Nina75 schrieb:Immunschwäche hatten wir auch schon vor ein paar Jahren. Hervorgerufen durch eine üble Erkältung.
Wir waren auf dem Weg von Kroatien nach Deutschland. Mein Sohn lag im Bett, schickte mir eine Nachricht, das er das Gefühl hat, sein Bewusstsein zu verlieren. Dannach war Funkstille. Und das hat mich in totale Panik gebracht.
Ich habe alle mir bekannten und in der Nähe befindlichen Leute angerufen, nach ihm zu schauen. Zum Glück hat er einem, (der fast die Tür aufgebrochen hat) so schwach wie er war die Tür geöffnet. Dieser hat ihn sofort ins Krankenhaus gefahren.
Im Krankenhaus angekommen waren alle Blutwerte auf fast Null.
Der Arzt meinte nur, wäre niemand gekommen um ihm zu helfen wäre es zur Bewustlosigkeit gekommen und dann zum Herzstillstand.
Von dem Unfall den er hatte, ganz zu Schweigen. Er war zufällig in der Nähe eines Freundes und ich habe das gewusst.
Das waren diese 2 Dinge, die mich vor Panik haben nicht atmen lassen.
Mein mittlerer wurde vor 5 Jahren, von 10 Leuten so angegriffen und verletzt ( brutal in den Kopf und ins Gesicht getreten) das er ins Krankenhaus musste und wir froh sein können, das er heute noch lebt. An die Verletzungen, die er davongetragen hat, mag ich gar nicht denken.
Zu 1. frage ich ebenfalls, wieso der junge Mann sich nicht direkt an einen Nachbarn bzw den Notruf gewandt hat.
2. Ok. Schlimm. ICH bin auch schon mal überfallen worden (Raubüberfall). Ganz am Anfang der Situation dachte ich sogar an eine Vergewaltigung und hatte ernsthaft Angst. Habe aber sofort auch Wut entwickelt, gedacht, dass ich mich wehren muss, um meine Chancen zu erhöhen - sie waren zu dritt - und dass zumindest einer von denen ordentlich was abbekommen wird. Die Beine hatte ich frei und ich habe getreten und dem Typen, der mich fest hielt von vorn in die Eier gestoßen. Da sie mich schnell wieder los ließen und mit meinem Fahrrad abhauen wollten, konnte ich danach nochmal anders reagieren ..... Es war durchaus schockierend und zwar ganz besonders die Polizisten, die mich hinterher fragten, warum ich (als Frau) allein unterwegs war und mir arschlöchrige Macho-Ratschläge gaben, wie z.B. zu heiraten. (Mein damaliger Lover wäre genauso überfallen worden, nur hätte er als Mann ordentlich in die Fresse gekriegt und dann hätte ich mich um _ihn_ gekümmert, statt darum, Autos zu stoppen und mein Rad zurückzukriegen.) Jedenfalls kann ich es sehr gut nachvollziehen, wie man eigentlich erst zum Opfer wird, wenn man bei der Polizei sitzt. Vorher konnte ich wenigstens selbst agieren, danach wurde mir sogar verwehrt, mehr als zweimal nach Deutschland zu telefonieren, als ich meine Bankkarten sperren wollte. (War die Zeit, wo noch nicht alle ein Handy hatten.)
Naja, ich habe das anscheinend verkraftet, so wie viele andere Tourenradler/innen auch. Noch immer gehe ich auf Radtouren und weite Reisen, und ab und zu gibt es dabei auch Situationen, die mal etwas kritisch aber lösbar sind. Etwas bleibt sicherlich auch hängen, z.B. hatte ich ca. 10 Jahre später in Lettland auf einer ähnlichen Straße mit Überlandbushaltestellen mal ein kurzes Flashback, wo ich mir sagte, wenn jetzt so wie damals irgendwo Leute an einer Haltestelle stehen, kehre ich um, oder bleib erstmal auf Distanz stehen, bis Autos kommen.
Man(n) kann solche Erlebnisse und Ängste also überwinden oder in den Griff bekommen. Kontrollmechanismen wie Sie und die Söhne sie entwickelt haben, helfen gar nicht dagegen. Die Grundangst ist ja immer noch da und eventuell werden sie auch noch an die nächste Generation weitergegeben.
Siehe das Verhalten Ihres Vaters. Übrigens scheint Ihnen Distanzlosigkeit selbst bei Intimitäten ("er erwischte mich beim Knutschen") nichts auszumachen. Ihren Söhnen auch nicht?? Aber wenn deren Partner(innen) damit einverstanden sind - warum nicht.
Das einzige Ungute bei der Sache wäre dann noch, dass diese jungen Männer vielleicht soziale Probleme haben, weil andere nicht so drauf sind, oder Probleme, ihr Studium zu meistern. Und vielleicht später einmal stressbedingte Erkrankungen, die dann alle mitbezahlen.