Hanne_Lore schrieb:Männer in Teilzeit oder Elternzeit sind noch nicht die Norm und wenn sie es geschafft haben durchzusetzen, dann eben oft nicht mit der Selbstverständlichkeit wie man sie uns Frauen entgegen bringt.
War aber auch nicht schon immer so. Recht auf Teilzeit gibts erst seit 2001. Als ich damals nach der Elternzeit in meinen Beruf zurückkehren wollte, hiess es noch ganztags oder gar nicht. Olle Kamellen, aber auch ein Schlag ins Gesicht für mich, ohne Kindergartenplatz und zwei berufstätigen Omas.
Man könnte mich jetzt fragen, ob ich das nicht zuvor wusste. Nein, wusste ich nicht. Zu der Zeit arbeitete ich für ne grosse AG und je nachdem wie die Aktien grad standen, war Teilzeit möglich oder man wurde eben bequem entsorgt.
Aber zurück zum Thema Diskriminierung. Ich arbeite seit 17 Jahren in der Baubranche. Mache dort unter anderem auch Personal. In all der Zeit hat noch keiner meiner Kollegen "kindkrank" in Anspruch genommen, obwohl die meisten so im Durchschnitt zwei Kinder haben und es ihnen auch gesetzlich zusteht.
Ich frage mich woran das liegt? An den blöden Sprüchen die man gedrückt bekommt, kanns ja wohl alleine nicht liegen, die bekommen die Mütter ja auch oft vom Arbeitgeber mit auf den Weg. "Kindkrank" ist ja besonders bei Kindergartenanfängern ein Thema. Grad dann, wenn die Elternzeit vorbei ist, und Mütter spätestens wieder in den Beruf einsteigen. Da nehmen sie jeden Infekt mit, Magendarm, Bindehautentzündung usw...Oder während Corona. Keiner hatte anscheinend Kinder mit Corona daheim die betreut werden mussten.
Meine Frage an die Väter/ Männer hier? Nehmt ihr das in Anspruch? Setzt ihr euer Recht durch? Wie reagiert euer Arbeitgeber? In welcher Branche ist die Akzeptanz, dass auch Männer kranke Kinder haben recht gut? Bekommt ihr unangehme Sprüche gedrückt?
Wie mein Arbeitgeber reagieren würde, kann ich leider fast nicht abschätzen, da es einfach nicht vorkommt.