itfc schrieb:Keine meiner Vorlieben würde ich bei einem ONS ausleben , auch wenn die Partnerin es probieren möchte.
Da gehen wir konform und ich würde das sogar als extrem fahrlässig ansehen.
itfc schrieb:Das wichtigste ist aber , das man den Partner genau kennt , seine Körpersprache , sieht wo seine Grenze ist , wo man weiter gehen kann
Richtig, und das liegt in der Verantwortung des Doms, der niemals aus dem Blick verlieren darf, daß er diese Verantwortung trägt. Seine Sub/Partnerin lesen zu können, ist der wichtigste Punkt bei allem. Grenzen können verschoben werden, Tabus niemals und das gilt es zu erkennen und zu akzeptieren.
Zyra schrieb:Es kommt auch so unglaublich stark auf das eigene Umfeld drauf an. Was ich auch sehr prägend in der Thematik finde, ist die Reaktion der Menschen, die man gerade am Anfang ins Vertrauen zieht - besonders die des ersten Menschen, mit dem man offen darüber spricht.
Absolut richtig. Wenn bei den ersten Gesprächen der Tenor bereits negativ ist, kann das sehr große Auswirkungen auf das eigene Empfinden, die Scham haben. Mittlerweile dürfte es einfacher geworden sein, weil es zig Möglichkeiten gibt, sich dem Thema zu nähern oder sich auszutauschen. Sei es bei BDSM Stammtischen oder auch im Netz.
Zyra schrieb:Dafür ist vielen das Thema zu fremd. Was einem unbekannt ist, wird gerne abgelehnt. Außerdem herrschen da meinem Empfinden nach noch sehr viele Vorurteile von früher vor. In der Psychologie wurde SM allgemein eben lange Zeit als psychische Störung klassifiziert und es wird auch heute noch unter der ICD-10 als Paraphilie angeführt - neben anderen Sexualstörungen, deren Vergleich mit SM ich persönlich teilweise für äußerst kritisch halte, um es mal gelinde auszudrücken ...
Ich persönlich kann mittlerweile gut damit leben, wenn es jemand nicht versteht, für sich ausschließt, ich schließe für mich schließlich auch sehr viele Dinge aus. Weniger gut finde ich pauschale Abwertungen oder ein festgefahrenes Urteil, ohne daß zB einfach mal Fragen gestellt werden, sich mit dem Thema sachlich auseinandergesetzt wird.
Allgoria schrieb:Warum sollen alle Frauen das toll finden, den Hintern versohlt oder dominiert zu werden? Das geht vollkommen gegen mein Frauenbild!
Und soll ich im Gegenzug meinen Partner fesseln und dem den Hintern versohlen? Vor dem könnte ich doch im normalen Leben gar keinen Respekt mehr haben.
Das hat mit dem Frauenbild gar nichts zu tun. Das magst du so sehen, BDSMler sehen es anders. Auch eine sehr emanzipierte Frau mit eigenem Willen, kann es genießen, sich ab und zu unterwerfen, das hat ja nichts damit zu tun, daß sie ansonsten auch in jedem Bereich "Ja und Amen" sagt. Das tun Sklaven, keine Subs.
Es geht auch nicht ums Hintern versohlen, sondern darum, aus großem Vertrauen, die Verantwortung abzugeben und sich führen zu lassen, ob da nun Schmerz hinzukommt oder Erniedrigung oder oder oder, das ist alles individuell.
Und warum sollte ich vor dem Menschen, der sich mir quasi schenkt, keinen Respekt mehr haben ? Den verliere ich doch auch beim Stino Sex nicht, wenn es zB ums reine benutzen geht, um anal oä.
Zyra schrieb:Ich habe die Bücher nur mal überflogen
Kann ich voll verstehen. Ich habe sie nicht gelesen, weil ich mir den Müll nicht reinziehen wollte, aber eine gute Freundin hat mich nicht vom Haken gelassen und mußte ihr Leid mit mir teilen, was dazu führte, daß sie mir ganze Passagen zukommen ließ, unterlegt mit ihrer Empörung.
:DSoG ist in meinen Augen sogar gefährlich, weil plötzlich auch Frau Schmidt von nebenan BDSM leben wollte, ohne zu wissen, was BDSM wirklich ist.
Streuselchen schrieb:In meinen Augen vergleichst du die typische brachiale Gewalt mit einer nicht existierenden Gewalt. Der Schmerz, der beim Sex erzeugt wird, wird nicht durch Gewalt erzeugt sondern durch bewusst gewünschtes zuführen.
Heisst, der, der ausführt, dem geht es nicht darum seine Aggression auszuleben sondern dem anderen das zu geben was er sich wünscht. Sprich, ein hochemotional, an den Partner angepasster und zugewandter Augenblick.
Das hast du sehr gut zusammengefaßt. Aber das meinte ich damit... Dom - brutal, Sub gleich gestört und wird zudem noch ausgenutzt. Daß das mit der Realität nichts zu tun hat, wird ausgeblendet, weil die Vorurteile tief sitzen. BDSM hat mit Aggression soviel zu tun, wie ne Kuh mit dem Schlittschuh laufen. Aber das ist es, was sich bei vielen eingeprägt hat, eben weil es durchaus zu Schlägen usw kommen kann, wenn beide dem zugeneigt sind.