kleinundgrün schrieb:Den konnte es zu Beginn gar nicht geben. Und später gab es die ja.
Die Regierung hätte wenigstens so tun können, als würden wir eine Auslandsaufklärung und Nachrichtendienste nicht nur aus Spaß finanzieren. Wie hier im Forum auch so einige, hätte man einfach behaupten können, man hätte Ahnung.
Ist ja nicht so, als würde das sonst nie passieren in der Politik. Der Unterschied war nur, dass diese Krise zunächst kein Politiker für seine Machtinteressen nutzen konnte, bis die ersten dann wussten, wie. Die Herren Lachet und Lindner (öffnen, öffnen, öffnen) dabei ganz vorne weg.
kleinundgrün schrieb:Aber was willst Du gegen so was machen? Wir sind ja nicht in China, wo so etwas zensiert oder reguliert werden könnte.
Ich meine, dass man da im Sinne eines Katastrophenschutzszenarios im Katatsrophenfall besser gefahren wäre bzw besser führe. Es gab -meines Wissens nach außer möglicherweise in Querdenker-Chats auf Telegram- keinen einzigen Bericht über "Da ist gar keine Flut" oder "So hoch war das Wasser ja gar nicht" oder "Wann macht der Friseur wieder auf?" bei der jüngsten Flutkatastrophe. Da war der Tenor der Journaille plötzlich wieder konsentisch und akzeptierend, als wäre das nicht auch bei Corona gegangen. Aber, da wurde abermals deutlich: Die Presse folgt ebenfalls politischen Machtinteressen. Von wegen "überparteilich" und "unabhängig", das war einmal. Der Presse kreide ich hier ganz groß die kommunikativen Defizite an, noch immer.
Es muss Möglichkeiten geben, im Katastrophenfall diesen entsprechend zu kommunizieren.
Es fehlt ja gerade noch, dass wenn ein AKW in die Luft fliegt irgendein Blatt dann daherschreibt, es wäre alles gar nicht so schlimm und dies auch noch täte, nachdem 100.000 Menschen den Strahlentod gestorben hätten. Wir erleben dies aber jetzt, live, bei Corona.
Ein unfassbarer Skandal meiner Meinung nach und im Kern faschistisch und antihumanistisch.
kleinundgrün schrieb:Das meinte ich nicht (obwohl es im Grunde stimmt, nicht super, aber OK). Ich meinte die mediale Auseinandersetzung war im Grunde richtig. Es gab fortwährend neue Rahmenbedingungen und daran hat sich eben auch eine Änderung der Empfehlung orientiert.
Es führte dennoch zu Kopfschüttelei bei der medizinisch- und wissenschaftlich wenig bewanderten Bevölkerung. Zu recht, es wurde schlecht kommuniziert - Einen Anteil daran haben natürlich auch die Querdenker mit ihrer Angstmacherei, aber wenn man die alle gewähren lässt, tja. Geister, die man rief.
kleinundgrün schrieb:Man hätte schlicht auf die Transparenz der Entscheidungsfindung verzichten müssen. So wie in GB. Das Zeug ist in Ordnung und wir kümmern uns um die Feinheiten.
Das wäre aber vielen auch wieder aufgestoßen, weil man ja informiert werden möchte.
Richtig, das hätte die Querdenker kaum von ihrem destruktiven Gehabe abgehalten, dann hätten die einfach wie üblich irgendeinen Müll kommuniziert und sich als alleinige Herren und Damen irgendeiner Wahrheit aufgespielt, wie immer. Dreckspack, das mit ihrem Schwachsinn über Leichen geht. Man sollte da endlich hart durchgreifen.
kleinundgrün schrieb:Ich weiß nicht, ob das nicht das Ziel der Demonstranten war. Sie lassen ja keine Gelegenheit aus, sich als Märtyrer zu generieren. Schaut her, der böse Staat knüppelt uns nieder, wir haben ja doch recht.
Ich weiß gar nicht, ob es da eine gute Lösung gegeben hätte.
Man hat Die Nazis (ja, auch Linke waren aktiv aber wurden staatsseitig deutlich härter angepackt) vor 1933 auch machen lassen, größtenteils. Ergebnis bekannt. Siehe die Agitation in den digitalen Netzwerken, die stockende Impfkampagne geht auch auf Querdenker-Umtriebe, Staatszersetzungsbemühungen und Desinformation zurück, die Straße ist nur das Eine, Medien das Andere.
Man tut sich sonst auch nicht schwer, am 1. Mai beispielsweise draufzuhauen, oder Stuttgart 21, oder Flora in Hamburg, besetzte Häuser in Berlin etc. ... Viele Menschen die ich kenne wünschen sich seit langem ein härteres Durchgreifen gegen die Querdenker, ehrlich gesagt alle Menschen die ich kenne fühlen sich von einer radikalen Minderheit zunehmend terrorisiert, egal ob auf den Demos oder vor Schulen, auf Markplätzen oder im Internet.
kleinundgrün schrieb:Eigentlich ist die LAge doch folgende:
Deutschland hatte im Vergleich zu anderen, ähnlich betroffenen Ländern mit ähnlicher Struktur (also nicht von einem Ozean umgeben oder eine Diktatur oder 1 Mio Einwohner) gar nicht so schlecht abgeschnitten. Und das trotz der vielen Pannen und der vielen blöden Leute.
Ich denke einfach, dass unterm Strich trotzdem das mit Abstand meiste gut funktioniert hat. Aber dass es Punkte gibt, die tatsächlich systematisch anders laufen müssten.
100.000 bis jetzt sind für mich kein gutes Ergebnis, im Gegenteil.
kleinundgrün schrieb:Ich denke, dass wir eine bessere gesetzliche Situation für Katastrophen brauchen. Nicht gleich wie in Rom, dass dann ein Diktator eingesetzt wird. Aber vielleicht eine sehr gut kontrollierte und nur auf kurze Zeit etablierte "Sondersituation".
Datenschutz, Meinungskundgabe, Versammlungsfreiheit etc. sind alles enorm wichtige Güter. Aber deren Abwägung und Ausgestaltung erfolgte in einer Situation der Normalität.
Absolut! Dringend! Jetzt!
kleinundgrün schrieb:Aber die Gefahr ist dann eben, dass so etwas das Sprungbrett zu einer dauerhaften Einschränkung der Grundrechte sein kann.
Ja genau, MerKILL und Merkel-Dikatur ... -.- ... Solange wir eine Demokratie sind, passiert das nicht. Wir können diese Einschränkungen ja gerne abstimmen lassen, auch wenn bereits 100.000 Stimmen für härtere Maßnahmen wegfallen, you know what i mean.
kleinundgrün schrieb:Und ich persönlich würde mir wünschen, dass die Menschen generell etwas mündiger wären. Weder eine Demokratie noch eine Pandemiebekämpfung sind Selbstläufer. Da muss man mehr mitmachen. Dinge aktiv abholen.
Der Staat ist natürlich für den Schutz verantwortlich - aber mir fehlt in weiten Teilen eine Selbstverantwortung. Das Bedürfnis, sich kundig zu machen und vielleicht auch ein bisschen Vertrauen in manche Systeme. Auch wenn man "ständig" sieht oder liest, was schief läuft.
Das wird nicht passieren, Menschen, die den Querdenkern in die Arme laufen sind alles andere als mündig.
Menschen, die den Wetterbericht ignorieren und den menschgemachten Klimawandel ausblenden sind alles außer mündig.
Wünschen kann man es sich trotzdem, es wird nur nicht reichen.
"Rauchen tötet" steht auf jeder Packung, dennoch rauchen Millionen Menschen. 'Nuff said.
Der Staat muss da einfach mehr tun.