emodul schrieb:Weil Italien aufzeigt, wohin die "Reise" gehen wird, wenn die getroffenen Massnahmen nicht helfen sollten, das exponentielle Wachstum an Neuinfizierten (stark) zu verlangsamen.
Das scheint aber nicht ganz richtig zu sein. Ich schaue bspw. vor allem auf die Karte der Berliner Morgenpost, um mir regelmäßig einen kurzen Überblick zu verschaffen. Die Karte ist eigtl. ganz gut, dort kann man über den Regler unten auch die Zeit zurückschrauben:
https://interaktiv.morgenpost.de/corona-virus-karte-infektionen-deutschland-weltweit/Also in D stehen wir aktuell bspw. bei ca. 20k gemeldeten Inzidenzfällen und gerade mal knapp 70 gemeldeten Todesfällen. Das ist
vergleichsweise wenig.
Am 14.03.2020 waren es in Italien ähnlich viele gemeldete Inzidenzfälle (um die 20k), allerdings fast 1500 gemeldete Todesfälle. Das ist
vergleichweise viel. Man hat damals auch schon genau das gesagt, was du geschrieben hast: Italien zeigt auf, wohin die "Reise" gehen wird. Von diesen Verhältnissen sind wir aber mehr als weit entfernt, zumindest hier in Deutschland. Und man kann nur sehr hoffen, dass das auch so bleibt, klar!
Kritisch sieht's aber bspw. auch in Spanien aus... die Zahlen dort sind ähnlich alarmierend...
emodul schrieb:Es kommt zum Kollaps des Gesundheitswesen, weil ein Teil der mit dem Corona-Virus infizierten auf intensive Pflege angewiesen ist und sobald mehr Leute diese Pflege benötigen als Intensivpflegeplätze vorhanden sind, werden deutlich mehr Leute sterben. Einfach schon deshalb, weil man sich nicht mehr optimal um sie kümmern kann.
Hierzu:
In einem Punkt gibt Veronika Simon Dr. Wodarg hier aber Recht: „Die Kliniken leiden unter der Panik mancher Leute, die sich teils wegen leichteren Krankheiten in Krankenhäusern melden und einliefern lassen.“https://www.swr3.de/aktuell/Coronavirus-Massnahmen-sind-uebertrieben/-/id=4382120/did=5578566/1x656ik/index.html (Archiv-Version vom 20.03.2020)Das Gesundheitssystem wird also nichtzuletzt auch durch die über Medien & Politik verbreitete Panik belastet. Natürlich muss man sich sowas aber genauer anschauen, auch in Italien, wo es sicherlich andere Gründe (bzw. ein anderer Mix von Gründen) waren, die dort zur Überlastung führten (Influenza Outbreak, Age Distribution etc. pp.).
Und natürlich verstehe ich auch vollstens die Bedenken bzw. die Pflicht des Staates und diverser Institutionen (wie dem RKI), die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Die Frage ist nur, wie weit man hierbei geht. Es fing harmlos an mit Empfehlungen zu Hygiene, Desinfektion, Etiketten... auch das kann bereits einen großen Effekt haben, wenn man das entsprechend in der Bevölkerung kommuniziert - etwa über Schulen, Kindergärten, Universitäten... Blöd allerdings, dass wir genau diese Institutionen nun längst geschlossen haben. Anschließend folgten Schließungen von Kneipen, Bars, Clubs... und ganz allgemein das Verbot sämtlicher Versammlungen mit > 50 Personen (womit auch politische Demonstrationen ausnahmslos untersagt sind, was in einer Demokratie schon 'ne ziemlich krasse Nummer is!). Demnächst folgt eine flächendeckende Ausgangssperre... weitere Schritte mag man sich kaum ausmalen.
Sorry, aber bei wem hier nicht sämtliche Alarmglocken klingeln, der hat offenbar ein weitaus größeres Problem als das derzeit grassierende Virus, und zwar ein psychisches/kognitives...
Sicher, Gesundheit & Leben sind ein verdammt hohes und schützenswertes Gut! Nur sind wir gerade dabei, andere Güter wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechte hierfür komplett über Bord zu werfen. Wie viele Menschen mussten in der Vergangenheit zur Erkämpfung oder Verteidigung der letztgenannten Güter ihr Leben opfern?
emodul schrieb:Noch ist der "Trend" leider ungebrochen, es werden noch immer täglich viele Neuinfizierte erfasst, also Leute, die sich in den letzten Wochen angesteckt haben. Eine Besserung wird man (hoffentlich) in ein paar Tagen sehen.
So scheint es zu sein, ja. Hierbei muss man allerdings beachten, dass es nur die
gezählten Inzidenzfälle sind. Die
tatsächlichen Inzidenzfälle kennen wir nicht und müssen auch nicht im direkten Zusammenhang mit den gezählten Fällen stehen. Die Kurve der tatsächlichen Fälle könnte bspw. längst abflachen (d.h. schon die vor Tagen/Wochen ergriffenen Maßnahmen wirken bereits), während die Kurve der gezählten Fälle weiter in die Höhe schießt, weil... tja... weil bspw. ein chinesischer Milliardär sich als vermeintlich wohltätig erweist und damit die Anzahl der Tests in die Höhe schießen...
https://www.cbsnews.com/news/jack-ma-coronavirus-test-kits-chinese-billionaire-alibaba-shipping-masks-supplies-to-united-states-donating/emodul schrieb:Und auch jüngere Leute sollten vor dem Virus etwas Respekt haben, es gibt wohl auch bei Jungen schwere Verläufe.
Ich gehöre selbst ebenfalls zur Risikogruppe - als Raucher, der allerdings letztes Wochenende seine letzte Kippe geraucht hat...
Und natürlich habe ich auch genug ältere Menschen im engeren Familienkreis, die ich teils häufiger sehe und die definitiv ebenfalls zu einer Risikogruppe gehören (aufgrund Alter/Vorerkrankungen), d.h. ich bin mir dem Ernst der Lage durchaus bewusst!