Fast gestorben durch einen Arzt
11.06.2018 um 14:44Tajna schrieb:Dass jemand eine Eigendiagnose stellt, die er auch gegen Expertenrat auf Biegen und Brechen verteidigt, wird eher selten vorkommen.Eigentlich nicht. Diejenigen, die Eigendiagnosen erstellen, halten daran fest und zwar entgegen rationaler Erwägungen. Sie haben eine Scheinkompetenz erworben und da es keine echte Kompetenz ist, könne sie diese qualitativ nicht bewerten. Im "Netzsprech" kommt immer mal wieder der "Dunning-Kruger-Effekt" zu Sprache.
Schau Dir doch mal hier Threads wie Chemtrail, Reichsbürger etc. an. Das sind Themen, da kann man rational gar nicht die Meinung mancher Diskutierenden vertreten. Dennoch werden diese Ansichten gegen einfachste meterologische oder juristische Einschätzungen verteidigt.
Und dann übertrage das mal auf komplexere Sachverhalte, bei denen es weit weniger eindeutig sein kann.
Es gibt sicher Menschen, die recherchieren und die Ergebnisse ihrer "Forschung" anschließend auch zur Disposition stellen können. Aber viele können das nicht.
Tajna schrieb:Es ist aber meistens nicht besonders schwierig zu erkennen, wenn ein Medikament verabreicht wurde, auf das der Patient angegeben hatte, allergisch zu sein oder gegen das eine Kontraindikation besteht.Das ist alles richtig. Aber dann muss das hier auch so formuliert werden. Die ursprünglichen Aussagen waren da ganz anders zu verstehen.
Auch könnten Laien dahinter kommen, wenn eine unnötige Operation empfohlen wurde oder eine notwendige Untersuchung oder Behandlung unterlassen wurde.
Eine laienhafte Recherche ersetzt (in kritischen und komplexen Fällen) niemals eine fachliche Meinung. Sie kann sie ergänzen oder sie kann bei der Beurteilung der Qualität der fachlichen Meinung helfen (kann!). Aber sie darf nie die Alternative zu einer fachlichen Beurteilung sein. Jeder Rat, der in diese Richtung verstanden werden kann, ist ein gefährlicher Rat.