Strigoaica schrieb: In eine volle Klasse dürfte man so jedoch kaum kommen, wenn die Räume in diesen Zeiten ordnungsgemäß abgeschlossen sind.
Wie willst Du denn alles abschließen und trotzdem im Fall eines Feuers/Notfalls 100%ig geöffnet bekommen?
Kc schrieb:Vielleicht will ich mal ganz spontan mit einem alten Freund, der überraschend vorbeigekommen ist, auf die Pirsch gehen?
Vielleicht ruft mich mein Freund an und sagt:,,Du morgen ist in dem und dem Dorf ein traditionelles Revolverschießen, hast du Lust, mitzukommen?"
Das kann ich dann nicht
Wie oft kommt das wohl vor, dass man spontan auf die Pirsch geht und keine Zeit hätte, die Waffe irgendwo abzuholen?
Du kannst auch nicht spontan im Sommer Feuerwerk machen oder Handgranaten in Deinem Garten werfen. Schränkt das Deine Persönlichkeitsrechte ein?
Kc schrieb:Was Waffe ist, ist Definitionsfrage. Pistolen und Gewehre sind Gegenstände, die geeignet sind, zu verletzten und zu töten. Sie sind aber auch geeignet, zu verteidigen und zu schützen, sie sind geeignet als Sportgeräte.
Auch wenn man sich damit verteidigt, zielt und schießt man damit. Oder meint Du, jemand würde ein Gewehr zu Hause haben, um Löcher in die Wand machen, um ein Bild aufzuhängen?
Darum sind Schusswaffen immer
Waffen.
Kc schrieb:Das trifft alles auch auf Transportmittel wie Autos zu.
Nein, eben nicht, denn ein Auto bewegt man nicht, um damit ein Ziel zu treffen. Unfälle und Mißbrauch definieren nicht die Zweckbestimmung um.
Kc schrieb:Mit diesen ,,Nichtwaffen" werden sogar bedeutend MEHR Straftaten begangen, es kommen MEHR Menschen zu Schaden, als in Zusammenhang mit ,,richtigen" Waffen in Deutschland. Doch gibt es keine lauten Verbotsforderungen von Autos und Zwang zur Nahverkehrsnutzung.
Schusswaffen, die unter das Waffengesetz fallen, werden dazu gebaut, um auf Lebewesen zu zielen und sie zu verletzen oder zu töten. Das definiert eine Waffe.
Wikipedia: Waffe#Allgemeine DefinitionAuch andere Gegenstände können als Waffe missbraucht werden und es kommt natürlich zu Unfällen. Unfälle mit Waffen müsstest Du also auch berücksichtigen, denn die kommen leider auch regelmäßig vor.
Todesfälle durch Schusswaffen gibt es aber nicht nur bei Amokläufen, sondern auch bei häuslichen Auseinandersetzungen. 2016 wurde über die Hälfte der Tötungen mit Schusswaffen (54) mit legal angemeldeten Waffen ausgeführt (27). Jährlich gibt es ca. 750 Suizide mit eigener Waffe und zuletzt wurden ca. 700 Schusswaffen pro Jahr gestohlen... so ganz lückenlos scheint das System mit den psychologischen Tests und der sicheren Aufbewahrung nicht zu sein.
http://www.zeit.de/2014/04/waffen-deutschlandKc schrieb:Das überprüft niemand. Es überprüft aber auch niemand, ob ich nicht bei mir zu Hause eine Bombe baue, um für Allah zu töten.
Die Aufbewahrung von (legalen) Waffen wird überprüft und natürlich kann man weder die Aufbewahrung illegaler Schusswaffen noch den Bau von Bomben überprüfen... was soll das?
Kc schrieb:Und nun? Sollten wir vielleicht in allen Privatwohnungen Kameras mit Livestream aufhängen, wie bei Big Brother?
Nein!
Wer hat das denn gefordert?
Kc schrieb:Irgendwo müssen wir uns auch gegenseitig vertrauen, statt uns nur Kraft Gesetzes kontrollieren zu wollen und unsere Mitmenschen alle als potenzielle Feinde zu betrachten.
Dein Nachbar, der Sportschütze ist, musste zahlreiche Nachweise erbringen, dass er vertrauenswürdig ist und mit seinem Gewehr sicher und vernünftig umzugehen weiß. Du musst nun darauf vertrauen, dass er auch dementsprechend handelt.
Ich kann auch darauf vertrauen, dass er mit seiner Sammlung von WK2-Handgranaten nichts anstellen will, dass er das Dynamit nur zum Rasen sprengen braucht und beides sicher wegschließt. Ich würde mir trotzdem wünschen, dass die Kinder in der Nachbarschaft nicht in der Nähe solcher Dinge aufwachsen.
Aus dem Zeit-Artikel:
Der Freiburger Kriminologe Dietrich Oberwittler untersucht seit sieben Jahren "Familiendramen" in Deutschland: Taten, bei denen meistens Männer ihre Frauen, Expartnerinnen oder Nebenbuhler töten und sich danach oft das Leben nehmen. Er ist überzeugt: Die Verfügbarkeit von Schusswaffen erhöht das Risiko, dass solche "Amokläufe im Privaten" tödlich enden. Oft kämen hier legale Waffen zum Einsatz.
Dazu kommen jährlich ca. 750 Suizide mit legalen Schusswaffen.
Kc schrieb:Aber man hat das Grundrecht auf freie Entfaltung. Das nur mit sehr guten Gründen eingeschränkt werden darf.
Dieses Recht ist in vielerlei Hinsicht eingeschränkt. Wie gesagt: Feuerwerk ist auch nur zu Sylvester erlaubt, im Flugzeug nichtmal ein halber Liter Flüssigkeit. Was ist mit dem Generalverdacht an der Stelle?
Kc schrieb:Man nimmt an: jeder Sportschütze und Jäger ist ein potenzieller Amokläufer.
Nein, ich nehme an: Jede Waffe birgt eine potentielle Gefahr, wenn sie in die falschen Hände gerät und ich würde es lieber sehen, wenn diese Verantwortung nicht bei den Besitzern alleine liegt.
Außerdem finde ich, dass tödliche Schusswaffen nichts im Umfeld von Kindern zu suchen haben.
Kc schrieb:Das ist der Grund, warum es beispielsweise ab und zu zu starken Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Reichsbürgern kommt, wenn die Waffenbesitzer sind, ihrem Wahn fröhnen und die Behörden dann feststellen:,,Ok, der ist nicht mehr vertrauenswürdig."
Auch da hat dann schon mal die Kontrolle versagt....
https://www.morgenpost.de/politik/article211864551/850-Reichsbuerger-duerfen-eine-eigene-Waffen-besitzen.htmlKc schrieb:Mit denen ist gar nichts. Wenn du Sportschütze bist, bist du für deine Waffen und die Lagerung verantwortlich. Nicht die Frau oder sonstwer.
Du scheinst ein erstaunlich negatives Menschenbild zu haben, wenn du deinen Mitmenschen so stark misstraust.
Ich habe überhaupt kein negatives Menschenbild, so gut solltest Du mich kennen.
Aber ich halte es für eine Grundsatzfrage, wie eine Gesellschaft mit Waffen umgeht und mir wäre eben lieber, wenn Schusswaffen nicht in Privathaushalten gelagert würden.
Unter anderem, weil der Zugriff auf Waffen in Krisensituationen auch Gewalttaten inspirieren kann.
Ich misstraue auch nicht den anderen Fluggästen und weiß, dass da Risiko, dass mein Flieger entführt oder gesprengt wird, verschwindend gering ist, finde aber die Sicherheitskontrollen vollkommen ok und lasse mich gerne selbst kontrollieren. Andererseits wird man dadurch ständig an die Gefahr erinnert und fühlt sich umso mehr in einer "Gefahrenzone"
@kleinundgrün hat das angesprochen:
kleinundgrün schrieb:Wie groß ist der Nutzen, dass Schusswaffen zu Hause gelagert werden können und wie groß sind die Risiken. Und in der Tat spielen hier auch gefühlte Risiken eine Rolle, denn diese sind der Ursprung unserer Ängste.
Andere fordern hier Einlasskontrollen und Metalldetektoren an Schultoren... damit erreicht man aber eben nicht, dass sich Schüler und Lehrer sicherer fühlen, sondern erinnert sie täglich an eine (auch sehr, sehr geringe) Gefahr.
Bruderchorge schrieb:Später heben wir dann den Schutz der Privatsphäre auch in der Wohnung und für Telefon und Internet Kommunikation auf.
Ähm... ich bin dagegen, dass Schusswaffen in Haushalten gelagert werden, weil das ständig kontrolliert werden müsste (unangemeldete Besuche inclusive) und immer mal Psycho-Tests gemacht werden müssen.
Bitte erläutere, in wie fern es ein größerer Eingriff in die Privatsphäre wäre, die Waffen nicht mehr zu Hause, sondern im Sportverein oder bei der Polizei z.B. unterzubringen.