Coronavirus (Sars-CoV-2)

Bruderchorge schrieb:Ich find es auch nicht gut, aber was soll das ganze Gemecker oder die Forderung, dass alle Maßnahmen durch sämtliche instanzen besprochen werden sollen

In einer parlamentarischen Demokratie ist das MINDESTE was man erwarten kann, dass Maßnahmen dieser Tragweite (zb die Existenzvernichtungen bei zehntausenden weiterhin ihrer Geschäftsausübung gehinderten Unternehmen) ausführlich in den Parlamenten besprochen und auch entschieden werden.
Das ist einfach eine Aushebelung der Demokratie und hemmunglose Anhäufungen autokratischer Sonderrechte was seit 9 Monaten stattfindet. Das Prozedere gehört beendet.

Dass die neuen Massnahmen besonders sinnvoll sind kann man auch bezweifeln.
Einfach Wichtigtuerei nach dem Prinzip, was viel Verzicht darstellt, muss bestimmt wirksam sein.
Wir haben es im Frühjahr in Frankreich Italien und Spanien gesehen dass die Runterfahr-Exzesse nicht ansatzweise geliefert haben, was man sich erhofft hatte.
Aber jetzt ist es bestimmt alles anders.

GhOuTa schrieb:zb die Existenzvernichtungen bei zehntausenden weiterhin ihrer Geschäftsausübung gehinderten Unternehmen

Es wird aber auch eine immense Menge an Geld bereitgestellt, um eben genau diese Einbrüche abzufangen.

GhOuTa schrieb:Wir haben es im Frühjahr in Frankreich Italien und Spanien gesehen dass die Runterfahr-Exzesse nicht ansatzweise geliefert haben, was man sich erhofft hatte.

Sind in diesen Ländern die Zahlen nicht runtergegangen?

Komisch, im Internet (z.B. worldometer) finde ich dazu andere Zahlen..

@Aniara
Über Wasser halten heisst, das Minus so gering wie möglich zu halten. Und in Restaurants und Hotels zb werden im Normalfall Hygienemaßnahmen umgesetzt. Dieser Lockdown wird noch viel mehr Folgen haben, denn wer will in Zukunft noch einen Laden aufmachen, wenn der alle paar Monate geschlossen werden kann? Freuen tun sich am Ende nur die grossen Ketten. Und die Gelder sind nur ein Tropfen gegenüber dem Schaden. Zahlen tun wir und unsere Kinder die Zeche auch noch garantiert.
Da, wo es Sinn macht zu handeln, in Schulen und Kindergärten, passiert nix, aber Hotels sollen schließen. Und Herr Lauterbach blubbert schon von der Aushebelung der Unverletzbarkeit der Wohnung. Ok, der Typ ist nicht der Präsi hier im Club, aber trotzdem. Geht mal gar nicht.

abberline schrieb:Da, wo es Sinn macht zu handeln, in Schulen und Kindergärten, passiert nix, aber Hotels sollen schließen.

Soweit mir bekannt, sind Ausbrüche an Schulen selten, in Kitas noch seltener. Und selbst wenn es anders wäre, zuerst sollten Geschäfte geschlossen werden, dann Bildungseinrichtungen und nicht umgekehrt.

Was mir ein echtes Rätsel ist warum man für Betroffene die Mieten nicht für einen gewissen Zeitraum aussetzt.

Pergamon schrieb:Was mir ein echtes Rätsel ist warum man für Betroffene die Mieten nicht für einen gewissen Zeitraum aussetzt.

Dann würden die Vermieter dem Staat auf der Matte stehen und die Mieten einfordern.

Pergamon schrieb:Was mir ein echtes Rätsel ist warum man für Betroffene die Mieten nicht für einen gewissen Zeitraum aussetzt.

Weil die Mieten wieder das Einkommen von anderen Personen sind. Ca 2/3 der Vermietungen in Deutschland erfolgen durch private Kleinvermieter (der genaue Wert hängt davon ab wie genau man zählt). Irgendjemand in der Kette hat mal die Belastung zu tragen.

Aniara schrieb:Es wird aber auch eine immense Menge an Geld bereitgestellt, um eben genau diese Einbrüche abzufangen.

Jaja. Also Staatschulden in 3-stelligem Milliardenumfang.
Würde man die Gastronomie nicht schon wieder schliessen und kaputt machen, könnten sie einfach Geld verdienen.
Das ist eine Politik die mit Vollgas gegen die Wand rast, was die gerade abziehen.
Würden Parlamente einbezogen ginge das nicht. Dann würde das erörtert, was das kostet.

Ärzte zu pauschalem Lockdown
"Weder zielführend noch umsetzbar"

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Gassen, hat vor einem bundesweiten Lockdown gewarnt. Wichtig sei eine starke Akzeptanz für Corona-Maßnahmen. Der Virologe Streeck forderte zudem einen besseren Schutz der Risikogruppen.

Ein Zusammenschluss von Ärzten und Wissenschaftlern hat sich gegen bundesweite Einschränkungen des Alltagslebens zur Eindämmung der Corona-Pandemie ausgesprochen. "Eine pauschale Lockdown-Regelung ist weder zielführend noch umsetzbar", sagte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen.
"Gebote statt Verbote"

Man könne nicht das ganze Land "Wochen und Monate in eine Art künstliches Koma" versetzen, auch angesichts bleibender Schäden für Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft. Nötig seien zielgerichtete Maßnahmen zur Eindämmung, so Gassen. Essentiell für ein Gelingen sei die Kooperation der Bevölkerung etwa bei Regeln zu Abstand und Masken.

Der KBV-Vorsitzende sagte, es sei falsch, "nur mit düsterer Miene apokalyptische Bedrohungsszenarien aufzuzeichnen". Die Kunst sei aber, keinesfalls zu verharmlosen. Um die Bevölkerung zur Mitarbeit anzuhalten, sollte man "auf Gebote setzen und nicht überwiegend auf Verbote".

Ampelsystem und Ende der Kontaktnachverfolgung

In einem Positionspapier, das nach KBV-Angaben mehrere weitere Ärzteverbände unterstützen, wird auch ein bundeseinheitliches Ampelsystem für eine transparente Darstellung des Infektionsgeschehens angeregt. Sie sollte nicht nur auf der Zahl der Corona-Neuinfektionen beruhen.

Gefordert wird zudem eine Abkehr von der umfassenden individuellen Nachverfolgung persönlicher Kontakte von Infizierten, die in vielen Gesundheitsämtern ohnehin nicht mehr gelinge. Vielmehr solle eine Priorität auf Fälle mit Bezug zu medizinischen und pflegerischen Einrichtungen oder Veranstaltungen mit vielen Infizierten liegen.

Risikogrupen in den Blick nehmen

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck kritisierte zudem, "dass der Schutz der Risikogruppe zu kurz kommt". Vorkehrungen und Tests in Pflegeheimen und Kliniken seien nicht systematisch genug. Zudem müsse auch für Menschen der Risikogruppen, die zu Hause leben, Schutz etabliert werden - etwa Masken und Tests, um Besuch bekommen zu können.

Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit betonte, die Schutzregeln mit Abstand, Hygiene, Masken und Corona-Warn-App seien eigentlich ausreichend - müssten aber konsequent umgesetzt werden. Darüber müsse besser aufgeklärt werden, etwa auch bei Menschen, die nicht gut Deutsch sprechen. Es sei richtig, Risikokontakte zu reduzieren. Viele fänden aber zu Hause statt, weniger etwa in Hotels.

https://www.tagesschau.de/inland/wissenschaftler-lockdown-101.html

GhOuTa schrieb:Würde man die Gastronomie nicht schon wieder schliessen und kaputt machen, könnten sie einfach Geld verdienen.

Schwachsinn. In der Krise rennen die Kurzarbeiter usw. auch nicht in die Gastro, da ist "Geld zusammenhalten" angesagt. Wer sein Stundenkonto abbaut und nicht weiß ob er Weihnachtsgeld kriegt, oder überhaupt noch einen Job haben wird, der geht auch nicht mehr auswärts essen oder fährt in Urlaub.

GhOuTa schrieb:Essentiell für ein Gelingen sei die Kooperation der Bevölkerung etwa bei Regeln zu Abstand und Masken.

Man sieht hier im Thread, dass das nicht funktioniert.

Es gibt manchen, der dies sogar als "Kritik" versteht, dies nicht zu tun.

GhOuTa schrieb:Das ist eine Politik die mit Vollgas gegen die Wand rast, was die gerade abziehen.
Würden Parlamente einbezogen ginge das nicht. Dann würde das erörtert, was das kostet.

Dann bedank dich mal bei den ganzen Leugnern und Querdenkern, die sich nicht an die Regeln halten. Anstatt Zusammenhalt, um gemeinsam durch die Pandemie zu kommen, gehen die Leute lieber nach Berlin demonstrieren und stürmen den Reichstag. Bedank dich mal bei solchen Leuten.

bgeoweh schrieb:der geht auch nicht mehr auswärts essen oder fährt in Urlaub.

Das sehe ich genau so.

abberline schrieb:Und Herr Lauterbach blubbert schon von der Aushebelung der Unverletzbarkeit der Wohnung.

Herrn Lauterbach hat meines Erachtens auch nicht mehr alle Tassen im Schrank, der würde uns am liebsten über Monate einsperren obwohl diese Pandemie zum Vergleich zu anderen eher milde ist.

bgeoweh schrieb:Weil die Mieten wieder das Einkommen von anderen Personen sind. Ca 2/3 der Vermietungen in Deutschland erfolgen durch private Kleinvermieter (der genaue Wert hängt davon ab wie genau man zählt). Irgendjemand in der Kette hat mal die Belastung zu tragen.

Wenn man nun die Belastungen auf möglichst viele Schultern verteilen will, spricht das doch genau für den Vorschlag, Vorallem auch im Gewerbebereich, da kommen für ein Wirtshaus in München mal schnell 15000 Euro im Monat zusammen für eine Immobilie die für den Mietzweck nicht nutzbar ist. Verträge sind ja Versprechen auf Gegenseitigkeit.

Einwohner und Geschäftsleute haben in der australischen Stadt Melbourne das Ende des monatelangen Corona-Lockdowns gefeiert. Die Ausgangssperre wurde Punkt 0 Uhr am Mittwoch aufgehoben, kurz darauf waren die Bars voll mit feiernden Gästen. Im Bundesstaat Victoria mit seiner Hauptstadt Melbourne wurden am Mittwoch zwei neue Infektions- sowie zwei weitere Todesfälle registriert. Mehr als 100 Tage stand in der Stadt alles still.
Victorias Premierminister Daniel Andrews sagte, zum ersten Mal seit Monaten seien nun wieder Besuche in anderen Haushalten erlaubt. Auch Schönheitssalons und Einzelhandelsgeschäfte dürfen wieder Kunden empfangen. Fitnessstudios bleiben noch bis 8. November geschlossen. Anhand der zahlreichen Corona-Tests habe die Regierung eine ziemlich genaue Vorstellung davon, wie stark das Virus noch im Umlauf sei, fügte Andrews hinzu. Er zeigte sich zuversichtlich, eine erneute Ausbreitung des Virus rechtzeitig stoppen zu können. In ganz Victoria gibt es derzeit nur noch Dutzende aktive Coronavirus-Fälle und eine Handvoll Corona-Patienten im Krankenhaus.
Insgesamt ist Australien bislang vergleichsweise gut durch die Krise gekommen, es gab bisher rund 27.500 Corona-Infektionen und 907 Todesfälle bei einer Einwohnerzahl von 25 Millionen.

Quelle: https://www.express.de/news/panorama/corona-aktuell-monatelanger-lockdown-in-melbourne-zu-ende-36167486

Wie macht denn Melbourne und wie macht Australien das - ein 3 monatiger Lockdown mit Ausgangssperre.
Hat das jemand verfolgt im Detail und weiß ob es dort genauso Querelen/Demonstratinen gibt unter anderem der Unternehmer deren Geschäfte stillstehen?
Wird in Australien vom Staat mehr Ausgleich für den Lockdown bezahlt?
Was ist dort anders, dass ein so langer Lockdown möglich ist?

Cyprexx123 schrieb:Herrn Lauterbach hat meines Erachtens auch nicht mehr alle Tassen im Schrank, der würde uns am liebsten über Monate einsperren obwohl diese Pandemie zum Vergleich zu anderen eher milde ist.

Private Wohnungen will er auch durchsuchen lassen nach Regelbrechern.
Solches Denken hätte ich früher nur in totalitären Parteien oder Staatswesen vermutet.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article218845610/Corona-und-Wohnungskontrollen-Scharfe-Kritik-an-Lauterbach-Vorstoss.html

@GhOuTa
Ich glaube für Gebote und Aufklärung ist es schlicht zu spät. Auch ein Schutz der Risikogruppen ist zumindest für die Altenheime (bin selbst dort als Pfleger unterwegs) utopisch, hab da noch kein einziges sinniges Konzept gesehen. Das scheitert grundsätzlich am Personalmangel.
Wäre ja schon mal ein Fortschritt wenn wir FFP2 Masken in entsprechender Stückzahl bekämen.

GhOuTa schrieb:Private Wohnungen will er auch durchsuchen lassen nach Regelbrechern.

Warum zitierst Du nicht den relevanten Teil? Geht's darum, Fake news zu verbreiten?

Diese Erkenntnis scheint auch bei Lauterbach inzwischen gereift zu sein. Nach deutlicher Kritik von anderen Politikern, unter anderem in den sozialen Medien, twitterte er eine Klarstellung: Er lehne es ab, dass Polizei oder Ordnungskräfte Wohnungen kontrollieren. Die Privatwohnung bleibe voll geschützt. „Trotzdem müssen wir an Bürger eindringlich appellieren, jetzt jede private Feier zu vermeiden“, schrieb er. Der Ball liegt damit wieder bei jedem Einzelnen.

Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article218845610/Corona-und-Wohnungskontrollen-Scharfe-Kritik-an-Lauterbach-Vorstoss.html

GhOuTa schrieb:Würde man die Gastronomie nicht schon wieder schliessen und kaputt machen, könnten sie einfach Geld verdienen.

bgeoweh schrieb:Schwachsinn. In der Krise rennen die Kurzarbeiter usw. auch nicht in die Gastro, da ist "Geld zusammenhalten" angesagt. Wer sein Stundenkonto abbaut und nicht weiß ob er Weihnachtsgeld kriegt, oder überhaupt noch einen Job haben wird, der geht auch nicht mehr auswärts essen oder fährt in Urlaub.

Damit zeigst Du nur dass Du nicht in Gastrobetrieben einkehrst.
Mit den Kunden, die sie aktuell haben, kommen, viele Restaurants und Kneipen irgendwie gerade noch über die Runden. Wenn sie nichts mehr einnehmen können, selbstredend nicht.
Und der Staat der bei einbrechenden Steuereinnahmen und explodierenden Ausgaben alle Unternehmen, die er ruiniert, abfedern kann, den wird es nie geben.
Witzig dass man das auch noch erklären muss.

Interested schrieb:Warum zitierst Du nicht den relevanten Teil? Geht's darum, Fake news zu verbreiten?

Er ist zurück gerudert, nachdem er zurecht auf die Mütze bekommen hat.
Vorgeschlagen hat er es dennoch. Kurz: Lauterbach spinnt.