Coronavirus (Sars-CoV-2)

bgeoweh schrieb:Die Priorisierung ist eine medizinische Entscheidung und sollte sich nur aufgrund von medizinischen Sachverhalten verändern.

Dann wundert es umso mehr, dass in NRW Berufsgruppen der prio 3 jetzt zur Impfung zugelassen wurden, aber nicht die gesundheitlich beeinträchtigten der prio 3. Herr laumanns liegen ja die Verkäufer so am Herzen....gesundheitliche Aspekte scheinen hier einen geringeren Stellenwert zu haben als Lieblingsberufsgruppen von irgendwem...

Spekulatius666 schrieb:Dann wundert es umso mehr, dass in NRW Berufsgruppen der prio 3 jetzt zur Impfung zugelassen wurden, aber nicht die gesundheitlich beeinträchtigten der prio 3. Herr laumanns liegen ja die Verkäufer so am Herzen....gesundheitliche Aspekte scheinen hier einen geringeren Stellenwert zu haben als Lieblingsberufsgruppen von irgendwem...

Deswegen schrieb ich ja

bgeoweh schrieb:sollte

Die Priorisierung wird um so schlechter und weniger plausibel begründbar, je mehr aus politischen Erwägungen daran herumgebastelt wird. Dass z.B. die Arbeiter in der kritischen Infrastruktur usw. hochgestuft wurden, war für jeden Bürger noch offensichtlich sinnvoll und einzusehen, je weiter es davon weggeht und je mehr Ausnahmen und Sonderregelungen eingeführt werden desto mehr verschwindet diese Akzeptanz.

Spekulatius666 schrieb:Herr laumanns liegen ja die Verkäufer so am Herzen....gesundheitliche Aspekte scheinen hier einen geringeren Stellenwert zu haben als Lieblingsberufsgruppen von irgendwem...

Das ging bei den Lehrern los und hört nicht auf.Die Lehrer saßen dann auch daheim - aber geimpft.
Jetzt drängt NGG nach vorne und sie fangen gerade mit den armen Verkäufern an. Die Eltern kranker Kinder, werden wohl warten müssen, bis sie mit der letzten Berufsgruppe durch sind.

bgeoweh schrieb:Die Priorisierung wird um so schlechter und weniger plausibel begründbar, je mehr aus politischen Erwägungen daran herumgebastelt wird. Dass z.B. die Arbeiter in der kritischen Infrastruktur usw. hochgestuft wurden, war für jeden Bürger noch offensichtlich sinnvoll und einzusehen, je weiter es davon weggeht und je mehr Ausnahmen und Sonderregelungen eingeführt werden desto mehr verschwindet diese Akzeptanz.

Ach so, dann hab ich das falsch verstanden.

Meine Geduld ist aktuell auch am Ende. Erst hiess es prio 3 ist frei, wir bekamen die Bescheinigung von der Arbeit, dass wir kritische Infrastruktur sind, haben uns angemeldet, dann hiess es auf einmal nein, nur bestimmte Gruppen, kritische infrastruktur nicht mehr, dann wurden die kommenden Gruppen verkündet, auch da keine kritische Infrastruktur und aktuell scheinen wir die letzten zu sein, die überhaupt geimpft werden. Von den chronisch kranken ist auch keine Rede mehr.
Jetzt steh ich da mit meinem Termin, den ich notgezwungen absagen muss, weil sich zwischenzeitlich die priorisierung verändert hat. Aber ich warte noch ab mit stornieren oder umlegen, wer weiss, wie viel und was sich bis dahin noch ändert. Am Ende hab ich den Termin abgesagt und hätte doch gedurft. Ist mir auch alles zu blöd langsam. man könnte echt meinen, wer am meisten jammert wird bevorzugt behandelt. Erst die Friseure, jetzt die Verkäufer.

Spekulatius666 schrieb:Jetzt steh ich da mit meinem Termin, den ich notgezwungen absagen muss,

Warum? Termin ist Termin. Ich würde das erst machen, wenn sie mich dort nicht impfen. Macht doch eh jeder was er will.

bgeoweh schrieb:Damit mich niemand falsch versteht: Es ist in Ordnung, Menschen die einen Impfstoff oder die Impfung allgemein verweigern in der Warteliste zurückzustellen, es ist aber nicht okay zu sagen sie hätten ihr Recht auf Behandlung "verwirkt" oder sollten jetzt auf eine andere Priorität gestuft werden. Die Priorisierung ist eine medizinische Entscheidung und sollte sich nur aufgrund von medizinischen Sachverhalten verändern.

Das würde bedeuten, jemand ist Prio 3 und bekommt Astra angeboten. Möchte er nicht. Dann dasselbe mit J&J und Moderna. Möchte er ebenfalls nicht. Erst als er Biontech angeboten bekommt, schlägt er zu.
Da sich seine Prio nie verschoben hat, dürfte er die Impfung erhalten bevor Menschen ohne Priorisierung dran sind?

bgeoweh schrieb:Selbstverständlich haben die Versicherungsschutz, sie haben nur keine besonderen Schadenersatzansprüche gegenüber dem Staat.

Das mit dem Versicherungsschutz hinsichtlich der Krankenkasse stimmt.
Aber wie wirkt sich eine Nebenwirkung auf eine mögliche (vielleicht auch nur vorübergehende) Berufsunfähigkeit aus? Gibt es Unterschiede, ob die bei Person bei AstraZenanca 59 oder 61 ist?

Waytogo schrieb:Aber wirkt sich eine Nebenwirkung auf eine mögliche Berufsunfähigkeit aus? Gibt es Unterschiede, ob die bei Person bei AstraZenanca 59 oder 61 ist?

Alles außer "wenn das überhaupt auch nur in einem einzigen Fall in Deutschland vorkommen sollte, wird das vor Gericht zu klären sein" wäre jetzt eine unseriöse Antwort.

bgeoweh schrieb:Alles außer "wenn das überhaupt auch nur in einem einzigen Fall in Deutschland vorkommen sollte, wird das vor Gericht zu klären sein" wäre jetzt eine unseriöse Antwort.

Sorry, wenn ich nochmal nachfragen muss: Würde das auch bei einem (berufstätigen) 61-Jährigen durch ein Gericht geklärt werden müssen?

Waytogo schrieb:Sorry, wenn ich nochmal nachfragen muss: Würde das auch bei einem (berufstätigen) 61-Jährigen durch ein Gericht geklärt werden müssen?

Ich habe noch keine Berufsunfähigkeitsversicherung getroffen die ohne Umschweife ausgezahlt hat. Mindestens bis zum Sachverständigengutachten hängst du jedesmal drin. Auch wenn du sämtliche Gliedmaßen amputiert bekommst. Also: ja.

Hier werden doch schon wieder drei Ebenen vermischt (Haftung, Berufsunfähigkeit, Krankenversicherung) das führt zu nix.

@bgeoweh

Habe erst jetzt den Artikel über die Impfung bei unter 60 Jährigen gesehen.
Ich denke, rein rechtlich hat die Anwältin recht, allerdings ist das Risiko so verschwindend gering...
Aber gut, es redet ja auch kaum jemand über Sinusvenentrombose im Zuge von Covid.

Frau.N.Zimmer schrieb:Warum? Termin ist Termin. Ich würde das erst machen, wenn sie mich dort nicht impfen. Macht doch eh jeder was er will.

Also laut den aktuellen Vorgaben darf ich nicht mehr geimpft werden, weil sich die prio geändert hat. Ist ein bisschen wie Lotto spielen. Gehe ich hin und sage ich habe gebucht als noch die ursprüngliche Regelung galt, laufe ich Gefahr, dass ich abgelehnt werde und evtl bekomme ich noch eine Standpauke, weil ich irgendjemanden den Platz weggenommen hab. Wenn ich Glück habe guckt eh keine sau hin und ich werde einfach geimpft. Schön ist die Situation nicht. Vor allem habe ich sie nicht verschuldet...bin aber jetzt die gelackmeierte genau wie alle meine Kollegen und etliche andere auch.

Heute kamen auch mehrere berichte, dass es in den impfzentren immer turbulenter wird. Da wird grflucht, gedroht, gebietet und gebettelt. Ist doch kein Wunder bei dem Chaos.

Wichtgestalt schrieb:Ich denke, rein rechtlich hat die Anwältin recht, allerdings ist das Risiko so verschwindend gering...

Ja, genau das ist der Punkt. Es ist ein Unterpunkt eines Unterpunkts eines insgesamt verschwindend geringen Risikos, meiner Meinung nach nur Panikmache um Klicks zu erzeugen. Als ob irgendwer willentlich sagt "Ja, gut vielleicht werde ich gelähmt, aber dann krieg ich wenigsten ein paar Tausend Euro vom Staat". Das ist doch surreal, das ist einfach nicht der ausschlaggebende Punkt bei einer Impfentscheidung. Das Risiko ist so gering dass alles was "danach" passiert eigentlich völlig uninteressant ist.

bgeoweh schrieb:ch habe noch keine Berufsunfähigkeitsversicherung getroffen die ohne Umschweife ausgezahlt hat. Mindestens bis zum Sachverständigengutachten hängst du jedesmal drin. Auch wenn du sämtliche Gliedmaßen amputiert bekommst. Also: ja.

Hier werden doch schon wieder drei Ebenen vermischt (Haftung, Berufsunfähigkeit, Krankenversicherung) das führt zu nix.

Ne, eigentlich vermische ich da nichts. Von Krankenversicherung und Haftung habe ich nicht gesprochen. Mir ging es einzig um die theoretische Möglichkeit nicht mehr in seinem Beruf arbeiten zu können.

bgeoweh schrieb:Als ob irgendwer willentlich sagt "Ja, gut vielleicht werde ich gelähmt, aber dann krieg ich wenigsten ein paar Tausend Euro vom Staat". Das ist doch surreal.

Wenn ich gelähmt bin, möchte ich so versorgt werden wie jemand für den der Impfstoff empfohlen ist. Ich finde, dass das ein legitimer Anspruch ist.

Spekulatius666 schrieb:Also laut den aktuellen Vorgaben darf ich nicht mehr geimpft werden, weil sich die prio geändert hat. Ist ein bisschen wie Lotto spielen. Gehe ich hin und sage ich habe gebucht als noch die ursprüngliche Regelung galt, laufe ich Gefahr, dass ich abgelehnt werde und evtl bekomme ich noch eine Standpauke, weil ich irgendjemanden den Platz weggenommen hab. Wenn ich Glück habe guckt eh keine sau hin und ich werde einfach geimpft. Schön ist die Situation nicht. Vor allem habe ich sie nicht verschuldet...bin aber jetzt die gelackmeierte genau wie alle meine Kollegen und etliche andere auch.

Ich verstehe zwar deine Vorbehalte, aber ich würde den Termin auf keinen Fall absagen, wenn da was geändert wurde an der Reihenfolge, dann sollten die auf dich drauf zu kommen, Termin ist Termin, dann hast du es eben nicht mehr verfolgt. Ich würde definitiv hingehen, wenn der Termin bestehen bleibt. Wie du schon sagst es wird immer wilder, jeder will dran kommen. Sei froh, dass du den Termin hast. Und aus Solidarität gleich garnicht ;)

Spekulatius666 schrieb:Wenn ich Glück habe guckt eh keine sau hin und ich werde einfach geimpft.

Hast du deine Berechtigung, als sie noch galt, bei der Anmeldung bereits nachgewiesen? Dann guckt da keiner mehr, die wiegen ja auch keine Adipösen nach. Außerdem, dein Termin war doch jetzt bald, oder? Die müssten das doch alles aufwendig "umladen". Nee, nee mach denen nicht mehr Arbeit als nötig.

obskur schrieb:Ich verstehe zwar deine Vorbehalte, aber ich würde den Termin auf keinen Fall absagen, wenn da was geändert wurde an der Reihenfolge, dann sollten die auf dich drauf zu kommen, Termin ist Termin, dann hast du es eben nicht mehr verfolgt. Ich würde definitiv hingehen, wenn der Termin bestehen bleibt. Wie du schon sagst es wird immer wilder, jeder will dran kommen. Sei froh, dass du den Termin hast.

Das habe ich auch vor, wer weiss schon was bis dahin noch alles geändert wird.
An unserem impfzentrum wird erst vor der Impfung vor Ort kontrolliert, ob überhaupt eine Berechtigung besteht. In der Nachbarstadt muss man seine Bescheinigungen vorab einreichen, ehe man die Freigabe zum buchen bekommt. Jeder wie er lustig ist.

Spekulatius666 schrieb:An unserem impfzentrum wird erst vor der Impfung vor Ort kontrolliert, ob überhaupt eine Berechtigung besteht.

Das ist bei uns auch, für ärztliche Atteste und so, da schaut eigentlich keiner mehr drauf. Bei meiner Tochter hat der Arbeitgeber gezickt, weil sie gekündigt hat, das war besonders lächerlich, weil sie am Impftermin noch 2 Wochen dort vor sich hatte. Sie hat dann völlig fertig im Zentrum angerufen und dort haben sie gesagt, sie soll dann eben ohne Bescheinigung kommen, deswegen muss sie sich nicht rumstreiten. Sie hat nicht mal den neuen Arbeitsvertrag gebraucht, den hätte sie ja gehabt.

Karotte3 schrieb:Nehmen wir mal an die Inzidenz wird in den Bundesländern in den nächsten Monaten immer knapp unter 100 gehalten. Werden mehr geimpft, hat dies Auswirkungen auf die Inzidenz, so dass mehr geöffnet werden kann. Die Inzidenz wird demnach wahrscheinlich durch ein Ausbalancieren von Öffnung und Impfquote stabil unter 100 gehalten. Ich gehe davon aus, dass dieses Szenario so geplant ist.

okay, so ungefähr verstehe ich nun, wie du das meinst.
Dieses Szenario geht jedoch mMn nur dann auf bzw. tritt so ein, WENN die Inzidenz mit zunehmenden Impfungen auch wirklich "schön brav" bei ca. 100 bleibt ;)
Falls die Zahl nämlich wider erwarten z.B. auf ca. 50 runter gehen sollte, dann wäre die Gefährdung der Schüler nicht höher sondern gleich groß.

Optimist schrieb:Falls die Zahl nämlich wider erwarten z.B. auf ca. 50 runter gehen sollte, dann wäre die Gefährdung der Schüler nicht höher sondern gleich groß.

Ja, sollte die Inzidenz tatsächlich trotz Öffnungsschritten sinken, wäre alles kein Problem.

Optimist schrieb:ieses Szenario geht jedoch mMn nur dann auf bzw. tritt so ein, WENN die Inzidenz mit zunehmenden Impfungen auch wirklich "schön brav" bei ca. 100 bleibt

Nein, damit sich das Risiko eines Ungeimpften nicht erhöht, muss die Inzidenz mit der Impfquote sinken:

<Reale Inzidenz> = <Inzidenz> x (100% - <Impfquote>)/100

Bei 100:

<Reale Inzidenz> = 100 - <Impfquote>

Also das Risiko sich als Ungeimpfter in 7 Tagen mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 : 1000 anzustecken ist gegeben, wenn die vom RKI gemeldete Inzidenz bei "100 - der Impfquote in Prozent" liegt. Soll das Risiko geringer sein, so muss die gemeldete Inzidenz darunter liegen.