Eiszeit schrieb:Warum sollte das zu größeren (ich weiß gar nicht, wie ich mir größere vorstellen soll, außer im Rahmen von Kriegszuständen) wirtschaftlichen Verwerfungen führen?
Das zeigen diverse Vergleiche.
Bereits in der spanischen Grippe haben sich Städte mit lockdown deutlich besser wirtschaftlich entwickelt, als solche, die keinen lockdown hatten.
In England hat man im Frühjahr 2020 längere Zeit versucht, die Wirtschaft aufrecht zu erhalten, einschl. Schulen, Pubs usw. Im Ergebnis war der Einbruch historisch gesehen der größte unter OECD-Ländern.
Der Grund ist einfach, dass mit einem kontrollierten Infektionsgeschehen die Menschen wieder am wirtschaftlichen Leben teilnehmen, sich amüsieren usw.
Wenn es dagegen zu einer unkontrollierten Durchseuchung kommt, so wird es lange dauern - länger als die Entwicklung eines Impfstoffes - bis die Herdenimmunität erreicht ist (falls dies überhaupt möglich ist), und in dieser Zeit wird sich der überwältigende Großteil der Bevölkerung mehr oder weniger zu Hause einschließen und kann dort kein Geld ausgeben.
Ausnahmen sind vielleicht Personen "mit jugendlichen Leichtsinn", Studenten usw., die aber kein Geld haben.
Studien, welche die wirtschaftlichen Auswirkungen betrachten, betrachten immer die Auswirkungen der Pandemie, nicht die der Maßnahmen, da die Maßnahmen zur Eingrenzung der Pandemie führen und somit wirtschaftliches Leben erlauben. Man hat es daran gesehen, als sich Deutschland und wieder viele andere Ländern über den Sommer wieder stark erholt haben - trotz einiger Einschränungen, allein weil die Zahlen recht niedrig waren, die Menschen also wieder einem weitgehend normalen Leben nachgegangen sind.
Insbesondere ein (kurzer) lockdown kann eine positive wirtschaftliche Wirkung haben, wenn es so gelingt, die Zahlen so senken und in der Folgezeit wieder mehr Konsum möglich wird.