@IngwerteeImke 
IngwerteeImke schrieb:Medica schrieb:
An dieser Stelle kann ich nur den Kopf schütteln, denn um eine Infektionskette zu unterbrechen, muss man die Menschen flächendeckend auf Coronaviren testen um zu wissen, wo Infektionen auftreten. Sich drauf zu verlassen, dass jemand selbst erkennt, dass er zur Risikogruppe gehört (weil er z.B. irgendeinen Kontakt zu jemandem aus einem Risikogebiet hat, die sich in Asien ja laufend verändert haben) und sich daraufhin bei den richtigen Stellen meldet, zu absolut unsicher. Und selbst wenn jemand kommt und sagt, er könnte ein Verdachtsfall sein, dann gibt heißt es nicht, dass der behandelnde Arzt das auch so sieht (80% der Infekte verlaufen sowieso entweder asymtomatisch oder sehr leicht ODER befinden sich noch in der Inkubationszeit).
Es gibt gar nicht so viele test, um das zu bewerkstelligen, dementsprechend muss man die Ressourcen die man hat, gut einsetzen.
Derzeit sind diese Test auch sehr teuer, wobei es auch schon eine billigere Variante auf den Markt kommen soll.
Es ist auch eine Frage des Personals und der Örtlichkeiten, wo man diese Test machen soll.
Die meisten Krankenhäuser eignen sich dafür nicht und von tür zu tür zu gehen und jeden zu testen, dafür reicht logischerweise das Personal nicht aus. Zu diesem Zeitpunkt ist es wichtiger Panik zu vermeiden, insofern muss man bei den Maßnahmen auch mit Kalkül vorgehen und abwägende Maßnahmen, sollten die oberste direktive sein und keine Haudraufmethode.
Da möchte ich dir doch ein wenig widersprechen:
Du zäumst das Pferd in meinen Augen von der falschen Seite auf: es ist absolut möglich, innerhalb kurzer Zeit genug Ressourcen für mehr Tests bereitzustellen (siehe China). Es gibt derzeit bei uns unter anderem noch keine massenhaften Tests, weil man diese Ressourcen eben nicht dafür freigestellt hat, da man dies nicht für nötig hielt.
Dass die Tests teuer sind, und die Bereitstellung insgesamt teuer wäre, da gebe ich dir recht. Doch ich denke, der finanzielle Aufwand ist geringer als eine unkontrollierte Verbreitung. Hier wäre eine vorausschauende Bereitstellung von Mitteln im Sinne der Prävention sicherlich aus wirtschaftlicher aber auch medizinischer Sicht angebracht gewesen! Wir haben in Deutschland genug RT-PCRs in den Laboratorien und in der Forschung, um eine solche Testung zu gewährleisten. Wir haben auch genug Personal, dass diese bedienen kann (auch wenn nicht alle in medizinischen Laboratorien arbeiten, sondern in anderen Bereichen).
In Krankenhäusern "von Tür zu Tür zu gehen" wäre nicht sinnvoll, wie ich geschrieben habe hätten bestimmte Personengruppen getestet werden müssen, die hätte zum Beispiel ambulant in Hausarztpraxen passieren können. Man hätte vielleicht auch speziell dafür ausgerichtete Anlaufpunkte in Krankenhäusern einrichten können. Experten hätten da bestimmt Lösungen finden können.
Aber da du es gerade aufgegriffen hast; da man recht flächendeckend in Krankenhäusern bei Neuaufnahmen MRSA-Abstriche macht, kann man durchaus einen zweiten oder dritten Abstrich dazu machen.
Du schreibst zudem "zu diesem Zeitpunkt ist es wichtiger Panik zu vermeiden, insofern muss man bei den Maßnahmen auch mit Kalkül vorgehen". Ich denke, präventiv viele Abstriche zu machen führt im Endeffekt zu weniger Panik, als wenn sich nun alle Fragen ob das Virus nicht schon unter uns weilt. Man sollte NIEMALS eine Situation deckeln und sinnvolle Maßnahmen verhindern, um eine Panik zu verhindern, wenn man dadurch die Situation gefährdet und damit in Zukunft erst Recht Panik provozieren kann.
Eine "Haudraufmethode" ist dies keineswegs, sondern eine von führenden Infektiologen vorgeschlagene Maßnahme, die auf breiter Front abgelehnt wurde - vermutlich aus wirtschaftlichen Gründen.
