moric schrieb:Ist ja schön, dass du den von mir zitierten Text des Artikels nochmal herauskopiert hast, aber den ganzen Artikel zu lesen, kann auch nicht schaden, da steht noch weitaus mehr drin.
Und zudem hat eine andere Userin schon geschrieben, dass sie nicht tagelang gebraucht hat, um den Sinn dahinter zu erfassen... habe ich jetzt übrigens auch nicht... ich weiß ja nicht genau, in wie weit die Artikelverfasserin da eine tiefgehende Analyse betreiben wollte, aber anscheinend hatte sie genau das im Sinn.
Zudem gibt es jetzt durch den hashtag nicht nur diese Gruppe von Menschen, die auf beiden Seiten einen Gender-Kampf austragen... und es ist auch nicht für alle eine willkommene Einladung, diesen zu begehen und unsanktioniert rumzuhassen.
Ehrlich gesagt, genau mit solchen Worten setzt du dich dem Verdacht aus, mit einer solchen Gruppe zu liebäugeln.
Viele auf twitter sehen das ganz anders und diskutieren differenziert darüber... und möchten gerne, dass einfach eine Diskussion angestoßen wird, die sich damit befasst, wie Männer ihre Rolle nochmal überdenken... oder aber wie man andere Männer (auch als mitdiskutierender Mann) dazu bringen könnte, darüber nachzudenken, die zuvor doch recht "Macho"-mäßig eingestellt waren.
Wirklich bestimmt war der hashtag in seiner ursprünglichen Sinngebung für wirklich gewalttätige Männer gegenüber Frauen, die es wohl in Südafrika besonders oft gibt und ich denke nicht, dass die Frauen dort wirklich alle Männer auf der Welt gemeint haben, doch sie wollten ein drastisches Zeichen für drastische Gegebenheiten setzen. Und das ist ihnen gelungen.
Ich bin mir der Dialektik des Hashtags (lol) durchaus bewusst, dennoch sei es mir doch bitte erlaubt mich auf einer Seite des "Für und Widers" zu positionieren.
Gewiss es gibt keine schlechte Publicity funktioniert gut als Slogan, eignet sich aber so nicht, wenn man einen gesellschaftlichen Diskurs betreiben möchte.
Mir scheint es allerdings, als sei dir die grundlegende Aussage meines Posts entgangen. Mir ist die ursprüngliche Intention des Hashtags bewusst und ich habe sogar den von dir verlinkten Artikel komplett gelesen ehe ich meinen Post verfasst habe und teile die Meinung der Autorin. Gut gemeint, schlecht umgesetzt.
Mir ist es schlicht nur egal, ob sich unter diesem Hashtag auch zivilisierte und reflektierte Diskurse gebildet haben, denn diese hätten sich genauso unter einer differenzierteren Überschrift bilden können. Niemand hätte weniger eine Plattform gehabt, um seine persönlichen Erlebnisse zu teilen hätte das Hastag #ThisMenAreTrash gehießen. Differenzieren lässt in der Regel niemanden verstummen, eher ist das Gegenteil der fall.
Aber hier liegt der Hase ohnehin im Pfeffer bei Twitter.
Du wirst denke ich kaum in Abrede stellen wollen, dass sich Twitter sehr deutlich dazu eignet -gerade dazu einlädt-, verkürzte, Rückenmarksreflexartige, stark polarisierte Meinungsgalerien auf 200-irgendwas Zeichen zu bilden. Ein solches verhalten provoziert man indem man an die Spitze seiner Bewegung eine so generalisierende Überschrift setzt.
Meinst du wirklich, dass die zusätzliche Aufmerksamkeit, die das Hashtag und ich sage hier ganz bewusst das Hashtag, weil das dahinterliegende Anliegen, durch die Drastigkeit (Ist das ein Wort? Sry mein Deutsch ist einwenig eingerostet) der Wortwahl für viele Menschen überstrahlt wird, dem eigentlichen Zweck dahinterwirklich gut tut?
Glaubst du, dass durch ein Highjacking des Hastags durch Incels, die über die reine Wortwahl die globale Unterdrückung der Männer ableiten und weiße Wohlstands-Feminist_*InnenX, die das Hastag auf westliche systemisch-strukturelle Alltagsdiskriminierungen anwenden und somit überstrapazieren, der hinterliegende Diskurs irgendwie an Wert gewinnt? Genau so ein Verhalten wird nämlich durch befeuert und lässt sich als Effekt neben den zivilisierten Tweets auch beobachten.
War diese zusätzliche Aufmerksamkeit wirklich so bereichernd für das Anliegen? Ja? Gut.
Aber natürlich, du hast mich ertappt, der Verdacht hat sich erhärtet, die Schlinge zugezogen und es gibt kein Leugnen mehr, ich bin MRA Incel und zudem vermutlich auch alt-right, weil ich nicht so viel Wert darin sehe eine Bewegung auf Shock Value zu stützen und mich zudem eines wahrnembaren Maß an Polemik bediene. REEEEEEEEE.
PS: Ich bin politisch in der Schwarz-Rot-Lila Szene beheimatet und finde das Anliegen des Hashtags ganz super dolle töfte, nur die Ausführung scheiße. :*