Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

Steh nun auch unter Quarantäne- Arbeitskollege wurde positiv auf Corona getestet und ist damit noch schön ne Woche zur Arbeit gekommen. 👍🏼

hanswurst11 schrieb:Ja auch ich möchte Älteren und Vorerkrankten helfen. Wenn wir zum Jahresende dann aber 20 Millionen Arbeitslose haben und auf Jahre hinweg eine völlig kaputte Wirtschaft.............wird es um die Gesundheit der Leute nicht besonders gut stehen..............insbesondere die Mentale.

Selbst unabhängig von der Wirtschaft ... wird es um die mentale Gesundheit der Ältesten wirklich nicht gerade gut gestellt sein. Vor allem wenn sich das Ganze über Monate hinweg ziehen soll .....

Ich erlebe das gerade zu Hause - 2x Ü80 mit etlichen Vorerkrankungen und beginnender Demenz.

Mir stellt sich da schon die Frage was nun mehr wert ist - die ohnehin wahrscheinlich überschaubare restliche Lebenszeit mit allen Mitteln zu schützen oder die ohnehin nur noch sehr kleinen verbliebenen Annehmlichkeiten wie die Angebotsblättchen zu wälzen und auch mal selbst kaufen zu gehen , zum Frisör und zur Fußpflege zu gehen - das Schwätzchen auf der Strasse und den Besuch der Kinder weiter zu gewährleisten ?

Nachdenklich ......

@Shiiva
das is bei mir auch
verdachtsfälle gehn noch schön arbeiten vier fünf tage bis das ergebnis da ist
das finde ich blöd ebenso direkter und indirekter kontakt
wenn du nicht in der gleichen abteilung bist gehst aber gemeinsam mittagessen oder so wird das nicht als gefahr berücksichtigt

@hanswurst11

hanswurst11 schrieb:Wie gesagt, ich sage nicht das man einfach alles wieder Öffnen muss. Aber in 2-3 Wochen hoffe ich doch das unsere Politiker vielleicht auch mal die langfristigen Folgen im Auge haben. Das Virologen sagen dieser Zustand muss auf Jahre hin gehalten werden wundert mich nicht. Deren Job ist quasi momentan auch der sicherste der Welt. Mit irgendwelchen wirtschaftlichen Problemen oder Probleme der sozialen Isolation haben die auch nix zu tun momentan.

In Quarks wird ganz gut beschrieben welche Auswirkungen unterschiedliche Maßnahmen haben könnten.
Es gibt verschiedenen Modelle. Eine Sache ist das Virus durch starke Maßnahmen einzudämmen. Geht aber nicht so recht, weil es zu lange dauern könnte.
Eine Möglichkeit wäre Maßnahmen bei steigenden Infektionen anzuordnen. Gehen die Infektionen wieder zurück Maßnahmen lockern.
Kommt es wieder zu mehr Infektionen Maßnahmen wieder anziehen. Dies immer wiederholen bis sozusagen einen Herdenimmunität erreicht wird.
Man muss auch herausfinden wer schon immun ist und sich deshalb frei bewegen kann. Diese Menschen können anderen helfen.
https://www.quarks.de/gesellschaft/wissenschaft/darum-ist-die-corona-pandemie-nicht-in-wenigen-wochen-vorbei/ (Archiv-Version vom 24.03.2020)

@Abovetheclouds
Sein Testergebnis ist da - positiv. Und das wurde so klammheimlich ans Brett gepinnt. Keine Ansage nix außer - bitte haltet Abstand zueinander. Wir sind ein f**king Großraumbüro mit 15-25 Leuten pro Schicht.

Richtig geil 👍🏼🤬 ich warte jetzt auf Rückruf durch meine Ärztin und will getestet werden!

hanswurst11 schrieb:Ab einem bestimmten Zeitpunkt muss man sich die Frage stellen, ob die dauerhaften Maßnahmen nicht mehr schaden als das sie gutes tun.

Im Augenblick ist das oberste Ziel unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten und sich auf schwerere Fälle vorzubereiten.

hanswurst11 schrieb:Das Virus wird auch in Wochen und wenigen Monaten nicht verschwunden sein.

Nein, das wird es nicht ... aber die Zahlen, der Menschen, die bei dieser Welle eine Immunität erwerben steigt täglich.

hanswurst11 schrieb:Die Leute sagen, das Geld und die Wirtschaft erstmal unwichtig sind. Es geht nur noch um Gesundheit. Joa schön und gut.

Geld und Wirtschaft sind nicht unwichtig und wenn Du in die Nachrichten guckst, wirst Du sehen, dass die Politik diesen Aspekt durchaus im Blickwinkel hat. Im Augenblick geht es darum einen Schritt nach dem anderen zu machen und sich der jeweiligen Situation anzupassen.

hanswurst11 schrieb:Was sowohl hier wie auch in der Politik fast vollständig Ignoriert wird ist die Tatsache das eine monatelange Isolation einfach extreme Probleme mit sich führen.

Wenn sich alle an die neuen Regeln halten, ist das unsere Chance, um schneller wieder aus der Isolation rauszukommen.

hanswurst11 schrieb:Aber in 2-3 Wochen hoffe ich doch das unsere Politiker vielleicht auch mal die langfristigen Folgen im Auge haben.

Ich finde, unsere Politik bewältigt die Krise derzeit sehr gut und das erste Unternehmen (Rewe) belohnt seine Mitarbeiter für ihren Einsatz in der Coronakrise.

Deutschlands zweitgrößter Lebensmittelhändler Rewe will die Beschäftigten bei Rewe, aber auch bei der konzerneigenen Discounttochter Penny für ihren Einsatz in der Coronavirus-Krise mit einem Bonus belohnen. Dafür werde der Konzern über 20 Millionen Euro in die Hand nehmen, sagte ein Rewe-Sprecher am Dienstag auf Nachfrage.

„Das sind schnelle und unbürokratische erste Sofortmaßnahmen, um unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine klare Botschaft zu geben: Wir sagen nicht nur Danke für ihren unermüdlichen Einsatz in dieser schwierigen Ausnahmesituation, sondern wir honorieren ihr Engagement zugleich in finanziell spürbarer Weise“, betonte der Sprecher.

Der jeweilige Betrag ist etwa abhängig von der Funktion und davon, ob Vollzeit oder Teilzeit gearbeitet wird. Die Bonuszahlung werde als Guthaben auf die Mitarbeiterkarten gebucht. Das habe den Vorteil, dass der Betrag den Beschäftigten praktisch als Netto-Zahlung zugutekomme.

https://www.welt.de/wirtschaft/article206745263/Corona-Krise-Einzelhaendler-Rewe-plant-Praemie-fuer-Mitarbeiter.html

@Shiiva
eigentlich müssen alle 20 tage zuhause bleiben so seh ich das

Man muss auf jeden Fall auch an die Wirtschaft denken.
Und zusehen wie man so schnell wie möglich die Wirtschaft wieder zum laufen bekommt. Natürlich in einem Maße der es erlaubt, ohne die Kapazitäten im Gesundheitssystem zu übersteigen. Diese Maßnahmen werden kaum ein Jahr oder länger aufrecht erhalten bleiben, denn sonst wäre der wirtschaftliche Schaden so groß, dass es in keinem Verhältnis mehr stünde.

Die Folgen der Corona-Pandemie könnten Deutschland bis zu 729 Milliarden Euro kosten - und damit "alles übersteigen, was aus Wirtschaftskrisen oder Naturkatastrophen bekannt ist", befürchtet das Ifo-Institut. Eine Million Jobs könnten wegfallen.

Laut den Berechnungen des Ifo-Instituts entstehen je nach Szenario Kosten zwischen 255 und 495 Milliarden Euro, wenn die Wirtschaft zwei Monate lang teilweise stillsteht. Die Wirtschaftsleistung schrumpfe dann im Jahr um 7,2 bis 11,2 Prozentpunkte. Unterstellt sei dabei im besten Szenario, dass die Wirtschaftsleistung für zwei Monate auf 59,6 Prozent zurückgeht, sich im dritten Monat wieder auf 79,8 Prozent erholt und schließlich im vierten Monat wieder 100 Prozent erreicht. Bei drei Monaten Teilschließung erreichen die Kosten den Berechnungen zufolge bereits 354 bis 729 Milliarden Euro.

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/coronavirus-kosten-ifo-101.html

Da kann man sich dann ausrechnen wenn hier ein Jahr oder länger alles still stehen soll. Da wird dann sicher ganz anders bewertet, wie sehr die Menschen zu schützen sind.

Bei mir werden leute nach 6 tagen vom magistrat aus der quarantäne entlassen
weil man nicht vom letzten arbeitstag sonder vom letzten kontakt mit dem positiven wegrechnet aber das eine infektion über mehrere personen laufen kann das wird nicht bedacht

Meine Prognose ist, dass nach spätestens 4 Wochen alle Beschränkungen wieder aufgehoben werden.
Länger kann man die Bürger nicht ruhig halten.

Wahrscheinlich sind bis dahin auch schon mind. 10% der Bevölkerung 'durchgeseucht'.

Ich glaube mich zu erinnern, dass alle Maßnahmen eh nur 'bis Ostern' verabschiedet werden und dann sieht man weiter ...

@Issomad

Vorläufig bis Ostern. Kann aber auch länger dauern. (Wird es wahrscheinlich auch)

Kurz bereitet Bevölkerung vor: Normalzustand noch in weiter Ferne
Bis Freitag soll eine vorsichtige Prognose möglich sein, wie das weitere Vorgehen in der Corona-Krise ausschauen könnte. Bereits jetzt sei nur klar: Auch nach dem 13. April werde der Normalzustand nicht sofort wieder kommen, sondern im besten Fall schrittweise Maßnahmen zurückgenommen werden, mahnte Bundeskanzler Sebastian Kurz.

https://www.tt.com/artikel/30725150/kurz-bereitet-bevoelkerung-vor-normalzustand-noch-in-weiter-ferne

Issomad schrieb:Wahrscheinlich sind bis dahin auch schon mind. 10% der Bevölkerung 'durchgeseucht'.

Und die restlichen 50% dann auch bald, falls alle Beschränkungen in 4 Wochen aufgehoben werden.
Ich kann mir vorstellen , dass man in 3, 4 Wochen die Beschränkungen etwas lockert, falls die Fallzahlen merklich zurückgehen... und dann wieder einen Zeitraum abwartet wie sich die Fallzahlen entwickeln. Dass in 4 Wochen komplett alle Beschränkungen aufgehoben werden kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

AVIOLI schrieb:Selbst unabhängig von der Wirtschaft ... wird es um die mentale Gesundheit der Ältesten wirklich nicht gerade gut gestellt sein. Vor allem wenn sich das Ganze über Monate hinweg ziehen soll .....

Ich erlebe das gerade zu Hause - 2x Ü80 mit etlichen Vorerkrankungen und beginnender Demenz.

Mir stellt sich da schon die Frage was nun mehr wert ist - die ohnehin wahrscheinlich überschaubare restliche Lebenszeit mit allen Mitteln zu schützen oder die ohnehin nur noch sehr kleinen verbliebenen Annehmlichkeiten wie die Angebotsblättchen zu wälzen und auch mal selbst kaufen zu gehen , zum Frisör und zur Fußpflege zu gehen - das Schwätzchen auf der Strasse und den Besuch der Kinder weiter zu gewährleisten ?

Nachdenklich ......

Ich hatte bis vor kurzem noch mit vielen älteren Menschen zu tun. Ihr könnt euch sicher denken was die gesagt haben. Keiner von denen fand die ganzen Beschränkungen toll, obwohl sie wussten das es um ihr eigenes Leben geht. Aber das denen jetzt auch noch verboten wird den sowieso schon einzigen sozialen Kontakt (Nichten, Neffen, Kinder) nicht sehen zu dürfen..............DAS hat sowohl mentale wie auch gesundheitliche Folgen.

Phhu schrieb:Eine Möglichkeit wäre Maßnahmen bei steigenden Infektionen anzuordnen. Gehen die Infektionen wieder zurück Maßnahmen lockern.
Kommt es wieder zu mehr Infektionen Maßnahmen wieder anziehen. Dies immer wiederholen bis sozusagen einen Herdenimmunität erreicht wird.

Kann mann natürlich so machen. Wenn das aber öffentlich so ausgesprochen wird, hieße das einen Branchenübergreifenden Einstellungstop für viele Jahre. Ich werde als von Corona betroffenes Unternehmen, auch in besseren Zeiten, keinen einstellen wenn ich weiß das in 5 Monaten quasi ein Produktionsstopp gesichert ist, usw usw usw.

Issomad schrieb:Wahrscheinlich sind bis dahin auch schon mind. 10% der Bevölkerung 'durchgeseucht'.

In Österreich sind aktuell 0,054% infiziert, in D'land 0,036%.
10% für Ö wären 800.000 Infizierte. Bei einer CFR von aktuell 0,5% für Ö wären das 40.000 Tote in 4 Wochen.
Das ist Science-Fiction.
Ich glaub zu dieser Herdenimmunität mit 60-70% Infizerierten/Immunisierten wird es in Ö und D nie kommen.
Wird aber trotzdem früher alles wieder gelockert als bis die Herde immun ist, sonst ticken die Leute aus und die Arbeitslosigkeit schwillt an.

Neues freakiges aus dem Land der unbegrenzten Unvernunft:
https://www.stern.de/politik/ausland/vize-gouverneur-von-texas--senioren-wuerden-fuer-die-wirtschaft-ihr-leben-riskieren-9195702.html?utm_source=webpush

Senioren der US-Wirtschaft opfern? Texanischer Vize-Gouverneur sorgt mit Äußerungen für Aufregung

Die Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie treffen die US-Wirtschaft hart. Der texanische Vize-Gouverneur will dies nicht weiter hinnehmen. Wenn es nach ihm ginge, sollten Senioren ihren Tod für den Schutz der Wirtschaft in Kauf nehmen.

@Issomad

Sobald die Maßnahmen beendet werden, steigen die Infektionszahlen rapide an. Warum? Weil das Ganze erst vorbei ist, wenn etwa 70% der Bevölkerung immun sind (laut aktuellen Einschätzungen). Erst dann findet das Virus zu wenig Menschen, die es anstecken kann um sich weiterzuverbreiten.

Das Problem wird also verschoben statt gelöst. Okay, kann man jetzt sagen: Wir gewinnen ja immerhin Zeit. Ja, das stimmt. Aber können wir sie momentan schon gut nutzen? Schaffen wir es in der Zeit ausreichend Tests und Intensivbetten zu beschaffen, damit wir die riesige Kurve bewältigen können, die dann eintrifft? Unwahrscheinlich. Dafür ist die Kurve einfach zu hoch.

@GhOuTa

Wir können jetzt versuchen die Kontakte der Menschen so stark zu reduzieren, wie es nur geht. Es gibt Experten, die glauben, dass wir damit die Ausbreitung des Coronavirus sogar noch ganz stoppen können oder die Zahl der Toten zumindest drastisch reduzieren können. Aber was ist der Preis? Laut einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Epidemiologie zur Verbreitung des neuen Coronavirus wären diese strengen Maßnahmen über einen Zeitraum von über 300 Tagen nötig, bis es keine Infizierten mehr gibt.

https://www.quarks.de/gesellschaft/wissenschaft/darum-ist-die-corona-pandemie-nicht-in-wenigen-wochen-vorbei/ (Archiv-Version vom 24.03.2020)

Herdenimmunität ist wichtig und realistisch. Aber um das kontrolliert zu erreichen, ohne dass Tausende unbehandelt sterben, wird es ca. 6 Jahre dauern.