Coronavirus (Sars-CoV-2)

@bgeoweh

Wenn die Software gut ist, kann man im Idealfall die Vorsortierung automatisch vornehmen, ebenso die anschließende Terminvergabe. Erst beim Faktor Überprüfung der Befugnis (also etwa Üperprüfen des Wohnsitzes, ggf. der angegebenen Vorekrankung oder des Berufes) käme ein menschlicher Faktor ins Spiel.

Ansonsten könnte man automatisch nach Alter (absteigend) sortieren, also in den einzelnen Gruppen (Vorerkrankte, berufliches Risiko, Rest).

Probleme könnten sich dadurch ergeben, dass einige bevorzugte Behandlung reklamieren, aber diese nicht nachweisen können oder der Nachweis strittig ist. Je nachdem wie gut man die Vorerkrankungen definiert, klar ist, dass sich nicht jede Vorerkrankung dazuzählen kann. Hier muss man auf jeden Fall konkrete Vorgaben machen, die auch mit Werten unterfüttern, also etwa Bluthochdruck erst bei bestimmten Werten, die auch dokumentiert sind.

Raucher sind dann benachteiligt, kann ja jeder behaupten, dass er starker Raucher ist.

Übergewicht stelle ich mir jetzt auch etwas schwer vor, ist aber ein wichtiger Risikofaktor.

Anaximander schrieb:Übergewicht stelle ich mir jetzt auch etwas schwer vor, ist aber ein wichtiger Risikofaktor.

Übergewicht ist auch schwer, das kann jede Waage bezeugen! ;D

Ist dann auch so eine Sache, sollte unterteilt werden in Risikofaktoren wo jemand selbst Schuld dafür ist, gegenüber jemanden wo es evtl. krankheitsbedingt ist? Am ende sind es ja alles Risikopatienten.

Ich bin eh gespannt wie man das ganze regeln möchte und wie die Einteilung erfolgt.

Anaximander schrieb:Wenn die Software gut ist, kann man im Idealfall die Vorsortierung automatisch vornehmen, ebenso die anschließende Terminvergabe. Erst beim Faktor Überprüfung der Befugnis (also etwa Üperprüfen des Wohnsitzes, ggf. der angegebenen Vorekrankung oder des Berufes) käme ein menschlicher Faktor ins Spiel.

Nicht mal dafür. Das könnte alles ein Algorithmus. Daten von Einwohnermeldeämtern ziehen, auswählen, anschreiben, alles. Aber machen wir uns nichts vor. In Deutschland werden da Menschen mit Zetteln sitzen.

V8Turbo schrieb:Daten von Einwohnermeldeämtern ziehen, auswählen, anschreiben, alles.

Dann hätte man wieder Datenschutzbedenken und die Impfgegner ein gefundenes Fressen.

Die erste Charge muss schon komplett auf Freiwilligkeit beruhen, i.d.S. dass man sich selbst dafür registriert und auch Nachweispflicht hat (also zumindest des Wohnsitzes, bei beanspruchter Priorität muss man die relevante Vorerkrankung und den Beruf nachweisen).

Raucher und Übergewichtige hätten dann nur bei ärztlichem Attest Priorität. Also wahrscheinlich haben sie keine Priorität.

Anaximander schrieb:Dann hätte man wieder Datenschutzbedenken und die Impfgegner ein gefundenes Fressen.

Jop. Sinnloserweise. Somit sitzen dann Menschen in entsprechenden Ämtern und ziehen sich die Daten. Viel besser.
Nur weil es ein Algorithmus wäre, änderte dies übrigens nichts an der Freiwilligkeit.

Aber was rede ich. Aufgrund unseres großartigen Datenschutzes ist ja auch unsere Corona App nutzlos.

@V8Turbo

Wenn man sich freiwillig für einen Termin bei einem Impfzentrum registriert, sehe ich da genauso wenig Problem mit irgendwelchen Datenschutzauflagen, wie bei anderen Terminreservierungen auch. Durch die Registrierung gibt man ja sein Einverständnis, dass diese Daten für den Zweck der Terminreservierung genutzt werden können.

Wenn man beim Standesamt einen Termin bucht, muss man dafür auch Daten angeben. Der Temin beim Standesamt selbst ist aber freiwillig, es wird niemand gezwungen zu heiraten oder dgl.

Ein Problem entsteht, wenn man Daten bei Einwohnermeldeämtern zur Grundlage für die Terminreservierung macht, womöglich sogar einzeln anschreibt.

Anaximander schrieb:Ein Problem entsteht, wenn man Daten bei Einwohnermeldeämtern zur Grundlage für die Terminreservierung macht, womöglich sogar einzeln anschreibt.

So wie der Beitragsservice?

Logistisch wäre es schlichtweg einfacher, es alles eine Maschine machen zu lassen. Du würdest ja keine Ladung zum Impfen bekommen.

Das wir witzig, wenn sich, sobald der Impfstoff verfügbar ist, keine Ahnung, instant 15 Mio Personen registrieren wollen. Da haben die Macher viel zu schreiben ^^

@V8Turbo

Ich sehe da wirklich kein Problem, wer die Impfung möchte registriert sich bei dem Impfezentrum seines Wohnortes. Wer zudem Anspruch auf Priorität geltend macht, muss die Nachweise entweder bei der Registrierung oder beim Termin erbringen.

In NRW sind 53 Zentren vorgesehen, das verteilt sich auf 18 Mio. Einwohner.

Auf 340.000 Personen kommt also ein Zentrum.

Sagen wir die Hälfte ist unmittelbar impfwillig, dann sind das 180.000 Registrierungen.

Entspricht etwa dem Volumen für ein Fußballspiel.

Diese ganze Erfassungs-Problematik soll doch durch das erweiterte "DEMIS" vom RKI (auch Gegenstand des diskutierten 28a) verbessert werden:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/IfSG/DEMIS/DEMIS_node.html

Dazu äußerte sich der BfDI Kelber allerdings schon im Vorfeld nicht unkritisch:

Erneut werden mit dem Gesetz verschiedene Meldepflichten oder Übermittlungen personenbezogener Daten eingeführt oder erweitert, ohne zu berücksichtigen, dass die Verarbeitung von Gesundheitsdaten, also besonders geschützten personenbezogenen Daten, einen Eingriff in das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung darstellt und daher sorgfältig zu begründen und zu rechtfertigen ist und besondere flankierende Maßnahmen zum Schutz der sensiblen Daten vorzusehen sind.

https://www.bfdi.bund.de/DE/Infothek/Transparenz/Stellungnahmen/2020/StgN-Drittes-Pandemieschutzgesetz.html?nn=12818400

@sooma

Wo kann ich denn nachlesen, dass DEMIS auch bei der Terminvereinbarung in Impfzentren zum Einsatz kommen soll?

Denn weder in Deinem Link noch in Deinem Zitat steht dazu irgendetwas. Im Gegenteil, es geht um meldepflichtige Infektionskrankheiten, Impfungen sind gar nicht meldepflichtig. Sie sind aber auch keine Infektionskrankheiten, sondern dienen im Gegenteil der Prävention von Infektionskrankheiten.

Oder hast Du es wieder nicht so gemeint, dass ein Zusammenhang besteht zwischen der von Dir verlinkten Webseite und der oben diskutierten Frage, also der Impfdurchführung?

Hier findet man was zu dieser Frage:

Wie Patienten an einen Termin in einem der Impfzentren kommen sollen, daran arbeitet das BMG aktuell gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Auf Basis des bestehenden Systems der Terminvergabe durch die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) soll demnach ein standardisiertes Modul entworfen werden.

Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/bundesweit-60-impfzentren-geplant-121679/seite/2/

Das Prinzip ist also das gleiche, wie bei der Vereinbarung eines Arzttermines. Wer dabei Datenschutzbedenken hat, braucht wahrscheinlich tatsächlich auch einen.

Anaximander schrieb:Hier findet man was zu dieser Frage:
Wie Patienten an einen Termin in einem der Impfzentren kommen sollen, daran arbeitet das BMG aktuell gemeinsam mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). Auf Basis des bestehenden Systems der Terminvergabe durch die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) soll demnach ein standardisiertes Modul entworfen werden.
Quelle: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/bundesweit-60-impfzentren-geplant-121679/seite/2/

Das Prinzip ist also das gleiche, wie bei der Vereinbarung eines Arzttermines. Wer dabei Datenschutzbedenken hat, braucht wahrscheinlich tatsächlich auch einen.

Nice, danke. Dann bin ich ja mal gespannt wann dieses System einsatzbereit ist.

@V8Turbo

Die EU-Zulassung (EMA) für den Biontech-Impfstoff wird ja für die 2. Dezemberhälfte erwartet (die amerikanische durch die FDA für die erste Dezemberhälfte).

Idealerweise müsste dann spätestens ab Mitte Dezember das System auch irgendwie stehen, damit hoffentlich noch dieses Jahr die ersten Impfungen in Deutschland durchgeführt werden können.

Das sind also noch etwa 4 Wochen.

Anaximander schrieb:Die EU-Zulassung (EMA) für den Biontech-Impfstoff wird ja für die 2. Dezemberhälfte erwartet (die amerikanische durch die FDA für die erste Dezemberhälfte).

Idealerweise müsste dann spätestens ab Mitte Dezember das System auch irgendwie stehen, damit hoffentlich noch dieses Jahr die ersten Impfungen in Deutschland durchgeführt werden können.

Das sind also noch etwa 4 Wochen.

Das wäre für deutsche Verhältnisse im Prinzip in Lichtgeschwindigkeit. Ich drücke die Daumen, dass dies eintritt.

@V8Turbo

Wobei schon länger bekannt ist, dass nach einem Impfstoff gesucht wird. Biontech hat im Januar angefangen. Die Prognose war aber, dass es erst Mitte 2021, jedenfalls nicht noch 2020 auch einer zur Verfügung steht.

Ja, IT-Systeme sind in Deutschland rückständig. Bei der logistischen Versorgung mache ich mir dagegen weniger Gedanken, zumal in Marburg und in der Nähe von Antwerpen produziert werden soll.

@Anaximander

Und du nimmst an, dass mit Injektion des Impfstoffes alles wieder tutti ist?

Du sprichst so begeistert und informiert von Impfstoff.

@Elfenqueen

Ich denke schon, dass es sowohl logistisch möglich ist und auch eine ausreichende Anzahl der Bevölkerung dazu bereit ist, dass bis zum nächsten Herbst eine Herdenimmunität aufgebaut werden kann. Dazu müssten etwa 60% der Bevölkerung sich impfen lassen.

Die Frage ist, was alles tutti heißt. Anstecken kann man sich immer noch, also v.a. die Nichtgeimpften, aber auch die haben ein geringeres Risiko, wenn sich andere impfen lassen.

Die Pandemie, also das steile Wachstum (ohne Maßnahmen) wird damit aber beendet sein, dann gäbe es also auch keinen Grund mehr, Gastronomie, Theater usw. zu schließen.

Was mit Maßnahmen wie Abstandsgebot und Maskenpflicht angeht, wird davon abhängen, wie viele letztlich zu der Impfung bereit sind, das ist also eine Frage der Zeit, eine Prognose für das nächste Jahr schwierig.

@Elfenqueen

Zumindest ist mit einer weitreichenden Immunisierung der Weg geebnet diese Pandemie zu beenden. Klar könnte man diskutieren ob gewisse Dinge wieder genau so umgesetzt werden sollen, wie vor Corona. Aber im großen und ganzen dürfte man dann erstmal durch sein damit. Bis die nächste kommt.
Maßnahmen können beendet werden und nach einer Zeit wird fast jeder sein Leben leben wie vorher auch.

@Elfenqueen

Vor den ersten Ergebnissen zur Wirksamkeit sah es ja mehr danach aus, dass die Wirksamkeit so bei 50-60% liegen könnte. Damit wäre es tatsächlich schwer gewesen, allein durch einen Impfstoff die Pandemie zu beenden. Mit 95% Wirksamkeit sollte es aber kein Problem sein, selbst in Ländern wie Deutschland, wo es vergleichsweise viele Impfgegner gibt (die dann aber trotzdem nicht wollen, dass z.B. Gastronomen insolvent gehen; einen Beitrag dazu zu leisten, dies zu vermeiden, wollen sie aber nicht, die Haltung widerspricht sich also).

Außerdem waren die Studiendaten zur Langzeitimmunität besser als die meisten es erwartet hatten (hatte ich oben verlinkt), also kann man wohl von einem langanhaltenden Schutz durch eine (einmalige) Impfung ausgehen.

Die Krankheit Covid wird es aber auch in Zukunft noch geben.

@Anaximander

@Bone02943

Das wäre natürlich toll, wenn die Pandemie dann endlich als zu Ende erklärt werden würde.

Ich wünsche mir, dass Abstand und Maske auch bald Geschichte sein werden. Vermisse es vollständige menschliche Gesichter mit Mimik zu sehen und vermisse Menschenansammlungen. Das wäre schön...

Warum hat man denn bei diesem Impfstoff direkt eine so hohe “Schlagkraft“ von 95%, obwohl es die erste Impfstoff-Generation ist?