Anaximander schrieb:Wenn ihm das Virus jetzt die Wiederwahl versemmelt, dann hat es aber doch noch einen Nutzen für die Menschheit gebracht.
ich vermute, dass für Trump auch der Wahltermin für diese Entscheidung eine wichtige Rolle spielt: Der Wahltermin ist der 3. November. Wenn man jetzt den Virus wüten lässt, dann wird der Peak bald erreicht sein, möglicherweise mit vielen Toten, aber bereits im Sommer wird die Herdenimmunisierung erreicht sein. Die Wirtschaft wird sich davon bis November erholt haben und angesichts einer positiven Wirtschaftsentwicklung werden die Wähler Trump eher wählen.
Würde hingegen der Verlauf gebremst, würde die Wirtschaft abgewürgt durch monatelange Quarantänemassnahmen, dann wäre die Krise, möglicherweise die Coronakrise, ganz sicher aber die Wirtschaftskrise bis November nicht überwunden und Wechselwähler wären geneigter, einen anderen Kandidaten zu wählen...
Ich erwarte, dass Trump im Oktober hingehen wird und sagen wird "Schaut, wie schnell ich die Krise überwunden habe, wie gut unsere Wirtschaft wieder hochläuft, und schaut, wie langsam das in Europa läuft, wie in Europa die noch immer rumkrebsen und nicht in die Gänge kommen" und dann werden ihm die meisten Wähler die Coronatoten vergeben und optimistisch in die Zukunft blicken und ihn wählen!
vincent schrieb:Du, bei einem Jahr in der jetzigen Situation sehe ich nicht die wirtschaftliche Problematik oben, sondern die gesundheitliche der gesamten Bevölkerung. Da wird es viel zu viele psychische Schäden, orthopädische Probleme, physiologische etc. geben
das kommt ja noch dazu, könnte, da magst Du richtig liegen, sogar noch größere Effekte haben
vincent schrieb:Dass das letztlich nicht so lange dauern sollte, ist insofern egal, weil man die Ernsthaftigkeit der Lage unterstreichen muss. Würde man jetzt davon reden, dass es nur ein paar Wochen sind, dann passen sich die Menschen daran an und machen aus den Wochen Tage, und zwar relativ lockere. Weil: ist ja kein großes Problem, wenn man nur zwei Wochen zu Hause bleiben muss.
das sehe ich anders: es sollte für die Massnahmen schon jetzt auch öffentlich kommuniziert ein definitiver Endtermin gesetzt werden, der dann auch unter allen Umständen eingehalten wird, dann können die Menschen sich darauf einrichten. Die Unsicherheit belastet die Menschen doch noch zusätzlich! Wenn man jetzt zB. festlegen würde, dass die Massnahmen für sechs Wochen gelten und man spätestens dann die definitiv aufhebt, auch wenn das bedeutet, dass es zu einer zweiten Welle kommen könnte, aber eben aus der Abwägung, dass man länger als sechs Wochen einen solchen Zustand nicht realisitisch beibehalten kann, dann könnten sich die Menschen darauf einstellen und würden nicht in Unsicherheit leben.
vincent schrieb:Gerade die älteren werden durch die Isolation auf Dauer mit Sicherheit auch nicht glücklich und ich will ganz stark hoffen, dass bei einer Dauer wie jetzt schon anvisiert, sie nicht schon aufgrund von Einsamkeit und co. sterben.
ja, gerade für ältere Menschen sind die Sozialkontakte im öffentlichen Raum wie zB. Cafe, Treffen auf der Parkbank, aber auch Einkaufen, oft lebenserhaltend! Es wird ja immer gesagt, dass in Italien und Spanien die Tatsache, dass dort sehr oft mehrere Generationen unter einem Dach leben, Familien enger zusammenleben, die Ausbreitung sehr begünstigt hat. Aber ich glaube, dass sogar die Erkrankten in Mehrheit trotzdem auch mit dieser Erkenntnis auch im Nachhinein daran hätten ändern wollen... Lieber im Kreise der Familie sterben als einsam ein Jahr länger leben...