Streuselchen schrieb:Ich habe auch ehrlich Mitleid mit Selbstständigen, die nunmal auf ihre Einnahmen angewiesen sind, weil sonst ein Leben einfach nicht möglich ist. Aber es bliebe auch die Option (wenngleich keine Schöne) die Selbstständigkeit aufzugeben und sich anstellen zu lassen, in dieser Ausnahmesituation. (Einzelfälle, wo das nicht geht, ausgeklammert)
Wir brauchen aber die Selbstständigen dringend. Wer denn sonst soll die Arbeits- und Ausbildungsplätze schaffen, wenn nicht Handwerk und Dienstleistungsgewerbe. Klar ist es schön, Arbeitnehmer zu sein, sich nicht um Aufträge kümmern und keine Kunden an Land ziehen zu müssen, pünktlich sein Gehalt zu erhalten, sechs Wochen Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall zu bekommen usw. Aber es braucht eben auch die andere Seite, und jeder Betrieb, der durch Corona wegbricht, ist einer zuviel.
Niemand hat etwas davon, wenn Unternehmen entnervt aufgeben, weil sie keine Perspektive bekommen und/oder mit bürokratischen Vorschriften überhäuft werden. Andererseits fehlt mir auch jedes Verständnis dafür, wenn sich Gastro oder Läden an die bestehenden Corona-Vorschriften halten wollen und dies nur deshalb unterlassen, weil sie fürchten, dass Gäste oder Kunden deswegen Ärger machen werden.
Sollte es im Fernverkehr der Bahn je die 3G-Regel geben, müsste man vermutlich jedem Kontrolleur mindestens einen Bundespolizisten zur Seite stellen, der ihn vor Fahrgästen schützt, die ausrasten, wenn er nachforschen will, ob der Fahrgast eines der 3 G hat. 3G in Fernzügen mag in Ländern gehen, wo das Ticket (und die 3G) bereits kontrolliert werden, wenn man auf den Bahnsteig will. Aber wenn die Kontrolle, wie in Deutschland erst im Zug stattfindet, wird es schwierig. Bereits vor Corona hatten Zugbegleiter jede Menge Ärger mit irgendwelchen Idioten, von denen sie beschimpft, angespuckt und körperlich angegangen werden. Die können einem leidtun.