@wichtelprinz Das ist deshalb nicht so einfach weil fast jeder Mensch die eigenen Vorurteile nicht als Vorurteile erkennt sondern sie für Tatsachen hält.
Zugleich hält fast jeder Mensch sich für einen logik- und vernunftbegabten Denker.
Also sind eigene Ansichten schon deshalb Tatsachen weil man sie für sich selbst vernünftig begründen kann, sei es durch Erfahrung oder durch Gespräche mit anderen Leuten die diese "Tatsachen" ebenfalls glauben.
Also wird gerade das was am
wenigsten als Beweis für eine Tatsache taugt, nämlich die eigene Überzeugung von dieser "Tatsache" aufgrund der Annahme diese sei vernünftig begründet und der eigenen Erfahrung entsprechend, am
häufigsten als Beweis angesehen.
Umso mehr, je mehr ein Mensch sich selbst für einen vernünftigen logischen Denker hält.
Nun macht man also eine völlig überraschende Erfahrung.
Soll das heißen man hat sich früher geirrt, ist also doch kein so vernünftiger Denker wie man dachte? Kann man jetzt seiner eigenen Beobachtung und Erfahrung nicht mehr trauen? Unbewusst scheuen die meisten Menschen vor dieser Annahme zurück.
Also ist die Auflösung ganz einfach:
Früher hatte man schon Recht, jetzt hat man immer noch Recht, und die überraschende abweichende Erfahrung ist eben ein Einzelfall.