Die Entdeckung der universellen Menschlichkeit

Tussinelda schrieb:Hass
Neid
fehlende Empathie
Gruppendruck
hierarchisches Denken
Ablehnung von Vielfalt
Angst

...

und das alles hat mMn in vielen Fällen (nicht in allen) auch MIT mit Minderwertigkeitsgefühlen zu tun.

Ich erlebe selten Menschen, welche mit sich zufrieden sind und in sich ruhen, die dann andere hassen, Gruppendruck unterliegen, ein hierarisches Denken haben, Vielfalt ablehnen und intolerant sind oder recht ängstlich veranlagt sind.
Aber das sind halt nur meine empirischen Erfahrungswerte, kann ja bei anderen alles anders erlebt werden.

peekaboo schrieb:nachdenkt, wenn einem doch bewusst ist, dass dies eine Idealvorstellung ist und somit niemals möglich sein wird?

ich denke halt gerne nach - auch über Dinge die ich nicht ändern kann.
Wenn jemand daran einen Anstoß nehmen sollte, kann ich auch das nicht ändern.

@Optimist

Optimist schrieb:ich denke halt gerne nach - auch über Dinge die ich nicht ändern kann.

Klar, kann man machen, doch was hat man davon über etwas, was man nicht ändern kann, intensiv und ständig nachzudenken? Ist das nicht Zeit und Energieverschwendung?

Wäre es nicht sinnvoller und naheliegender sich über Dinge Gedanken zu machen, die man direkt beeinflussen kann?

Kann es auch passieren, wenn man zu viel über bestimmte Dinge nachdenkt, die man nicht ändern kann,dass man irgendwann depressiv oder gar unheilbar unzufrieden wird, weil man zb diese eine Idealvorstellung vom Menschen hat, diese aber niemals erleben wird, oder passiert dahingehend mit einem der sowas macht gar nichts?

peekaboo schrieb:Kann es auch passieren, wenn man zu viel über bestimmte Dinge nachdenkt, die man nicht ändern kann,dass man irgendwann depressiv oder gar unheilbar unzufrieden wird, ...

weiß nicht wie es bei Anderen ist, für mich kann ich das nicht bestätigen.

Ich denke gerne darüber nach, was wäre wenn ...
... wenn es alles menschlicher zuginge
... habe aber deshalb trotzdem kein Problem die Welt so wie sie nun einmal ist zu akzeptieren, auch wenn ich vieles traurig finde - für diejenigen welche benachteiligt oder sogar geguält werden.

Hab auch die Fähigkeit, bei aller Nachdenkerei, daran nicht ständig denken zu müssen, ansonsten wäre vielleicht wirklich die Gefahr, die du oben beschrieben hast.

Ich glaube, es gibt kaum Menschen, welche es aushalten würden, sich das ganze Leid was es im Umkreis oder auch weltweit gibt, sich ständig zu vergegenwärtigen.

Optimist schrieb:ich denke halt gerne nach - auch über Dinge die ich nicht ändern kann.

@Optimist
Und nicht zu vergessen dass auch kleine Erfolge die Mühe wert sind.

Auch wenn man weiß dass man ein bestimmtes utopisches Ideal niemals erreichen wird, kann man ja trotzdem ein kleines Bisschen was davon erreichen. Es wäre ja trotzdem ein großer Gewinn nur ein wenig mehr Frieden zu haben.

In diesem Punkt waren wir beide uns doch schon immer einig.
:)

@Dennis75
ganz genau :)

Dennis75 schrieb:heißt dass ja nicht dass man nicht zumindest ein kleines Bisschen was davon erreicht, oder dass es nichts wert wäre nur ein wenig mehr Frieden zu haben.

da denke ich gerade an Nicole und ihr "ein bisschen Frieden" - vielleicht hatte auch das bei dem einen oder anderen Zuhörer etwas bewegt :)

@Optimist
Übrigens: Ich stimme dir zu dass der Unterschied zwischen "Selbstwert" und "Selbstüberhöhung" wohl oft und viel damit zu tun hat, dass Menschen von dem ständig nagenden Gefühl besessen sind sie wären (nach dem eigenen Maßstab oder nach dem Maßstab von jemand anderem) nicht "gut genug".

Und da ist es eben sehr "hilfreich" wenn man sich sagt:
OK ich bin wohl nicht so toll, aber DER DA ist zum Glück noch viel schlechter als ich.
In beiden Gedanken ("Ich bin nicht gut genug") und ("aber der da ist zum Glück noch schlechter") spielen wohl Vorurteile die größte und wichtigste Rolle von allen Einflüssen die zu diesen Gedanken beitragen.

Die häufigste Variante dürfte sein:

"Ich bin eigentlich ganz okay, aber ich bekomme nicht das was mir zusteht, materiell oder sozial, und DER DA ist Schuld."
Auch hier wieder sind Vorurteile stark involviert.

Das was nicht auf Vorurteile zurück zu führen ist, sind allerdings oft soziale Missstände (z.B. Armut) die keine dumme Fantasie sondern absolut real sind.

Dennis75 schrieb:Das was nicht auf Vorurteile zurück zu führen ist, sind allerdings oft soziale Missstände (z.B. Armut) die keine dumme Fantasie sondern absolut real sind.

und wer leidet da unter Vorurteilen durch andere? Die Armen. Nicht umgekehrt.

@Dennis75
das sehe ich alles genauso.

Nur hier mal ein kleiner Einspruch:

Dennis75 schrieb:Das was nicht auf Vorurteile zurück zu führen ist, sind allerdings oft soziale Missstände (z.B. Armut) die keine dumme Fantasie sondern absolut real sind.

ich denke, wenn jemand wegen Missständen wie z.B. Armut zu Neid und Vorurteilen neigt, dann hat das auch in diesen Fällen oft mit Minderwertigkeitsgefühlen zu tun, die derjenige aber auch ohne Armut hätte (in vielen Fällen, denke ich)

@Tussinelda
Die Armen leiden auch unter Vorurteilen von Anderen, haben jedoch auch selbst welche:
An meiner Armut ist dieser und jener schuld (in einigen Threads oft genug behandelt worden, will jetzt nicht politisch werden)

Optimist schrieb:ich denke, wenn jemand wegen Missständen wie z.B. Armut zu Neid und Vorurteilen neigt, dann hat das auch in diesen Fällen oft mit Minderwertigkeitsgefühlen zu tun, die derjenige aber auch ohne Armut hätte (in vielen Fällen, denke ich)

Vielleicht. Wer weiß?
Ich kenne keine wissenschaftliche Studie die das bestätigt oder widerlegt.

Zumindest kann man sagen: WENN jemand aufgrund seiner Armut (als eins von mehreren ganz realen strukturellen Problemen) Vorurteile hätte, und man befreit ihn aus dieser Armut, dann hätte er zumindest schon mal nicht mehr diesen Anlass irgendwen dafür als Schuldigen zu suchen.

Optimist schrieb:Die Armen leiden auch unter Vorurteilen von Anderen, haben jedoch auch selbst welche:
An meiner Armut ist dieser und jener schuld (in einigen Threads oft genug behandelt worden, will jetzt nicht politisch werden)

JEDER hat Vorurteile, das haben wir doch schon geklärt. Aber verrate mir bitte, wer unter den Vorurteilen der Armen leiden könnte?

Tussinelda schrieb:JEDER hat Vorurteile, das haben wir doch schon geklärt

hatte ich auch nicht in Abrede gestellt.
Es ging jetzt aber vorhin gerade um Arme, welche Vorurteile haben können (wenn sie denn welche haben) - wie eben jeder welche haben kann.
Deshalb ja auch meine Meinung (vor allem das Unterstrichene):

Optimist schrieb:z.B. Armut zu Neid und Vorurteilen neigt, dann hat das auch in diesen Fällen oft mit Minderwertigkeitsgefühlen zu tun, die derjenige aber auch ohne Armut hätte (in vielen Fällen, denke ich)

... auch die Vorurteile hätte derjenige, weil er diese schon vorher hätte (wie jeder Mensch eben zu Vorurteilen neigt)

Tussinelda schrieb:Aber verrate mir bitte, wer unter den Vorurteilen der Armen leiden könnte?

Optimist schrieb:An meiner Armut ist dieser und jener schuld

du weißt nicht, wen ich hier meine?
(wie gesagt, ich will nicht ins OT abdriften)

@Optimist

Optimist schrieb:du weißt nicht, wen ich hier meine?
(wie gesagt, ich will nicht ins OT abdriften)

doch, nur sind dann die, die Du meinst, die Armen, denn die haben noch weniger, als die vorher als Arme betitelten ;)
und gehören zu einer Minderheit ohne jegliche Macht

@Tussinelda
Die könnten sich natürlich organisieren...vereint Betriebe bestreiken,boykottieren,Strassen besetzen und Lärm machen
Fernseh und Radiosender,Zeitungsredaktionen stürmen und besetzen,Bundeswehrdepots stürmen,die Revolution ausrufen oder als Guerilleros in die Berge,die Kanalisation und Versorgungsschächte gehen...was auch immer.
Aber da sie kein Klassenbewusstsein haben,im Gegensatz zu den Besitzenden,ist das illusorisch.
In asiatischen und latainamerikanischen Ländern gibt es wenigstens Landlosen und Vertriebenenbewegungen...in Europa wollen die Armen grössere Glotzen

@Warhead
Da hast du recht.

@Tussinelda

Tussinelda schrieb:nur sind dann die, die Du meinst, die Armen, denn die haben noch weniger, als die vorher als Arme betitelten

Es gibt einen Film "Last Exit Brooklyn" da gehts auch darum, wer die wirklich Armen sind (und wer wohl am benachteiligsten ist...)

Optimist schrieb:Es gibt einen Film "Last Exit Brooklyn" da gehts auch darum, wer die wirklich Armen sind (und wer wohl am benachteiligsten ist...)

@Optimist
Guter Tipp.

Die "Armen", hier die "Arbeiterklasse" oder wer sich dafür hält, können ganz schön viel Schaden anrichten.
In diesem Film erkenne ich z.B. solche VORURTEILE die ich aber NICHT TEILE und sie nur aufzeige um sie zu KRITISIEREN:

Die "Reichen" (Fabrikbesitzer usw.) saugen "uns" (die Arbeiter) aus weil sie gierige Mistkerle sind.
Wer mit den "Reichen" gemeinsame Sache macht, "die Streikbrecher" und so, der hat keine Gnade zu erwarten.

Wer zu "uns", den "Arbeitern" gehören darf, das sind schon mal nicht die "Ni**er", "Schwulen", "Juden" usw.
Weil, die passen eben nicht zu "uns".
Nordstaatler sind alles "Ni**erfreunde".

Also da finde ich die Frage zweckmäßiger: Wem schaden Vorurteile von Armen Leuten eigentlich nicht?

Also da gibts bessere Filme

Eat The Rich (1987) german Trailer

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Themroc - 1973

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https://www.youtube.com/watch?v=on2H8Qt5fgA (Video: Metropolis (1927) - Official Trailer)

@Warhead
Fass mal kurz zusammen. Welche "Armen" haben da Vorurteile gegen wen, und wem schadet das am Ende?
Reichen?
Angeblichen Mitarbeitern von Reichen? ("Mittelständler" usw.)
Anderen Armen?

@Dennis75
Ähh...willst du mich ärgern,oder hast du kein Textverständnis
Das sind doch klare Aussagen,was gibts da nicht zu checken??

@Warhead
ich hatte auch erst jetzt soeben gesehen, dass du Filme eingestellt hattest.
Zuvor hatte ich nur deine Aussage gesehen "es gibt bessere Filme"