yong schrieb:Dem RKI dürfte die Lage doch bekannt sein. Die meisten Mediziner rechnen mit einer Pandemie. Die Haltung ist einfach nur gefährlich und wird viele Menschenleben kosten, denn leider vertrauen immer noch zu viele dieser Institution.
Es gibt vermutlich nur keine weiteren Fälle weil kaum getestet wird.
Ein gutes Beispiel ist doch der Fall in Emden...
Menschen sind nicht dumm. Sie können lesen. Sie können sich informieren. Sie sehen, was in anderen Ländern geschieht.
Krisen lassen sich am besten meistern, wenn man möglichst viele Menschen in ein Boot bekommt (sprichwörtlich). Das geht, wenn man sie dort abholt, wo sich sich mit all ihren Sorgen und Ängsten befinden. Das andere Extrem - die "alles halb so wild" Liga - kann man teilweise einfangen, indem man sie schult und vorbereitet, die ängstlichen mit ihren Sorgen wahrzunehmen und sie nicht als Spinner, Panikmacher usw. abtut.
Die Angst vor etwas kann sich realer anfühlen, als die Bedrohung selbst. Vielleicht wäre es taktisch klüger gewesen, die Menschen hier auf ein bedrohliches Szenario vorzubereiten und ihnen gleichzeitig Sicherheit zu geben, dass man sie nicht allein lässt. Ansprechpartner, Anlaufstellen, Sorgentelefone und Vorbereitungsschulungen hätten sich relativ zeitnah und mit einheitlichem Inhalt von ganz oben bis hin auf Gemeindelevel organisieren lassen. Es ist ohnehin nicht schlecht, so etwas zu machen, nicht nur wegen einem neuartigen Coronavirusausbruch. Selbstverteidigungskurse für Frauen machen Frauen auch nicht ängstlicher, sondern geben Selbstvertrauen, mit einer kritischen Situation besser umzugehen.
Je sachlicher und öfter etwas wiederholt wird, je systematischer und strukturierter es abläuft, desto alltäglicher wird es und umso mehr verliert es seine Bedrohung. Es ist nicht das Coronavirus selbst, von dem die hauptsächliche Bedrohung ausgeht, sondern von der Ungewissheit. Nicht zu wissen, was passiert. Keine klare Vorstellung davon zu haben, wie damit konkret umgegangen wird, das kann Ängste schüren.
Ich persönlich habe keine Angst vor dem Virus, eher Respekt vor den Folgen. Momentan sehe ich leider auch keine adequate Umgehensweise und Informationspolitik. Das ist schade, denn die Zeit war da, um die Bevölkerung vorzubereiten.