Im falschen Leben...
21.02.2019 um 23:41Ich muss ehrlich zugeben, ich bin ein wenig erschüttert darüber, wie hier von Kindern - von Menschen - gesprochen wird. Als wären es Gegenstände, an die man sich 'gewöhnt' hat.
Ja, ich verstehe, dass die meisten keinen pädagogischen, erziehungswissenschaftlichen Hintergrund haben. Aber zumindest ein wenig gesunder Menschenverstand sollte doch da sein?
Ein Mensch hat von Beginn an eine Bindung zu seinen Eltern - zu den Bezugspersonen. Es hört die Stimmen der Eltern beispielsweise bereits im Mutterleib. Nur eines von einigen Beispielen.
Diese Bindung wird natürlich von Tag zu Tag gesteigert. Nach einem Jahr ist die Bindung genau so eng wie nach fünf Jahren. Das mag von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, doch normalerweise hat jeder Säugling, jedes Kind, auch mit einem Jahr eine gesunde, sehr enge Bindung zu seinen Eltern.
Sollte da nach dieser langen Zeit eine Trennung stattfinden.. Dann kann das unter Umständen zu einer Traumatisierung führen. Auf beiden Seiten. Ein einjähriges Kind mag vielleicht keine Erklärungen verstehen. Aber es versteht sehr gut, was da gerade passiert.
So eine Traumatisierung in dieser sensiblen Phase - kurz nach der sog. 'Fremdelphase'.. - kann zu schweren Bindungsstörungen im gesamten Lebensverlauf führen.
Deshalb würde ich mein Kind niemals, nie, nie 'umtauschen'. Allein das Wort gruselt mich. Die gesamte Situation ist natürlich unglaublich grausam und schwierig. Das eigene, leibliche Kind möchte man natürlich auch nicht in 'fremden' Händen lassen. Aber tauschen? Nein.
Ich habe im zweifelsfall ein Jahr lang ein Kind als mein leibliches Kind großgezogen, geliebt, umsorgt.. Das lässt sich nicht ungeschehen machen.
Wie einige User hier schon sagten. Eine ideale Lösung wird es nicht geben. Aber Kontakt zur anderen Familie halten, das leibliche Kind ebenfalls aufwachsen sehen und eine enge Bindung herstellen, das wäre schon ganz gut. Die Bindung wird nie so sein wie zwischen leibl. Kind und dessen Eltern. Aber es ist ein kleiner Trost.
Achso: Ich möchte damit hier niemandem auf den Schlips treten, im Gegenteil. Ich fand es nur etwas seltsam, wie hier von Menschen gesprochen wird. Auch Einjährige haben Gefühle, Empfindungen, bauen Bindung auf. Nur, weil sie sich nicht so ausdrücken, wie erwachsene, heißt das nicht, dass sie ihre Umwelt nicht verstehen. ;)
Und auch, wenn es hier um eine fiktive Situation geht, war es mir wichtig, das anzusprechen.
Wie dem auch sei, lange Rede, kurzer Sinn: Schwierige Situation, ich möchte nicht sagen, dass ich zu 100% so reagieren würde, wie oben von mir angesprochen. Aber so empfinde ich, wenn ich darüber nachdenke.
Ich hoffe jedenfalls, dass niemand jemals wieder in solch eine Situation gerät!
Ja, ich verstehe, dass die meisten keinen pädagogischen, erziehungswissenschaftlichen Hintergrund haben. Aber zumindest ein wenig gesunder Menschenverstand sollte doch da sein?
Ein Mensch hat von Beginn an eine Bindung zu seinen Eltern - zu den Bezugspersonen. Es hört die Stimmen der Eltern beispielsweise bereits im Mutterleib. Nur eines von einigen Beispielen.
Diese Bindung wird natürlich von Tag zu Tag gesteigert. Nach einem Jahr ist die Bindung genau so eng wie nach fünf Jahren. Das mag von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, doch normalerweise hat jeder Säugling, jedes Kind, auch mit einem Jahr eine gesunde, sehr enge Bindung zu seinen Eltern.
Sollte da nach dieser langen Zeit eine Trennung stattfinden.. Dann kann das unter Umständen zu einer Traumatisierung führen. Auf beiden Seiten. Ein einjähriges Kind mag vielleicht keine Erklärungen verstehen. Aber es versteht sehr gut, was da gerade passiert.
So eine Traumatisierung in dieser sensiblen Phase - kurz nach der sog. 'Fremdelphase'.. - kann zu schweren Bindungsstörungen im gesamten Lebensverlauf führen.
Deshalb würde ich mein Kind niemals, nie, nie 'umtauschen'. Allein das Wort gruselt mich. Die gesamte Situation ist natürlich unglaublich grausam und schwierig. Das eigene, leibliche Kind möchte man natürlich auch nicht in 'fremden' Händen lassen. Aber tauschen? Nein.
Ich habe im zweifelsfall ein Jahr lang ein Kind als mein leibliches Kind großgezogen, geliebt, umsorgt.. Das lässt sich nicht ungeschehen machen.
Wie einige User hier schon sagten. Eine ideale Lösung wird es nicht geben. Aber Kontakt zur anderen Familie halten, das leibliche Kind ebenfalls aufwachsen sehen und eine enge Bindung herstellen, das wäre schon ganz gut. Die Bindung wird nie so sein wie zwischen leibl. Kind und dessen Eltern. Aber es ist ein kleiner Trost.
Achso: Ich möchte damit hier niemandem auf den Schlips treten, im Gegenteil. Ich fand es nur etwas seltsam, wie hier von Menschen gesprochen wird. Auch Einjährige haben Gefühle, Empfindungen, bauen Bindung auf. Nur, weil sie sich nicht so ausdrücken, wie erwachsene, heißt das nicht, dass sie ihre Umwelt nicht verstehen. ;)
Und auch, wenn es hier um eine fiktive Situation geht, war es mir wichtig, das anzusprechen.
Wie dem auch sei, lange Rede, kurzer Sinn: Schwierige Situation, ich möchte nicht sagen, dass ich zu 100% so reagieren würde, wie oben von mir angesprochen. Aber so empfinde ich, wenn ich darüber nachdenke.
Ich hoffe jedenfalls, dass niemand jemals wieder in solch eine Situation gerät!