Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?
08.09.2023 um 09:10Der StörenfriedQuelle: https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/saeugetiere/wolf/wissen/26294.html
So geht Europa mit dem Wolf um
Trotz EU-weitem offiziellem Schutzstatus müssen Wölfe in vielen Ländern um ihr Leben fürchten. Weil es Ausnahmeregelungen gibt und weil vor allem Tierhalter*innen und Jäger*innen im Wolf einen Störenfried und Konkurrenten sehen.
Rabiates Skandinavienwie man sieht, wird der Schutz der Wölfe nicht in allen EU-Ländern so streng gehandhabt wie bei uns.
Chapron hat insofern recht, als dass man in Skandinavien trotz relativ kleiner Bestände ausgesprochen rabiat mit dem Wolf umgeht. In Norwegen, Schweden und Finnland gibt es jährliche Jagdquoten, zwar mit verschiedenen Modellen, aber alle mit dem Effekt, dass der Bestand klein gehalten wird.
So hat man in Schweden eigentlich eine Untergrenze von 300 Wölfen definiert, unter die der Bestand nicht sinken soll. In der Praxis der Jagdquoten wurde daraus aber eine Obergrenze. Zusätzlich gibt es eine „Schutzjagd“ – auch auf Bären und Vielfraße –, wenn Herdenschutzmaßnahmen nicht fruchten. Diese Schutzjagd hat es auch manchen deutschen Jäger*innen und Politiker*innen angetan. Zuletzt forderte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer eine „präventive Kontrolle“ nach dem vermeintlichen Vorbild der Schutzjagd. Die tatsächliche Schutzjagd hat aber mit Prävention oder Bestandreduzierung gar nichts zu tun.
Wie auch hier zu sehen (aus dem gleichen Link):
Wirklich entspannt ist der Umgang mit dem Wolf auch im Süden nicht. So leben etwa in Spanien offiziell 2.500 Wölfe. Trotz dieser Größe gibt es so gut wie keine Ausbreitungstendenz. Das liegt mit daran, dass Hirt*innen und Vielhalter*innen im Zweifel nicht auf den Staat warten, sondern zur Selbsthilfe greifen.