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Im falschen Leben...

32 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Adoption, Kinder Tauschen, Leibliches Kind ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Im falschen Leben...

21.02.2019 um 23:41
Ich muss ehrlich zugeben, ich bin ein wenig erschüttert darüber, wie hier von Kindern - von Menschen - gesprochen wird. Als wären es Gegenstände, an die man sich 'gewöhnt' hat.
Ja, ich verstehe, dass die meisten keinen pädagogischen, erziehungswissenschaftlichen Hintergrund haben. Aber zumindest ein wenig gesunder Menschenverstand sollte doch da sein?

Ein Mensch hat von Beginn an eine Bindung zu seinen Eltern - zu den Bezugspersonen. Es hört die Stimmen der Eltern beispielsweise bereits im Mutterleib. Nur eines von einigen Beispielen.
Diese Bindung wird natürlich von Tag zu Tag gesteigert. Nach einem Jahr ist die Bindung genau so eng wie nach fünf Jahren. Das mag von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein, doch normalerweise hat jeder Säugling, jedes Kind, auch mit einem Jahr eine gesunde, sehr enge Bindung zu seinen Eltern.

Sollte da nach dieser langen Zeit eine Trennung stattfinden.. Dann kann das unter Umständen zu einer Traumatisierung führen. Auf beiden Seiten. Ein einjähriges Kind mag vielleicht keine Erklärungen verstehen. Aber es versteht sehr gut, was da gerade passiert.
So eine Traumatisierung in dieser sensiblen Phase - kurz nach der sog. 'Fremdelphase'.. - kann zu schweren Bindungsstörungen im gesamten Lebensverlauf führen.

Deshalb würde ich mein Kind niemals, nie, nie 'umtauschen'. Allein das Wort gruselt mich. Die gesamte Situation ist natürlich unglaublich grausam und schwierig. Das eigene, leibliche Kind möchte man natürlich auch nicht in 'fremden' Händen lassen. Aber tauschen? Nein.
Ich habe im zweifelsfall ein Jahr lang ein Kind als mein leibliches Kind großgezogen, geliebt, umsorgt.. Das lässt sich nicht ungeschehen machen.

Wie einige User hier schon sagten. Eine ideale Lösung wird es nicht geben. Aber Kontakt zur anderen Familie halten, das leibliche Kind ebenfalls aufwachsen sehen und eine enge Bindung herstellen, das wäre schon ganz gut. Die Bindung wird nie so sein wie zwischen leibl. Kind und dessen Eltern. Aber es ist ein kleiner Trost.

Achso: Ich möchte damit hier niemandem auf den Schlips treten, im Gegenteil. Ich fand es nur etwas seltsam, wie hier von Menschen gesprochen wird. Auch Einjährige haben Gefühle, Empfindungen, bauen Bindung auf. Nur, weil sie sich nicht so ausdrücken, wie erwachsene, heißt das nicht, dass sie ihre Umwelt nicht verstehen. ;)

Und auch, wenn es hier um eine fiktive Situation geht, war es mir wichtig, das anzusprechen.

Wie dem auch sei, lange Rede, kurzer Sinn: Schwierige Situation, ich möchte nicht sagen, dass ich zu 100% so reagieren würde, wie oben von mir angesprochen. Aber so empfinde ich, wenn ich darüber nachdenke.
Ich hoffe jedenfalls, dass niemand jemals wieder in solch eine Situation gerät!


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Im falschen Leben...

22.02.2019 um 15:43
Zitat von Miss_HippieMiss_Hippie schrieb:Nach einem Jahr. Steht im EP
Ups, Danke für die Info.

Nundenn, wenn es nur ein Jahr ist, dann ist die Möglichkeit bzw die Erwägung es wieder zurückzunehmen .. also das Kind umzutauschen nicht mehr so .. schlimm. Aber genau in der ZEit lernt das Kind doch seine Umgebung kennen und wenn da dann eine neue Fratze kommt .. ich weiß nicht, wie das Kind dies aufnehmen würde


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22.02.2019 um 15:46
Zitat von MarikeMarike schrieb:Ein Mensch hat von Beginn an eine Bindung zu seinen Eltern - zu den Bezugspersonen. Es hört die Stimmen der Eltern beispielsweise bereits im Mutterleib
Schwere Frage, zugegeben.

Vielleicht ein Beispiel zur Prägung:

Es ist ja bekannt, dass Gänsejunge nach dem Schlupf auf das geprägt werden, was sie zuerst sehen.
Das muss nicht die eigene Mutter sein, sondern kann auch ein Plastikentlein oder der Mensch sein.

Nun ist ein Baby keine Gans. Aber ich glaube, eine Verwirrung reicht eigentlich in dem jungen Leben.

Und wo ist die Bindung stärker ?
Vom Zellhaufen zum Embryo oder von der Geburt bis...?
Wo die Interaktion zwischen Mutter und Kind viel Intensiver ist ?

Ich persönlich finde, dass die Bindung im ersten Jahr nach der Geburt stärker ist, als die rein Biologische.
Weil da im Gehirn des Kindes so viele und so rasante Veränderungen auftreten, mehr als in der Schlummerphase im Bauch.

Oft ist es wirklich besser, nicht alles zu wissen denn es macht vieles einfacher für alle Seiten.


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Im falschen Leben...

22.02.2019 um 17:30
Zitat von MarikeMarike schrieb:Es hört die Stimmen der Eltern beispielsweise bereits im Mutterleib.
Und genau das ist in diesem Beispiel nun anders gelaufen.
Es hört die Stimmen seiner leiblichen Eltern und wächst mit "fremden" Stimmen auf.

Ich bin der Meinung, ein Kind spürt lebenslang das Anderssein, auch wenn es nicht weiss warum.

Daher muss es auf jeden Fall aufgeklärt werden.

Für mich stellt sich eine entscheidende Frage: was würde ich wollen als Kind? Oder was hätte ich gewollt, wenn es in meiner Kindheit passiert wäre?

Die grundsätzliche Frage ist nicht zu lösen, es gibt immer Verletzungen, Traumata etc.

So spannend das Thema ist, die Fälle sind zu selten, um allgemeine Vorgehen zu entwickeln und auch um sich auf so einen Fall seelisch vorzubereiten fehlt die Wahrscheinlichkeit.

Je älter ich werde, desto mehr spüre ich tatsächlich die Bindungen zu Blutsverwandten, hätte ich früher nicht für möglich gehalten.


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Im falschen Leben...

22.02.2019 um 18:03
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ich bin der Meinung, ein Kind spürt lebenslang das Anderssein, auch wenn es nicht weiss warum.
Ein Kind spürt lebenslang irgendwas.
Aber das ist mir zu esoterisch.
Das Bewusstsein des Kindes entwickelt sich erst Schritt für Schritt.
Wichtiger für ein Kind ist eine sofortige stabile Bindung, egal ob von der Biologischen Mutter oder nicht.


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Im falschen Leben...

22.02.2019 um 18:15
@Hyperborea

Das sind einfach zwei paar Stiefel. Natürlich ist die Bindung existentiell wichtig. Das Gefühl des Andersseins bringt keinen um.

Trotzdem ist es vorhanden und kann sich an vielen Stellen zeigen.


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Im falschen Leben...

22.02.2019 um 18:17
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Für mich stellt sich eine entscheidende Frage: was würde ich wollen als Kind? Oder was hätte ich gewollt, wenn es in meiner Kindheit passiert wäre?
Verdammt schwer zu beantworten wenn man sich zB. folgendes Szenario mal vorstellt,
Zitat von KältezeitKältezeit schrieb:Sehr zum Leidwesen des eines Kindes, die ja nun schon eine erwachsene Frau war. Die hatte in ihrer "Tauschfamilie" nämlich garkeine so schöne Kindheit. Sexueller Missbrauch, Misshandlungen, etc. Wohingegen das andere vertauschte Kind sehr behütet aufwuchs, sich aber
die ganze Zeit wohl eher fremd in der Familie fühlte.
ist echt ein sehr komplexes Thema.
Ich bin dazu geneigt bei dem im EP angegebenen Zeitraum von einem Jahr, den Eltern die Chance zu geben sich
zusammen zu setzen, sich auszutauschen und diese entscheiden zu lassen was sie tun.
Das setzt natürlich die Bereitschaft und Vernunft beider Parteien voraus sich generell damit auseinander zu
setzen.
Wenn ein Elternpaar sich da stur stellt, wird es verdammt kompliziert.


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Im falschen Leben...

22.02.2019 um 18:18
@Laucott

Ja, man möchte sein heiles Leben zurück und genau das wird es nie wieder geben.


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Im falschen Leben...

22.02.2019 um 18:24
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ja, man möchte sein heiles Leben zurück und genau das wird es nie wieder geben.
Ganz klar, verdammt heikel wenn so was wirklich passiert.
Dieses "Was wäre wenn" ist halt bei einigen Themen extrem schwer zu händeln.


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22.02.2019 um 18:29
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Ja, man möchte sein heiles Leben zurück und genau das wird es nie wieder geben.
Und genau deshalb ist zu viel Wissen nur Leid.
Und zwar für mindestens 4 Personen.
Gäbe es das Wissen nicht, vetauscht zu sein, 0 Menschen hätten ein Problem.

Viele Adoptierte Kinder wachsen in Pflegefamilien gut auf.
Erst das Coming-Out stürzt einige Kinder in Identitätskrisen.
Dann geht das gesuche um die leibliche Mutter los, das Kind fühlt sich irgendwie betrogen ...


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Im falschen Leben...

22.02.2019 um 18:34
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Erst das Coming-Out stürzt einige Kinder in Identitätskrisen.
Das stimmt nicht. Wenn man ehrlich ist mit Kindern, können sie das einfach besser verarbeiten, bzw. sie haben erst die Chance dazu.
Und betrogen kann sich der fühlen, dem das ganze Leben lang nicht die Wahrheit gesagt wurde. Denn da wissen mindestens leibliche Eltern, Pflegeeltern, Ämter, Verwandtschaft etc. bescheid.
Menschen spüren, wenn ihnen lebenslang nicht die Wahrheit gesagt wird.

Ich könnte meinem Kind nicht in die Augen gucken, wenn ich so etwas lebensentscheidendes wüsste und es nicht sagen würde.

Das hat auch überhaupt nichts mit Esoterik zu tun.


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Im falschen Leben...

22.02.2019 um 20:31
Zitat von HyperboreaHyperborea schrieb:Es ist ja bekannt, dass Gänsejunge nach dem Schlupf auf das geprägt werden, was sie zuerst sehen.
Das muss nicht die eigene Mutter sein, sondern kann auch ein Plastikentlein oder der Mensch sein.

Nun ist ein Baby keine Gans. Aber ich glaube, eine Verwirrung reicht eigentlich in dem jungen Leben.
Ganz genau! Und so meinte ich das auch. Kam ein wenig verwirrend rüber, sorry :)
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Und genau das ist in diesem Beispiel nun anders gelaufen.
Es hört die Stimmen seiner leiblichen Eltern und wächst mit "fremden" Stimmen auf.
Yep, das ist wahr. Ich wollte mit meinem Beispiel lediglich auf die Prägung und die Bindung hinweisen, die auch (oder gerade) in diesem jungen Alter besonders sensibel ist. :)

Ihr habt natürlich beide recht.


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