Coronavirus (Sars-CoV-2)

@Anaximander

Covid-19 wird nun für immer unter uns weilen wie andere Krankheiten auch.

@Elfenqueen

Im Sommer hieß es glaube ich mal, dass erst bei zweistelligen Zahlen der täglichen Neuinfektionen die Masken komplett wegfallen. Das wird auch passieren, kann aber etwas dauern.

Im Geschäft und im Zug macht mir die Maske jetzt nicht so viel aus, sonst ist sie natürlich relativ ätzend (aber immer noch besser als Schließungen).

Kann halt niemand voraussehen, wie der Impfstoff wirkt, das Virus ist neu, die Impfstofftechnik ist aber auch relativ neu. Glück gehabt würde ich sagen, die Daten dazu waren sehr ermutigend, zumal jetzt Biontech schon die Marge von 170 Infizierten erreicht hat, und die Daten von Moderna waren genauso, dann wird es wohl auch ungefähr bei den 95% bleiben.

Elfenqueen schrieb:Ich wünsche mir, dass Abstand und Maske auch bald Geschichte sein werden. Vermisse es vollständige menschliche Gesichter mit Mimik zu sehen und vermisse Menschenansammlungen. Das wäre schön...

Wieso vermisst man Menschenansammlungen?

Übrigens Corona-Impfstoff: die Nebenwirkungen sind nicht das Problem, eher die Aufbewahrung.

Die Frage der Kühlschränke
Doch wo passiert dann in Österreich die Zwischenlagerung? Spezielle Kühlschränke für solche Temperaturen gibt es in Österreich zwar an Universitätskliniken, aber längst nicht an allen Krankenhäusern

Quelle: https://www.derstandard.at/story/2000121847750/die-logistische-herausforderung-des-corona-impfstoffs-von-biontech?ref=article

@Pallas

In Deutschland ist das wohl kein Problem:

Logistikprofessor Klumpp sieht die Branche in Deutschland auch für Transporte bei extrem niedrigen Temperaturen gerüstet. Für Lieferungen mit dem Lkw könnten Dienstleister beispielsweise innerhalb weniger Wochen spezielle Kühlcontainer bestellen.

"Da sehen wir keinen Engpass", so Klumpp. Auch der Logistik-Konzern DHL, der beim Transport wohl eine wichtige Rolle spielen wird, beteuerte, die Verteilung eines Impfstoffs werde nicht an der Logistik scheitern.

Quelle: https://www1.wdr.de/nachrichten/biontech-impfstoff-transport-100.html

Deswegen sollen auch Impfzentren eingerichtet werden, die Hausärzte wären wohl nicht in der Lage, den Impfstoff zu lagern.

Schwierigkeiten gibt es auf jeden Fall im Teilen Afrikas, wo nicht überall ein Stromnetz besteht, um die Kühlkette sicherzustellen, aber auch in England, wo der Impfstoff wegen des Brexit zu teuer werden könnte.

Der Impfstoff von Moderna ist in der Produktion teurer, wahrscheinlich rechnet sich der von Biontech trotz der Kühlung besser.

Anaximander schrieb:selbst in Ländern wie Deutschland, wo es vergleichsweise viele Impfgegner gibt

Soweit ich weiß irgendwas zwischen 2 und 4 % in Deutschland, seit Covid19 vielleicht 5%. Das erscheint mir nicht wirklich viel und für das Erreichen der Herdenimmunität ziemlich irrelevant. Oder irre ich da?

@paxito

Ich hatte mal diese Studie gelesen, da schneidet Deutschland nicht gut ab:

Sie sind Autoren der ersten veröffentlichten Studie zur globalen Akzeptanz einer Covid-19-Impfung, die heute im Fachjournal »Nature Medicine« erschienen ist. Dafür befragten sie im Juni 13.426 Personen in 19 Ländern, darunter auch Deutschland zu ihrer Impfbereitschaft gegen SARS-CoV-2. Insgesamt sagten 71,5 Prozent, sie wollen sich impfen lassen, wenn es eine sichere und wirksame Impfung gibt.

Die höchste Akzeptanz verbucht China mit 88,62 Prozent, die niedrigste Russland mit 54,85 Prozent, obwohl auch das größte Land der Welt heftig von der Corona-Pandemie betroffen ist. Neben China gehören Brasilien, Südafrika und Südkorea zu den impfwilligsten Nationen. In den USA wollen sich drei Viertel der Befragten impfen lassen. Deutschland liegt im hinteren Mittelfeld mit 68,42 Prozent.

Quelle: https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Impfbereitschaft-gegen-Corona-nimmt-in-Europa-ab-413214.html (Archiv-Version vom 09.11.2020)

Mit den guten Daten und ein bisschen Werbekampagne kann man wahrscheinlich noch etwas mehr erreichen, aber auch 68% müssten ausreichen.

Anaximander schrieb:In Deutschland ist das wohl kein Problem

Ja. Ich glaube auch, dass es in Österreich nicht anders sein wird.

Aber wie du schon sagtest, schwierig ist es dort, wo die Kühlkette nicht eingehalten werden kann.

@Anaximander
Aus einer Ablehnung sich gegen eine bestimmte Krankheit impfen zu lassen, kannst du aber nicht gleich eine Impfgegnerschaft machen. Es gibt viele Gründe warum man eine Impfung ablehnen kann.

paxito schrieb:Soweit ich weiß irgendwas zwischen 2 und 4 % in Deutschland, seit Covid19 vielleicht 5%.

Macht aber dann doch einen ziemlichen Unterschied zu:

Anaximander schrieb:Insgesamt sagten 71,5 Prozent, sie wollen sich impfen lassen, wenn es eine sichere und wirksame Impfung gibt.

Ungefähr der Faktor 5, und die Propagandamaschinerie der Impfgegener läuft ja auf Hochtouren gerade auch in den sozialen Netzwerken und vielen Foren, die bekommen durch die Verbrüderung mit Neonazis, Esoterikern, Reichsbürgern und Querulantendenkern noch mal extra Zulauf.

@paxito

Dann vielleicht diese Studie:

In Deutschland und Großbritannien gibt es die meisten strikten Impfgegner, wie eine europäische Vergleichsstudie enthüllt.

Quelle: https://www.scinexx.de/news/medizin/deutschland-hat-besonders-viele-impfgegner/

Es kommt wohl darauf an, wie man Begriffe wie "strikte" Impfgegner, Impfskeptiker usw. definiert.

Anaximander schrieb:Es kommt wohl darauf an, wie man Begriffe wie "strikte" Impfgegner, Impfskeptiker usw. definiert.

Hier eine Karte zur Impfquote bei Masern, die Impffreudigkeit ist ja auch regional unterschiedlich.

In Deutschland gibt es gravierende Impflücken für die Masern: Nur 37 Prozent aller Kleinkinder werden rechtzeitig und zweifach gegen die Masern geimpft. Das zeigt eine Studie von Forscherinnen des Versorgungsatlas. Sie dokumentiert viel zu niedrige Impfraten in vielen Regionen. Bayern, Baden-Württemberg, Berlin und Bremen sind dabei die Schlusslichter, aber auch einzelne Kreise weichen stark vom Durschnitt ab. Für einen populationsweiten Schutz wäre eine Impfrate von 95 Prozent nötig.

Quelle:
https://www.scinexx.de/news/medizin/masern-gravierende-impfluecken-in-deutschland/

@Pergamon

Man erkennt deutlich den deutschen bible belt. In Süddeutschland ist das Christentum wichtig, ebenso in Teilen von Sachsen, die Regionen z.B. in NRW sind dagegen stärker aufgeklärt.

Da gab es gestern sogar einen Spiegel-Artikel dazu, der diese Gebiete als Keimzellen der Corona-Leugnung ansieht:

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-warum-sachsen-und-stuttgart-zu-den-hochburgen-der-anti-corona-proteste-wurden-a-1d4b9bd8-1bfd-4682-bb83-d6a63efde8c1

Anaximander schrieb:Dann vielleicht diese Studie:

Aus besagter Studie:

Auffallend jedoch: Wenn es um die völlig Ablehnung aller Impfungen für den Nachwuchs geht, liegen Deutschland und Großbritannien vorn. Bei uns weigerten sich 2,6 Prozent der befragten Eltern strikt, ihre Kinder impfen zu lassen – egal gegen welche Krankheit.

Für mich wäre eine völlige Ablehnung jeglicher Impfungen die Definition von Impfgegnerschaft, und 2,6% liegt da ja recht gut in dem Bereich (auch wenn es dort um die eigenen Kinder geht).
Alles andere würde ich als Impfskepsis bezeichnen. Oder eben als Impfmuffel, gerade bei den Masern ist es weniger einige gewollte Ablehnung von Impfungen, als dass es schlicht vergessen wird, weil sich die Leute nicht darum kümmern. Zumindest das Problem wird es bei Covid19 Impfungen wahrscheinlich nicht geben.

paxito schrieb:Für mich wäre eine völlige Ablehnung jeglicher Impfungen die Definition von Impfgegnerschaft, und 2,6% liegt da ja recht gut in dem Bereich (auch wenn es dort um die eigenen Kinder geht).
Alles andere würde ich als Impfskepsis bezeichnen. Oder eben als Impfmuffel, gerade bei den Masern ist es weniger einige gewollte Ablehnung von Impfungen, als dass es schlicht vergessen wird, weil sich die Leute nicht darum kümmern. Zumindest das Problem wird es bei Covid19 Impfungen wahrscheinlich nicht geben.

Das kann man ja so sehen, sind aber erstmal reine Behauptungen, man kann die Zahlen auch anders interpretieren, zumal wenn man durch Städtchen wie Murnau oder Aschau flaniert und in jedem zweiten Haus ein Yogastudio ein Klangschalentherapeut oder ein Heilpraktiker seine Dienste anbietet. Über die Grenze ist es ja nicht besser da treiben die staatlich geförderten Energetiker ihr Unwesen, die Covidzahlen aus Österreich sprechen da ja Bände.

Aus meiner Sicht also eher kein Grund das Problem durch Wortklaubereien kleinzureden.

Pergamon schrieb:Aus meiner Sicht also eher kein Grund das Problem durch Wortklaubereien kleinzureden.

Man muss das Problem aber auch nicht größer machen, als es ist. Es ist gibt viele Gründe warum jemand Impfungen (für sich) ablehnen kann, ohne dass er gleich ein überzeugter Impfgegner ist. Die wenigen tatsächlichen Impfgegner sind medial völlig überrepräsentiert.

Pergamon schrieb:man kann die Zahlen auch anders interpretieren, zumal wenn man durch Städtchen wie Murnau oder Aschau flaniert und in jedem zweiten Haus ein Yogastudio ein Klangschalentherapeut oder ein Heilpraktiker seine Dienste anbietet.

Wenn du hinter jedem Yogastudio und Klangschalentherapeut einen Impfgegner vermutest, ist das eben dein Bier. Sinnvoll finde ich das nicht.

paxito schrieb:Man muss das Problem aber auch nicht größer machen, als es ist. Es ist gibt viele Gründe warum jemand Impfungen (für sich) ablehnen kann, ohne dass er gleich ein überzeugter Impfgegner ist. Die wenigen tatsächlichen Impfgegner sind medial völlig überrepräsentiert

Wie gesagt das behauptest Du. Meine Erfahrungen sind da andere und die Zahlen s.o. sprechen auch eine andere Sprache.

paxito schrieb:Wenn du hinter jedem Yogastudio und Klangschalentherapeut einen Impfgegner vermutest, ist das eben dein Bier. Sinnvoll finde ich das nicht.

Musst SDu ja auch nicht, meine Erfahrung ist, dass sich diese Klientel meist deutlich überschneiden. Vielleicht hat aber der ein oder andere hier in einer der beiden Richtungen seine eigenen Erafhrungen gemacht?

Impfgegner haben oft alternativmedizinische, anthroposophische oder esoterische Ansichten. Nachweislich erhalten die Kinder von Anhängern der Alternativmedizin signifikant seltener die empfohlenen Schutzimpfungen,[25] auch unter den Eltern, die Attachment Parenting nach Sears praktizieren, finden sich überdurchschnittlich viele Impfgegner.[26] So werden Masernerkrankungen in der Schweiz seit Jahren im Wesentlichen aus den Kantonen Basel-Landschaft und Luzern gemeldet, in denen Anthroposophen und deren Einrichtungen sehr aktiv sind.[27] Mehrere hundert Kinder mussten wegen schwerer Masern-Komplikationen in Krankenhäuser eingewiesen werden, ein Mädchen starb.[28] Diese Entwicklung ist auch in Deutschland zu beobachten. So starb ein Kleinkind in Berlin während eines größeren Masernausbruchs mit einigen hundert registrierten Fällen im Herbst 2014.[29] In Deutschland waren in den 2010er Jahren die anthroposophischen Waldorfschulen wiederholt Ausgangspunkt von Masern-Epidemien.[21] Einschulungsuntersuchungen in Baden-Württemberg haben ergeben, dass die Quote der Nichtgeimpften unter Waldorfschülern bei etwa 30 % liegt, im Gegensatz zu sonst etwa 5 %.[30] Niedrige Impfquoten finden sich auch unter Montessorischulen[31] bzw. -Kindergärten[32][33].

Quelle: Wikipedia: Impfgegnerschaft

Zitiere doch mal weiter aus dem Wikipedia Artikel @Pergamon :

Als häufigstes Motiv für die Ablehnung einzelner Impfungen nannten die befragten Eltern den angegriffenen Gesundheitszustand ihres Kindes bzw. Infekte zum Impfzeitpunkt. Ein Fünftel gab an, ein Arzt oder eine Ärztin hätte ihnen von der Impfung abgeraten. Auch Gründe, die auf gewisse Impfvorbehalte hinweisen, wurden von einigen Eltern als Grund für eine nicht wahrgenommene Impfung genannt: Sie befürchteten etwa eine zu starke körperliche Belastung des Kindes (15 %), schätzten die Impfung als unnötig ein (13 %) oder hatten Angst vor möglichen Nebenwirkungen (10 %). Das RKI stufte 2017 drei bis fünf Prozent der deutschen Bevölkerung als Impfgegner ein; 2014 kam eine Befragung auf zwei bis vier Prozent

Quelle: Wikipedia, Impfgegnerschaft

Mit meinen Behauptungen bin ich also auf einer Linie mit dem RKI.

paxito schrieb:Mit meinen Behauptungen bin ich also auf einer Linie mit dem RKI.

Ich mit meinen auch, also was soll das? Du schreibst:

paxito schrieb:Wenn du hinter jedem Yogastudio und Klangschalentherapeut einen Impfgegner vermutest, ist das eben dein Bier. Sinnvoll finde ich das nicht.

Wikipedia schreibt.

Pergamon schrieb:mpfgegner haben oft alternativmedizinische, anthroposophische oder esoterische Ansichten. Nachweislich erhalten die Kinder von Anhängern der Alternativmedizin signifikant seltener die empfohlenen Schutzimpfungen,

Welches Zitat des RKI hast Du denn dazu?

Der Artikel bei Psiram zum Thema ist ja auch ganz aufschlussreich, gerade wenn es um die Methodik geht mit der die Angst vorm Impfen verbreitet wird.

Impfen kann keine individuelle Entscheidung sein
Eine der übelsten Verdrehungen, die Impfgegner auffahren, ist das Postulieren einer sogenannten "individuellen Impfentscheidung". Um eine individuelle Entscheidung treffen zu können, müsste man in die Zukunft blicken können, wann welches Kind mit welchen Erregern in Kontakt kommt. Dies ist - bezogen auf die üblichen Impfungen für Kinder in Europa - schlicht unmöglich. Der Rat ist genauso unsinnig, als empfähle man, an Tagen, an denen man sich gut fühlt, auf den Sicherheitsgurt im Auto zu verzichten. Impfen ist immer auch eine gesellschaftliche Entscheidung. Kleinkinder oder Kinder mit Immunschwäche profitieren vom Kohortenschutz. Es gibt immer wieder die eigentlich vermeidbaren Fälle, in denen eine "individuell" entscheidende Mutter beim Kinderarzt mit ihrem kranken Kind ein anderes (kleineres und noch ungeimpftes) ansteckt und zu Tode bringt.

Quelle:

https://www.psiram.com/de/index.php/Impfkritik

Pergamon schrieb:Welches Zitat des RKI hast Du denn dazu?

paxito schrieb:Das RKI stufte 2017 drei bis fünf Prozent der deutschen Bevölkerung als Impfgegner ein

Lt. Wikipedia stammt diese Information von der Tagesschau, Juli 2017. Darauf bezog ich mich.

Ich bezweifle auch nicht, dass es mehr Impfgegner bei den Alternativmedizinern gibt (gerade bei z.B. überzeugten Homöopathen), Anthroposophen oder Esoterikern.
Aber nicht jeder Homöopath, Anthroposoph oder Esoteriker ist ein Impfgegner, wäre das so, hätten wir da wirklich ein sehr großes Problem, denn allein diese drei Gruppen dürften deutlich mehr als 2-5% der Bevölkerung stellen.
Wir gehen jetzt aber zu weit ins Offtopic, hier geht's ja nicht um Impfungen und Impfskepsis generell, da gibt es doch sicher einen eigenen Thread für?

paxito schrieb:Aber nicht jeder Homöopath, Anthroposoph oder Esoteriker ist ein Impfgegner,

Das hat hier ja auch niemand behauptet. Aber diese Gruppe von Personen hat eben eine starke Tendenz Impfungen grundlos abzulehnen.