Das Leben ist nicht fair
07.06.2018 um 17:33Groucho schrieb:...Diese Aussage teile ich.
"Die Natur" ist kein Lebewesen, sie hat keine Absichten oder Gedanken.
Groucho schrieb:tonnenfieber schrieb:Aber für mich als Mensch ist es schwer vorstellbar, da ich Absichten habe und Gedanken. Ich bin ja auch nur ein Teil der Natur und nicht sie selbst. Ich muss es einfach so hinnehmen, dass sie keine Absichten hat. Und so sehe ich auch das Wissenschaftsverständniss, dass der Mensch bzw. ich da nur weiterkommt an Erkennen, wenn ich mich über die Beschaffenheit der Natur und unserer eigenen Beschaffenheit klarer werde. Was sehr schmerzhaft sein kann, hierzu empfehle ich jedem die Idola von Francis Bacon.
ich persönlich kann mir soetwas nicht vorstellen.
Groucho schrieb: ...aber kein Argument.
Wofür oder wogegen? Das hab ich nicht verstanden.
Alphabetnkunst schrieb:Das sind Dinge, die ich mit dem Wort fair verbinde,Man muss nicht kleinlich sein, aber es ist von entscheidendem Vorteil in einem Gespräch, wenn die Teilnehmer sich auf Begrifflichkeiten einigen können, sonst reden wir aneinander vorbei. Mit verbinden ist das dann oft nicht getan. Ich werde z.B. etwas ganz anderes mit Schönheit verbinden als du. Bei dem Wort "fair" gibt es klare Vorgaben und wenig Spielraum.
Alphabetnkunst schrieb:Und etwas kann auch fair sein, ohne dass es selber denken muss, es reicht, wenn ich da bin und es als fair erachte.Um mal beim Sport zu bleiben. Es gab bei den ersten Wettkämpfen in Griechenland eine Sportart "Pankration". Auch hier wurde nach klaren, vorformulierten Regeln und Gesetzen gekämpft. Der Kampf stand unter einer Ordnung.
Ich persönlich,( aber ich bin auch ein Mensch aus der heutigen Zeit,) finde diesen Kampf nicht fair, auch wenn die Regeln und Gesetze klar waren, jeder wusste, auf was er sich einließ. (Sklaven konnten so ihre Freiheit erspielen !!!)
Dieser Kampf verdient für mich nicht die Bezeichnung "fair", weil ich ihn einer ethischen Prüfung unterziehe und dafür muss ich denken können, nicht der Wettkampf oder die Sportart.
Alphabetnkunst schrieb:Ich betone es hier noch mal: ich beziehe mich hier auf keinerlei wissenschaftlicher Basis, sondern lediglich meine Meinung und wie ich das alles sehe und da darf ich auch meine Sprache verwenden.Das ist schon richtig. Und die Konsequenz ist dann häufig leider diese, dass sich Teilnehmer zurückziehen, weil sich an Nebenschauplätzen aufgerieben wird, weil das Hauptthema so kontrovers ist. Jetzt ist es ärgerlich, daß der Stein des Anstoßes in der Thread Überschrift steht.
gastric schrieb:Gleiche bedingungen sind nicht fair, ganz im gegenteil kann das sogar sehr unfair werden. Ich kann aber fairness schaffen, indem ich ungleiche bedingungen schaffe, dafür aber nachteile des einen abbaue und so den vorteil des anderen verringere.Ich benutze da gerne das Beispiel der Tierolympiade. Der Elefant, die Gazelle, das Eichhörnchen und der Vogel sollen einen Baumwipfel ersteigen. Der Baum ist gleiche Bedingung. Alle sind ausgeschlafen, alle haben gefressen, alle sind in Sicherheit. Sie haben nicht die gleichen körperlichen Eigenschaften, daran läßt sich für die Tiere nichts ändern. Dieser Wettkampf hat eine Ordnung, aber für uns Menschen keinen Anstand, weil Anspruch und Erwartung können nicht erfüllt werden.
Vielleicht ist das Leben ja ein Spiel. (siehe: Roger Caillois)