den 160 in Summe (bei den über 60 Jährigen) auch nicht wenig.

Wenn Du bedenkst dass es dreimal soviele Geimpfte wie Ungeimpfte in der Alterklasse gab, ist das doch relativ wenig oder?

@JosephConrad
Hast du eine Quelle für deine Zahlen bzw Impfqoute?

JosephConrad schrieb:Sobald in den einzelnen Bundesländern die Impfquote unter den Erwachsenen insbesondere über 59 sich denen von z.B. Dänemark angleichen, können wir alle Maßnahmen abschaffen

Warum kann man dann alles Abschaffen... Dänemark spielt mit dem Feuer, du wirst sehen im Herbst werden die wieder zurück rudern, denk an meine Worte.

Lieber nochmal etwas vorsichtiger als mit Kanonen auf Spatzen zu schießen...

Wichtgestalt schrieb:Spricht also trotzdem für die Impfung.

Da bin ich bei Dir und habe auch nichts anderes behauptet.

JosephConrad schrieb:Wenn Du bedenkst dass es dreimal soviele Geimpfte wie Ungeimpfte in der Alterklasse gab, ist das doch relativ wenig oder?

Das wiederrum finde ich nicht

Vinsmoke schrieb:Ist das denn aufgrund der Anzahl der vollständig Geimpften überhaupt noch ein realistisches Szenario?

Ich meine mich zu erinnern, dass selbst zu Hochzeiten, die Intensivstationen ohne Impfung zwar sehr ausgelastet aber nicht überlastet waren.

Die Intensivstationen waren ausgelastet. Und es wurden für andere Patienten deren OPs abgesagt, und diese wurden zum Teil noch krank entlassen, weil man das Pflegepersonal, das sie hätte behandeln sollen, für die Betreuung der Corona-Kranken brauchte, was für sich schon ein Hammer war. Damals ging es aber nicht anders, weil noch keine Impfstoffe gegen Corona zur Verfügung standen.

Damit damals die Intensivstationen nicht überlastet wurden, waren ja die Maßnahmen getroffen worden, die wir als unnormalen Zustand bezeichnen, also Schulschließungen, Lockdowns, halt alles, was zumindest die Geimpften NICHT mehr wollen. Wir als Gesamtgesellschaft können es auch deshalb nicht mehr wollen, weil so was mit vielen Kollateralschäden einhergeht, vor allem bei Kindern, die infolge der Lockdowns zu einem großen Teil lebensgefährliche Essstörungen und psychische Erkrankungen entwickelt haben. Hätte es diese Maßnahmen damals aber nicht gegeben, wäre das Gesundheitswesen zum Schaden aller zusammengebrochen.

Wenn wir also wieder normale Zustände wollen, müssen wir dahin kommen, dass es zu einer Überlastung nicht kommt. Bisher sieht es allerdings nicht so aus, dass die jetzige Impfquote dafür ausreicht. Jeder kann sich die Zahlen ansehen: Die Intensivstationen füllen sich mit Corona-Kranken, eine abnehmende Tendenz ist nicht erkennbar. Wenn das so weitergeht, kommen wir wieder dahin, wo wir ja nicht hinwollen.

Deshalb kann die Lösung, so lange es kein wirksames Medikament gegen die Delta-Variante gibt, welches die massenhafte Einweisung von Ungeimpften ins KH verhindern würde, nur heißen: Impfung.

JosephConrad schrieb:Sobald in den einzelnen Bundesländern die Impfquote unter den Erwachsenen insbesondere über 59 sich denen von z.B. Dänemark angleichen, können wir alle Maßnahmen abschaffen.

Es könnte so einfach sein….auch für die bisher Ungeimpften. Oder wollen diese in Wahrheit keine Normalität?

ToPaMe schrieb:Kann ich die Quelle mal sehen? 😁

Bundesländer:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Impfquotenmonitoring.html

Tatsächlich liegt Dänemark mit einer Impfquote von fast 86 Prozent unter der erwachsenen Bevölkerung weit oben im europäischen Durchschnitt.

Quelle: https://www.srf.ch/news/international/trotz-steigender-coronafaelle-daenemark-erklaert-die-corona-pandemie-fuer-beendet

Etwa 74 Prozent der Gesamtbevölkerung in Dänemark sind geimpft, insbesondere in der Hauptrisikogruppe der Älteren über 65 Jahre ist die Quote mit 95 Prozent sehr hoch.

Quelle: https://www.rnd.de/gesundheit/daenemark-wieso-das-nachbarland-alle-corona-massnahmen-beendet-3NCLVYGKGVBHRMKH6FMUSGYIHQ.html

Andante schrieb:Es könnte so einfach sein….auch für die bisher Ungeimpften. Oder wollen diese in Wahrheit keine Normalität?

Und du weigerst Dich anzuerkennen dass die Zahlen der geimpften Peronengruppen nicht vergleichbar sind und möchtest weiterhin alle Ungeimpften verurteilen, egal welcher Altersgruppe sie angehören. So kommen wir nicht weiter...

Snowman_one schrieb:Genervt von der Zertifikatspflicht hat jemand bei mir auf der Arbeit beschlossen sich impfen zu lassen. Da wurde auch gleich noch ein Familienmitglied mitgenommen.
War offenbar recht voll im Walk-in Impfzentrum, denn es hat weit länger gedauert als erwartet.

Wir müssen auf der Arbeit unser Zertifikat scannen. Wenn man den Dreh mal raushat (am Anfang hatte ich es falsch aufgelegt :palm: ) dauert es ca 10 Sekunden.

Nursii schrieb:Ach stimmt ja- ist ja nicht schlimm… haben ja alle nur leichte Verläufe und haben sicherlich keinen Kontakt mit Menschen, deren Impfungen bis dato verwehrt bleiben 👍

Wen genau wird die Impfung verwehrt? :ask:

Nursii schrieb:Ach ja, genau. Die „armen“, wollen natürlich zurück. Und da ist’s dann voll ok, wenn andere krank werden/vllt sterben könnten. Sind ja geimpfte.

Was hält die "anderen" davon ab sich impfen zu lassen? Auch wenn man unter 12jährige rausnimmt, (bei denen übrigens eine Offlabel-Impfung möglich ist) gibt es genug die sich impfen können. Würden sich diese Menschen impfen lassen, wären auch jene geschützt (vor allem, da ICU-Betten frei wären, die sonst von Impfunwilligen belegt werden) die sich wirklich nicht impfen können.

sidnew schrieb:In welchem Land lebst du? In Deutschland jedenfalls bekommt JEDER, der will, seine Impfung mittlerweile hinterher geschmissen, manchmal sogar mit Bratwurst oder einer Packung "Merci".
Wir WARTEN dennoch auf eine höhere Impfquote, weil zu viele Leute ein offensichtliches Problem mit Wissenschaft und/oder Logik haben.

Vollkommen deiner Meinung. Ich kann es einfach nicht verstehen. Andere Länder haben eine Impfquote, von der wir nur träumen können, wir schlagen uns aber lieber halbherzig mit irgendwelchen Maßnahmen herum.

ToPaMe schrieb:Und du weigerst Dich anzuerkennen dass die Zahlen der geimpften Peronengruppen nicht vergleichbar sind und möchtest weiterhin alle Ungeimpften verurteilen, egal welcher Altersgruppe sie angehören.

Was hilft denn das weiter? Das Ziel heißt: „Möglichst wenige Infizierte, die auch hospitalisiert werden müssen“. Und für die Erreichung dieses Zieles sollte die Impfquote zumindest in der erwachsenen Bevölkerung möglichst hoch sein, und zwar in jeder Altersgruppe.

ToPaMe schrieb:Dass Impfen hilft stelle ich (und viele andere auch) ja auch gar nicht in Frage. Aber bei deinem Beispiel hinkt wieder der Vergleich

Ich verstehe deine Statistikkritik und dein Anliegen nicht. Wie lauten deine These und deine Wünsche, wenn du den Nutzen der Impfung nicht infrage stellst?

Meine lautet wie gesagt: Impfen hilft. Alle Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren sollten sich daher jetzt impfen lassen. Dann kann man die Schutzmaßnahmen in absehbarer Zeit beenden.

Ich persönlich finde es allerdings auch nicht schlimm, trotz Impfung weiterhin eine Maske zu tragen, aufs Händeschütteln zu verzichten (auch wegen des Übertragungsrisikos anderer Krankheiten) und mich und die Kinder vorübergehend noch zu testen, solange nicht alle durch die Faktoren Jugend/Impfung/Genesung geschützt sind.

Für unsere Beleg-Enthusiasten hier noch die Übersicht, welche Altersgruppen zur Zeit die Intensivstationen bevölkern. Und nein, es sind in der Mehrzahl nicht die ganz Alten.

https://www.mdr.de/wissen/corona-intensivstationen-altersstruktur-100.html

Palio schrieb:Wie lauten deine These und deine Wünsche, wenn du den Nutzen der Impfung nicht infrage stellst?

Was mE sinnvoll wäre: Verlängerung der Tests (unabhängig vom Impfstatus) bis mindestens 31.12.2021, damit die bis "heute" neu hinzu gekommenen Gruppen mit neuer StIKo Empfehlung die Chance hatten sich impfen zu lassen. Sollte eine neue Gruppe hinzukommen, soll dieser Zeitraum um mindestens 2 -besser wären 3 Monate- verlängert werden. Erst danach kann Bilanz gezogen werden, wie hoch die Impfbereitschaft wirklich ist. Solange ist das Geschimpfe auf die Ungeimpften, wie auch der Druck und zuletzt die Gefährdung dieser Gruppe nicht angemessen. Und solange halten ja wohl alle noch aus. Spaß haben kann man schließlich auch getestet. Und selbst wenn einige Tests ungenau sind, so wird das Risiko wenigstens so gut es geht minimiert. Aber zum Testen sind einige Geimpfte nicht mehr bereit (siehe Thread) weil sie sich laut eigener Aussage gegängelt fühlen und dann keinen Nutzen mehr in ihrer (angeblich gemeinnützigen) Impfung sehen.

ToPaMe schrieb:Aber zum Testen sind einige Geimpfte nicht mehr bereit (siehe Thread) weil sie sich laut eigener Aussage gegängelt fühlen und dann keinen Nutzen mehr in ihrer (angeblich gemeinnützigen) Impfung sehen.

Ich habe gelernt, dass ich es akzeptieren muss, wenn sich Leute nicht impfen lassen wollen, gleichzeitig aber munter auf Demos rumlatschen und gegen die Maßnahmen demonstrieren. Es gibt leider noch keine Impfpflicht, daher werden sich viele, viele Leute wohl noch lange der Impfung verweigern und damit immer wieder ein Risiko darstellen.
Und solange wir diesen Zustand haben, muss man eben auch meine Entscheidung akzeptieren, dass ich mich nicht testen lassen möchte, sofern es nicht explizit vorgeschrieben wird. Eine Medaille hat immer zwei Seiten...