Dr.Manhattan schrieb:Irgendwo im inneren ist man einfach stolz auf sich oder ? und darf das auch sein ... zumal man sich einer kultur ... einer welt der fleischesser entgegenstellt.
Klar darf man das. Ich bin das aber nicht. Worauf sollte ich stolz sein? Ich habe mir nichts verdient und es fällt mir auch sehr leicht. Es ist überhaupt nichts. Nur Veganer bin ich nicht. Ich habe auch nicht den festen Willen und Vorsatz, das zu werden. Aber es ist eine Tendenz erkennbar und es wäre auch besser.
Dr.Manhattan schrieb:pro fleisch ist eigentlich nur eine einzige sache ... es ist lecker gg und wenn sich die darmbakterien umgestellt haben isses nicht mal mehr das
Für mich ist es ekelhaft aber über Geschmack kann man nicht streiten, wirklich nicht. Das kann man sich nicht aussuchen, was einem schmeckt und was nicht.
Wenn Menschen ein sehr naturnahes Leben führen, bedeutet ein erlegtes Tier sehr viel Nahrung. Das kann dann vielleicht die ganze Familie über einen Winter bringen, mit ein paar eingelagerten Früchten und Nüssen. Das ist natürlich eine Sache, wo es verständlich ist, wenn man auf die Jagd geht und das Tier dann isst. Die gleiche Menge Nährstoffe in Form von Früchten, Nüssen oder Pflanzen zu sammeln und lagern würde unter Umständen erheblich mehr Aufwand bedeuten. Oder vielleicht käme man damit überhaupt nicht hin.
Aber wer lebt heute so? Wir wohl nicht. Ich kann null Vorteile sehen, null. Es ist weder billiger, noch gesünder, schmecken von mir aus aber das tun andere Nahrungsmittel doch auch, oder nicht? Die Zubereitung ist nicht weniger aufwändig als bei anderen Nahrungsmitteln, die Haltbarkeit ist auch eher schlecht... Ja was sind nun eigentlich die Vorteile?
Dr.Manhattan schrieb:im gegenzug hat man eine unendliche liste an vorzügen veganer ernährung - und seis nur das wohlbefinden - ich fühl mich einfach zunehmend immer wohler - der aufwärtstrend hört auch nicht auf - sogar sport macht viel mehr spass weil man sich leichter fühlt.
Ja, das Bewusstsein verändert sich!
Dr.Manhattan schrieb:ich will ehrlich sein ... hin und wieder ess ich noch ein stück fleisch ... so wenn ich bei oma bin und sie gekocht hat und so ... aber mir gehts danach so übel , dass ich mir am liebsten den finger in den hals stecken würde :D
Kann man ja machen. Bei mir war es so: Fleisch von Anfang an ein sauberer Ausstieg. Mit dem Fisch hat es noch ein paar Monate gedauert, war dann aber auch sicher. Mit den Eiern habe ich mich echt schwer getan. Sind ja überall drin, vor allem in Süßkram. Irgendwie habe ich das ausgeklammert, 20 Jahre lang. Dann traf ich den festen Entschluss: Keine Eier mehr, punkt. Und es hat dann auch gut geklappt. Konsequent und ohne Ausnahmen, natürlich. Das Schlimmste waren aber die Gummibärchen!!! Noch bis 2015 habe ich gelegentlich Gummibärchen oder andere gelatinehaltigen Sache gegessen. So wie Brotaufstriche oder Süßigkeiten. Ich dachte immer, Gelatine wird aus Knochen hergestellt, die abfallen. Das schien mir für die "goldene Ausnahme der Regel" (so ein Blödsinn) noch akzeptabel. Mir ging es dann aber immer recht elend danach.
Als ich dann 2015 zufällig in eine Doku über die Herstellung von Gelatine reingeschaut hatte, habe ich nicht schlecht gestaunt. Auf dem Fließband waren keine Knochen sondern dicke, fette, eklige Fleischbrocken. Einer nach dem anderen. Die schicken also lauter Fleischbrocken in die Maschine und hinten sammelt sich dann die geklärte Brühe in riesigen Zylindern. So macht man aus Fleisch ein ganz elegantes Nahrungsmittel, dem man null ansieht, woraus es eigentlich hergestellt wird. Gelatine ist also nichts anderes als Fleisch, hochfein verarbeitet - zumindest bei der Bewertung, ob es sich um ein vegetarisches Nahrungsmitteln handelt. Nein, das ist es definitiv nicht.
Also kurzum: Ich bin jetzt seit 2015 absolut und 100% konsequent. Was anderes käme für mich auch nicht in Frage. Entweder oder. So bin ich auch mit mir selbst im Reinen.