Pony2.4 schrieb:Mir fällt da eine kleine Geschichte ein, die ich mir als kleines Kind mal geleistet hab (ich muss so drei oder vier Jahre alt gewesen sein:
Ich war mit meinen Eltern in irgendeinem Restaurant essen. Das Restaurant war wohl an einer stark befahrenen Bundesstraße, hinter einer Kurve.
Ich kann mich selber nicht an die Situation erinnern aber meine Eltern haben wohl kurz nicht so aufgepasst, wie sie es hätten tun sollen...
Auf einmal kam eine Frau panisch ins Restaurant gestürmt und rief: "da läuft ein kleines Mädchen auf der Straße."
Ich muss tausend Schutzengel gehabt haben, denn es ist nichts passiert.
Naja, meine Mutter kann da bis heute nicht drüber sprechen, das muss ein unglaublicher Schock gewesen sein.
Ich weiß nicht, was das aus meinen Eltern gemacht hätte aber ich gehe davon aus, dass sie das seelisch zerstört hätte, wäre ich überfahren worden.
Ich denke, im Laufe der Zeit wird man mal sich und mal dem Partner die Schuld geben und ich kann mir gut vorstellen, dass eine Ehe/Beziehung so einer Erschütterung nicht standhalten kann.
ob du es glaubst oder nicht, ich habe sowas ähnliches erlebt: selbe Alter, ich war mit meiner Omi, ihrer Freundin und vllt auch meine Mam irgendwo Jahrmarkt oder so. Dann war ich weg. Ich weiß nicht mehr viel, nur kann ich mich an die vielen bunten Lichter erinnern und die Menschenmengen, wo ich es auch witzig fand "verstecken zu spielen" ich weiß auch noch, wie mich irgendeine hand geschnappt hat! wer das war, keine ahnung. als ich älter wurde, hat man mir gesagt wie man mich 2h suchte und am Ende halt im Gedrängel fand.
anouk schrieb:Immer noch wirft sie sich das vor. Vielleicht wäre das nicht passiert, hätte sie....was auch immer.
Die Ehe leidet schwer, schon deshalb weil sie unterschiedlich trauern. Sie hat Bedürfnis ständig darüber zu reden, ihr Mann dagegen will das ganz und gar nicht.
Neun Jahre schon besucht sie sein Grab zweimal täglich...
meinst du die Vorwürfe, dass das Kind Krebs hatte (aufgrund eigener Veranlagung) oder weil man das Fieber etc nich ernst nahm und dadurch krebs gar nich erst als verdacht kam?
Ja, das unterschiedliche trauern, OMG, solche Geschichten sind echt herzzerreißend und wenn sie schon nich miteinander reden können, der Mensch is doch dazu da, um vom anderen Menschen "hilfe" zu bekommen, denn wir leben in einer gesellschaft, diese trauer sollte niemand mit sich alleine ausmachen müssen!
naja, erstmal danke für die offenen Geschichten von einigen hier, ich finds interessant, was dem Einzelnen bereits widerfahren ist und das man zu den Ängsten steht.
Für heute verabschiede ich mich, würde mich freuen, wenn ich euch wiederlese oder neue, unbekannte Stories oder Meinungen sich einbringen wollen.
Diese Trauer und Hilflosigkeit die man als Elternteil da durchmacht, die möchte auch ich natürlich nich erleben und wünsche es keinem. wenn man das eigene Kind überlebt, ich würde mein ganzes leben hinterfragen, selbst wenn ich erfolgreich und bester gesundheit bis dato wäre, für wen würde man denn noch leben wollen, wenn einem das liebste nich mehr bleibt.