Nemon schrieb:Standpunkten von Dr. Paul Mason
Gibt es davon auch eine wissenschaftliche Version?
Mit der üblichen Struktur und ganz wichtig den entsprechenden Quellenangaben?
Ich habe keinerlei entsprechende Publikation gefunden.
Nur Youtube Videos ohne Quellenangaben.
Da brauch ich die Videos nicht mal zu schauen, weil allein deine Zusammenfassung mehr Fragen als nachvollziehbare Fakten liefert.
Nemon schrieb:Mason sieht die ursprüngliche Funktion von Vitamin D nicht in der Knochengesundheit, sondern als evolutionär gewachsene Schutzmaßnahme gegen UVB-induzierte DNA-Schäden
Da sieht man z.B. bereits, dass er kein Endokrinologe ist.
Einem Stoff der im Körper derart viele Funktionen erfüllt (von denen vermutlich noch nicht mal alle bekannt sind) eine "Ursprungsfunktion" zuzuordnen ist biochemisch betrachtet für sich genommen schon absurd.
Darüber hinaus stellt sich mir die Frage warum dieser "UV-Schutz", dann in besonders hohen Dosen in Fisch bzw gar Fischleber enthalten ist und im Fettgewebe gespeichert ist.
Wäre die "Primärfunktion" von Vitamin D der "Strahlenschutz", dann wäre ein Vorkommen besonders großer Mengen z.B. in Fennekohren doch sehr viel naheliegender als in Fisch bzw gar Fischleber.
Nemon schrieb:ein Konzept, das bereits bei Phytoplankton nachgewiesen ist
Echt jetzt?
Also wenn ich anführe, dass deine Annahme, dass carnivore Ernährung vor Sonnenbrand schützt weil der Zuckerstoffwechsel nicht "im Weg" ist nicht nur biochemisch keinen Sinn ergibt, sondern dann auch Katzen weniger Schäden durch Sonneneinstrahlung erleiden müssten.
Denn obwohl sich der Stoffwechsel von Katze und Mensch natürlich unterscheidet ist der Mechanismus für die Entstehung von Sonnenbrand und UV bedingtem Hautkrebs nahezu identisch...
Dann prangerst du an ich würde dich unzulässiger Weise mit Katzen vergleichen.
Aber wenn jemand der deine Weltsicht teilt als "Beleg" anführt, dass dies ja in
Phytoplankton bekannt sei...
Das ist dann fundiert und kein bisschen sehr weit her geholt um nicht zu sagen absurd?
Nemon schrieb:Die Umwandlung von Cholesterin zu Vitamin D erklärt laut Mason, warum Menschen mit mehr Sonnenexposition niedrigere Cholesterinwerte aufweisen.
Es könnte auch einfach daran liegen, dass körperliche Aktivität den Cholesterinspiegel senkt und das Menschen mit mehr Sonnenexposition auch körperlich aktiver sind als Stubenhocker.
Hier wären gleich mehrere Studien als Quellen interessant:
1. eine, die belegt, dass die Aussage überhaupt stimmt (das trift aber generell auf jede Behauptung zu, dazu sind Quellenangaben ja da)
2. Eine Studie die aufzeigt ob es nennenswerte Unterschiede gibt zwischen Menschen die körperlich sehr aktiv sind und jenen die bei dieser Aktivität ungeschützter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.
Beide Gruppen sollten aus Menschen mit einem Vitamin D Wert der im physiologischem Referenzbereich liegt bestehen und eine "Kontrollgruppe", die nur Sonnenexposition oder gar kontrollierter/protokollierter UV Strahlung im Solarium ausgesetzt sind und für die Dauer der Studie explizit nur limitiert körperlich aktiv sind.
Nemon schrieb:Hohe Vitamin-D-Spiegel sind laut Mason kein kausaler Gesundheitsfaktor, sondern Indikator für gute metabolische Gesundheit.
Ich verstehe nicht was damit gemeint ist.
Vitamin D Mangel geht mit zahlreichen gesundheitlichen Risiken/Problemen einher.
Ein hoher Spiegel (also explizit nur hoch, nicht toxisch) ist physiologisch/gesund und sagt aus, dass die Person hinreichend mit Vitamin D versorgt ist, also entweder genug Sonnenlicht bekommt und dieses auch zu einer ausreichenden Synthese führt oder derjenige gut mit Supplementen eingestellt ist und diese auch gut resorbieren kann.
Nicht mehr, nicht weniger.
Trotzdem kann auch jemand der einen guten Vitamin D Wert hat andere gesundheitliche Probleme und natürlich auch Stoffwechselerkrankungen haben/bekommen.
Ich versteh also nicht, was der Punkt dieser Aussage ist?
Nemon schrieb:Bei Übergewicht wird Vitamin D im Fettgewebe gebunden – Supplemente beheben das nicht ursächlich.
Auch diese Aussage bedarf einer näheren Erläuterung.
Das Fettgewebe Vitamin D speichert ist normal und dass diese Speicher bei Übergewicht/einem hohem Körperfettanteil auch mehr Vitamin D aufnehmen können ist ebenso klar.
Aber was haben Supplemente damit zu tun, abgesehen von der Tatsache, dass bei der Behandlung eines Defizits der Körperfettanteil idealerweise miteinbezogen wird.
Nemon schrieb:Studien zur Vitamin-D-Supplementation zeigen laut Mason keine signifikanten Vorteile für die Gesamtmortalität. Er empfiehlt daher, Vitamin D über Ernährung und moderates Sonnenlicht zu decken – nicht über Präparate.
Und wieder:
Dafür sind Quellenangaben da, denn dort könnte er all diese Studien die diese Behauptung stützen aufführen und nachvollziehbar machen.
So steht seine Behauptung einfach nur gegen eine Vielzahl von Studien, die genau das Gegenteil belegen, bzw belegen, dass ein unbehandelter Vitamin D Mangel zu einer erhöhten Sterberate führt, was naturgegeben häufiger bei Menschen vorkommt bei denen eine Deckung des Bedarfs über Sonnenexposition kaum oder gar nicht möglich ist.
Das eine Deckung des Bedarfs über Sonnenlicht der Supplementation vorzuziehen ist, sofern dies mit der individuellen Lebenssituation vereinbar ist ... das sollte genauso selbstverständlich sein wie das eine ausgewogene, bedarfsgerechte Ernährung besser ist sich von Junkfood und Supplementen zu ernähren.
Wie Herr Mason sich eine Deckung über die Ernährung vorstellt ohne dass andere (Nähr)stoffe in ungesundem Übermaß aufgenommen werden würde mindestens einer Beispielrechnung bedürfen, besser noch, natürlich dem Verweis auf entsprechende Studien.
Nemon schrieb:Omega-3-Fettsäuren erhöhen die UVB-Toleranz und reduzieren immunologische UV-Schäden; Omega-6-Fettsäuren (v. a. aus Samenölen) fördern entzündliche Prozesse und erhöhen das Hautkrebsrisiko.
Ist das laut Mason eine generelle Aussage?
Der aktuelle Stand der Wissenschaft ist, dass Beide essentiell sind aber insbesondere bei Omega-6-FS ein Übermaß u.A. entzündliche Prozesse begünstigt.
Dass viele Stoffe die lebensnotwendig sind dennoch schädlich sein können wenn sie "überdosiert" werden ist seit Langem bekannt.
Also was ist hier Masons "Punkt"?
Rät er von der Aufnahme von Omega 6 FS generell ab? (was bei einer als essentiell eingestuften FS schon einer ausführlichen Erklärung bedarf) oder hält er hier nur einen wissenschaftlich anerkannten Fakt fest, nämlich, dass Omega 6 FS zwar wichtig, im Übermaß aber gesundheitsschädlich sind?
Nemon schrieb:Mason verweist auf Inuit, die trotz fehlender Sonneneinstrahlung keine Mangelerscheinungen aufwiesen
Aber er weist nicht darauf hin, dass die Ernährung die den Inuit dies ermöglicht für andere Bevölkerungsgruppen nicht geeignet ist?
Wenn ich mich irre und es seine "Erkenntnisse" auch als Publikation gibt mit den entsprechenden Quellenangaben, dann würde ich diese gern sichten, sind solche Vorträge alles, dann handelt es sich um Behauptungen die ohne Beleg dastehen.
Nemon schrieb:Ob weiterhin mit 20.000 i.E. pro Woche, entscheide ich, wenn jetzt die ersten Werte vorliegen.
Hier wird übrigens sehr gut dargestellt warum die wöchentliche Einnahme einer hohen Dosis bei der Erhaltungstherapie nicht sinnvoll ist.
Diese Grafik veranschaulicht das sehr gut:

Nemon schrieb:Falls ich jetzt eine krass geringen Wert habe, meinte die Frau im Labor, soll ich die 20.000er Dosis eine Zeit lang täglich nehmen, um in die "grüne" Zone zu gelangen.
Bist du sicher?
Eine solche Aussage "mal eben während der Blutentnahme" wäre extrem unprofessionell, gefährlich und unangebracht.
Hast du einen Defizit, dann wird dein Arzt (hoffentlich) die für dich und deine Situation richtige Therapie besprechen und dann nochmal darüber ob nach dem Ausgleich des Defizits eine Erhaltungsdosis notwendig ist und wie diese zu dosieren ist.
Eine Aussage wie "Ach, wenn ihr Spiegel zu niedrig ist, dann nehmen sie einfach Dosis x pro Tag"...
Also entweder hast du da was falsch verstanden oder solltest über einen Wechsel des Hausarztes nachdenken.
Ein Arzt würde so eine Aussage nie treffen (schwarze Schafe die einfach schlecht in ihrem Beruf sind ausgenommen) und Arzthelferinnen und Co dürfen solche Aussagen genaugenommen nicht einmal treffen wenn sie die Werte vorliegen haben bzw bestenfalls nach Rücksprache mit dem Arzt.
Donna_Littchen schrieb:Findet Paul Mason in der Pubmed statt?
Hab mal kurz quergescrollt und konnte nichts Nennenswertes finden.
Ich auch nicht.
Keine Publikationen, auf
seiner Webseite lässt sich auch nichts dazu finden, nicht mal ne vernünftige Vita wie es eigentlich üblich wäre.
Dafür allerdings eine hochgradig interessante Preisliste.
Wie auch u.A. bei Heilpraktikern lassen solche Preislisten für mich persönlich schon sehr gute Rückschlüsse darauf zu wo die Priorität der Person tatsächlich liegt.
Nicht das das falsch verstanden wird:
Jeder muss essen, wohnen usw... es ist nichts falsch daran mit einem ausgeübtem Beruf auch Geld zu verdienen, im Gegenteil, wer eine gute Leistung erbringt sollte sich diese sogar bezahlten lassen.
In Deutschland haben wir dafür ja sogar in einigen Berufen Gebührenordnungen, die u.A. den Zweck erfüllen, dass jemand der nach zig Berufsjahren oder aus anderen Gründen ausgesorgt hat Leistungen für Dumpingpreise anbieten können was dann dazu führen würde, dass der Nachwuchs in diesen Berufen irgendwann ausstirbt, weil diejenigen, die darauf angewiesen sind für ihre Arbeit auch entsprechend entlohnt zu werden sich mit einer Dumpingpreiskonkurenz in der Nachbarschaft gar keine Existenz mehr aufbauen könnten.
Trotzdem sind meiner Erfahrung nach grade die Leute, die davon überzeugt sind in ihrem Fachgebiet was Besonderes bieten zu können und in diesem Fall sogar positiven Einfluss auf die Gesundheit ihrer Patienten nehmen zu können stets bemüht ihre Preise so zu halten, dass die, die diese Hilfe am Dringendsten brauchen sich diese auch leisten können.
Und für 40 Minuten Konsultation 550 (australische) $ zu verlangen schreit für mich nicht grade "Ich möchte zum Wohle der Menschheit meine bahnbrechenden Erkenntnisse teilen!"
Im Gegenteil.. mir stellt sich die Frage ob hier nicht jemand befürchtet, dass die in diesen Fachkreisen üblichen Publikationen incl nachvollziehbarer also überprüfbarer Quellen die "Warteliste" nicht drastisch verkürzen würde..
Immer bleiben tun einem natürlich Menschen die seit Längerem mit undiagnostizierten also unbehandelten Beschwerden mehr durchhalten als leben.
Kaum etwas lässt sich so teuer verkaufen wie Hoffnung.
Donna_Littchen schrieb:aber irgendwann wird er doch wohl mal Studien veröffentlicht haben
Sieht tatsächlich nicht danach aus.
Also weder Studien noch sonstwas.
Wirkt seltsam aber ich weiß nicht wie die Berufsordnung da in Australien ist.
Nemon schrieb:Nicht jeder veröffentlicht Studien.
Studien nicht, aber eigentlich ist es üblich, dass jemand der einen akademischen Titel in einem wissenschaftlichen Feld führt auch hin und wieder wissenschaftliche Publikationen hervorbringt..Paper, Fachartikel, Lehrbücher, Kompendien....
Insbesondere dann, wenn jemand anstrebt an der Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Erkenntnisse in seinem Feld mitzuwirken ist das Publizieren wissenschaftlicher Arbeiten der Weg das zu erreichen, grade für Praktizierende, die sich nicht der Forschung an sich widmen können.
Das ein Arzt der glaubt über derart bahnbrechende Erkenntnisse zu verfügen diese nicht publiziert, damit sie Teil des wissenschaftlichen Erkenntniszugewinns werden ist extrem unüblich und ehrlich gesagt sogar suspekt.
Ich hab z.B. bereits Fallberichte, Fachartikel und auch mal ne Literaturarbeit veröffentlicht, da war ich noch in der Ausbildung, also noch nicht mal im Studium geschweige denn mit entsprechendem Abschluss.
Aber das macht nichts, denn deswegen gibt es ja Standards und Formate die einzuhalten sind, dann ist die Aussagekraft nicht von der Qualifikation des Verfassers abhängig sondern davon ob die Arbeit den naturwissenschaftlichen Standard erfüllt und in entsprechender Form vorliegt.
Und ich bin bei Weitem nicht die einzige Person.
Alle meine Mentoren und viele meiner Kollegen haben das ebenso gehalten, weil es wie gesagt ein erheblicher Teil des wissenschaftlichen Gesamtkonzeptes ist.
Zumal Mason unter
"About me" sogar Bezug darauf nimmt:
I respect that 'doctor' in Latin derives from 'teacher'
Das dies laut seiner eigenen Aussage für ihn bedeutet, seine Patienten auch theoretisch "anzuleiten" ist gut und schön, aber sich nicht am "Wissenschaftlichen Ganzen" zu beteiligen erzeugt keinen guten Eindruck bei mir.
Donna_Littchen schrieb:Da er aber, ich sags mal ganz vorsichtig, in Teilen von etablierten Vorstellungen abweicht, halte ich es für, in seinem Interesse, unabdingbar, seine Hypothesen mit vernünftigen wissenschaftlichen Studien zu unterfüttern.
Exakt.
Und das nicht nur um seinen Aussagen ein Fundament zu verleihen, sondern auch um die Erkenntnisse, die er aus dem Zusammenführen der "gesammelten Daten" zu gewinnen glaubt so einzubringen, dass sie dem "Wissenschaftsorganismus" zur Verfügung stehen.
Nemon schrieb:Nun, offenbar hält er die Unterfütterung bzw. die Daten aus Studien, die ihn zu den Thesen führen, für vernünftig.
Davon bin ich nicht überzeugt, denn wäre dem so, dann würde er seine Quellen ja offen legen und seine "Vorträge" (und ggf gar seine ungewöhnlich teuren Konsultationen) nicht auf der "Vertrau mir Bro-Ebene" belassen.
Nemon schrieb:Du weißt genau, dass die meisten Studiendesigns sich nur auf eine ganz bestimmte, oft stark eingeengte Fragestellung beziehen.
Deswegen würde sich für das was Mason da tut auch am ehesten eine Literaturarbeit eignen in denen er die Daten aus zahlreichen Studien und anderen Publikationen auswertet und zusammenführt und daraus dann, wie es die Form solcher Arbeiten vorsieht als letzte Punkte sein Fazit und den Ausblick für die weitere, wissenschaftliche Forschung formulieren und die genutzten Quellen allesamt angeben.
Ich hab mal eine Literaturarbeit verfasst. Nur weil es zu dem Thema so viele unterschiedliche Quellen gibt und der eigentliche, wissenschaftliche Konsens sowie die Bedeutung in der Praxis etwas unsicher ist.
Also nichts "Neues", nichts "Bahnbrechendes", nichts, was die wissenschaftliche Perspektive für immer verändern wird.
Nur für ein recht kleines "Publikum" überhaupt von Interesse.
Trotzdem hats etliche Arbeitsstunden gekostet und das Quellenverzeichnis hatte ich glaub 25 verschiedene Quellen in drei Sprachen (deutsch, englisch und französisch) umfasst.
Habs dann noch etwas abgeändert (einfacher formuliert) und ich glaub für um die 200€ als Fachartikel verkauft.
Hätte ich die Zeit die ich daran gesessen habe stattdessen damit verbracht Konsultationen für 500€ pro 40 Minuten zu führen, hätte mir das weit mehr gebracht, dem wissenschaftlichen Erkenntniszugewinn, der tierärztlichen Praxis bzw der Unsicherheit der Halter aber exakt genau gar nichts.
Ich hab also weit weniger verdient als es möglich gewesen wäre, wenn mir mein Konto wichtiger wäre als meinen Teil beizutragen, das Wissenschaft funktioniert wie sie es tut und ich musste dazu auch noch belegen, dass ich mir die Daten nicht aus den Fingern sauge sondern sie aus verifizierbaren Quellen stammen.
Diese Abwägung trifft aber jeder, der sich für oder gegen wissenschaftliche Publikationen entscheidet und ich denke schon, dass die Entscheidungen die da getroffen werden durchaus etwas über die Beweggründe einer Person aussagen und in das Vertrauen, dass diese Person darein hat seine "neuen Thesen" auch in Fachkreisen untermauern zu können.
Insbesondere wenn jemand, wie bei Mason der Fall ein Fachgebiet "revolutionieren" möchte in dem er gar keine entsprechenden, speziellen Qualifikationen hat.
Nemon schrieb:Erst in jüngerer Zeit gehen wir davon aus, dass wir Vitamin D aus der Sonne beziehen müssen. Früher – als man noch keine Angst vor gesättigten Fetten in Lebensmitteln hatte – konnte man seinen gesamten Vitamin-D-Bedarf über die Nahrung decken. Das ist ein ganz natürlicher Weg, um ausreichend Vitamin D zu bekommen.
Ich muss
@Donna_Littchen zustimmen..
Das klingt polemisch.
Warum mit Angst vor gesättigten Fettsäuren argumentieren, wenn der historische Hintergrund viel mehr darin liegt, dass der Wandel von "Sonnenlicht statt Lebertran" eher darauf zurückzuführen ist, dass Vitamine als lebenswichtige Stoffe, die der menschliche Organismus nicht selbst herstellen kann und die deswegen über die Nahrung zugeführt werden müssen definiert waren/sind.
Und die Erkenntnis, dass Vitamin D laut dieser Definition kein Vitamin ist und das die Bedarfsdeckung über Sonnenlicht nicht nur möglich, sondern in unseren Breiten für junge, gesunde Menschen auch sinnvoller ist als über Supplemente (ich stufe Lebertran eher als Supplement als als Nahrungsmittel ein) einfach noch verhältnismäßig "jung" ist.
Zumal wir auch noch eine Menge über Vitamin D zu lernen haben (wie über so viele Dinge).
Donna_Littchen schrieb:Er kann die Aussage über die Inuit treffen, allerdings ist das in meinen Augen nicht so pauschal auf andere Menschengruppen übertragbar.
Da ist der wissenschaftliche Konsens ganz Deiner Meinung.
Donna_Littchen schrieb:Erinnert ein wenig an Esoterikergeschwurbel.
Geht mir genauso, bei mir entsteht dieser Eindruck aber durch dieses "Ich behaupte viel und belege nichts davon - Verhalten".
Ich würd ja sagen "Glauben kann ich in der Kirche", aber generell ist "Glauben" nicht so mein Ding.
Ich mag eher Fakten und Fakten kommen nun mal mit Belegen.
krungt schrieb:Ja! Ja! Die leidigen Bedenkenträger .....
Zur Nichthandlung verurteiltet und autoframed.
Was genau hat jetzt die notwendige Information, dass die Einordnung des Blutwertes in den physiologischen Referenzbereich sich von Labor zu Labor etwas unterscheiden kann und bedacht werden muss, dass die Ergebnisse einer Vitamin D Untersuchung auch in unterschiedlichen Einheiten übermittelt werden können, wo rauf man bei der Auswertung achten muss mit "Nichthandlung" zu tun?
Grade der Aspekt einen Blutwert in unterschiedlichen Einheiten abzubilden ist in der Praxis einfach mal extrem wichtig.
Ich erinnere mich noch gut an Situationen die gefährlich wurden, weil bei der Blutzuckermessung 2 verschiedene Einheiten üblich sind zwischen denen Welten liegen und bei denen die Verwechslung der Einheiten fast schon zwangsläufig zu einer lebensgefährlichen Fehlbehandlung führen muss..
Die Unterschiede bei den für Vitamin D üblichen Einheiten sind zwar nicht derart extrem, aber trotzdem muss man sie beachten.
Donna_Littchen schrieb:Der war halt für die Behandlung nicht qualifiziert, hat aber "gemacht".
Heilpraktiker halt..
Ich wünschte dieser Berufsstand würde einfach verboten... "Wenn du eigenverantwortlich Kranke behandeln willst, dann beweg deinen Popo in eine Uni."
Ich meine... was erwartet man, wenn man Menschen einen Multiple Choice Test vorlegt und sie anschließend auf Patienten loslässt..
Donna_Littchen schrieb:Englisch ist schon i. O., aber bitte nicht nur Youtubevideos
Keine Sorge, Youtubevideos sehe ich nur in sehr seltenen Fällen als wissenschaftliche Quelle an (wenn ich Ze Frank schaue z.B.
:) )
Aber der fügt auch die Quellenangaben an, leider kann er uns hier nicht weiter helfen.
Tatsächlich sind Inuit genetisch an die Verstoffwechslung dieser Ernährungsform angepasst, was sie vor den gesundheitlichen Risiken schützt, die eine vergleichbare Ernährung bei anderen Populationen hätte.
Quelle 1 geht nicht so sehr in die Tiefe ist aber auf deutsch.
Quelle 2 auf englisch aber recht ausführlich und interessant.
Ist grundsätzlich ein sehr interessantes Thema.
Wir sind eine Menschheit, eine Spezies und dennoch ist das nicht das einzige Beispiel einer derart umfassenden, genetischen Anpassung.
Sherpa z.B. tragen Touristen nicht nur ihr Gepäck auf dem Mount Everest hinterher, weil sie von dem Verdienst ihre Familie versorgen können, sie sind dazu in der Lage, weil sie genetisch so angepasst sind, dass ihr Blut viel effektiver ist wenn es um die Versorgung mit Sauerstoff geht, was im "Höchstgebirge" ein Vorteil ist, den andere Menschen nicht haben.
Folglich ist es zwar korrekt, dass Inuit den Hauptteil des Vitamin D Bedarfes über die Nahrung decken können ohne gesundheitliche Nachteile zu erleiden die mit solch einer Ernährung üblicher Weise verbunden wären.
Allerdings hast Du eben auch Recht, dass dies nicht auf andere Populationen übertragbar ist, weil die Inuit hier über eine genetische Anpassung verfügen die unsereiner eben nicht hat.