@Atrox Niki lauda hat sich seinen platz ebenfalls erkauft. Talent schließt dies natürlich nicht aus, es heißt aber eben auch nicht automatisch, dass der talentiertere am steuer sitzt oder aber die auswahl in irgendeiner art und weise talentiertorientiert erfolgt. Heute gefühlt noch weniger als damals.
Weibliche anläufe gibt es hier und da natürlich auch, meistens landen diese aber eher in der entwicklung und werden zum entwicklungsfahrer. Die aktuelle siegerin der W-series hat als eben solche bei williams unterzeichnet.
@Abahatschi Abahatschi schrieb:Ich denke sie suchen die schnellste Person
Hier musste ich schon lachen. Mal ein paar anekdoten aus dem jahre 2010:
Beispiel Renault. Der Konzern hat sein F1-Engagement deutlich reduziert, nachdem mit dem Abgang des zweifachen Weltmeisters Fernando Alonso auch der Erfolg ausblieb. Vitaly Petrov durfte in dieser Saison in einem Cockpit des Rennstalls Renault F1 sitzen, weil der Russe einen zweistelligen Millionenbetrag an Sponsorengeld im Gepäck hatte.Mit Petrov und dem Polen Robert Kubica fahren nun zwei Fahrer aus Osteuropa unter der Regie von Teamchef Eric Boullier. Das passt hervorragend zur Strategie des Konzerns, der sich stärker in den osteuropäischen Märkten engagieren will. Pikanterweise stand Petrov im Sommer schon kurz davor, sein Cockpit zu verlieren. Grund war die ausbleibende zweite Rate des Millionen-Pakets. Kurz darauf präsentierte Renault F1 einen neuen Sponsor und Petrov blieb am Steuer."Leider geht es in der Formel 1 nicht ausschließlich um das Fahrkönnen und das technische Verständnis", klagt der ausgebootete Heidfeld.https://www.n-tv.de/sport/formel1/Millionen-fuer-ein-Cockpit-article1960541.htmlSeit 2016 gibt es regelungen, die bezahlfahrern das leben schwerer machen, aber bei weitem nicht unmöglich. Nun braucht man erfolge in kleineren klassen, um die superlizenz zu ergattern und damit im cockpit sitzen zu dürfen. Toll für den nachwuchs, aktuelle talentfahrer, die einen anderen weg gehen wollten, haben diese punkte aber mitunter nicht. Einige heute bekannte gesichter würde es in der formel 1 gar nicht geben bzw deren karriere wäre durchaus anders verlaufen. Vettel hätte bspw erst später sein debut geben können und dann ist es fraglich, ob seine karriere so verlaufen wäre, wie sie es ist.
Und dann kommen wir zu einem recht aktuellen artikel aus dem jahre 2018:
2010 fuhren sieben deutsche Piloten in der Formel 1, jetzt nur noch Vettel und Hülkenberg. Dem Nachwuchs fehlt es an Talent, Geld und Beziehungen.Williams, wo man einen Piloten seines Kalibers gut hätte brauchen können, wo auch die Verbindung zu Wehrleins Stammteam Mercedes als Motorenlieferant gegeben ist, muss mit dem von seinem Vater unterstützten Lance Stroll und Sergej Sirotkin zwei Bezahlfahrer ins Auto setzen, um finanziell irgendwie über die Runden zu kommen. Der Russe lieferte Millionen an Sponsorengeldern mit.Dass die finanzielle Situation für junge Nachwuchsfahrer immer schwieriger wird, die Kosten in allen Serien steigen, Sponsoren nur schwer zu finden sind, die Nachwuchsförderprogramme etwa von Red Bull oder McLaren sich früh auf einzelne Supertalente konzentrieren, macht die Sache nicht einfacher.https://www.spiegel.de/sport/formel1/formel-1-sebastian-vettel-nico-huelkenberg-was-ist-mit-den-deutschen-fahrern-los-a-1198027.htmlEs wäre schön, wenn talent und leistung allein reichen würden. Der weniger talentierte mit der millionenspende ist aber dann doch lukrativer.