pattimay schrieb:Ähm, da fragt man sich schon...was haben die den Sommer über gemacht? Diese Situation ist ja nicht erst seit gestern.
business as usual, Im Sommer haben Eltern für ihre Neugeborenen Geburtsurkunden erst nach rund 6-9 Wochen bekommen, was extrem schnell war ( für Berliner Verhältnisse) , Termine zur Anmeldung von privaten kfz gabs erst für Oktober/November. 12 Wochen sind für Autoan/ummeldung keine Seltenheit.
Wenn ich heute einen Termin für eine Autoummeldung mit Halterwechsel buchen möchte, ist der
10. 21. Dezember der frühest mögliche Termin.
Beleg:
63 Tage ohne Elterngeld: Das Standesamt Mitte ist weiterhin überlastet.
Durchschnittlich 63 Tage müssen Eltern im Bezirk warten, bis die Geburtsurkunde ihres Kindes im Briefkasten liegt. Das ist wie auch in den vorherigen Jahren die mit Abstand längste Wartezeit in Berlin. Bereits 2018 mussten Eltern zwei Monate auf die Urkunde warten, 2017 waren es sogar zwölf Wochen. 782 Geburtsurkunden sind derzeit noch unbearbeitet. 529 Anträge konnten darüberhinaus wegen fehlender Unterlagen oder offener Rückfragen noch nicht abschließend bearbeitet werden. Das ergeben die jetzt veröffentlichten Zahlen der Senatsverwaltung auf Anfrage der FDP-Abgeordneten Maren Jasper-Winter. Für die Eltern bedeutet all das: zwei Monate warten auf Elterngeld, Kindergeld oder den Kita-Gutschein.
https://abendblatt-berlin.de/2020/01/15/berlin-mitte-eltern-warten-lange-auf-geburtsurkunden/ (Archiv-Version vom 28.09.2020)und
https://service.berlin.de/terminvereinbarung/termin/day/1604185200/Quelle:
habt ihr alle Boris Palmer absolut zutfreffende Diagnose vergessen?
ichts macht man in Berlin lieber als sich aufzuregen. So kommt man ins Gespräch. Über die S-Bahn, die nicht fährt, den Flughafen, der nie fertig wird, die kaputten Schulen und Schwimmbäder. Aber wehe, jemand von außerhalb regt sich über Berlin auf. Jemand wie Tübingens grüner Oberbürgermeister Boris Palmer. Der sagte in einem Interview, er komme "mit dieser Mischung aus Kriminalität, Drogenhandel und bitterer Armut auf der Straße" nicht klar. "Wenn ich dort ankomme, denke ich immer: Vorsicht, Sie verlassen den funktionierenden Teil Deutschlands."
https://www.sueddeutsche.de/medien/kleine-presseschau-vorsicht-sie-verlassen-den-funktionierenden-teil-deutschlands-1.4240873ich habe die Diagnose nicht vergessen und Berlin auch nicht.
bgeoweh schrieb:Wie schätzt du den "Hat's verdient"-Grad von öffentlichen Verantwortlichen ein, die noch vor ein paar Wochen (d.h. als es noch was gebracht hätte) die Hilfe von Bundeswehr usw. abgelehnt hatte mit dem Argument "Das würde nicht zur gewachsenen Bezirkskultur passen".?
ich fand das extrem dumm und unverantwortlich sich hinzustellen und zu sagen "ähm, in unserem Kiez haben wir Bevölkerungsanteile, die hat ein Problem mit Menschen in militärischer Uniform; wir möchten daher nicht, dass uns Diensttuende der Bundeswehr bei der Kontaktnachverfolgung im Gesundheitsamt unterstützen."
sowas Bescheuertes findet man echt nicht überall.
Wichtgestalt schrieb:Es gibt meist soviele Vorschriften & Regularien zu beachten, dass viele davor zurückschrecken
echt? Warum schrecken dann Stuttgarter, Dresdner, Erfurter, Bonner, Wuppertaler etc weit seltener vor Verwaltungsvorschriften zurück als "Berliner" ?
Es gibt keine Ausrede für "kriegen wir seit Jahren nicht hin, bekommen wir auch in Zukunft nicht hin und unter Pandemiebedingungen schon mal gar nciht".
Das sind lauter faule Ausreden von Menschen, die sich vor ihrer Verantwortung für einen funktionierenden Rechtsstaat drücken. mir kommt ein Teil der Ausreden wie DDR.2 vor -- da hat auch nichts funktioniert. Außer die Ideologie, also da war man sowas von zackig unterwegs, dass da auch ja nur keiner von abweicht....
Bin gespannt, wann die Stadt in den 2. Lockdown geht