TerracottaPie schrieb:Unterschreibe ich nicht so direkt.
Ein Beruf und die Zeit verändert dich.
Ich habe mir meinen Beruf auch oft "rosiger" vorgestellt.
Kehrt der Alltag ein und vergeht Zeit sieht es anders aus.
Dann kann unter Umständen eine Art Resignation eintreten.
Da stimme ich dir ja zu. Nehmen wir an ich würde in einem Call Center arbeiten und da rufen am Tag 100x Leute mit einer negativen Grundhaltung an, natürlich ist man da schnell genervt und frustriert, dies dann jeden Tag und bald hat man nicht einmal mehr lust aufzustehen.
Anders ist es doch aber als Arzt, darauf hat man sein ganzes Leben lang hingearbeitet und jeder wird sich entsprechend informiert haben was dieser Beruf abverlangt. Ein Arzt der mit der Zeit keine Empathie mehr aufbringen kann ist doch nahezu nutzlos. Ein Gehirn welches lustlos damit beschäftigt ist sein Mittagessen zu planen kann keine komplizierten Probleme finden und Diagnosen stellen.
Also zum Thema. "Das Leben ist nicht fair".. in der Tat. Mir ist es völlig egal ob mein Friseur mal was schief schneidet, ob der Fliesenleger eine Fliese falsch legt, der Bäcker eine hässliche Semmel backt...das sind alles Fehler die man tolerieren kann. In einer der wenigen Berufsbranchen in denen es aber wirklich wichtig ist möglichst sorgfältig zu arbeiten, wird fast am meisten geschlampt.
Dr.AllmyCoR3 schrieb: wobei mein Hausarzt immer nett ist und sich immer Zeit nimmt für ein Gespräch
Ach wie oft habe ich den Käse denn schon gelesen. Natürlich wenn man mit kleinen Angelegenheiten ankommt. Die letzten 3 Jahre habe ich etwa 25 verschiedene Ärzte durch weil ich ein Problem habe welches relativ kompliziert zu diagnostizieren scheint. Wenn man dann hinterfragt, wieso weshalb, werden sie immer gleich pampig und wirken genervt.
Davon abgesehen vergessen die Leute wohl oft dass der Beruf "Arzt" nichts anderes ist wie der eines Bäckers, Schreiners oder was auch immer. Es gibt schlechte Schreiner, es gibt gute Schreiner. Nur weil man ein Studium abschließt, wird man nicht automatisch ein guter Arzt.
Man hat das Gefühl die Leute hatten so lange ihre Nase in der Büchern dass jegliche Empathie flöten geht.
Lilyth_White schrieb:manchmal weiß man aber nicht, was einem in dem Beruf erwartet und wie man darauf persönlich reagiert.
Du willst mir also sagen dass man jahrelang Medizin studiert nur um dann zb. zu erkennen dass man dann eigentlich gar kein Blut sehen will?