Coronavirus (Sars-CoV-2)

emz schrieb:Empfinde ich völlig anders. Man begegnet sich im Gang zwischen den Regalen, man schaut sich an, lächelt sich an und sucht dann eine Möglichkeit, mit möglichst großem Abstand aneinander vorbeizukommen.
Ich spüre eine ausgesprochen freundliche Atmosphäre zwischen den Kunden, die in der Vergangenheit nur aneinander vorbeigelaufen sind.

Das ist da wo ich wohne, auch der Fall.
Eine Frage die mir immer wieder in den Kopf kommt:
Könnte man sich eigentlich auch von einem kurzen aneinander-vorbei-laufen, wenn dabei mal kein Abstand möglich wäre, schon infizieren? Oder anders gefragt, kommt es beim Infizieren auch auf die Zeitdauer an, welche man dicht beieinander ist?

Will damit sagen: es wäre doch sicher ein Unterschied ob man schnell aneinander vorbei geht oder sehr langsam? Und wenn schnell, dann ist doch evtl. das Risiko sehr gering?
(also wie gesagt, nur wenn eben nicht genug Platz für Abstand wäre)

Jedimindtricks schrieb:Nutzt Österreich nicht viel wenn der Rest von Europa/Welt noch brach liegt, zumal man sich ein wirtschaftliches traumschloss aufbaut.

Das ist schon klar, dass die wirtschaftlich verflochtenen Firmen Schwierigkeiten haben, wenn andere Länder danieder liegen.

Die Strategieberechnungen zu Todeszahlen und Wirtschaftsentwicklung kenne ich übrigens nicht aus Österreich, sondern vom deutschen BMI. Interessante Lektüre.

https://fragdenstaat.de/dokumente/4123-wie-wir-covid-19-unter-kontrolle-bekommen/

Gildonus schrieb:Eine einfache Analyse zeigt schon das hohe Alter und die gesundkheitlichen Risikogruppen auf und hier könnte man zielgerichtet Schutzmaßnahmen ergreifen.

Das wird ein rechtliches Problem werden, z.B. Ströbele (80) hat schon angekündigt, dass er vor das Bundesverfassungsgericht ziehen will, sollten z.B. separate Ausgangsbeschränkungen für Ältere verhängt werden.

emz schrieb:Ich spüre eine ausgesprochen freundliche Atmosphäre zwischen den Kunden, die in der Vergangenheit nur aneinander vorbeigelaufen sind.

Ich hab gestern mitbekommen, wie eine frau förmlich niedergemacht wurde, weil sie aus einem auto ausstieg, welches ein berliner kennzeichen hat. Das ist hier die gerade gelebte "freundlichkeit" in mecklenburg vorpommern. Menschen verstecken ihre autos mit kennzeichen eines anderen landkreises, obwohl sie hier gemeldet sind, hier ihr erstwohnsitz ist und sie lediglich das kennzeichen erlaubterweise mitgenommen haben. Mir hat einer trotz kennzeichen des landkreises nen fetten kratzer auf der motorhaube verpasst und dazu einen netten zettel an die windschutzscheibe geklebt: "bleib zu hause du coronaverbreiter". Ja nett, aber ich muss eben arbeiten. Sachbeschädigung, beleidigungen, körperverletzung gerade gegenüber menschen, die hier arbeiten müssen oder aber trotz fremden kennzeichen hier ihren erstwohnsitz haben. Aktuell hätte ich gern deine freundliche atmosphäre. Hier ecke usedom drehen die irgendwie durch.

Anaximander schrieb:Nach meinen Erfahrungen sind vor allem Menschen in den USA, die keine KV haben, gegen die Einführung einer allgemeinen KV.

Die Gründe kann ich teilweise sogar nachvollziehen, obwohl ich da persönlich wirklich andere Prioritäten setzen würde.

Unverständnis habe ich für die, die grundsätzlich schon eine gesetzliche KV ablehnen, weil sie grundsätzlich schon staatliche Bevormundung ablehnen, verteufeln. Diese können sich aber auch meist teure Privatversorgung leisten und denken mehr egoistisch als solidarisch.

Verständnis hingegen bei denen, die tatsächlich erst mal nur auf den Dollar schauen müssen, ja sogar jeden Cent umdrehen müssen und die Folgen einer falschen Prioritätengewichtung gar nicht berücksichtigen oder aus Verzweiflung verdrängen.
Viele würden vermutlich gerne eine KV für sich begrüßen, möchten allerdings auch nicht weniger Nettolohn am Ende, weil ohnehin schon nur ein Hungerlohn, im Falle einer gesetzlichen KV haben.
Und eine Private ist für diese auch nicht zu stemmen.

Nerok schrieb:... das es in einem Land mit ~1,6 milliarden Menschen nur ~85.000 Infektionen gab und jetzt die Neuinfektionen auf fast 0 ist ist total glaubwürdig?

Ich rede von China und nicht Heinsberg.

mir geht es rein um die Möglichkeit eines starken Rückgangs der Zahlen in Regionen, nicht um die Korrektheit von absoluten Zahlen..

am besten wir sprechen uns Ende April nochmal und werden dann sehen ob Madrid als Großstadt vergleichbar zu Wuhan es geschafft hat und ob von dir der Begriff Bullshit gegenüber den Spaniern kommt, weil dort ersichtlich ist dass die Zahlen stark gesunken sind..

@RayWonders

Es ist natürlich absolut möglich, dass regional die Neuinfektionen stark sinken und auch eine Zeit lang auf niedrigem Niveau bleiben könnten, zumal wenn jetzt der Sommer kommt.

Nur ist dadurch das Virus nicht ausgemerzt, würde man alle Maßnahmen aufheben, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis die Kurve - auch regional - wieder exponentiell steigt.

Da sollte man sich besser keine falschen Hoffnungen machen.

Anaximander schrieb:Das wird ein rechtliches Problem werden, z.B. Ströbele (80) hat schon angekündigt, dass er vor das Bundesverfassungsgericht ziehen will, sollten z.B. separate Ausgangsbeschränkungen für Ältere verhängt werden.

In irgendeiner Statistik meine ich gelesen zu haben, die meisten Infizierten befänden sich in der Altersgruppe 40 bis 55 Jahren.

Was die Alten anbelangt, gestern Abend im Fernsehen (hart aber fair ?) zu erfahren, die beginnen bei 60 Jahren, aber dass die eigentlich noch bis 67 ins Arbeitsleben eingebunden sind, davon war dann keine Rede.

Vielleicht sollte ich doch mal an eine Nulldiät denken :troll:

PS
Wir haben hier am Ort keinen Lieferservice für Lebensmittel ;)

Hallo @Anaximander , hallo @alle !

Anaximander schrieb:Das wird ein rechtliches Problem werden, z.B. Ströbele (80) hat schon angekündigt, dass er vor das Bundesverfassungsgericht ziehen will, sollten z.B. separate Ausgangsbeschränkungen für Ältere verhängt werden.

Wenn H. Strobele vor dem Verfassungsgericht klagt, könnte er auch mal die Frage klären lassen in wie weit man Personen, die kein besonderes Risiko für unser Gesundheitssysthem dastellen, in "Geiselhaft" nehmen darf. Ich denke hier erst einmal an Schüler, die in der Krankenstatistik (schwerer Verlauf) kaum bis garnicht auftauchen und was man unter Verhältnismäßigkeit versteht.

Vieles hängt auch davon ab - wie - man es macht und auch begründet.


Gruß, Gildonus

Gildonus schrieb:Eine einfache Analyse zeigt schon das hohe Alter und die gesundkheitlichen Risikogruppen auf und hier könnte man zielgerichtet Schutzmaßnahmen ergreifen.

Das Schützen von Risikogruppen, bei gleichzeitigem ungebremsten Durchlauf von Sars-CoV-2 durch den Rest der Bevölkerung wird immer wieder propagiert.

Die Angehörigen der Risikogruppen müssen dann in häusliche Quarantäne.

Das mag bei Rentnern funktionieren, ohne das sich das auf die Wirtschaft auswirkt.



Nimm aber jetzt mal die Belegschaft eines großen Automobilwerkes.


Arbeiter die zu einer Risikogruppe gehören...müssen in häusliche Quarantäne.


Das heißt...

Alle Personen mit...


chronischen Herz-Kreislauferkrankungen...Asthma...überstandenen Krebserkrankungen...Autoimmunerkrankungen...Diabetiker...Raucher...Alkoholiker...Übergewichtige


Man könnte es auch einfach machen und sagen, dass auf einen Schlag 30 bis 40% der Belegschaft in Quarantäne gehen.

Deine angestrebte Lösung, löst meiner Meinung nach einen nicht zu kompensierenden Facharbeitermangel in der Wirtschaft aus.

Gildonus schrieb:denke hier erst einmal an Schüler, die in der Krankenstatistik (schwerer Verlauf) kaum bis garnicht auftauchen und was man unter Verhältnismäßigkeit versteht.

Und die gründen in der Zeit dann einfach eine Siedlung und versorgen sich selbst durch jagen und sammeln?

Gildonus schrieb:Ich finde das man zu viel Energie in das Vorhaben reinsteckt die Kurve der Neuinfektionen "zu plätten". Dabei "plättet man auf jeden Fall die Wirtschaft und wenn die Regierungen nicht aufpassen, bekommt man eine Wirtschaftskriese wie 1929.

@Gildonus
Seh ich genauso. Die immensen Milliardensummen die für die Plättung der Kurve draufgehen, hätte man lieber in den Bau von speziellen Intensivkrankenhäusern investieren sollen. Die gefährdeten Personenkreise (Alte, nachweislich vorerkrankte) zuhause behalten, und die restlichen Menschen hätten unter Einhaltung der Hygienevorschriften, Abstandsregelungen etc. ihren Alltag einigermaßen normal fortführen sollen.
So hätte man schneller eine Immunisierung der Gesellschaft erreicht, und der erhöhte Bedarf an Intensivbetten wäre durch die zusätzlichen Spezialkliniken gedeckt gewesen.
Aber so wie es jetzt ist, werden extreme Summen verpulvert bzw. auch nicht erwirtschaftet, aber man sieht im Gegenzug auch kein richtiges Licht am Ende des Tunnels.

Hallo @Geisonik , hallo @alle !

Geisonik schrieb:Und die gründen in der Zeit dann einfach eine Siedlung und versorgen sich selbst durch jagen und sammeln?

Ich würde sagen, die Kids bleiben besser zu Hause und gehen zur Schule.
Beim Umgang mit ihrem herzkranken Uropa sollte es allerdings Einschränkungen geben.


Gruß, Gildonus

Mahatma schrieb:der erhöhte Bedarf an Intensivbetten wäre durch die zusätzlichen Spezialkliniken gedeckt gewesen

Und die Patienten werden dann von Erntehelfern betreut?

Mahatma schrieb:Die immensen Milliardensummen die für die Plättung der Kurve draufgehen, hätte man lieber in den Bau von speziellen Intensivkrankenhäusern investieren sollen.

Achso..und die werden einfach mal so eben hochgezogen..inklusive Equipment für das es zur Zeit massive Engpässe gibt.
Träume sind schon was feines mh?
Und Personal fällt auch vom Himmel.

Gildonus schrieb:Wenn H. Strobele vor dem Verfassungsgericht klagt, könnte er auch mal die Frage klären lassen in wie weit man Personen, die kein besonderes Risiko für unser Gesundheitssysthem dastellen, in "Geiselhaft" nehmen darf. Ich denke hier erst einmal an Schüler, die in der Krankenstatistik (schwerer Verlauf) kaum bis garnicht auftauchen und was man unter Verhältnismäßigkeit versteht.

Irgendwie scheint es mir, dass das weniger das Problem ist und nicht verstanden wird, sondern dass die überspitzt ausgedrückte Geiselhaft manchmal eben notwendig ist, auch für risikoärmere Gruppen, weil sie das Virus bei einer möglichen Infektion an Risikogruppen nämlich weitergeben könnten, was dann für Risikogruppen fatale Folgen haben kann bis hin zum Tod.
Manchmal müssen eben alle leiden, wenn gewisse Ziele erreicht werden oder zumindest eingedämmt werden sollen.
Aber lassen wir das BVerfG entscheiden.
Aber du meinst, lieber Geiselhaft nur für bestimmte Gruppen und für andere (Junge Gesunde) nicht?

Persönlich wird es übrigens immer Menschen geben, die sich ungleich, unfair, benachteiligt behandelt fühlen - unabhängig davon, ob nun rechtmäßig, verfassungskonform, oder nicht. Das persönliche Empfinden von Menschen steht nicht gerade selten im Widerspruch mit Recht und Gesetz.

Gildonus schrieb:Ich würde sagen, die Kids bleiben besser zu Hause und gehen zur Schule.

Und infizieren die Eltern :Y:

Also keinen Kontakt mehr zu alten Leuten. Dann können wir sie auch gleich wegsperren.
Und die Eltern die dann einen schweren Verlauf erleiden sind eben Kolleteralschäden.
Der Lehrermangel könnte sich so auch von allein erledigen wenn für die Schüler dann keine Beatmungsplätze mehr frei sind wenn sie einen schweren Verlauf erleiden.

Aber mist, die Lehrer sind ja Älter und gefährdeter, also doch wieder Lehrermangel.

Das ist aber verflixt.

https://www.zeit.de/arbeit/2020-04/gesundheitswesen-coronavirus-krankenhaus-unterfinanzierung-personal

Heute in der Zeit.

Zitat daraus: Ende Februar noch hatte Gesundheitsminister Jens Spahn mehr Mut bei Krankenhausschließungen empfohlen. Die Bertelsmann-Stiftung veröffentlichte 2019 eine aufsehenerregende Studie, nach der die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland von 1.400 auf 600 Kliniken reduziert werden müsste. Zwei Drittel der Krankenhäuser seien überflüssig.

Nun ja, inzwischen wird wohl wieder versucht, manche davon zu reaktivieren.

Trotzdem heftig, wenn man es aus heutiger Sicht betrachtet.

Bundeskanzleri schrieb:Trotzdem heftig, wenn man es aus heutiger Sicht betrachtet.

Nun, das ist wie mit der Bundeswehr. Kostet nur Geld und niemand braucht sie.

Bis man sie braucht.

Narrenschiffer schrieb:Und die Patienten werden dann von Erntehelfern betreut?

Nicht ganz abwegig, wobei es nicht speziell um Erntehelfer ginge.
So etwas wie kurzfristig Angelernte muss es in verschiedenen Bereichen geben um den dortigen Mangel an Fachkräften auszugleichen bzw. um diese zu unterstützen/entlasten.
Selbstverständlich meine ich damit nicht "Operieren für Dummies" sondern einfache Tätigkeiten.
Gleiches gilt auch für einen wiederaufgenommenen Schulbetrieb, will man diesen in kleinen Gruppen realisieren, bräuchte man Aushilfslehrer.