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Angriffe: Große Probleme in Schulen

161 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Schule, 2017, Gericht ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Angriffe: Große Probleme in Schulen

19.02.2018 um 20:05
@Pan_narrans

Warum glaubst du, dass Polizisten, die damit täglich konfrontiert sind, das nicht einschätzen können, während dein persönliches erleben von früher als quelle taugt?

Davon abgesehen: http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/polizeistatistik-beim-streit-greifen-jugendliche-schneller-zum-messer/1521310.html
Zudem setzt sich der Trend fort, dass die Zahl der Messerattacken von Jugendlichen zugenommen hat: Im vorigen Jahr registrierte die Polizei 2470 solcher Angriffe (2007: 1351), in 582 Fällen waren Kinder und Jugendliche tatverdächtig – gegenüber 357 Tatverdächtigen unter 21 Jahren im Jahr 2007. Dies geht aus einer parlamentarischen Anfrage des CDU-Abgeordneten Peter Trapp an Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hervor.

Unter den 582 jungen Tätern waren im vorigen Jahr 75 Kinder (2007: 45), 260 Jugendliche (171) und 247 Heranwachsende (141). Für den CDU-Politiker Trapp ist diese Entwicklung ein eindeutiges Zeichen, dass „die Hemmschwelle, ein Messer auch einzusetzen, niedriger ist als früher“.
Und das sind, wie immer, nur die Fälle, die dann letztendlich auch angezeigt werden.
Seit 2007 hat sich die Anzahl solcher Attacken fast verdoppelt.


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19.02.2018 um 20:09
@shionoro
Also gibt es Statistiken dazu. Wieso nicht gleich so?


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19.02.2018 um 20:11
@Pan_narrans

Weil ich manchmal davon ausgehe, dass Leute auch selbst googeln können und man tatsachen, die in diversen threads im Politikbereich und im Menschen bereich schon tausend mal durchgekaut worden sind nicht immer und immer wieder verlinken muss.

Aber hey, manchmal schätze ich mein gegenüber einfach als zu integer und diskussionsinteressiert ein, me culpa.

Bonuspunkte dafür, dass du zur Sache jetzt nichts mehr zu sagen hast.


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19.02.2018 um 20:16
@shionoro
Zitat von shionoroshionoro schrieb: In letzter zeit ließen so einige Polizisten anklingen, dass es ein Problem ist, dass immer mehr jugendliche Bewaffnet sind.
Kann gut sein (hatte ich gar nicht auf dem Schirm), aber völlig uninteressant. Schauen wir uns Statistiken zu den Straftaten an, dann haben wir nun mal einen Abwärtstrend:
Jugendkriminalität: Die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren ging um 8,4 Prozent auf 14.741 zurück. Bei der Jugendgewaltkriminalität gab es einen Rückgang um 17,2 Prozent. Ihr Anteil an allen Tatverdächtigen bei Gewaltdelikten betrug 27,3 Prozent, das ist der niedrigste Wert seit 1988. – Quelle: https://www.mopo.de/29601646 ©2018
https://www.mopo.de/hamburg/polizei/kriminalitaetszahlen-2017-polizei--hamburg-so-sicher-wie-seit-1980-nicht-mehr--29601646
Nimmt die Gewalt zu?

Nein, im Gegenteil: In Deutschland ist die Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen zwischen 2006 und 2015 um 40 Prozent gesunken - und das nicht nur wegen des demografischen Wandels. Auch die sogenannte Tatverdächtigenbelastungszahl, die Anzahl der Tatverdächtigen pro 100.000 Einwohner der gleichen Altersgruppe, ist in diesem Zeitraum fast um ein Drittel zurückgegangen. Ein ähnlicher Trend lässt sich international beobachten. So haben die Straftaten von Jugendlichen in den USA, Kanada, Neuseeland, Großbritannien und den Niederlanden ebenfalls deutlich abgenommen.

Eine aktuelle Studie hat mehrere mögliche Ursachen gefunden, die sich international beobachten lassen und die dafür verantwortlich sein könnten: An erster Stelle steht ein verändertes Freizeitverhalten durch Smartphones und Onlinespiele. Wenn Jugendliche statt sich mit Gleichaltrigen zu treffen und auf der Straße unterwegs zu sein vor dem Bildschirm oder dem Touchscreen sitzen, ist es naheliegend, dass sie weniger straffällig werden.

Als weitere Faktoren identifiziert die Studie eine größere Zufriedenheit mit der eigenen Situation, eine geringere Akzeptanz von Kriminalität, einen niedrigeren Alkoholkonsum sowie höhere Sicherheitsvorkehrungen etwa zum Schutz vor Laden- und Autodiebstahl als früher. Welche Faktoren tatsächlich ausschlaggebend für die Entwicklung sind, lässt sich allerdings nicht eindeutig nachweisen.
https://www.mpg.de/11186619/fakten-jugendkriminalitaet
SZ: Ist die Bluttat von Lünen ein Ausnahmefall oder nimmt die Zahl extremer Gewalttaten an Schulen in Deutschland zu?

Dirk Baier: Unsere Daten sagen: Das ist ein krasser Einzelfall. Die Zahlen von Mord und Totschlag unter Jugendlichen haben sich seit Mitte der 2000er bis heute etwa halbiert. Wenn wir uns explizit den Bereich Schule anschauen, dann ist die Zahl der schweren Gewalttaten deutlich zurückgegangen. Es stimmt nicht, dass es an Schulen brutaler zugeht als früher.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/gewalt-an-schulen-messer-im-klassenzimmer-1.3839085

Wobei es ziemlich interessant ist, dass das Gefühl bei so ziemlich jeden etwas anderes sagt...
DAS wäre ein cooles Thema zum aufbröseln... Na ja, Gewalt an Schulen ist immer ein Problem, solange sie da ist. Aber es ist kein größeres Problem als früher. Eher kleiner. Trotzdem vorhanden!


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19.02.2018 um 20:24
@Izaya

Das gefühl kann durchaus zurecht etwas anderes sagen.
Beispielsweise ist natürlich das Drohpotential viel höher, wenn viele Jugendliche mit messern rumrennen. Da muss es nicht zur Attacke kommen, damit man sich bedroht fühlt.

Und was sehen wir in deinem Link? Ein Grund dafür, dass die Kriminalität abnimmt, ist (wenigstens vermutet), dass weniger Leute überhaupt nachts auf die Straße gehen.
Das würde ich jetzt nicht als großen Sieg feiern, wenn die Introvertierten und eher zart beseiteten ängstlich vor dem Rechner sitzen, während die Zahl der Intensivtäter, also die Jungs, vor denen man wirklich angst haben muss, steigt:

https://www.focus.de/politik/deutschland/aktuelle-studie-zur-jugendkriminalitaet-zahl-jugendlicher-straftaeter-steigt-wieder-jetzt-greift-berlins-justiz-ein_id_7889021.html
Über den generellen Anstieg von Gewalttaten sagte Innenstaatssekretär Christian Gaebler (SPD), der auch die Berliner Landeskommission gegen Gewalt leitet, sagte, es sei unklar, ob es bei dem leichten Anstieg um eine Trendwende oder nur eine Schwankung gehe. Es handle sich aber „immer noch um eine erschreckend hohe Zahl“ jugendlicher Gewalttäter, zitiert ihn rbb24.

Besorgniserregend sei auch, dass die ausgeübte Gewalt stärker werde, weil offenbar die Hemmschwellen sänken. Zudem seien rund 500 sogenannte Intensiv- oder Mehrfachtäter mit mehr als zehn Straftaten pro Jahr in Berlin registriert.
Das bezieht sich zwar auf berlin, das Problem gibt es aber auch anderswo.
Dasselbe haben wir auch an schulen. Es ist wahr, dass sich insgesamt wohl weniger geprügelt wird als früher.
Das ist aber nicht mit weniger Angst verbunden, denn zugleich haben wir zum Teil schulen mit unhaltbaren zuständen, wir haben tögliche messerattacken und anderweitige potentiell tödliche angriffe und ähnliches.

Grob gesagt: Auf dem gymnasium ist die Welt noch in Ordnung, darunter kann es durchaus sein, dass man kaum noch von Schule sprechen kann, wenn es in die schlechteren viertel geht.


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19.02.2018 um 20:26
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Nein, im Gegenteil: In Deutschland ist die Zahl der tatverdächtigen Jugendlichen zwischen 2006 und 2015 um 40 Prozent gesunken
also meine Zeit ist nicht bei 2015 stehen geblieben

wir schreiben 2018


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19.02.2018 um 20:40
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das würde ich jetzt nicht als großen Sieg feiern, wenn die Introvertierten und eher zart beseiteten ängstlich vor dem Rechner sitzen, während die Zahl der Intensivtäter, also die Jungs, vor denen man wirklich angst haben muss, steigt:
Der erste Teil ist quasi ein Aufruf nicht so "zart beseitet" zu sie und sich mehr zu prügeln, ehm was?
Der zweite nicht mit Quellen unterlegt,. Das Gegenteil von mir aber schon:
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Die Zahlen von Mord und Totschlag unter Jugendlichen haben sich seit Mitte der 2000er bis heute etwa halbiert. Wenn wir uns explizit den Bereich Schule anschauen, dann ist die Zahl der schweren Gewalttaten deutlich zurückgegangen
Außerdem, deins bezieht sich auf Berlin, folgendes auf Hamburg, 2017:
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Jugendkriminalität: Die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren ging um 8,4 Prozent auf 14.741 zurück. Bei der Jugendgewaltkriminalität gab es einen Rückgang um 17,2 Prozent. Ihr Anteil an allen Tatverdächtigen bei Gewaltdelikten betrug 27,3 Prozent, das ist der niedrigste Wert seit 1988.
Mal etwas, das auf ganz Deutschland bezogen ist und über einen größeren Zeitraum(Schwankung ausgeschlossen):
Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen ist die Jugendkriminalität in Deutschland von 2007 bis 2015 um die Hälfte zurückgegangen.
Auch die Brutalität bei Straftaten nimmt laut einer Studie aus Bayern ab.
Es scheint wirklich so zu sein: Die Kriminalität junger Menschen ist rückläufig hierzulande, sogar sehr deutlich. Zwischen 2007 und 2015 hat sich der Anteil der Tatverdächtigen pro 100 000 Jugendlichen um 50,4 Prozent reduziert, sprich: halbiert. "Auf Basis der Polizeilichen Kriminalstatistik ist damit ein historisch einzigartiger Rückgang der Jugendkriminalität zu konstatieren", schreiben die Verfasser einer neuen Langzeitstudie, die Kriminologen Dirk Baier, Christian Pfeiffer und Sören Kliem.
Oft heißt es: Es könne ja sein, dass die Zahlen zurückgingen. Dafür nehme aber die Brutalität zu. Früher habe man sich auch geprügelt, aber nicht nachgetreten. Deshalb ist zur Abrundung auch noch ein Blick auf eine Untersuchung des Landeskriminalamts Bayern interessant, die 2017 veröffentlicht wurde. Wie stark Gewalt ausgeübt werde, so deren Ergebnis, nimmt ebenfalls beständig ab.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/studie-zur-jugendkriminalitaet-mehr-liebe-weniger-hiebe-1.3811190
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Grob gesagt: Auf dem gymnasium ist die Welt noch in Ordnung, darunter kann es durchaus sein, dass man kaum noch von Schule sprechen kann, wenn es in die schlechteren viertel geht.
Blödsinn. Nicht mehr als vorher!


Zitat von lawinelawine schrieb:also meine Zeit ist nicht bei 2015 stehen geblieben

wir schreiben 2018
Mal abgesehen davon, dass eine Statistik von mir sogar von 2017 war, ist dir schon klar, dass Statistiken nicht aktualisiert werden wie ein Newsticker?


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19.02.2018 um 20:44
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Der erste Teil ist quasi ein Aufruf nicht so "zart beseitet" zu sie und sich mehr zu prügeln, ehm was?
Der zweite nicht mit Quellen unterlegt,. Das Gegenteil von mir aber schon:
Ne, sondern die feststellung, dass es kein Sieg ist, wenn sich weniger Leute abends raustrauen.
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Jugendkriminalität: Die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren ging um 8,4 Prozent auf 14.741 zurück. Bei der Jugendgewaltkriminalität gab es einen Rückgang um 17,2 Prozent. Ihr Anteil an allen Tatverdächtigen bei Gewaltdelikten betrug 27,3 Prozent, das ist der niedrigste Wert seit 1988.
Das ist nicht das gegenteil. Die Anzahl der Tatverdächtigen geht zurück, weil wir Punkt a generell weniger junge Menschen in unserer Gesellschaftsstruktur haben und punkt B mehr Leute auf Gymnasien, sodass wir wirklich nur die Intensivtäter miteinander zusammenstecken.
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen ist die Jugendkriminalität in Deutschland von 2007 bis 2015 um die Hälfte zurückgegangen.
Auch die Brutalität bei Straftaten nimmt laut einer Studie aus Bayern ab.
Was ich halt auch nicht anzweifle, dass sie, im großen und ganzen, zurückgegangen ist. Auf Intensivtäter bezieht sich das nicht, es bezieht auch nicht die anklagebereitschaft mit ein, es bezieht ganz sicher nicht das Bedrohungsgefühl mit ein, was entsteht, ohne dass straftaten konkret begangen werden (z.b. wenn ich weiß, jemand hat ein messe rund verhält sich aggressiv, aber nicht strafrechtlich relevant).

Seit kurzem scheint sie aber auch nichtmal mehr in der statistik zu sinken.
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Blödsinn. Nicht mehr als vorher!
Das sagst du jetzt einfach so. Mir sind Problemfälle wie z.b. (mittlerweile saniert und zum aushängeprojekt gemacht) damals die Rütli schule von früher her nicht bekannt.


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19.02.2018 um 20:55
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Die Anzahl der Tatverdächtigen geht zurück, weil wir Punkt a generell weniger junge Menschen in unserer Gesellschaftsstruktur haben und punkt B mehr Leute auf Gymnasien, sodass wir wirklich nur die Intensivtäter miteinander zusammenstecken.
Verstehe:
Zitat von IzayaIzaya schrieb:- und das nicht nur wegen des demografischen Wandels. Auch die sogenannte Tatverdächtigenbelastungszahl, die Anzahl der Tatverdächtigen pro 100.000 Einwohner der gleichen Altersgruppe, ist in diesem Zeitraum fast um ein Drittel zurückgegangen. Ein
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Auf Intensivtäter bezieht sich das nicht
Aha:
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Auch die Brutalität bei Straftaten nimmt laut einer Studie aus Bayern ab.
Zitat von IzayaIzaya schrieb:Die Zahlen von Mord und Totschlag unter Jugendlichen haben sich seit Mitte der 2000er bis heute etwa halbiert. Wenn wir uns explizit den Bereich Schule anschauen, dann ist die Zahl der schweren Gewalttaten deutlich zurückgegangen. Es stimmt nicht, dass es an Schulen brutaler zugeht als früher.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Das sagst du jetzt einfach so. Mir sind Problemfälle wie z.b. (mittlerweile saniert und zum aushängeprojekt gemacht) damals die Rütli schule von früher her nicht bekannt.
Das ist schön. Aber du hast auch nicht alles auf dem Schirm, bist ja nicht der liebe Gott...
Deswegen die Statistiken.




Möchte kurz anmerken, dass ich es interessant finde, dass ich keine einzige neue Statistik posten musste...


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19.02.2018 um 21:14
@shionoro
Außerdem nochmal ein kleines Extra zu Berlin. Es gab einen Rückgang von über 30% in den letzten 10 Jahren und dann einen Anstieg von 2% (von einer kleineren Menge, also de facto noch weniger).
Rechnen wir das doch einfach mal kurz durch. also, aus deinem Artikel:
Die Zahl jugendlicher Gewalttäter in Berlin ging seit 2006 kontinuierlich zurück. Durch Prävention, Sozialarbeiter und eine schnellere Justiz versuchte die Hauptstadt das Problem in den Griff zu bekommen – mit Erfolg. Während es vor zehn Jahren noch 11.110 Delikte gab, waren es 2015 3334 weniger. Zu den Straftaten zählen Rohheitsdelikte wie Diebstahl, Körperverletzung und Einbruch.

Doch 2016 nahm die Zahl jugendlicher Straftäter in Berlin wieder um 2,4 Prozent zu.
Also, 2015 gab es 11110-3334=7776 Delikte. 2016 gab es 2,4 Prozent mehr, also 7776*1,024=7962.624 ca. 7963 Delikte. Das sind immernoch 11110- 7963=3147 weniger Delikte, in den letzten 10 Jahren. Wie schrecklich! Ne, mal im ernst, Statistik sagt nein.
Gleichzeitig spricht dein Demographie-Argument hier gegen dich. Berlin ist eine Großstadt. Als solche hat sie Zuwanderung zu verzeichnen und damit auch immer mehr Jugendliche! In letzter Zeit machen die Jugendlichen sogar einen größeren Bevölkerungsanteil aus.


Das bedeutet eine Schwankung, die im großen Bild, das wir betrachten, keine Rolle spielt, da es immer noch viel weniger als vor Jahren ist, ist dein einziges statistisches Argument. Oh ja, und irgendeine Statistik von 2007, die nicht mal direkt von Jugendgewalt spricht (und mir wird vorgeworfen, zu alte Daten zu benutzen...).

Es kann sein, dass du ein anderes Gefühl hast. Ich kann dir ja nicht sagen, wie du dich fühlst :D
Aber die Daten sagen nunmal etwas anderes. Denk rational! Selbst, wenn das Gefühl noch da ist, solltest du es besser wissen.


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20.02.2018 um 07:46
Zitat von lawinelawine schrieb:Außerdem ist esmir ein Rätsel, wie Eltern diesem Trend so rein gar nichts entgegenzusetzen haben, dass ihr Nachwuchs sich mit Messern bewaffnet???
Das kannst du nicht verhindern.
In jedem Haushalt gibt es X Küchenmesser. Und man nimmt ja eigentlich nicht an, dass die Kinder ein Messer klauen und mit in die Schule nehmen, man zählt also nicht alle paar Stunden genau durch, ob man noch alle Messer in der Schublade hat.
Mehr als hoffentlich gute Erziehung kann man nicht leisten, um sowas zu verhindern.
Oder der Jugendliche geht halt vor der Schule zu Real und kauft sich für ein paar Euro ein Küchenmesser. Ganz normale Ware, nicht verboten, wenn ein Jugendlicher das macht.
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:Ich staune immer wieder, wie lange man unentdeckt bleibt, wenn man als schulfremde Person einfach in eine Schule hineinspaziert. (Kommt bei mir beruflich bedingt öfters vor.)
Teils ist da im Eingangsbereich gar niemand, weder Hausmeisterbüro, noch Sekretariat o.Ä. und der Zugang zu den Fluren mit oder den Treppen zu den Klassenräumen uneingeschränkt möglich, wenn nicht sogar auch noch ausgeschildert...
In Deutschland passiert im Vergleich zu vielen anderen Ländern relativ wenig und auch das Gewaltpotenzial an sich ist vergleichsweise gering.
Schulen sollen bewusst keine Hochsicherheitstrakte sein, bei denen Schüler morgens an Sicherheitsschleusen mit dem Metalldetektor von zwei grimmigen Sicherheitsleuten kontrolliert werden.
Klar kann mann in öffentliche Schulen häufig einfach so hereinspazieren. Vielleicht sind gerade Eltern auf dem Weg zum Lehrerzimmer?
Oder jemand möchte seinen lehrenden Freund/Freundin überraschen? Ich hab auch schon eine Lehrerin gehabt, die hat manchmal Pizza bestellt, wenn mehrere Stunden am Stück anlagen.

So schlimm solche Berichte über Reizgasattacken, Messerstechereien, Kloppereien, Drohungen usw. sind und obwohl man sie ernstnehmen muss, sollte man sie auch ins richtige Verhältnis setzen. Vor allem, was Sicherheitsmaßnahmen angeht.
Eine Gefahr in mehr Sicherheitsmaßnahmen liegt in einer Angstspirale, so könnte man das sagen:
je mehr man sich gegen Gefahren schützen will, desto mehr potenzielle Gefahren entdeckt man.


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20.02.2018 um 08:25
Zitat von KcKc schrieb:Schulen sollen bewusst keine Hochsicherheitstrakte sein, bei denen Schüler morgens an Sicherheitsschleusen mit dem Metalldetektor von zwei grimmigen Sicherheitsleuten kontrolliert werden.
Das halte ich auch nicht für wünschenswert.
Und dann müsste man eigentlich an allen öffentlichen Orten so verfahren. Wer garantiert mir denn, dass nichtmal ein Amokläufer durch einen Supermarkt, statt durch eine Schule läuft?


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20.02.2018 um 09:51
@hallo-ho

So ist es. Das sind Gefahren, vor denen kann man sich einfach nicht in letzter Konsequenz schützen, sondern muss mit ihnen leben.
Man kann sinnvolle Regulierungen erlassen, beispielsweise das Verbot von vollautomatischen Schusswaffen oder solchen mit Dauerfeuereinrichtung.
Man kann sich große Mühe geben, soziale Verhältnisse zu verbessern und das gesunde Interesse für Mitmenschen untereinander.
Amokläufer sind meinem Eindruck nach ganz oft Menschen mit schweren sozialen Problemen, sie werden gemobbt, verachtet, haben zu Hause Probleme oder was weiß ich.
Eine bessere soziale Einbindung, ein besserer sozialer Umgang trägt vermutlich auch zu mehr Sicherheit bei.

Die amerikanische Variante dagegen, immer mehr Waffen, schwerbewaffnetes Sicherheitspersonal an Schulen usw., das sollten wir uns nicht in Deutschland wünschen.

Mit einigen Gefahren muss man einfach leben.


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20.02.2018 um 09:55
Zitat von KcKc schrieb:Eine bessere soziale Einbindung, ein besserer sozialer Umgang trägt vermutlich auch zu mehr Sicherheit bei.
Zitat von KcKc schrieb:Man kann sich große Mühe geben, soziale Verhältnisse zu verbessern und das gesunde Interesse für Mitmenschen untereinander.
Wäre sicher effektiver, aber wohl auch schwieriger umzusetzen. V.a. müsste man womöglich selbst sein Verhalten ändern.
Metalldedektoren und Sicherheitspersonal sind die augenscheinlich einfachere Lösung.
Zitat von KcKc schrieb:Man kann sinnvolle Regulierungen erlassen
Natürlich gibt es Stellschrauben, an denen man auch drehen kann, wie deine Beispiele zeigen.


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Doors ehemaliges Mitglied

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20.02.2018 um 13:43
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind auf dem Schulweg verletzt oder getötet wird, ist nach wie vor deutlich höher als die, dass es Opfer einer innerschulischen Gewalttat wird. Das höchste Gesundheitsrisiko besteht allerdings im trauten Familienkreis. Das wird gern vergessen. Kinder werden eher von ihren Eltern ermordet als von MitschülerInnen.


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20.02.2018 um 16:35
Zitat von KcKc schrieb:Schulen sollen bewusst keine Hochsicherheitstrakte sein, bei denen Schüler morgens an Sicherheitsschleusen mit dem Metalldetektor von zwei grimmigen Sicherheitsleuten kontrolliert werden.
Klar kann mann in öffentliche Schulen häufig einfach so hereinspazieren. Vielleicht sind gerade Eltern auf dem Weg zum Lehrerzimmer?
Oder jemand möchte seinen lehrenden Freund/Freundin überraschen? Ich hab auch schon eine Lehrerin gehabt, die hat manchmal Pizza bestellt, wenn mehrere Stunden am Stück anlagen.
Klar, aber ne Art Pforte, die ein Fenster zum Sekretariat oder Hausmeisterbüro sein kann, wäre in Ordnung, wie ich finde. Eltern und Pizzabote könnten dort angemeldet werden - was übrigens begrüßenswerterweise an manchen Schulen schon so gehandhabt wird, dass Schulfremde anzumelden sind, auch, wenn dann keiner da ist, um sie kommen zu sehen - und Überraschungsgäste müssen sich eben vor Ort anmelden und dürfen ihr Gepäck in einem Schließfach deponieren. ;) Ohne Anmeldung keine Öffnung der Zwischentüren via Knöpfchen von der Pforte aus.

(Wobei Überraschungsgäste für Lehrkräfte im Unterricht ebensowenig zu tun haben sollten wie Überraschungsgäste für SchülerInnen.)

Wenn man bedenkt, dass pro Klassenraum im Schnitt doppelt so viele Todesopfer möglich wären, wie es sie z.B. beim Breitscheidplatz gab, sag ich lieber erst gar nichts Näheres dazu, was wir bislang für ein unwahrscheinliches GLÜCK hatten und haben mit unseren offenen Türen. Aber Poller gibt's halt erst hinterher, nech...


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Angriffe: Große Probleme in Schulen

20.02.2018 um 16:41
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:Klar, aber ne Art Pforte, die ein Fenster zum Sekretariat oder Hausmeisterbüro sein kann,
Es gibt Schulzentren mit 1000 Schülern. Die sollen sich alle an einer Pforte anmelden?
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:an manchen Schulen schon so gehandhabt wird, dass Schulfremde anzumelden sind, auch, wenn dann keiner da ist, um sie kommen zu sehen - und Überraschungsgäste müssen sich eben vor Ort anmelden
Der Pizzabote wird sich freiwillig anmelden, der Amokläufer nicht.


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20.02.2018 um 16:57
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Es gibt Schulzentren mit 1000 Schülern. Die sollen sich alle an einer Pforte anmelden?
Schulfremde Personen.
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Der Pizzabote wird sich freiwillig anmelden, der Amokläufer nicht.
Dann kommt Letzterer eben höchstens bis zur Zwischentür. ;)


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20.02.2018 um 16:59
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:Schulfremde Personen.
Und wie sortiert man dann die Schüler mit den Messern raus?
Zitat von StrigoaicaStrigoaica schrieb:Dann kommt Letzterer eben höchstens bis zur Zwischentür. ;)
Anders: Er wird sich nicht anmelden mit "Hallo, hier ist Ihr bestellter Amokläufer." ;) Oder er benutzt gleich den Schülereingang ;)


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20.02.2018 um 17:49
@hallo-ho

Wenn du die Schüler mit den Messern auch noch raus haben willst, reicht ne Pforte nicht, nee.
Zitat von hallo-hohallo-ho schrieb:Anders: Er wird sich nicht anmelden mit "Hallo, hier ist Ihr bestellter Amokläufer." ;)
Deshalb Gepäck deponieren. Messer und andere kleine Waffen kann man eh kaum verhindern. Schlimm genug.
Er müsste aber schon sagen können, wer er ist und zu wem er will. Das müsste sich dann bloß noch überprüfen lassen - und da scheitert es leider schon wieder an der Realität, oft gibt's genau ein Telefon für Lehrkräfte, und das steht im Lehrerzimmer. :/


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