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Der große Veganer/Vegetarier Thread - Austausch, Fragen, Tipps und Tricks

1.999 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesundheit, Ernährung, Ethik ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der große Veganer/Vegetarier Thread - Austausch, Fragen, Tipps und Tricks

06.02.2022 um 20:20
Zitat von KreuzbergerinKreuzbergerin schrieb:SegaSaturn schrieb:
Ich bewerte jedoch nach wie vor niemanden danach ob er das auch so sieht oder nicht.

Nun ja, du bringst eine „Schuldfrage“ an, wenn es um den Fleischkonsum geht.

SegaSaturn schrieb:
definitiv jedoch umgehen wir damit eine Schuldfage wenn es um den Tod eines Tieres zur Stillung des eigenen Hungers geht
Das würde ich nicht als neutrale Bewertung einstufen.
Ich würde vermuten wollen, dass hier "Schuldfrage" mit einer Bewertung gleichgesetzt wird. In diesem Falle würde ich dem widersprechen wollen. Da es definitiv nicht möglich ist, ein Tier zu verzehren, ohne es zu töten, geht es nicht um Moral, sondern lediglich um Fakten, die abzuwägen sind. Wer ein Tier (oder Teile davon) isst, nimmt dessen Tod in Kauf. Das ist gesetzter Fakt, ganz ohne Bewertung. Diese setzt - nach meinem Dafürhalten - erst ab dem Zeitpunkt ein, ab dem man die getroffene Entscheidung des Betreffenden hinterfragt.

Da ich Hunde halte, nehme ich für deren Fütterung ebenfalls den Tod anderer Tiere in Kauf. Schuldig fühle ich mich deswegen nicht. Ich muss diesen Umstand indes auch nicht negieren. Es ist eine Entscheidung, die man trifft und deren Konsequenzen man sich bewusst macht.

LG Mina


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06.02.2022 um 20:21
Du versuchst mich auf Teufel- komm- raus in eine Ecke stellen zu wollen mit genau dem Typus Veganer welcher dir immer schon vorschwebte :) und es scheint dich selbst zu ärgern"ertappt" worden zu sein. Das kenne ich übrigens aus meiner pre-vegan Zeit selbst noch sehr gut. Du willst von mir bis ins kleinste Antworten und gibt selbst keine sondern stellst nur Fragen. Schade 🙃


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06.02.2022 um 20:23
@MarinaG.
👍 Danke, so gut kann ich mich selbst nicht erklären :) aber so ist's gemeint


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06.02.2022 um 20:27
In bestimmten Ausprägungen diverser Religionen gilt das Verzehren von toten Tieren als Sünde vor dem karmischen Gesetz. Diese Sünde wird dann dem Glauben nach entsprechend vergolten werden müssen auf angemessene Art und Weise. Dazu fällt mir das Wort "Ahimsa" ein, was Gewaltlosigkeit bedeutet und es bezieht sich auch auf die Anwendung von Gewalt gegen Tiere. Im Jainismus kehren Gläubige den Boden vor sich laufend ab, um keine Kleinstlebewesen zu zertreten. Der Lehre des karmischen Gesetzes zufolge muss auch noch der Tod der kleinsten Mikrobe bezahlt werden. In Indien, einem Land, das vom Hinduismus stark geprägt wird, ist Vegetarismus sehr weit verbreitet. Kühe gelten als heilig, weil sie vor dem Menschen die höchstentwickelte Lebensform darstellen. Wenn eine Kuh stirbt, erwartet sie demnach eine Inkarnation als Mensch.

Fleisch wird in religiösen, esoterischen, spirituellen Kreisen als unreine Speise betrachtet, die den seelischen Aufstieg zu Gott ausbremst. Insbesondere Fleisch, Fisch und Eier werden in manchen Denominationen ausdrücklich als "Nahrung des Teufels" bezeichnet. Damit wird ausgedrückt, dass diese Nahrungsmittel den bösen Energien in uns Kraft und Auftrieb geben, so dass man unter einem erhöhten Druck negativer Gedanken und Gefühle steht. Das wären in erster Linie Wut, Lust, Gier, Ego, Verhaftung.

Umgekehrt sind solche Nahrungsmittel bei schwarzmagischen Ritualen und Satansanbetern fest integriert. Fleisch soll insbesondere das Aggressionspotential erhöhen helfen und Eier die Libido befeuern. Fleisch soll außerdem die Gefühle abstumpfen, also herzlos, lieblos machen, was in diesen Kreisen als sehr erstrebenswerte Eigenschaft betrachtet wird.

Anderseits - um das Bild abzurunden - gilt der Verzehr von Fleisch an sich weder im Christentum, Judentum noch Islam als bedenklich sondern als unbedenklich. Auch wenn es gewisse Vorschriften gibt.


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06.02.2022 um 20:33
PS: Diese Informationen sollen nur die Ansichten im religiösen / spirituellen / esoterischen Bereich und nicht meine eigene Ansichten wiedergeben. Ich habe kein Problem damit, wenn jemand gern Fleisch isst und verurteile niemanden. Muss jeder selbst wissen, was er macht. Jedem das Seine. Leben und leben lassen.


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06.02.2022 um 20:35
@SegaSaturn
keine Ursache. Ich kenne solche Diskurse. Ganz besonders, seit ich selber immer mehr in die Richtung tendiere, kein Fleisch mehr zu essen. Bei mir und meinen Partnern hat das Ganze indes eher einen gesundheitlichen Hintergrund. Dort hinein spielt aber durchaus auch die Haltungsform, der Tiere ausgesetzt sind. Ich mag nicht unbedingt etwas verzehren, von dem ich weiß, dass es womöglich bis zum Bauch in seinen eigenen Exkrementen stand und sein Leben in Angst und Dunkelheit zubringen musste. Mir das bewusst zu machen, das verdirbt mir eindeutig den Appetit.

Bei meinen Hunden achte ich auf die Qualität, dessen, was ich füttere, bzw. bereite es selber zu. Ich will allerdings auch nicht zur Tierquälerin werden, weil ich sie zwinge ihre natürlichen Fressgewohnheiten abzulegen. Die Beschäftigung damit und das Erlangen einer differenzierteren Sichtweise, waren mir indes erst möglich, als ich den automatisierten Schnappreflex "mein Schnitzel zu verteidigen" ad acta habe legen können. Wir sind noch immer nicht vegan in unserem Haushalt, nicht einmal stringent vegetarisch; aber deutlich bewusster in Punkto Ernährung. Und williger es mit Alternativen zu probieren.

Und da dies ein Thread für Tipps und Tricks ist, hier einmal angemerkt, dass das Veggiehack und die Gemüsebratlingsmischung der Drogeriekette dm (ist deren Hausmarke für vegane und vegetarische Produkte) wirklich sehr wohlschmeckende und günstige Alternativen zu Gehacktes und Bulette darstellen.

LG Mina


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06.02.2022 um 20:42
@MarinaG.
Finde ich richtig super. Auf dieser Ebene kann man toll diskutieren und lernen :) so wie es bei euch ist entwickelt sich das derzeit bei einigen unserer Bekannten und Freunde Zuhause. Und damit wäre definitiv schon mal ein guter Schritt in Richtung getan, eben wenn es einfach"weniger" wird.

Meine Frau lebt schon lange so, hab sie auch so kennengelernt und all die Jahre hat sie sich auch nicht daran gestört das ich unterwegs oder bei Feiern Fleisch gegessen habe. Selbst auf unser Hochzeit hab ich noch Fisch gegessen. Aber ich habe halt immer bewundert wie sie vollkommen ohne tierische Produkte so lecker und abwechslungsreich kochen kann. Außerdem hat sie bei all den TV Berichten über die Fleischskandale einfach nur gesagt "Du, ich rege mich darüber nicht mehr auf. Ich habe das alles hinter mich gebracht... Du musst dir das ansehen, es betrifft deine Ernährung". Und da hatte ich dann 2020 die Nase voll von :)


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06.02.2022 um 21:00
@Nobody.121212

ich lese viel um shiva ... und er sagt ganz klar ... man macht spirituell erst richtige fortschritte wenn man diesen altruistischen schritt gemacht hat.

das raubtier argument hat für mich nie gezählt - da ich nun mal kein raubtier bin und die wahl habe.

Als mir klar wurde was konkret tiere erleiden müssen für mein steak (auch bio sachen) da hat s einfach klick gemacht. an sowas brutalem und saddistischem will ich einfach kein teil sein. zumal auch in den richtungen die ich studiere tiere immer als kleinere geschwister gelten - und man sogar von ihnen lernen kann.

ich finde vegane menschen revolutionär , auf einem weg zu einer besseren welt.

Ich mein man stelle sich vor tiere wären dagegen geschützt und hätten fast schon rechte wie menschen in der hinsicht - wie schwer würde es uns dann erst fallen menschen übles anzutun. allein schon psychologisch wäre das ein wichtiger schritt.


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06.02.2022 um 21:05
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:das raubtier argument hat für mich nie gezählt - da ich nun mal kein raubtier bin und die wahl habe.
Ist auch tatsächlich nur ein Argument der Verteidigung um etwas zu rechtfertigen. Die meisten Menschen sagen selbst sie könnten kein Tier töten oder wollen sich die Realität unserer Schlachtbetriebe überhaupt ansehen.

Woher ich das weiß? Weil ich auch so war. Und ich bereue es


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06.02.2022 um 21:16
@SegaSaturn
Zitat von SegaSaturnSegaSaturn schrieb:Außerdem hat sie bei all den TV Berichten über die Fleischskandale einfach nur gesagt "Du, ich rege mich darüber nicht mehr auf. Ich habe das alles hinter mich gebracht... Du musst dir das ansehen, es betrifft deine Ernährung". Und da hatte ich dann 2020 die Nase voll von
Ja.. *g* das kann ich nachvollziehen. Zumal, retrospektiv betrachtet, hatte ich vor allen Dingen die Befürchtung etwas aufgeben zu müssen. Ein Verlustempfinden also. Seit ich erlebe (und es werden in letzter Zeit immer mehr Produkte auf dem Markt), wie vielfältig und schmackhaft man sich ganz ohne Fleisch ernähren kann, ist dieses Empfinden fast völlig verschwunden. Ich denke / vermute, dass die Kochkünste Deiner Frau Dir darin auch erheblich weitergeholfen haben dürften. Mittlerweile gehe ich auch immer mehr dazu über, dass ich z. B. vegane Aufstriche / Pasten / Pestos selber anfertige, statt sie zu kaufen. So weiß ich, was an Salz, Zucker, Fett etc. pp. darin enthalten ist. Man zahlt in Fertigprodukten oft sehr viel Geld für minderwertige Zutaten; auch das versuche ich bei uns möglichst abzustellen. Man wird generell sensibler für die Thematik, hat man erst einmal damit angefangen.
Zitat von SegaSaturnSegaSaturn schrieb:Woher ich das weiß? Weil ich auch so war. Und ich bereue es
Reue ist mir unbekannt. Ich habe eine psychische Verfasstheit, die das nicht kennt. Aber ich begreife es auf kognitiver und logischer Ebene, in seinen Gesamtkonsequenzen; und damit bin ich "pappsatt" was das angeht.

LG Mina


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06.02.2022 um 21:21
Zitat von SegaSaturnSegaSaturn schrieb:dass mir mittlerweile deutlich mehr auffällt wie missionarisch sich die Fleischfreunde verhalten.
Es artet (im Internet zumindest) zunehmend auch ins Spöttische oder Beleidigende aus. Kein Post über den Veganismus ohne Kommentare wie „Darauf erstmal ne Bratwurst 🤤“
„Für jeden Veganer ess ich ein Schnitzel mehr😏“
„Veganer essen meinem Essen das Essen weg 🤣“

Keine Ahnung, woher dieser Mythos kommt, Veganer wären ständig missionierend unterwegs. Ich sehe es eigentlich immer genau andersherum.


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06.02.2022 um 21:26
@Senna123
..ich denke, das liegt daran, dass zeitweilig Ideologen unterwegs waren, die die Leute, die Fleisch als ganz normalen Bestandteil ihrer Ernährung schätzen, als "Leichenfresser", "Mörder", "Bienenkotzevertilger" u. ä. m. dauerbeleidigt haben. Hinzu kommt ein psychologischer Effekt. Der, der kognitiven Dissonanz. Dieser Effekt ergibt sich häufig in Konstellationen, in denen jeder "Seins" (iSd eigenen Meinung / Handlung) zu rechtfertigen sucht. Die Aufmerksamkeit richtet den Fokus dann automatisch auf vermeintlich "Verfehlungen" und "logische Unschärfen" des Gegenübers, interpretiert sie als Angriff und damit als Rechtfertigung für den eigenen Standpunkt um.

LG Mina


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06.02.2022 um 21:49
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:ich lese viel um shiva ... und er sagt ganz klar ... man macht spirituell erst richtige fortschritte wenn man diesen altruistischen schritt gemacht hat.
Interessant, dass Du das schreibst. Ich habe das bislang nicht ganz so streng gesehen, aber ich bin da wohl auch etwas lasch. Für mich selbst ist das natürlich tabu, der spirituelle Fortschritt ist unendlich wichtiger.
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:das raubtier argument hat für mich nie gezählt - da ich nun mal kein raubtier bin und die wahl habe.
Genau, glasklare Feststellung. Wir sind Menschen - keine Raubtiere. Wir benehmen uns auch nicht so. Und haben die Wahl, ob wir ein Tofu-Schnitzel oder Rindersteak essen. Das gehört zu den Privilegien des Menschen, dass er sich solche Dinge aussuchen kann....
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:Als mir klar wurde was konkret tiere erleiden müssen für mein steak (auch bio sachen) da hat s einfach klick gemacht. an sowas brutalem und saddistischem will ich einfach kein teil sein. zumal auch in den richtungen die ich studiere tiere immer als kleinere geschwister gelten - und man sogar von ihnen lernen kann.
Das "Klick" ist der Mitgefühl-Faktor....
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:Ich mein man stelle sich vor tiere wären dagegen geschützt und hätten fast schon rechte wie menschen in der hinsicht - wie schwer würde es uns dann erst fallen menschen übles anzutun. allein schon psychologisch wäre das ein wichtiger schritt.
Ich bin kein politischer Mensch aber Tieren mehr Rechte zu gewähren, fände ich sehr gut, sofern man dabei weise und behutsam vorgeht. Es würde viele Menschen zum Nachdenken bringen und ein wenig das Bewusstsein schärfen. Sollte man halt mit div. Branchen absprechen, damit die mitreden können und sich dann rechtzeitig vorbereiten, damit es nicht zu Störungen kommt, wie zB Entlassungen etc....
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:ich finde vegane menschen revolutionär , auf einem weg zu einer besseren welt.
Denke auch, dass das die Zukunft ist. Schon allein deshalb, weil wir uns das eigentlich nicht leisten können. Der Raubbau an Urwäldern ist enorm, ebenso der Verbrauch von Nahrung (Futtermittel) und Wasser. Was noch nicht alles ist. Das haben sogar Leute, wie Mr. Gates und Schwab schon erkannt, welche ja nicht gerade als Menschenfreunde auftreten... Wenn man sich den Aufwand anschaut, ist es einfach verrückt.

Aber das Herz weiß auch ohne das alles, dass das so nicht richtig sein kann...


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06.02.2022 um 21:58
ich mag ja den joke

Woran erkennt man einen veganer ? er erzählt es dir :D

da ist was wahres dran

ich glaub aber nicht dass das was schlechtes ist

Irgendwo im inneren ist man einfach stolz auf sich oder ? und darf das auch sein ... zumal man sich einer kultur ... einer welt der fleischesser entgegenstellt.


@Nobody.121212

man kann ja mal sone liste von pros und kontras machen

pro fleisch ist eigentlich nur eine einzige sache ... es ist lecker gg und wenn sich die darmbakterien umgestellt haben isses nicht mal mehr das

im gegenzug hat man eine unendliche liste an vorzügen veganer ernährung - und seis nur das wohlbefinden - ich fühl mich einfach zunehmend immer wohler - der aufwärtstrend hört auch nicht auf - sogar sport macht viel mehr spass weil man sich leichter fühlt.

ich will ehrlich sein ... hin und wieder ess ich noch ein stück fleisch ... so wenn ich bei oma bin und sie gekocht hat und so ... aber mir gehts danach so übel , dass ich mir am liebsten den finger in den hals stecken würde :D


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06.02.2022 um 23:08
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:Irgendwo im inneren ist man einfach stolz auf sich oder ? und darf das auch sein ... zumal man sich einer kultur ... einer welt der fleischesser entgegenstellt.
Klar darf man das. Ich bin das aber nicht. Worauf sollte ich stolz sein? Ich habe mir nichts verdient und es fällt mir auch sehr leicht. Es ist überhaupt nichts. Nur Veganer bin ich nicht. Ich habe auch nicht den festen Willen und Vorsatz, das zu werden. Aber es ist eine Tendenz erkennbar und es wäre auch besser.
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:pro fleisch ist eigentlich nur eine einzige sache ... es ist lecker gg und wenn sich die darmbakterien umgestellt haben isses nicht mal mehr das
Für mich ist es ekelhaft aber über Geschmack kann man nicht streiten, wirklich nicht. Das kann man sich nicht aussuchen, was einem schmeckt und was nicht.

Wenn Menschen ein sehr naturnahes Leben führen, bedeutet ein erlegtes Tier sehr viel Nahrung. Das kann dann vielleicht die ganze Familie über einen Winter bringen, mit ein paar eingelagerten Früchten und Nüssen. Das ist natürlich eine Sache, wo es verständlich ist, wenn man auf die Jagd geht und das Tier dann isst. Die gleiche Menge Nährstoffe in Form von Früchten, Nüssen oder Pflanzen zu sammeln und lagern würde unter Umständen erheblich mehr Aufwand bedeuten. Oder vielleicht käme man damit überhaupt nicht hin.

Aber wer lebt heute so? Wir wohl nicht. Ich kann null Vorteile sehen, null. Es ist weder billiger, noch gesünder, schmecken von mir aus aber das tun andere Nahrungsmittel doch auch, oder nicht? Die Zubereitung ist nicht weniger aufwändig als bei anderen Nahrungsmitteln, die Haltbarkeit ist auch eher schlecht... Ja was sind nun eigentlich die Vorteile?
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:im gegenzug hat man eine unendliche liste an vorzügen veganer ernährung - und seis nur das wohlbefinden - ich fühl mich einfach zunehmend immer wohler - der aufwärtstrend hört auch nicht auf - sogar sport macht viel mehr spass weil man sich leichter fühlt.
Ja, das Bewusstsein verändert sich!
Zitat von Dr.ManhattanDr.Manhattan schrieb:ich will ehrlich sein ... hin und wieder ess ich noch ein stück fleisch ... so wenn ich bei oma bin und sie gekocht hat und so ... aber mir gehts danach so übel , dass ich mir am liebsten den finger in den hals stecken würde :D
Kann man ja machen. Bei mir war es so: Fleisch von Anfang an ein sauberer Ausstieg. Mit dem Fisch hat es noch ein paar Monate gedauert, war dann aber auch sicher. Mit den Eiern habe ich mich echt schwer getan. Sind ja überall drin, vor allem in Süßkram. Irgendwie habe ich das ausgeklammert, 20 Jahre lang. Dann traf ich den festen Entschluss: Keine Eier mehr, punkt. Und es hat dann auch gut geklappt. Konsequent und ohne Ausnahmen, natürlich. Das Schlimmste waren aber die Gummibärchen!!! Noch bis 2015 habe ich gelegentlich Gummibärchen oder andere gelatinehaltigen Sache gegessen. So wie Brotaufstriche oder Süßigkeiten. Ich dachte immer, Gelatine wird aus Knochen hergestellt, die abfallen. Das schien mir für die "goldene Ausnahme der Regel" (so ein Blödsinn) noch akzeptabel. Mir ging es dann aber immer recht elend danach.

Als ich dann 2015 zufällig in eine Doku über die Herstellung von Gelatine reingeschaut hatte, habe ich nicht schlecht gestaunt. Auf dem Fließband waren keine Knochen sondern dicke, fette, eklige Fleischbrocken. Einer nach dem anderen. Die schicken also lauter Fleischbrocken in die Maschine und hinten sammelt sich dann die geklärte Brühe in riesigen Zylindern. So macht man aus Fleisch ein ganz elegantes Nahrungsmittel, dem man null ansieht, woraus es eigentlich hergestellt wird. Gelatine ist also nichts anderes als Fleisch, hochfein verarbeitet - zumindest bei der Bewertung, ob es sich um ein vegetarisches Nahrungsmitteln handelt. Nein, das ist es definitiv nicht.

Also kurzum: Ich bin jetzt seit 2015 absolut und 100% konsequent. Was anderes käme für mich auch nicht in Frage. Entweder oder. So bin ich auch mit mir selbst im Reinen.


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07.02.2022 um 08:08
Zitat von MajorQuimbyMajorQuimby schrieb:Und welchen Schaden richten die Hormone, die natürlichen Ursprung sind, denn nun genau an. An der Pflanze und dann später beim Verbraucher?
OK, du hast also eingesehen, dass du da eine massive Bildungslücke vor dir herschleppst. Das ist ein guter Anfang.
Nun zahlst du mich ja nicht dafür dir Dinge beizubringen, die du bisher verpasst hast. Deshalb schlage ich vor du beschäftigst dich mal selbst damit die Defizite aufzuarbeiten. Bildung ist eine Holschuld.
Ich will dich aber nicht ganz bei Null starten lassen. Belies dich doch bitte mal über Östrogene, ich weiss, es ist nur ein Hormon aber irgendwo muss man ja starten, in der Landwirtschaft.


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07.02.2022 um 10:49
Zitat von MarinaG.MarinaG. schrieb:Ich würde vermuten wollen, dass hier "Schuldfrage" mit einer Bewertung gleichgesetzt wird. In diesem Falle würde ich dem widersprechen wollen. Da es definitiv nicht möglich ist, ein Tier zu verzehren, ohne es zu töten, geht es nicht um Moral, sondern lediglich um Fakten, die abzuwägen sind. Wer ein Tier (oder Teile davon) isst, nimmt dessen Tod in Kauf. Das ist gesetzter Fakt, ganz ohne Bewertung. Diese setzt - nach meinem Dafürhalten - erst ab dem Zeitpunkt ein, ab dem man die getroffene Entscheidung des Betreffenden hinterfragt.

Da ich Hunde halte, nehme ich für deren Fütterung ebenfalls den Tod anderer Tiere in Kauf. Schuldig fühle ich mich deswegen nicht. Ich muss diesen Umstand indes auch nicht negieren. Es ist eine Entscheidung, die man trifft und deren Konsequenzen man sich bewusst macht.
Vielen Dank für diesen auf den Punkt gebrachten Beitrag.

Als Kinder im Grundschulalter führte uns unser Lehrer mal an einem Wandertag statt durch Wälder und über Felder zu unserem Dorfmetzger, wo noch selbst geschlachtet wurde, um bei der Tötung eines Schweins mittels Bolzenschuss zuzusehen inklusive Todesangst des Tieres. Es war entsetzlich und hat mich geprägt.

Geradezu als Hohn empfand ich damals die absurden Schilder vor den Metzgereien, die die Karikatur eines lachenden Schweines zeigten mit einer Tafel, auf der die Tages- oder Wochenangebote standen.

Es ist lange her und ich weiß nicht, ob man heutzutage noch Schulklassen einer Schlachtung beiwohnen lässt; vermutlich gingen Teile der Elternschaft auf die Barrikaden.


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07.02.2022 um 11:49
@Bundesferkel
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Es ist lange her und ich weiß nicht, ob man heutzutage noch Schulklassen einer Schlachtung beiwohnen lässt; vermutlich gingen Teile der Elternschaft auf die Barrikaden.
..davon wäre auszugehen, denke ich. Auch ein "heilsamer" Schock, ist ein Schock, den man als Eltern seinem Kind vermutlich ersparen will. Zumal wenn man selber in einem Umfeld sozialisiert wird, in dem Fleisch positiv konnotiert ist. Der "gute Sonntagsbraten", das "entspannte Grillen", die "Bratwurst oder das Zwiebelfleisch auf dem Volksfest". Das alles ergibt eine innere Verknüpfung mit positiven, "schönen" Momenten und verursacht im Gegenzug das Empfinden, dieses "Schöne" nun aufgeben zu sollen. Da man sich ungerne trennen will, werden Abwehrmechanismen wirksam, u. a. eben auch die Negierung. Es werden "Zugeständnisse" gemacht und nur noch Fleisch von "glücklichen Tieren" (beispielsweise) eingekauft. Ein Fest für die Werbeindustrie, den Tieren nützt das wohl eher weniger.

All dies korreliert damit, dass der Mensch ein Wesen ist, das nach Zufriedenheit strebt. Dieses Erlangen von Zufriedenheit wird im sozialen Umfeld vorgelebt und verinnerlicht. Das, was Euer Lehrer da getan hat, war - metaphorisch gesprochen - einen Speer in den laut zerplatzenden Luftballon dieser Prämissen zu jagen. Eine Art "kleine Traumatisierung", die einen bleibenden Eindruck zu erzeugen vermag. Da Traumatisierung, besonders von Kindern, absolut verpönt ist, würde das wohl heute unter "schwarze Pädagogik" laufen. Ein Mittelweg wäre wünschenswert.

LG Mina


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07.02.2022 um 13:23
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Geradezu als Hohn empfand ich damals die absurden Schilder vor den Metzgereien, die die Karikatur eines lachenden Schweines zeigten mit einer Tafel, auf der die Tages- oder Wochenangebote standen.
Für mich übrigens auch immer ein Paradebeispiel für die dusselige Diskussion ob ein veganes Schnitzel auch "Schnitzel" heißen muss. Von mir aus nenn es anders, aber dann möchte ich auch das auf den Verpackungen von Produkten tierischen Ursprungs nicht mit idyllischen Verhältnissen jenseits der Realität geworben wird. Lächelnde Schweine und Rinder grasend vor einem Bauernhaus statt in der Mastanlage, nur damit der Verbraucher kein schlechtes Gewissen hat...


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07.02.2022 um 14:14
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:ist lange her und ich weiß nicht, ob man heutzutage noch Schulklassen einer Schlachtung beiwohnen lässt; vermutlich gingen Teile der Elternschaft auf die Barrikaden
Das gibt es, ging gerade durch die Medien.
Ein Bauernhofkindergarten, bei dem die Kinder die auch alles erleben (können).

Der Link lässt sich nicht einfügen.
Gibt einen Wikipedia Artikel dazu.


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