Waytogo schrieb:Das war aber von Anfang an klar.
So einfach ist das nicht. DAs Geschehen war stets dynamisch und vor allem musste man erst mal Informationen bekommen, wie Übertragungen statt finden und auch, wie sich die Einschränkungen konkret auswirken.
Die Situation ist medizinisch, wirtschaftlich und sozial an Komplexität kaum zu überbieten.
Waytogo schrieb:Die aber aktuell zum Teil ignoriert wird.
Leider.
Aber auch hier herrscht eine gewisse (soziale) Dynamik vor. Je weniger Menschen bereit sind, Einschränkungen zu akzeptieren, desto weniger sind Einschränkungen umsetzbar.
Es wäre aus medizinischer Sicht gut, wenn die Grenzwerte so definiert sind, dass z.B. Infektionsketten vollständig nachverfolgt werden können.
Aber der rein medizinischen Sichtweise stehen eben soziale und wirtschaftliche Aspekte entgegen.
Waytogo schrieb:Aber wann ist das?
In der Größenordnung von einer Immunitätsrate von 70%, sofern ich mich da richtig erinnere. Das genügt, damit Infektionsketten oft genug von alleine stoppen.
Waytogo schrieb:Wieso wird nicht daran gearbeitet die Kontaktverfolgung der Gesundheitsämter zu erhöhen und flächendeckende Tests zu ermöglichen?
Was konkret das verhindert, kann ich gar nicht sagen. Aber mit den Tests wäre ich skeptisch.
Ein Test besagt nur, dass mit einiger Wahrscheinlichkeit zum Testzeitpunkt nicht viele Viren in der Nase sind. Übersetzt: Dass es zum Testzeitpunkt und ein paar Stunden danach eher unwahrscheinlich ist, dass der Getestete infektiös ist.
Im Rahmen einer Gesamtstrategie ist das sicher ein wichtiger Aspekt - aber kein Freibrief.
Vor allem, wenn man es den Menschen selbst überlässt, ob und wie gut sie das machen.
Waytogo schrieb:Diese Versäumnisse werden auf den Rücken der Unternehmen (und der Bevölkerung) ausgetragen.
Dem will ich gar nicht widersprechen. Aber fehlerfreies Handeln kann man eben auch nicht erwarten.
Waytogo schrieb:Schon deshalb muss es einen Mittelweg zwischen Risikoreduktion und Öffnungen geben.
Das bestreitet niemand. Die Frage ist nur, wo die Grenze verläuft.
Waytogo schrieb:Du verdrehst das, was ich sage
Das waren echte Verständnisfragen, weil ich nicht wusste, was Du sagen möchtest.
Waytogo schrieb:Ich möchte eben, dass die Leuten im Privaten nicht überwacht werden und ich möchte, dass man das nicht durch Überregulieren im öffentlichen Raum versucht wettzumachen.
Beides geht nicht. Das ist wie: Ich möchte baden, aber nicht nass werden.
Wenn es eine Grenze für die Zahl an Kontakten gibt, kann man diese nicht wegwünschen.
Man kann nur an der Verteilung was ändern.
Und wenn ich im Bereich A nichts ändern kann, muss es eben Bereich B sein.
Waytogo schrieb:Deutschland ist, was die Abgabenlast angeht, weltweit vorne dabei
Aber von den Erträgen dieser Abgaben werden ja Dinge des Allgemeinbedarfs bezahlt. Geringere Einnahmen bedeutet eben, dass weniger Geld da ist.
Und natürlich wird ein Teil des Geldes auch verschwendet - aber ein kleiner Teil und Verschwendung ist nie vermeidbar.
Waytogo schrieb:Darauf hoffen wir alle. Die Frage, die sich mir stellt, ist eben wie es dann um die Wirtschaft steht.
So schlecht geht es "der Wirtschaft" nicht. Das Minus ist moderat.
Waytogo schrieb:Aber ich fürchte mich trotzdem vor den Auswirkungen, die es früher oder später für die gesamte Gesellschaft haben könnte.
Corona wird noch viele Jahre große Auswirkungen haben. Aber wir reden eben auch von einer Pandemie. Einer Naturkatastrophe globalen Ausmaßes.