Coronavirus (Sars-CoV-2)

MrsK schrieb:Eigentlich weniger. Betroffene Genesene sind wohl alle, die im Zeitraum Ende Dezember 2020 bis Anfang/ Mitte April 2021 einen positiven PCR-Test hatten

Du hast Recht, ich hatte diese Sechsmonatsregel vergessen. Ändert aber nichts daran, dass der Grossteil von Deutschland noch weit entfernt ist von Freiheiten. Obwohl neuerdings immer der Eindruck vermittelt wird, es wäre ganz anders.

Und kein Gastronom oder Dienstleister wird sich bei der unklaren Lage und den wenigen personen ( wer kontrolliert was, welche Nachweise gelten überhaupt usw) für ein paar Leute sein regulären Betrieb wieder aufnehmen. Das rechnet sich nicht.

MrsK schrieb:Hm, gute Frage. So hätte ich es halt interpretiert. 🤔

Aber dann könnte sich ja jetzt jeder einen PCR-Test machen lassen und wäre somit nach 28 Tagen als Genesen gelistet 🤔

Ich denke, dass man seine Infektion und den aktuellen PCR-Test nachweisen muss.
Was würde die Leute bei der 6 Monatsfrist abhalten alle 6 Monate einen Test zu machen und damit als genesen zu gelten?

Zumindest steht in dem Link nicht wann die Infektion gewesen sein muss. Oder ich habe es, wie gesagt, überlesen.

Gibt dazu wohl noch keine genauen Vorgaben.

Die Regelung hier ist noch nicht im Detail klar. Eine Form des Nachweises wird es brauchen, in Baden-Württemberg reicht hierzu ein positives PCR-Testergebnis. In den sechs Monaten nach dem Testtermin gelten dann Lockerungen.

Quelle: https://www.nordbayern.de/politik/corona-wer-gilt-als-vollstandig-geimpft-und-genesen-1.11044657

Zumindest in Baden-Württemberg gilt meine Interpretation, ab wann man Genesen gilt - außer das mit den 28 Tagen nach Erhalt des PCR-Test- Ergebnisses.

In NRW gilt diese Regelung ab heute

https://www.land.nrw/de/pressemitteilung/gleichstellung-von-vollstaendig-geimpften-und-genesenen-mit-negativ-getesteten

1.den Nachweis einer vor mindestens 14 Tagen abgeschlossenen vollständigen Impfung gegen COVID-19 mit einem in der Europäischen Union zugelassenen Impfstoff,
2.den Nachweis eines positiven Testergebnisses, das auf einer Labordiagnostik mittels Nukleinsäurenachweis (PCR, PoC-PCR oder weitere Methoden der Nukleinsäureamplifikationstechnik) beruht und mindestens 28 Tage sowie maximal sechs Monate zurückliegt, oder
3.den Nachweis eines positiven Testergebnisses nach Nummer 2 in Verbindung mit dem Nachweis der mindestens 14 Tage zurückliegenden Verabreichung mindestens einer Impfstoffdosis gegen COVID-19 mit einem in der Europäischen Union zugelassenen Impfstoff.

Waytogo schrieb:Ich denke, dass man seine Infektion und den aktuellen PCR-Test nachweisen muss.
Was würde die Leute bei der 6 Monatsfrist abhalten alle 6 Monate einen Test zu machen und damit als genesen zu gelten?

Das würde zumindest mehr Sinn machen.

Puh, ehrlich, keine Ahnung. Und danke dir für den Hinweis, dass da irgendwas unlogisch in meinem Beitrag ist. :)

Ich halte die vollständige Aufhebung der Maßnahmen für Geimpfte für zu früh. Es bestraft jene die ohne eigene Schuld noch nicht geimpft sind zusätzlich. Es ist natürlich angebracht wenn alle die wollen eine Chance bekommen haben, aber jetzt birgt es zu viel gesellschaftlichen Sprengstoff. Ausserdem halte ich es für gefährlich da auch Geimpfte noch Überträger sein können und durch den wesentlich höheren Anteil an Symptomfreien sie noch schneller verteilen. Sonst bekommt man vlt leichte Symptome und sieht vlt vom Treffen ab oder lässt mehr Vorsicht walten. Aber wenn die Impfungen für alle ermöglicht wurde dann alles wieder sachte hochfahren.

Fichtenmoped schrieb:Das bedeutet, dass großen Teilen der Bevölkerung ihre Grundrechte vorenthalten werden

Situation A

Du bist nicht geimpft, deine Nachbarn schon und die veranstalten mit ihren auch geimpften Bekanten einen Grillabend, weil die Beschränkungen für Geimpfte aufgehoben worden sind.

Situation B

Du bist nicht geimpft, deine Nachbarn schon, sie dürfen keinen Grillabend mit ihren auch geimpften Bekannten veranstalten, weil die Beschränkungen noch stehen.


Ziehst du objektiv messbare Vorteil oder Nachteile aus Situation B gegenüber Situation A ?

Edit: @Miles1701 auch an dich die Frage

Miles1701 schrieb:Es ist natürlich angebracht wenn alle die wollen eine Chance bekommen haben, aber jetzt birgt es zu viel gesellschaftlichen Sprengstoff.

Das wird immer wieder gesagt, aber ich sehe das einfach nicht. Wenn man konkret nachfragt, bleibt von dem angeblichen "Impfneid" ziemlich wenig übrig. Juckt es irgendeinen ungeimpften, wenn ich in den Zoo gehe, sie es aber noch nicht dürfen? In der Regel nicht, wieso auch? Solange die Regeln halbwegs verständlich und vernünftig sind, hat da bei den einzelnen konkreten Beispielen irgendwie nie einer ein Problem. Erst im Abstrakten, wenn man von "Sonderregeln für Geimpfte" spricht, von "Privilegien", dann wirds auf einmal bombastisch. Es geht da ja im Kern um im Grunde banale Dinge.
Sprengstoff würde ich in Deutschland erst dann vermuten, wenn Fußballspiele nur von Geimpften besucht werden dürften.

paxito schrieb:Sprengstoff würde ich in Deutschland erst dann vermuten, wenn Fußballspiele nur von Geimpften besucht werden dürften.

"Sprengstoff" wird das dann, wenn es um so Dinge wie den Zutritt zu Vorlesungen, Prüfungen usw. geht, die Möglichkeit eine Führerscheinprüfung abzulegen oder Fahrstunden zu nehmen, solche Sachen. Wo ein konkreter Mehrwert dahintersteckt, wo es möglicherweise auch (bei Nicht-Privilegierung) heißt "Tut uns Leid, versuchen sie es nächstes Jahr nochmal".

Sowas ist aktuell (noch?) nicht im Gespräch, glücklicherweise. Muss man fürchten, dass es kommt? Ich weiß es nicht.

Bruderchorge schrieb:Ziehst du objektiv messbare Vorteil oder Nachteile aus Situation B gegenüber Situation A ?

Ja, weil ich gerne mit meiner ungeimpften Frau (Prio4) zum Grillabend gehen würde,

paxito schrieb:Juckt es irgendeinen ungeimpften, wenn ich in den Zoo gehe, sie es aber noch nicht dürfen?

Juckt mich nicht.
In den Zoo darf ein Ungeimpfter mit negativen Schnelltest genauso rein. Und den nehme ich dann gerne in Kauf.
Also kein Grund für "Impfneid".

@Bruderchorge
Das Problem ist ja nicht bei Geimpften untereinander sondern Geimpfte und ungeimpfte. Und da ist wieder das Problem wie Überprüft man das? Mir Persönlich macht es weniget aus aber ich hab auch keine Probleme mich an Regeln zu halten.

@paxito
An Hand der Klagewelle die die Gerichte grad beschäftigen würde ich schon sagen daß ein Paar Leute eine gewisse Problematik sehen oder sehen wollen.

Bruderchorge schrieb:Du bist nicht geimpft, deine Nachbarn schon und die veranstalten mit ihren auch geimpften Bekanten einen Grillabend, weil die Beschränkungen für Geimpfte aufgehoben worden sind.

Und woher will man wissen, ob der Nachbar geimpft ist? Nicht jeder wohnt aufm Dorf, wo man sich persönlich kennt und sich über sowas austauscht.

Will man dann bei jedem Grillabend, der im Nachbargarten stattfindet die Polizei holen?
Die hat ja nichts besseres zu tun.

paxito schrieb:Das wird immer wieder gesagt, aber ich sehe das einfach nicht. Wenn man konkret nachfragt, bleibt von dem angeblichen "Impfneid" ziemlich wenig übrig.

Warum haben wir es dann nicht andersrum durchgeführt? Die Jungen zuerst, die dann als Belohnung für Ihre Impfung im Anschluss Erleichterungen erfahren. Dadurch werden Ältere automatisch mitgeschützt.

Warum werden die, die sich seit 15 Monaten für die Anfälligen einschränken, nun bestraft, in dem sie weiterhin eingeschränkt werden? Während die, für die Einschränkungen gedacht waren, nun auch die Erleichterungen erfahren? Win-win für die einen, lose-lose für die anderen.

bgeoweh schrieb:"Sprengstoff" wird das dann, wenn es um so Dinge wie den Zutritt zu Vorlesungen, Prüfungen usw.

Hm, gerade da gibt es doch echt gute technische Lösungen mittlerweile. Bin mit meinem reinen Onlinestudium völlig zufrieden und sehe da auch keinen Mehrwert wenn ich in die Uni müsste oder könnte.

bgeoweh schrieb:die Möglichkeit eine Führerscheinprüfung abzulegen oder Fahrstunden zu nehmen, solche Sachen.

Naja, aber die Möglichkeit bekommst du als Ungeimpfter eben nicht, egal ob das nu ein Geimpfter kann oder nicht kann. Ist blöd, lässt sich aber nicht ändern. Dafür könnte es die Situation insgesamt entzerren. Wenn alle warten müssten, bis alle geimpft sind (oder die Möglichkeit haben), dann wird es zum Massenandrang auf sowas kommen. Und dann schauen auch entsprechend viele in die Röhre - ist damit irgendwas gewonnen? Oder wäre es nicht klüger - und fairer - das zu entzerren?

MrsK schrieb:Und woher will man wissen, ob der Nachbar geimpft ist? Nicht jeder wohnt aufm Dorf, wo man sich persönlich kennt und sich über sowas austauscht.

Will man dann bei jedem Grillabend, der im Nachbargarten stattfindet die Polizei holen?
Die hat ja nichts besseres zu tun.

Das spielt alles keine Rolle es geht nur um die abstrakte Frage, ob die Geimpften ihre Rechte wieder bekommen dürfen ja oder nein und wenn ja, welchen Einfluss das auf die Ungeimpften hat, in der Regel nämlich gar keinen, weil die sowieso leider noch warten müssen.

Fichtenmoped schrieb:Ja, weil ich gerne mit meiner ungeimpften Frau (Prio4) zum Grillabend gehen würde,

Die Option gibt es aber nicht, die Ungeimpften müssen sich den Einschränkungen sowieso noch unterwerfen, die Frage ist nur, welchen Einfluss hat das auf dich, wenn Geimpfte sich wieder treffen dürfen oder nicht.

Es ist eine Neidfrage, weil es natürlich dich in keinster Weise beeinflusst, wenn du aus deinem Wohnzimmer die geimpften Nachbarn grillen siehst, außer dass in deinem Kopf das "die sollen gefälligst auch drinnen bleiben, bis ich dran bin" Tonband spielt.

Miles1701 schrieb:An Hand der Klagewelle die die Gerichte grad beschäftigen würde ich schon sagen daß ein Paar Leute eine gewisse Problematik sehen oder sehen wollen.

Definitiv. Ich selbst sehe die Problematik halt nur nicht oder nicht so gravierend, dass ich von "Spaltung" und "Unruhen" sprechen würde. Ist ne dumme Situation, bis etwa Juni. Nicht schön, aber besser als alle Alternativen. Vor allem besser als "bitte an die Regeln halten, auch wenn sie keinen Sinn mehr machen, damit keiner weint".

Waytogo schrieb:Warum haben wir es dann nicht andersrum durchgeführt? Die Jungen zuerst, die dann als Belohnung für Ihre Impfung im Anschluss Erleichterungen erfahren. Dadurch werden Ältere automatisch mitgeschützt.

Öhm, das ist keine Belohnung für die Impfung. Das ist schlicht das was bei der Impfung rumkommt, glücklicher Weise. Hätte ja auch anders sein können, dann gäbe es die Diskussion nicht.

Waytogo schrieb:Warum werden die, die sich seit 15 Monaten für die Anfälligen einschränken, nun bestraft, in dem sie weiterhin eingeschränkt werden? Während die, für die Einschränkungen gedacht waren, nun auch die Erleichterungen erfahren? Win-win für die einen, lose-lose für die anderen.

Du vergisst, das selbst in Prio1 nicht nur Hochrisiko Patienten waren. Sondern, z.B. wie ich, auch einfach Altenpfleger. Intensivpfleger. Und dann später Ärzte und allgemein medizinisches Personal. Erzieher, Grundschullehrer usw.
Die Ü80 Jährigen mit diversen Vorerkrankungen im Altenheim, haben am Ende am wenigsten davon, wenn die Vorschriften für sie nicht mehr gelten. Die gehen in der Regel nach 22:00 eh nicht mehr raus und auch eher selten in den Zoo.
Edit: warum ich ständig das Zoo Beispiel bringe, ich habe da ne Familiendauerkarte ;)

bgeoweh schrieb:Dinge wie den Zutritt zu Vorlesungen, Prüfungen usw. geht, die Möglichkeit eine Führerscheinprüfung abzulegen oder Fahrstunden zu nehmen,

paxito schrieb:Naja, aber die Möglichkeit bekommst du als Ungeimpfter eben nicht, egal ob das nu ein Geimpfter kann oder nicht kann.

Auch da greifen Schnelltest bei Ungeimpften/ Genesenen.
Z.B Fahrschule:

Und nicht zuletzt ist ein tagesaktueller negativer Corona-Schnelltest vom Fahrschüler vorzulegen; viele Fahrschulen lassen auch ihr Personal ein- oder mehrmals pro Woche testen.

Quelle: https://www.google.de/amp/s/amp.autobild.de/artikel/fahrschulen-corona-oeffnung-unterricht-fuehrerschein-lockerungen-16654883.html

Waytogo schrieb:Warum haben wir es dann nicht andersrum durchgeführt? Die Jungen zuerst, die dann als Belohnung für Ihre Impfung im Anschluss Erleichterungen erfahren. Dadurch werden Ältere automatisch mitgeschützt.

Hätte man als Gesellschaft entscheiden können, das hätte vermutlich viel mehr ältere das Leben gekostet in ihren Pflegeheimen, weil es nunmal reicht, wenn ein Gast/Mitarbeiter die Seuche einschleppt.

Es gibt bei der Frage nicht die perfekte Lösung.

@MrsK
Grundsätzlich hab ich da am wenigsten ein Problem mit, wenn Geimpfte mit Getesteten und Genesenen gleichgestellt werden. Warum nicht? Nur dann müssen die Tests unter Aufsicht und von geschultem Personal durchgeführt werden und gleichzeitig möglichst flächendeckend angeboten werden. Ist aber auch nicht unmöglich.