Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

@weisnixx

Ich denke es ist schon ein großer Unterschied ob man ein Tier aus reinen Rachegelüsten tötet und zerstückelt, oder ob ein Tier aus reiner Lebenserhaltung ein anderes Tier tötet.

Pestsau schrieb:Ich denke es ist schon ein großer Unterschied ob man ein Tier aus reinen Rachegelüsten tötet...

das sehe ich genauso. Und genau um diese Rachegelüste ging es mir.
Ist so ungefähr das Gleiche in meinen Augen, wenn manche Hass auf Hunde bekommen und Köder auslegen, weil Hundehalter unvernünftig sind und Kot auf dem Fußweg liegen lassen. Als ob die Hunde etwas dafür könnten.

Und die Wölfe können eben auch für nichts. Die Hasser sollten sich wie gesagt bei der Politik beschweren, bei niemand anderem.

Optimist schrieb:Die Hasser sollten sich wie gesagt bei der Politik beschweren, bei niemand anderem.

damit der Abschuss erleichtert wird, der Wolf nicht mehr unter Naturschutz steht und man ihn abknallen kann? Der Unterschied illegal erschossen und legal erschossen ist jetzt genau welcher? Also für den Wolf? Wie kann man dafür sein, dass Wölfe leichter abgeschossen werden können aber sich gleichzeitig empören, wenn einer abgeschossen wird? Erschliesst sich mir null.

Optimist schrieb:das sehe ich genauso. Und genau

Ich nicht nicht ganz. Das Endergebnis ist das gleiche. Denn bist du tot, merkst du selbst bzw. der Wolf nichts mehr davon. Ist doch wohl ein eindeutiges Zeichen dafür , das die Politik endlich handeln muss und Druck auf Brüssel ausübt.

Denn auch Menschen , die Fleisch verzehren , wollen nur leben und nicht auf Fleisch verzichten. Die Argumentationen , derer , die immer wieder behaupten : "Und , wieviele Mio Tiere werden geschlachtet ? " wenn es um ein paar tausend getöteter Nutztiere durch Wolfsrisse geht und ein gern Vergleich herangezogen wird. Dieser Vergleich hinkt mMn gewaltig.

Überleg mal wieviel Nutz und Wildtierrisse es geben würde , wenn wir in D 83 Mio Wölfe hätten, ähnlich unserer Bevölkerungsanzahl.
Da der durchschnittliche Fleischverzehr in D pro Kopf bei 52kg liegt, sind es dementsprechend 1kg/ Woche bzw. ca 142 Gramm täglich.Ein Wolf verdrückt pro Tag 3-4kg Fleisch täglich.
https://de.statista.com/themen/1315/fleisch/#topicOverview

weisnixx schrieb:Überleg mal wieviel Nutz und Wildtierrisse es geben würde , wenn wir in D 83 Mio Wölfe hätten, ähnlich unserer Bevölkerungsanzahl.

Warum sollte man das machen? Ist doch völlig utopisch.

Tussinelda schrieb:Wie kann man dafür sein, dass Wölfe leichter abgeschossen werden können aber sich gleichzeitig empören, wenn einer abgeschossen wird? Erschliesst sich mir null.

Ich bin ja grundsätzlich erst mal gar nicht für Abschüsse. Diese nur in Notfällen, wenn gar nichts anderes mehr hilft, falls die Anzahl mal zu groß wird.

Mir gehts also gar nicht darum, dass Wölfe zwecks Dezimierung geschossen werden müssten.
Es gibt ja auch noch andere Maßnahmen, z.B. Vergrämung, Umsetzen in Zoos oder in Länder mit größeren Waldgebieten usw. und ich würde noch immer der Kastration/Sterilisierung Chancen einräumen.
Einzelne Maßnahmen tun es sicherlich nicht, sondern es müsste vielleicht mehreres zusammen spielen.

Und wie man eines Tages so wenig wie möglich auf Abschüsse zurück greifen müsste, dafür ist ja das Wolfsmanagement da, das kann ich als Laie nun nicht wissen und somit auch nicht sagen, wie das alles erfolgen könnte.

Link Tagesschau 5.9.2023 (deutsch)

https://www.tagesschau.de/inland/lemke-woelfe-abschuss-102.html

Da wird im Artikel eine Sprecherin vom NABU zitiert.
Der NABU wird immer gefragt.
Und wer soll nachher die Maßnahmen (welche auch immer) unsetzen?

Optimist schrieb am 19.07.2023:Es gibt ja auch noch andere Maßnahmen, z.B. Vergrämung, Umsetzen in Zoos

Wölfe fangen? Wo? Wie? Wer?

teleman schrieb:Wölfe fangen? Wo? Wie? Wer?

Leute vom Nabu z.B. oder Tierschutzorganisationen?
Und ja, das Fangen würde sicherlich sehr schwierig werden.

In den Nachrichten hörte ich gestern und habe es auch im Internet gefunden (PS: in deinem Link las ich es dann auch), dass der Abschuss von Wölfen erleichtert werden soll https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/wolf-abschuss-lemke-schafe-gerissen-100.html

Forderungen von Ministerin Lemke:
Leichtere Wolf-Abschüsse: Kritik an Plänen

aber wie man sieht, gibts auch gleich schon wieder Kritik daran.
Die kann man nun berechtigt finden oder nicht, aber das war halt abzusehen, dass es die gibt.


Aus deinem Link:

Und die EU-Kommission warnt sogar vor Gefahren für Menschen. Nun sollen Daten gesammelt werden, um zu prüfen, wie der Schutzstatus verändert werden könnte.

na das sind ja mal ganz andere Töne als bisher.

teleman schrieb:Und wer soll nachher die Maßnahmen (welche auch immer) unsetzen?

Der Jagdausübende wird dann vom Staat dazu genötigt, es kann auch angeordnet werden, dass andere Jäger in dem jeweiligen Jagdrevier das dann erledigen, falls der Inhaber das nicht macht.
Es wird zu großen Problemen kommen und die Jagdpächter tun mir schon leid, die werden zwischen Staat und Wolfskuschler aufgerieben und es wird wohl zu schwerwiegenden Bedrohungen, Straftaten kommen.

Warten wir mal ab, was da am Ende bei rauskommt, stehen ja einige Wahlen an, vielleicht bleibt danach alles wie bislang, also kein Bestandsmanagement.

@Röhrich
Viele Jäger fordern doch ein Bestandsmanagement. Warum sollten sie sich der Umsetzung verweigern?
Schon jetzt gibt es Menschen, die sich aufregen, wenn Bambi geschossen wird, trotzdem erschießen sich meines Wissens mehr Jäger selbst bzw. werden durch Kollegen be- und erschossen als auf das Konto von Jagdgegnern gehen.
Warum entwirfst du da Dystopien?

Heide_witzka schrieb:Viele Jäger fordern doch ein Bestandsmanagement. Warum sollten sie sich der Umsetzung verweigern?

Ein "Bestandsmanagement" nachdem man Jahre ein großes Problem aufgebaut hat...

Unfälle und aktive Straftaten sind für Dich ein und das selbe?
Interessant.

Röhrich schrieb:Unfälle und aktive Straftaten sind für Dich ein und das selbe?

Nein. Schrieb ich das?

Röhrich schrieb:Interessant.

Auch hier bin ich anderer Meinung. Fingersaugen kann durchaus ins Pathologische abdriften.

Was man ja auch gerne vergisst........

Es gibt seit dem Anwachsen der Wolfspopulation jährlich hunderte....ach was....abertausende Begegnungen, Wolf>>>Mensch.

Wobei ich Begegnung, auf eine Entfernung von 300 Metern, definieren würde.

Eine solche Begegnung wird natürlich, vom Wolf/den Wölfen mit seinen/Ihren, viel sensibleren Sinnesorganen immer registriert.

Der Mensch schlappt mit Handy in der Hand an 6 Wölfen vorbei, die nur 50 Meter von ihm im Unterholz stehen und registriert das überhaupt nicht.

Der Leitwolf denkt bei sich...Kann der Depp net schneller laufen und verschwinden, wir haben noch zu tun.....



Mal im Ernst...

Begegnungen zwischen Wolf und Mensch, sind längst Normalität.

Wobei wie gesagt, nur ein Bruchteil der tatsächlichen Begegnungen, auch vom Menschen registriert werden.

Röhrich schrieb:Es wird zu großen Problemen kommen und die Jagdpächter tun mir schon leid, die werden zwischen Staat und Wolfskuschler aufgerieben und es wird wohl zu schwerwiegenden Bedrohungen, Straftaten kommen.

Sehe ich auch so.

Die Jäger sind auch keine homogene Gruppe die alle danach hinfiebern Wölfe zu erlegen.
Sie sind nur diejenigen die von den Nutztierhaltern angesprochen werden und nichts machen können.
Aber von den Medien nie gefragt werden.

Der Nabu entäuscht in der Praxis auf ganzer Linie.
Die Mitglieder vor Ort sind einfach sehr mutivierte Leihen. Oft wirklich keine Ahnung.

Wölfe kann man nicht fangen. In Folge auch nicht umsetzen, sterilisieren oder vergrämen usw.
Unverletzt lebend fangen? Das hat vor 200 Jahren nicht funktioniert und heute erst recht nicht.

EDGARallanPOE schrieb:Wobei wie gesagt, nur ein Bruchteil der tatsächlichen Begegnungen, auch vom Menschen registriert werden.

Jagdpächter melden keine Wolfssichtungen.
Bei einer ordentlichen Meldung hätten diese sofort einen Wolfsbeauftragten am Ar***.

Beim Thema Wolf trifft der "germany way" mit seiner perfekten Büroktarie und den vielen Bedenkenträgern auf die
sich nicht fügen wollende Praxis.

teleman schrieb:Wölfe kann man nicht fangen.

Wie kommen Wölfe in die Zoos, wenn man sie nicht fangen kann?
Wie besendert man Wölfe, die man nicht fangen kann?
Bestimmt hat @teleman eine gute Erklärung im Ringfinger versteckt. Einfach dran saugen.

Es mag arbeitsintensiv und aufwendig sein Wölfe zu fangen, aber so zu tun als sei es unmöglich ist einfach nur peinlich. :palm:
Keine Ahnung, warum hier so dreist rumgelogen wird, in meinen Augen zeigt es lediglich, dass es an Argumenten gebricht.

weisnixx schrieb am 19.07.2023:Überleg mal wieviel Nutz und Wildtierrisse es geben würde , wenn wir in D 83 Mio Wölfe hätten, ähnlich unserer Bevölkerungsanzahl.
Da der durchschnittliche Fleischverzehr in D pro Kopf bei 52kg liegt, sind es dementsprechend 1kg/ Woche bzw. ca 142 Gramm täglich.Ein Wolf verdrückt pro Tag 3-4kg Fleisch täglich.

Machen wir doch gleich mal Nägel mit Köpfen.

Und lassen uns überraschen, dass Deutschland...wenn wir das Natürliche Gleichgewicht zugrunde legen...für das die Natur automatisch sorgt...nur einer kleinen, überschaubaren Anzahl von Wölfen, eine Lebensgrundlage bieten kann.


Wir kommen über die Eckdaten (Alle Zahlen gerundet)


Gesamtfläche Deutschland 360tausend quadratkilometer

Davon Waldfläche 30 % Stand 2020

entspricht 107tausend quadratkilometer

------------


Abhängig von dem Besatz mit Beutetieren, beansprucht ein Wolfsrudel, ein Gebiet von 150 bis 350 quadratkilometern Größe.

Rechnen wir also mit der Mittelung von 250 quadratkilometern.


Also 107tausend/250


Damit erhalten wir einen rechnerischen "Vollbesatz", von 428 Wolfsrudeln in Deutschland.

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Die Rudelstärke schwankt im Jahr, wegen der Abwanderung geschlechtsreifer Jungtiere, zwischen 5 und 10 Wolfen.

Rechnerische Mittelung, also 7,5.

Also 428 mal 7,5.

Damit erhalten wir einen rechnerischen "Vollbesatz" von 3210 Wölfen in Deutschland.



Denkfehler/Rechenfehler in der Rechnung ?

Dann möge man mich korrigieren.


Datenquellen

Deutschland Fläche

Wikipedia: Deutschland

Waldfläche Deutschland

Wikipedia: Wald in Deutschland

Daten zum Wolf

https://www.wolfsinfozentrum.de/rudelstruktur-1.html

teleman schrieb:Wölfe kann man nicht fangen. In Folge auch nicht umsetzen, sterilisieren oder vergrämen usw.
Unverletzt lebend fangen? Das hat vor 200 Jahren nicht funktioniert und heute erst recht nicht.

Das meinst du jetzt aber nicht wirklich ernst...oder ?


Würdest du folgender Aussage von mir zustimmen ?

Es ist möglich mit einer Schusswaffe, auf einen Wolf zu zielen und ihn mittels der Abgabe eines Schusses zu töten ......

Die Antwort deinerseits, dürfte eindeutig "Ja" lauten.


Würdest du folgender Aussage von mir zustimmen ?

Es ist möglich mit einer Schusswaffe ( Gewehr mit betäubender Munition, anstelle scharfer... zum Tod führender Munition) auf einen Wolf zu zielen und ihn vorübergehend zu betäuben...

Die Antwort deinerseits, dürfte auch hier eindeutig "Ja" lauten.


Womit deine Aussage

teleman schrieb:Wölfe kann man nicht fangen.

widerlegt wäre.

Röhrich schrieb:Es wird zu großen Problemen kommen und die Jagdpächter tun mir schon leid, die werden zwischen Staat und Wolfskuschler aufgerieben und es wird wohl zu schwerwiegenden Bedrohungen, Straftaten kommen.

Wenn man sich die Zahlen anschaut.....

Mit Stand des Jahres 2019 gab es in Deutschland 388.529 Jagdscheininhaber, was etwa einem halben Prozent der deutschen Gesamtbevölkerung entspricht,

Quelle:

Wikipedia: Jagd in Deutschland

....muss man feststellen, dass bei wenigen reglementierten Abschüssen von Wölfen, nur ein verschwindend kleiner Teil der deutschen Jägerschaft, überhaupt mit einem vollendeten oder angedachten Abschuss eines Wolfes konfrontiert wäre.

Heide_witzka schrieb:Es mag arbeitsintensiv und aufwendig sein Wölfe zu fangen, aber so zu tun als sei es unmöglich ist einfach nur peinlich.

Die Wölfe in Zoos sind nach meinem Wissen keine Wildfänge.
Man kann sicherlich irgendwelche Wölfe fangen.
Aber gezielt ein Einzeltier oder ein Rudel zu fangen ist extrem Zeit- und Personalaufwendig = sehr teuer.
Frage mich auch wer das bezahlt oder wer das machen soll. Und auch wo?
Einfach so Eigentumsrechte wie das Jagdrecht außer Kraft setzen und Fallen aufstellen die dann auch über Wochen
Tag und Nacht beobachtet werden müssen?

EDGARallanPOE schrieb:Es ist möglich mit einer Schusswaffe ( Gewehr mit betäubender Munition, anstelle scharfer... zum Tod führender Munition) auf einen Wolf zu zielen und ihn vorübergehend zu betäuben...

Leider nein.
Jagdwaffen sind ausgelegt schnell und ohne unnötiges Leid zu erzeugen zu töten.
6-12g das mit 1400m/s durch Schock und Gewebezerstörung tötet.
Eine Betäubungspatrone mit dem gleichem Gewicht hätte eine ähnliche Wirkung.

Ein Betäubungsgewehr ist ein großkalibriges Luftgewehr. Reichweite mal geschätzt max 20-30m.
Das müssten dann alle Jäger auch dabei haben. Daran ausgebildet sein. Das vorher erworben haben. $$$
Und nach der Betäubung wissen was zu tun ist. Transport, Tierarzt, Gehege usw.
Und auch bis auf 30m an den Wolf herankommen.

EDGARallanPOE schrieb:nur ein verschwindend kleiner Teil der deutschen Jägerschaft, überhaupt mit einem vollendeten oder angedachten Abschuss eines Wolfes konfrontiert wäre.

Klar! Ganz selbstverständlich sollen am Ende der Diskusion dann die Jäger dann alles regeln.

Da einzige was die viel zu emotionale Wolfsdiskusion erreicht hat, ist das die Jagd auf Wölfe in der unsichtbaren und unkontrollierten
Illigalität statt findet. Nicht nur von Jägern.

EDGARallanPOE schrieb:....muss man feststellen, dass bei wenigen reglementierten Abschüssen von Wölfen, nur ein verschwindend kleiner Teil der deutschen Jägerschaft, überhaupt mit einem vollendeten oder angedachten Abschuss eines Wolfes konfrontiert wäre.

Jemand mit einem Jagdschein ist noch lange kein Revierinhaber.
Egon aus Wuppertal mit einem Jagdschein, der ab und an mal zu einer Jagd in Mecklenburg eingeladen wird, dürfte wohl keine Probleme haben, wenn irgendwo die Jagdeinrichtung manipuliert wird.

EDGARallanPOE schrieb:....muss man feststellen, dass bei wenigen reglementierten Abschüssen von Wölfen, nur ein verschwindend kleiner Teil der deutschen Jägerschaft, überhaupt mit einem vollendeten oder angedachten Abschuss eines Wolfes konfrontiert wäre.

Ein Wolf bewegt sich in einem sehr großen Gebiet. Über hundert Jagdreviere hinweg.
Der Jäger oder die Jägerin die den einen Problemwolf dann vor hat ist wirklich eine von sehr vielen.
Nur weiß man nicht vorher wer ihn zu sehen bekommt.
Und so sind erst einmal alle profilaktisch damit konfrontiert.
Auch die von weit weg, die gelegentlich mal eingeladen werden.