Rechtschreibung im Internet

Nemon schrieb:Das klingt so nach Nord-Korea :D

Nein, aber ist schon ein paar Jahrzehnte her. Damals schien die Didaktik des Sprachunterrichts noch nicht allzu ausgereift gewesen zu sein.

Ich muss auch sagen, dass mir das sture Auswendiglernen langer Vokabellisten überhaupt nichts gebracht hat, weil ich keinen Bezug zu den Worten und Begriffen herstellen konnte. Wenn man jedoch die Begriffe mit einem konkreten Ereignis oder Bild verbinden kann, funktioniert es (bei mir) viel besser. Deswegen habe ich auf meinen Reisen innerhalb kurzer Zeit all die Vokabeln sozusagen im Vorbeigehen gelernt, die ich mir in der Schule nie merken konnte.

martenot schrieb:Ich muss auch sagen, dass mir das sture Auswendiglernen langer Vokabellisten überhaupt nichts gebracht

Das bringt ja auch nicht viel. Was helfen Dir Wörter, wenn Du deren Gebrauch nicht kennst?
Eine Sprache richtig zu lernen bedingt, dass man die Grammatik, die Rechtschreibung, und den "Alltagsgebrauch" lernt und letztes lernt man am besten von Muttersprachlern. Ich habe ca. 2 Monate mit Amerikanern gesprochen und das hat mein "Schulenglisch" zu bestimmt 70% über den Haufen geworfen.

Als ich in der Schule Englisch lernte, fiel mir das licht, weil der Unterricht klasse gestaltet war und der Lehrer cool. Ich stand immer 1-2 auf dem Zeugnis.
Also ich dann, vor ca. 12 Jahren anfing, Na'vi zu lernen, machten wir das auch zunächst mit plumpen Grammatikübungen und Vokabellisten. Dann aber bekamen wir Kontakt zum "Macher" dieser Sprache, der selber ja Amierikaner ist und 17 Sprachen fließend beherrscht (Darunter Deutsch und Hähbäisch). Er lehrte uns dann, ein Gefühl dafür zu bekommen und seither lernen/lehren wir diese Sprache nur über direktes Sprechen, also die Anwendung und genau das ist, nicht nur meiner Meinung nach, die beste Möglichkeit, Sprachen zu lernen - Wenn kein Muttersprachler existent ist (lach).
In den letzten vielleicht 5 Jahren habe ich jedenfalls mehr gelernt, als in den Jahren davor.
Sprechen und verstehen ist kein Thema, mir fehlen nur ab und an mal Vokabeln.

Gucky.

Gucky87 schrieb:der selber ja Amierikaner ist und 17 Sprachen fließend beherrscht (Darunter Deutsch und Hähbäisch)

Untoppbar. :D
Made my day.

Gucky87 schrieb:beherrscht (Darunter Deutsch und Hähbäisch).

Hähbäisch spricht der Säugling meiner Nachbarin auch schon.

Bundesferkel schrieb:Hähbäisch spricht der Säugling meiner Nachbarin auch schon.

LOL!

Nemon schrieb:Das fiel mir dann nachträglich auch ein. Aber es bleibt dabei: "Englisch" ist hier groß zu schreiben

Ich weiß, aber trotzdem danke für den Hinweis :D

Optimist schrieb:das ist beides so nicht richtig :)

In der DDR war Russisch Pflicht. Jedoch darüber hinaus gabs sprachliche Wahlfächer - Englisch oder Französisch - je nach Schule.

Meine Mutter hatte es mir halt so gesagt. Gabs vielleicht dann einfach bei ihr an der Schule nicht. Sie hat nur Russisch lernen müssen.

Gucky87 schrieb:Eine Sprache richtig zu lernen bedingt, dass man die Grammatik, die Rechtschreibung, und den "Alltagsgebrauch" lernt und letztes lernt man am besten von Muttersprachlern. Ich habe ca. 2 Monate mit Amerikanern gesprochen und das hat mein "Schulenglisch" zu bestimmt 70% über den Haufen geworfen.

Ich habe nach der Schule übers Internet sehr viel mehr Englisch gelernt, als in der Schule. Denn dort lernt man ja nur das formelle Englisch. So redet aber eben keiner im Alltag. Und wir haben z.B. auch eher das britische gelernt. Das amerikanische kam nur mal kurz dran und auch nur die Wörter, die sich dann vom britischen unterschieden. Die Amerikaner sprechen aber ja auch vieles anders aus und reden im Alltag auch ganz anders. Das habe ich alles erst im Internet gelernt.

Mir hat das auch mehr Spaß gemacht, als der Unterricht in der Schule. Ich fand es da immer sehr trocken. Und vor allem hatte unsere Lehrerin von einigen Sachen keine Ahnung. Sie wollte uns eintrichtern, dass es verboten wäre "a little bit" zu sagen. Also die Amis sagen das ständig. Es gibt sogar ein Lied, in dem das sehr oft wiederholt wird. Und sie hat immer "desert" und "dessert" komplett identisch ausgesprochen (beides wie desert), obwohl es da in der Aussprache einen Unterschied gibt.

SeiraButterfly schrieb:Ich weiß, aber trotzdem danke für den Hinweis :D

Wenn du das weißt, weshalb machst du es dann nicht?

FlamingO schrieb:Wenn du das weißt, weshalb machst du es dann nicht?

Die ehrliche Antwort? Faulheit.
Die unehrliche: Ich schreibe zu schnell.

Ist aber auch irgendwie eine Kombination aus beidem. Wenn ich darauf achten "soll", jedes Wort exakt richtig zu schreiben (oder jedes Komma richtig zu setzen), kann ich nicht so schnell schreiben und dann dauert es länger. Meistens will ich aber eben einfach nur schnell eine Antwort schreiben. :D

SeiraButterfly schrieb:Die ehrliche Antwort? Faulheit.
Die unehrliche: Ich schreibe zu schnell.

Um Beides weißt du.
Es liegt allein an dir, das zu korrigieren.

Aber das zum Nachdenken Anregende muss natürlich in dir sprießen, wachsen und sprossen. Das kann nicht von Außen über dich kommen.

FlamingO schrieb:Um Beides weißt du.

Bitte "beides" klein schreiben :note: ;)


..."außen" auch.

Aber "dich" schreibst klein. Dafür ein herzliches Dankeschön :lv:

Nemon schrieb:Bitte "beides" klein schreiben :note: ;)


..."außen" auch.

Ich substantiviere halt an Stellen, wo etwas betont werden soll. Das wird man ja wohl noch tun dürfen!

Nemon schrieb:Aber "dich" schreibst klein. Dafür ein herzliches Dankeschön :lv:

In Briefen und Postkarten (die zwar fast ausgestorben sind), verwende ich immer noch die einmal gelernte Großschreibung von Sie, Ihr, Du als Anredeform. Bei Allmy habe ich das inzwischen unter den nichtpersischen Teppich fallen lassen.

FlamingO schrieb:Um Beides weißt du.
Es liegt allein an dir, das zu korrigieren.

Aber das zum Nachdenken Anregende muss natürlich in dir sprießen, wachsen und sprossen. Das kann nicht von Außen über dich kommen.

Wenn es darauf ankommt, mache ich es auch vernünftig. In einem Forum sehe ich es einfach locker. Ich ziehe einfach keinen für mich persönlichen Vorteil daraus, in einem Forum (o.ä.) so penibel zu sein. Ich sage immer: Was Andere stört ist nicht mein Problem, sondern das Problem der Anderen. Und mich stört es eben nicht, dass ich in Foren auch mal die Faulheit obsiegen lasse. :D

SeiraButterfly schrieb:Ne. In der DDR wurde kein englisch unterrichtet.

Doch. War aber auch kein Pflichtfach. Russisch war Pflichtfach.
In der DDR gab es sogar eigens für den Englisch-Unterricht "Bildungsfernsehen" mit "Dajana Löser - 'English for you'" - Protagonisten Tom und Peggy.

Einfach mal googlen.

Wikipedia: English for you

SeiraButterfly schrieb:"Wer nämlich mit H schreibt ist dämlich"

Richtig, auch sehr prägnant, finde ich 👍

SeiraButterfly schrieb:Das kannte ich tatsächlich noch nicht. Ich weiß jetzt auch gar nicht, wie ichs immer verwendet habe.

Bei "dasselbe" und "das Gleiche" ist es so, dass "dasselbe" immer nur eins sein kann.
Beispiel: Fabienne-Charlene hat die gleiche Hose wie Chantal-Alina.

Sie kann aber nicht dieselbe Hose haben, denn die gibt es ja nur einmal.

LunaMond schrieb:Bei der Legasthenie gibt es ja sogar ein gesondertes Schuljahr in dem geübt wird damit umzugehen und ganz andere Lernansätze genutzt werden. Danach kommen sie ganz normal an ihre alte Grundschule zurück

Das ist ein gutes Konzept. Weißt Du, wie hoch der Prozentsatz der Kinder, die das nutzen, etwa ist?

LunaMond schrieb:Bei meinem Sohn wurde es leider beim Test in der Grundschule nicht direkt festgestellt. Er war knapp daran vorbei. So dass ich ihn noch einmal gesondert über den Schulpsyschologischen Dienst Testen ließ. Es waren drei Tage wo er getestet wurde. Da ich seine Problematik sofort erkannte. Und siehe da....es war eine handfeste LRS

Aufmerksame Eltern merken i.d.R., dass etwas nicht stimmt...gut, dass Du dran geblieben bist.

LunaMond schrieb:Einer seiner besten Freunde hat Dyskalkulie ist aber in zwischen einer der Klassenbesten und zudem Klassensprecher. Beide jetzt an der Realschule.

Seine Stärken werden auf einem anderen Gebiet liegen.

SeiraButterfly schrieb:Ich bin die Generation, wo es zwar schon Internet gab

Ich gehöre zu der Generation, in der es Telefonzellen gab 😅

FlamingO schrieb:Ähnliches kenne ich von mir auch: Mir zuckt beim Wort "Klempner" immer wieder der Finger und will auf die T-Taste drücken, oder aber "Silvester" würde ich wider besseren Wissens bis dato gerne mit y schreiben.

Ich werde mal darauf achten, es gibt da so manche Wörter, bei denen ich aus irgendeinem Grund das Problem der vertauschten Buchstaben habe.

Manchmal sind dafür aber auch Schreibprogramme verantwortlich. Auf dem dienstlichen Rechner wird "DNA" immer zu "DANN" umgewandelt, und aus "StPO" wird "STOP" 🤦‍♀️

Gucky87 schrieb:Eine Lehrerin also, die mal was gehört zu haben glaubt, aber keine Ahnung hat, wovon sie redet. Das kenn ich nur zu gut

Das kommt sich öfters vor, aber im Bezug auf die "Botenstoffe" hat sie ja wohl Recht gehabt @Gucky87 ?

Gucky87 schrieb:Bei beiden habe ich festgestellt, dass sie durch das ständige Wiederholen, wenn auch langsam, doch dazu lernen.

Das wird auch immer auf dem Hundeplatz gesagt "der Hund lernt durch Wiederholung" 😉

EnyaVanBran schrieb:nairobi schrieb:
Oder solche Ausdrücke wie "yolo", "sheesh" etc. Vor allem, wenn Leute durch diese Teeniesprache jünger erscheinen wollen als sie sind. Das wirkt manchmal eher peinlich.
Da ich selber keine Kinder habe und mich auch seit einiger Zeit von sozialen Medien fern halte, gehen diese Ausdrücke zum Glück recht unbemerkt an mir vorbei. Und mir wären solche Worte auch noch nie bei einem Erwachsenen aufgefallen, Gott sei Dank! Denn da hast du völlig recht, das würde dann tatsächlich peinlich wirken.

Tja, diese Ausdrücke werden z.B. hier im Forum benutzt; durchaus auch von alten Eseln lebensälteren Usern.

Do-X schrieb:Doch. War aber auch kein Pflichtfach. Russisch war Pflichtfach

Mein Vater ging in den 1950er Jahren in Mecklenburg-Vorpommern zur Schule. Russisch war Pflichtfach. Leider wurde dort, so sagte er, vor allem Grammatik gelehrt. Auf Konversation wurde kein Wert gelegt, die ja beim Sprachenunterricht normalerweise das "A und O" ist.
Allerdings war es ja auch nicht erwünscht, dass Kontakte zu russischen Soldaten geknüpft wurden. Den Soldaten war das nicht erlaubt.

Englisch hatte er nur 2 Jahre, was er oft beklagt hat.

nairobi schrieb:Tja, diese Ausdrücke werden z.B. hier im Forum benutzt; durchaus auch von alten Eseln lebensälteren Usern.

Tatsächlich ist mir das bisher noch nie aufgefallen. Aber ja, mag schon sein.

@EnyaVanBran
@nairobi
Es ist doch völlig normal, dass in einem Forum mit so vielen Beiträgen und unterschiedlichen Usern auch due ganze Bandbreite an Sprache vertreten ist.

Do-X schrieb:Doch. War aber auch kein Pflichtfach. Russisch war Pflichtfach.
In der DDR gab es sogar eigens für den Englisch-Unterricht "Bildungsfernsehen" mit "Dajana Löser - 'English for you'" - Protagonisten Tom und Peggy.

Okay, davon hab ich nie gehört. Kenne halt nur das, was meine Mutter so erzählt hat.
Was wir in der Schule über die DDR hatten, weiß ich nicht mal mehr. Da ist wenig bis gar nichts hängen geblieben, weil der Unterricht immer sehr langweilig und monoton war. Da war ich mit der Aufmerksamkeit schnell woanders.

nairobi schrieb:Bei "dasselbe" und "das Gleiche" ist es so, dass "dasselbe" immer nur eins sein kann.
Beispiel: Fabienne-Charlene hat die gleiche Hose wie Chantal-Alina.

Sie kann aber nicht dieselbe Hose haben, denn die gibt es ja nur einmal.

Das klingt sogar sehr logisch. Kann mich aber nicht erinnern, dass uns das in der Schule so erklärt wurde. Da meine Schulzeit aber schon lange her ist, kann ich mich natürlich auch gar nicht mehr an alles erinnern.

nairobi schrieb:Ich gehöre zu der Generation, in der es Telefonzellen gab

Ach, die gab es auch noch in den 2000ern, hat eben nur kaum noch einer genutzt. Standen aber noch überall herum. Wir haben als Kinder oft damit gespielt.

nairobi schrieb:Leider wurde dort, so sagte er, vor allem Grammatik gelehrt. Auf Konversation wurde kein Wert gelegt, die ja beim Sprachenunterricht normalerweise das "A und O" ist.

War bei uns auf der Schule mit Englisch genauso (auch Meck-Pomm). Ich vermute auch mit Russisch, aber das habe ich damals nicht als Wahlfach gewählt.
Wir haben nie eine Unterhaltung geübt. Das einzige war mal, dass wir eine CD anhörten mit einer Unterhaltung, aber selber mal miteinander das üben, nein. Sprechen üben war dann eher nachplappern, was die Lehrerin vorsagt (ich erinnere mich noch, wie sie dann immer sagte "speak after me" :D) oder wir mussten einen Vortrag ausarbeiten und den dann vorlesen, schön peinlich vorne vor der ganzen Klasse. Und alles immer im formellen Englisch. Umgangssprache kam leider nie dran.
Und vor allem hat meine Englischlehrerin selbst in der 10. Klasse noch 90% der Stunde deutsch geredet. Auf der Berufsschule war ich dann ganz überrascht, als die Lehrerin munter auf englisch plappernd in den Raum kam. Kannte ich halt von der Realschule nicht.

NONsmoker schrieb am 30.11.2022:Mich nervt es, wenn einige im Forum absichtlich bei ist das t weglassen. Das is nich schön :(
Irgendwann überspringe ich dann diese User.
Denn wie sagte Herrmann Hoffmann?

Ohne das t hat die deusche Sprache kein Saf und kein Kraf.

Geht mir ganz genau so. Gruselig! Ich erinnere auch noch dieses alberne "leet speak", das sich eine Zeitlang in Foren etc. breit machte.

Was mich mehr stört als ein paar Flüchtigkeitsfehler: Wenn keine Satzzeichen und Absätze eingefügt werden und die berühmte, unleserliche Texttapete entsteht. Auch umgekehrt macht das wilde und falsche Einstreuen von Satzzeichen einen Text für mich schwer zu lesen.

sooma schrieb:Wenn keine Satzzeichen und Absätze eingefügt werden und die berühmte, unleserliche Texttapete entsteht. Auch umgekehrt macht das wilde und falsche Einstreuen von Satzzeichen einen Text für mich schwer zu lesen.

Solche Texte überfliege ich dann nur, wenn überhaupt. An dieser Stelle frage ich mich dann immer, ob das wirklich unabsichtlich entstandene Fehler sind (oder durch Unwissenheit entstanden), oder ob diese User einfach zu bequem sind, Satzzeichen zu verwenden. Fakt ist, wie du sagst, es ist oft sehr schwer zu lesen und macht somit den inhaltlich schönsten Text zu einer unattraktiven Textwand.