Macht ihr euch Sorgen wegen des Coronavirus (Sars-CoV-2)?

https://www.n-tv.de/politik/Regierung-bereitet-Shutdown-vor-article21645851.html

Kann mir jemand einen Erklärungsansatz bieten, wieso Frisöre geöffnet bleiben?

Was ist daran systemrelevant? Vor allem, weil sich dort definitiv kein Mindestabstand einhalten lässt.

john-erik schrieb:Was ist daran systemrelevant? Vor allem, weil sich dort definitiv kein Mindestabstand einhalten lässt.

Ich glaube, dass ist, damit die Instagramer und Influencer nicht durchdrehen, wahrscheinlich sind auch Nagelstudios und Kosmetiksalons nicht betroffen ...

Nee, im Ernst, wundert mich auch. Ist eine komische Liste.

AliceT schrieb:deshalb wsl auch die Baumarktregelung

wenn dem Handwerker irgendetwas fehlt, holt er sich es halt aus dem Baumarkt
wenn die zuhaben, hat er ein Problem

Also bei uns kommt kein Handwerksbetrieb. Für die gibt es Fachmärkte und Fachhändler wo sie die Sachen für die Hälfte bekommen.
Baumärkte sind für Privatpersonen die nicht wissen, dass man als Privatperson auch zu nem Fachmarkt gehen kann. Oder halt die Baumärkte sind an nem Fachmarkt, z.B. Baustoffhandel angebunden bzw in deren intigriert. Der klassische Fachmarkt richtet sich an Hobbyhandwerker/Privatpersonen. Es ist völlig hirnrissig diese geöffnet zu lassen da wie ich schon schrieb dann das ganze Volk dort versammeln wird und sich gegenseitig anhusten kann. Bei uns rennen an nem guten Samstag einige tausend Leute über den Tag verteilt auf 7500 qm rum. Wenn erst mal alle frei haben, ist jeden Tag ein guter Samstag!

john-erik schrieb:Kann mir jemand einen Erklärungsansatz bieten, wieso Frisöre geöffnet bleiben?

Mehr Händewaschen als beim Friseur gibt es ja wohl in keinem Beruf :troll:

Zu den Empfehlungen gehört etwa die Schließung aller Läden. Dies gelte allerdings nicht für Geschäfte für Lebensmittel, Wochenmärkte, Lieferdienste, Getränkemärkte, Apotheken, Sanitätshäuser, Drogerien, Tankstellen, Banken und Sparkassen, Poststellen, Waschsalons, Frisöre, Reinigungen, Zeitungsverkaufsstellen, Bau-, Gartenbau- und Tierbedarfsmärkte und den Großhandel. Auch alle Einrichtungen des Gesundheitswesens sollen geöffnet bleiben.

Für diese Bereiche sollen auch Sonntagsverkaufsverbote ausgesetzt werden.

Viel rätselhafter ist mir dabei, warum sollen jetzt diese Läden auch am Sonntag geöffnet werden.

rhapsody3004 schrieb:Und im momentanen Fall gibt es für mich nichts wichtigeres als höchste Rechtsgüter Leib und Leben von Millionen von Menschen zu schützen.

Das sehe ich ja genauso, deshalb meine Antwort.

Wirtschaftliche Existenzen hängen da auf jeden Fall dran (meine auch) und trotzdem ist es wichtiger, Menschenleben zu schützen.

Wahrscheinlich werde ich geköpft, aber das wäre jetzt ein guter Zeitpunkt, das Gesundheitswesen endlich wider zu verstaatlichen. Wenn diese Krise eins zeigt, dann das durch Privatisierungen, auf Gewinnmaximierung ausgelegte Krankenhäuser, die sich am Personal reich gespart haben, nichts Gutes erwächst.
Uns fehlt Pflegepersonal an allen Ecken und Enden. Ist ja schön, dass 10000 Beatmungsgeräte bestellt werden und wer bitte soll die bedienen? Wo bestellen wir dieselbe Menge Pflegepersonal?
Ist es vielleicht möglich, dass die Fallkkostenpauschalen am Ende vielleicht keine gute Idee waren?

Nur mal so ...

@emz
weil viel mehr Leute "frei" haben und nicht so ein strukturierter Tagesablauf/Wochenablauf stattfindet...

Frisöre wie Waschsalons sind so eine Grauzone, gibt genug die sich nicht selbst frisieren/schneiden können aber es viell müssen oder einfah aus gepflegtheit wollen...

emz schrieb:Viel rätselhafter ist mir dabei, warum sollen jetzt diese Läden auch am Sonntag geöffnet werden.

Damit die Kunden über einen größeren Zeitraum verteilt werden.
Ist doch logisch.

auch eine etwas bittere Erkenntnis:
die Regierung stellt Kredite in Aussicht. Täusch ich mich oder wäre das eine sinnvolle Maßnahme vor 10 Jahren für Medizin/Bildung gewesen??

Agent_Elrond schrieb:die Regierung stellt Kredite in Aussicht. Täusch ich mich oder wäre das eine sinnvolle Maßnahme vor 10 Jahren für Medizin/Bildung gewesen??

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Richtig. Nichts.

Nerok schrieb:Ist doch logisch.

Dann wollen wir mal hoffen das diese "logische Denkweise" nicht nach hinten los geht und den
gleichen Effekt erziehlt wie die üblichen verkaufoffenen Sonntage in denen
sämtliche Läden respektive Innenstädte komplett überfüllt sind.

Die Massnahmen (im Bezug auf Schliessungen) in der Schweiz zusammengefasst:

Alle Restaurants, Bars, Clubs, Museen, Theater, Bibliotheken, Casinos, Fitnesscenter, Coiffeur- und Massagesalons werden geschlossen. «Sämtliche kulturellen und Freizeiteinrichtungen», fasst Berset zusammen. Offen bleiben Apotheken, Banken, die Poststellen, Hotels, Kantinen, Kiosks, Bäckerein und Metzgereien.

Zitat SRF.ch

Dazu wird die Armee (Vorallem Sanitäts, Unterstützungs, Logistik und Katastrophenhilfe) aufgeboten um im Falle einer Überlastung der Spitäler in Punkto Infrastruktur und Personal oder beim Transport von Lebensmittel oder ähnlichem auszuhelfen. Es werden an grösseren Behandlungsstandorten zusätzliche Kapazitäten geschaffen.
Dazu werden aber auch Truppen mobilisiert, die im Bedarfsfall die Polizei oder den Grenzschutz unterstützen würden.
Primär sollen in beiden Fällen bereits aktive Truppen eingesetzt werden. Dazu werden Rekruten und Milizdurchdiener eine Zusatzausbildung erhalten.
Um Engpässe im Extremfall vorzusorgen werden Reserve Spitalbatallione und Sanitätskompanien die in Reserve stehen werden aktiviert und in Bereitschaft gehalten.

Die Lage ist also durchaus ziemlich ernst... Ich finde es aber sinnvoll die Kapazitäten des Militärs zu nutzen und auch vorzusorgen falls mehr Hilfe benötigt wird.

Laucott schrieb:Dann wollen wir mal hoffen das diese "logische Denkweise" nicht nach hinten los geht und den
gleichen Effekt erziehlt wie die üblichen verkaufoffenen Sonntage in denen
sämtliche Läden respektive Innenstädte komplett überfüllt sind.

Naja..gegen die Idiotie des Menschen ist leider auch der Staat machtlos.

@Nerok
ja? war es so unvorhersehbar, das bei all der Globalisierung und wirtschaftlicher Vernetzung nicht auch die Gefahr eben solcher globalen Verschleppungen mit einhergeht? Daraufhin mit Geldern in Forschung für Maßnahmen in der Zukunft zu finanzieren haben natürlich nichts miteinander zu tun....

@Roesti

Roesti schrieb:Dazu werden Rekruten und Milizdurchdiener eine Zusatzausbildung erhalten.

Ich bin ein ausgemusterter Sani. Weiss nun nicht ob ich aufgeboten werde.
Oder sind nun Lebensmittel wichtiger?


Aber das war eindrücklich. Wir stehen nun vor schwierigen Zeiten, aber ich denke der Bundesrat handelt hier richtig.
Das Leben wird sich hier nun sehr ändern, aber ich bin bereit zu helfen und meinen Beitrag zu leisten.

Nerok schrieb:Damit die Kunden über einen größeren Zeitraum verteilt werden.
Ist doch logisch.

Am Sonntag gibt es dann noch nicht mal Notaufnahmen für die Kinder, die einer Betreuung bedürfen. Da wird sich das Personal freuen.
Es macht schon Sinn, am Sonntag in den Baumarkt zu gehen. Das Volk will beschäftigt werden.

@GardeLoup

Laucott schrieb:Dann wollen wir mal hoffen das diese "logische Denkweise" nicht nach hinten los geht und den
gleichen Effekt erziehlt wie die üblichen verkaufoffenen Sonntage in denen
sämtliche Läden respektive Innenstädte komplett überfüllt sind.

Die Läden usw sind dann alle geschlossen ....warum sollen dann die Innenstädte bevölkert sein?

Agent_Elrond schrieb:Abgesehen von der "Ewigkeitsklausel" für die ersten 15 oder 18 § schon richtig und es ist ja erfahrungsgemäß immer nur zum positiven gewesen wenn die deutsche Regierung in der Verganhenheit in die Grundrechte eingegriffen hat ;)

Vor allem braucht es erst gar keine Grundgesetzänderungen für die Maßnahmen, die jetzt immer mehr getroffen wurden, weil Rechtsgrundlagen dafür bereits existieren und denen bedient man sich nun, weil unsere Entscheidungsträger sie für notwendig halten.

Ja, leider Gottes sind viele einschneidende Maßnahmen in unsere geliebten Rechte notwendig geworden.
Hat sich niemand gewünscht. Niemand wendet hier etwas willkürlich an, setzt Gewisses durch, nur um die Macht des Staates zu demonstrieren und die Bürger zu unterdrücken. Das möchte niemand.

Ohne rechtliche Handhabung für einen Staat in Notstandslagen in Bürgerrechte eingreifen zu dürfen, würde jede Notlage im Chaos enden. Rechte des Staates etwas durchsetzen zu können sind für mich auch sozusagen ein Schutz im Gegensatz dazu als würde man hier nur auf Eigenverantwortlichkeit der Bürger pochen bzw. hoffen. Dann dürfte man nämlich verloren sein.

@GranaPadano

Nein, ich geb Dir völlig recht. Ich arbeite selber im privaten Gesundheitswesen und denke, dass es wichtig wäre, das Ganze wieder zu verstaatlichen.

Problem ist nur, dass es unheimlich lange dauern dürfte, das Versäumte nachzuholen. Selbst falls sofort begonnen würde, mehr in Krankenpfleger, Ärzte usw. zu investieren, dürfte es mindestens 10 Jahre dauern, bis da Land in Sicht ist.

Konnte ja auch keiner ahnen, dass innerhalb der nächsten Jahre so viele Ärzte und Pfleger in Rente gehen werden, sich die Geburts- (individuell) und die Geburtenjahrgänge (z.B. 1964 als geburtenstärkster Jahrgang) anzuschauen ist ja auch ausgeschlossen. Und da zudem nur wenige an sich durchaus interessierte junge Menschen dahin gucken (auf Grund der katastrophalen Arbeitsbedingungen, vor allem im Akutbereich), fehlt auch massiv der Nachwuchs.

Ähnlich wie bei den Lehrern, handmade problems ;)