staples schrieb:Hm, ehrlich gesagt finde ich das jetzt weit weniger schlimm als der Maulkorbbeschluss des Studentenparlaments.
Hier die Begründung der Quotierung:
Das Studierendenparlament beschließt die harte Quotierung der Redeliste für alle Sitzungen des 24. StuPa. Das bedeutet:
1. Meldet sich eine weiblich gelesene Person zu Wort, wird sie auf der Redeliste vor die erste männlich gelesene Person gezogen, vor der nicht bereits eine weiblich gelesene Person steht.
2. Stehen auf der Redeliste nur noch drei männlich gelesene Personen und es meldet sich keine weiblich gelesene Person mehr zu Wort, wird die Redeliste geschlossen und die Debatte nach diesen drei Personen beendet. Soll die Debatte dennoch weitergeführt werden, muss dies direkt beantragt und vom StuPa beschlossen werden.
3. Meldet sich eine Person zu Wort, die noch nichts gesagt hat, wird sie auf der Redeliste nach vorn gezogen. Die Geschlechterquotierung aus 1. bleibt davon unberührt.
Begründung:
Für viele Studierende stellt es eine große Hürde dar, auf dem Podium vor allen anderen etwas zur Sitzung beizutragen.
Diese Hürde kann dadurch verstärkt werden, dass in intensiven Debatten eine lange Redeliste und damit eine längere Wartezeit zwischen Wortmeldung und Redebeitrag entsteht. Eventuell traut sich die neu sprechende Person nicht, den alten Punkt wieder aufzurollen, zu dem sie etwas sagen wollte, wenn sie endlich an der Reihe ist. Oder sie baut in der Wartezeit größere Ängste auf, das Podium zu betreten. Durch die Erstredequote in 3. soll dies vermindert werden. Zusätzlich werden so Beiträge, die eventuell neue Ansätze in die Debatte einbringen, unterstützt, statt immer wieder nur Wiederholungen der immer gleichen Argumenten von immer gleichen Personen zu hören.
Zusätzlich kann die Redeangst durch männlich dominates Redeverhalten1 entstehen oder verstärkt werden. Weiblich gelesene Personen haben ein größeres Risiko, in Debatten nicht gehört zu werden, da sie sich entweder gar nicht erst melden, oder nicht ernst genommen, unterbrochen, korrigiert, belehrt, paraphrasiert, übertönt etc. werden – aus dieser Erfahrung heraus meldet sich eine Person beim nächsten mal eher nicht noch einmal. Die Entstehung und Kritik an geschlechtsspezifischem Redeverhalten aufzuführen, würde hier viel zu weit führen. Durch die geschlechtsspezifisch quotierte Redeliste sollen weiblich gelesene Personen motiviert werden, sich an Debatten zu beteiligen, männlich dominantes Redeverhalten soll zumindest im Sinne der Häufigkeit der Redebeiträge unterbunden werden. Sollte die Geschlechter- quotierung nicht mehr nötig sein, wird sie auch nicht mehr zum Tragen kommen. Solange sich durch die Quotierung aber noch etwas ändert, beteiligen sich weiblich und männlich gelesene Personen unterschiedlich stark an der Debatte.
Wieder wird das Bild der schwachen Frau gezeichnet.
Zusätzlich kann die Redeangst durch männlich dominates Redeverhalten1 entstehen oder verstärkt werden.
"Redeangst" ist nicht Geschlechtsspezifisch!
https://vertretungen.hu-berlin.de/de/stupa/sitzungen/2016/04-28/01_antrag_quotierung.pdf/view