john-erik schrieb:Ich finde es ein wenig seltsam, dass man, wenn es einen Test auf das Virus gibt, der innerhalb weniger Stunden ein positiv/negativ Ergebnis ausspuckt, diesen nicht vor einem Evakuierungsflug durchführt, sondern erst nach der Landung in Deutschland.... und schwupp, hat man 2 positive Infizierte.
Das ergibt eigentlich nur Sinn, wenn man die restlichen ca. 120 Passagiere als statistische Versuchskaninchen verwenden möchte. Da bekommt man jetzt jedenfalls halbwegs valide Zahlen darüber, wie sich das Virus durch die Air Conditioned Luft einer Maschine ausbreitet, wenn man 2 Virenträger mit den anderen in einen Raum sperrt. Kommen da 10 andere Infizierte raus oder 40? oder 80? Oder alle? Offenbar traut man den chinesischen Zahlen nicht und führt lieber eigene "Menschenexperimente" durch....
Anders kann ich mir das Verhalten nicht erklären.
Die Tests sind (noch) nicht ausgereift genug, bzw., man weiß noch zu wenig über das Virus, um die Treffsicherheit optimal einzustellen.
Das RKI z. B. empfiehlt (wenn ein begründeter Verdacht vorliegt, also, Patient in China in den letzten zwei Wochen, passende Symptome), bei einem ersten negativen Ergebnis den Test zu wiederholen, um ein falsch negatives Testergebnis auszuschließen.
Schau mal hier:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Vorl_Testung_nCoV.htmlBesonders interessant finde ich den Passus "ungünstigen Zeitpunkt der Probenentnahme" - ich bin mir ehrlich gesagt noch nicht ganz sicher, was das konkret zu bedeuten hat.
Sonst findet man in den Medien eigentlich nur, dass dieser Test sehr zuverlässig wäre
Das irritiert mich schon etwas.
Ansonsten:
Das Aircondition-Problem kann man gut über Desinfektionsmaßnahmen lösen; auch das Umsetzen der Passagiere mit Husten macht Sinn.
Dazu gibt es auch eine ganz gute Studienlage, schau mal hier:
https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/grippe-auf-reisen-ansteckungsrisiko-im-flugzeug-15514357.htmlDie Wahrscheinlichkeit, sich auf einem Mittelstreckenflug in einer Boeing 757 oder 737 mit Grippeviren anzustecken, liegt alles in allem bei unter drei Prozent. Das gilt allerdings nicht für die Reisenden, die in der unmittelbaren Umgebung des infizierten Passagiers sitzen. Deren Ansteckungsrisiko liegt bei 80 Prozent und höher. Statistisch gesehen, ergibt sich daraus ein neuer Ansteckungsfall für jeden mit Grippeviren infizierten Passagier an Bord eines Flugzeugs der genannten Größe.
Hertzberg und ihre Kollegen haben zudem 229 Proben an Bord genommen, um die Keimbelastung auf den Oberflächen und in der Luft der Fluggastkabine zu messen. Obwohl die Untersuchung während der Grippesaison durchgeführt wurde, waren in keiner Probe Grippeviren oder andere Atemwegskeime nachweisbar. Die Wissenschaftler schließen daraus, dass die Desinfektionsmaßnahmen der Airlines wirken.
Eine absolute Garantie gibt es natürlich nicht, aber, wenn man hinzurechnet, dass die Flugdauer sehr begrenzt ist, Kontakt über Flugpersonal garantiert minimiert wurde und auch sonst bestimmt Virologen den Flug mitgeplant haben, hat man mit Sicherheit die Ansteckungswslkeit mimimiert.