Wölfe in Deutschland. Wie seht ihr es, Gefahr oder nicht?

SomertonMan schrieb:Ich habe nicht gesagt, dass sie die Bediener angehen, sondern dass sie nicht mehr so scheu sind! Meine Güte.

Du hast es aber impliziert. Was ist denn so schrecklich daran, das Wölfe Mähdrescher beobachten?
Das werden andere Tiere auch tun.
Menschen auch manchmal.

@sidnew

Ich habe gar nichts impliziert! Ich habe gesagt, dass Wölfe paar Meter beim Drusch daneben sitzen.

Bei der Maisernte sind Jäger vor Ort, um Wildschweine zu schießen. Auch wegen dieser Schweinepest. Und da sind Wölfe auch vor Ort, weil die wissen, wo sie hin müssen.

Aber gut, du weißt es besser. Bin hier fertig. Schönes Wochenende.

SomertonMan schrieb:Hab mich neulich mit nem Jäger unterhalten. Er meinte, dass es nicht mehr lange dauert, bis Wölfe durch die Städte schleichen. Die sitzen mittlerweile bei der Feldernte 5 Meter neben dem Drescher und putzen sich. Haben absolut keine Angst mehr.

SomertonMan schrieb:Ich habe gar nichts impliziert! Ich habe gesagt, dass Wölfe paar Meter beim Drusch daneben sitzen.

Der Förster wird schon wissen, was er sagt und nein, du hast wirklich nichts impliziert, denn das, was der Förster sagt, sehe ich auch. Wie ich schon oben geschrieben habe, passen sich Tiere im allgemeinen ihrer Umgebung an.

Bitte seht das Problem nicht bei den Tieren. Der Mensch ist das Problem.

Dawn schrieb:Aber sie haette doch in ihrem Dorf und am Rand dessen nicht einfach Gassi gehrn dürfen und der Hund haette angeleint werden muessen und sie ist doch selbst schuld, weil die Woelfe am Dorfrand selbstverständlich rumlungern duerfen, das ist doch deiner Meinung nach klar.....

Dir ist da irgendwas klar, whatever, geschrieben habe ich das nur so überhaupt nicht...

"Schuld" wäre dann für mich vielleicht eher ein Bürgermeister, der seine Bürger da nicht ausreichend warnt und informiert. Wenn der Zuständige das wie woanders eindringlich getan hat (Stichwort: Wofsmanagement), dann war die Dame bestenfalls naiv. Gerade den Älteren traue ich tatsächlich durchaus zu, diese Gefahr einschätzen zu können. Ob der Haushund dort hätte angeleint sein müssen, weiß ich nicht, deshalb habe ich das auch gar nicht behauptet.

Dawn schrieb:Das Dorf und deren Buergerneister sehen das etwas anders.

Das können sie so halten, wenn sie möchten - wohin romantische Verklärung der Natur und/oder Ignoranz von Gefahren führen können, müssten sie im Umkehrschluss dann aber wohl oder übel akzeptieren.

Wie das übrigens mit allen Gefahren so ist: kann man ausblenden, dann ist man aber "selber schuld", wenn was passiert.

@Do-X

Jäger! ;) Der Förster kümmert sich um den Wald.

Übrigens gibt's hier bei uns in Nordsachsen so gut wie keine Fasane oder Feldhasen mehr. Bloß mal so am Rande.

Dawn schrieb:So ein dummer Mensch auch!

Absolut! Da hast du Recht.

Dawn schrieb:Sie kommt auch mit einem kleinen Toddler die Auffahrt hochgefahren , setzt das Kind auf die Garagenauffahrt und es laeuft Richtung Haus, sie holt die Einkaeufe aus dem Kofferraum..
Und das Kleinkind wird vom Kojoten gepackt, der in den Bueschen steckte und den niemand sehen konnte.

Das habe ich in dem Vid zwar nicht gesehen aber ja, das ist genauso dämlich, wie verantwortungslos. Ab welcher Minute kommt das denn?

Und nein, man muss nichts auf dem Kopf balancieren um einigermaßen umsichtig zu handeln. Wie machen es denn Leute die direkt an der Straße wohnen, setzen sie ihr Kind auch neben das Auto? Irgendwie müssen die ihr Zeug ja auch ins Haus bekommen.

Frau.N.Zimmer schrieb:Ab welcher Minute kommt das denn?

Das ist dort alles nicht zu sehen.

Beitrag von Dawn (Seite 531)

sooma schrieb:Das ist dort alles nicht zu sehen.

Danke. Dann KONNTE ich das auch nicht sehen.

@Dawn

Würdest du deine Geschichten auch belegen, oder soll man sie gleich ins Land der Fabel weisen?

Bezüglich des Videos mit dem Kojoten.....es wurde vorher von Freiwilligen und Animal Control Mitarbeitern gewarnt, sie sind durch die Community, um die Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass da ein Kojote ist, der durch die Nachbarschaft streift. Der Kojote wurde übrigens getötet.

sidnew schrieb:Das ist doch völlig unrealistisch. Ich glaube auch die Mähdrescher-Aussage nicht.
Ein Wolf flieht natürlich vor solchen Riesen-Geräten.

Hast Du dazu irgendwas handfestes?
Auf Youtube findest Du massenhaft Videos aus der Lüneburger Heide, wo Wölfe bei der Feldarbeit anwesend sind und nicht schon von weitem flüchten.
Wildtiere nehmen landwirtschaftliche Fahrzeuge anders wahr, da sie diese eben laufend um sich haben.
Ob Fasan, Reh, Fuchs etc all diese eher Fluchttiere flüchten nicht unbedingt vor einem Drescher oder Trecker.
Warum sollte ein Wolf das anders handhaben, er ist ein Raubtier und kein Fluchttier.
Der Wolf dürfte wie andere Tiere die Witterung aufnehmen, er jagt ja auch Mäuse, Störche werden vom Mähdrescher auch angezogen, die kommen und holen sich die aufgebrachten Mäuse.

Frau.N.Zimmer schrieb:dem Vid zwar nicht gesehen aber ja, das ist genauso dämlich, wie verantwortungslos. Ab welcher Minute kommt das denn?

Und nein,

Mein Fehler, das war als moegliches Beispiel gedacht, was eben genauso haette passieren koennen.
Zum Beispiel auch, dass jemand die Warnung vor dem Kojoten nicht mitbekommen hat.

Ich glaube, du siehst das zu einseitig, denn es koennen alle moeglichen Szenarien entstehen, bei dem man niemandem mehr einen Vorwurf machen kann.

In dem Vid spricht aber tatsächlich eine Frau, davon, dass sie sich ohne Stock und Speziallampe nicht mehr in den eigenen Garten traut. Das kann uns in den Wolfsgebieten auch bald passieren.

Wie auch immer- kein Mensch handelt immer und zu jeder Zeit perfekt ( obwohl kinderlose Menschen gern mal behaupten, immer und jederzeit alles richtig zu machen) und sehr oft wird mal Schuld zugewiesen, um sich selbst im hellen Licht der ewigen Fehlerlosigkeit zu sonnen.

Wenn hier jeder mal seine hochprivaten vergangenen Handlungen checkt, bin ich sicher, dass wir einen ellenlangen Krimi der Fehlschlaege zusammen bekommen wuerden .Aber wir werden es nie erfahren ;)

SomertonMan schrieb:Hab mich neulich mit nem Jäger unterhalten. Er meinte, dass es nicht mehr lange dauert, bis Wölfe durch die Städte schleichen. Die sitzen mittlerweile bei der Feldernte 5 Meter neben dem Drescher und putzen sich. Haben absolut keine Angst mehr

sidnew schrieb:Das ist doch völlig unrealistisch. Ich glaube auch die Mähdrescher-Aussage nicht.
Ein Wolf flieht natürlich vor solchen Riesen-Geräten

Wie schon andere user zum Ausdruck brachten, Wölfe gewöhnen sich mit der Zeit an zunächst "unheimliche" und angstmachende Dinge. Das sehe ich immer wieder auch bei Hunden.
Weshalb sollte dies nun bei Wölfen anders sein?

SomertonMan schrieb:Ich habe nicht gesagt, dass sie die Bediener angehen, sondern dass sie nicht mehr so scheu sind! Meine Güte. 🙄

sidnew schrieb:Du hast es aber impliziert

in meinen Augen hat er/sie das ganz und gar nicht impliziert, sondern lediglich die Sache, dass Wölfe offensichtlich nach und nach ihre Scheu verlieren und irgendwann dann auch durch Städte streifen könnten.
Füchse z.B. waren früher auch mehr oder weniger scheu und nun sehe ich sie des öfteren in meiner Wohngegend.

Denke mal, da Wölfe sehr lernfähig sind, werden sie beizeiten kapieren, dass vom Mensch kaum Gefahr ausgeht und dementsprechend ihre Scheu reduzieren.

Zu wünschen wäre, dass sie die Scheu jedoch auf Straßen beibehalten.
Jedes Tier, was durch Autos umkommt, tut mir leid.

Do-X schrieb:Bitte seht das Problem nicht bei den Tieren. Der Mensch ist das Problem.

Da hast du schon auch recht.
Aber Schuld hin oder her, der Wolf könnte dennoch irgendwann zu einer größeren Gefahr für den Menschen werden, wenn man die Population unkontrolliert anwachsen lassen würde, was hoffentlich nicht passieren wird.

SomertonMan schrieb:Jäger! ;) Der Förster kümmert sich um den Wald.

Schon klar. Hab mich verschrieben, jedoch sind beide Berufe der Natur gewidmet, insofern könnte auch ein Förster mit einem Wolf konfrontiert werden :)

Aber nichtsdestotrotz hab ich da gleich mal gegoogelt und wurde dahingehend fündig ...


https://www.jagdverband.de/zahlen-fakten/tiersteckbriefe/fasan-phasianus-colchicus

Der Wolf spielt da sicher nur eine untergeordnete Rolle.

Optimist schrieb:irgendwann zu einer größeren Gefahr für den Menschen werden, wenn man die Population unkontrolliert anwachsen lassen würde, was hoffentlich nicht passieren wird.

...
Der Mensch sieht sich durch ein Tier gefährdet, der Mensch darf sich uneingeschränkt vermehren, nimmt den Lebensraum der Tiere ein und nur weil die Tiere dadurch nicht mehr wissen, wo sie noch uneingeschränkt leben können, und in ihr ehemaliges Gebiet einkehren, das der Mensch ihnen genommen hat, maßt sich der Mensch an, über deren Leben und Tod zu entscheiden? Ich schäme mich für uns!

Do-X schrieb:Der Wolf spielt da sicher nur eine untergeordnete Rolle.

Den Wolf dürfte man bei der Fasanpopulation vernachlässigen,
gravierende Auswirkungen haben da die extrem gestiegene Anzahl an Füchsen, nach dem die Tollwut ausgerottet wurde und viele invasive Arten nach dem Mauerfall. Der Marderhund ist mittlerweile in ganz Deutschland vertreten und bei Waschbären kann man gar langsam von eine Seuche sprechen.
In Revieren mit guter Fallenarbeit, gibt es auch viele Fasane, in Revieren wo das vernachlässigt wird oder gar nicht stattfindet, verschwinden Bodenbrüter.

Do-X schrieb:über deren Leben und Tod zu entscheiden?

Der Wolf ist da zum Glück ganz anders, der tötet ja nicht, der spielt nur.

Röhrich schrieb:Revieren mit guter Fallenarbeit, gibt es auch viele Fasane, in Revieren wo das vernachlässigt wird oder gar nicht stattfindet, verschwinden Bodenbrüter.

Da sollte man allerdings auch verwilderte Hauskatzen und Freigänger Katzen mit aufzählen. Hauskatzen gefährden z.b. ja auch die Population der einheimischen Wildkatze durch Hybridisierung.

Do-X schrieb:Der Wolf spielt da sicher nur eine untergeordnete Rolle.

Ich glaube, was ich sehe. Und ich sehe keine Fasane und Feldhasen mehr, seit der Wolf hier ist. Ich hab nen Garten direkt an nem großen, weitem Feld. Auch Bekannte auf dem Dorf erzählen das. Vor 10 Jahren war hier die halbe Lokalseite voll in der Zeitung, wenn es eine Wolfssichtung gab. Mittlerweile interessiert das keinen Mensch mehr.

Do-X schrieb:Der Mensch sieht sich durch ein Tier gefährdet, der Mensch darf sich uneingeschränkt vermehren, nimmt den Lebensraum der Tiere ein und nur weil die Tiere dadurch nicht mehr wissen, wo sie noch uneingeschränkt leben können, und in ihr ehemaliges Gebiet einkehren, das der Mensch ihnen genommen hat, maßt sich der Mensch an, über deren Leben und Tod zu entscheiden?

Deine Gedanken kann ich voll und ganz nachvollziehen. Und auch ich sehe den Menschen - im Allgemeinen - im Hinblick wie er mit der Natur und Umwelt umgeht wie eine "Raubsau" - drastisch ausgedrückt als das "größte Raubtier auf Erden".

Und auch ich sehe den Menschen - im Allgemeinen

hier schrieb ich ganz bewusst "im Allgemeinen", denn es sind nicht alle Menschen so.
Und dass es zu dicht besiedelte Gebiete gibt und der Mensch sich immer mehr ausbreitet, dafür können die einzelnen Menschen, worunter auch viele naturbewusste Menschen sind, rein gar nichts, weil das der Politik und dem (kapitalistischen) System geschuldet ist ("höher, schneller, weiter").

Das gefällt mir ja auch alles nicht. Nun kann es doch nicht die Lösung sein, dass man dann irgendwann - so als Ausgleich und Wiedergutmachung - dafür ist, dem Wolf die menschlichen Siedlungen zu überlassen, oder siehst du das echt so?
Und nebenbei, mir würde jeder abgeschossene Wolf leid tun, ich mag nämlich Wölfe auch.
Mir wäre es lieber, man fänd andere Methoden, z.B. Vergrämung usw.

SomertonMan schrieb:Ich glaube, was ich sehe.

Okay.

Das Thema hat jedoch der Mensch (ja, @Optimist, nicht alle) verursacht. Das Tier kämpft auch nur ums nackte Überleben.

Do-X schrieb:Das Tier kämpft auch nur ums nackte Überleben.

Das bestreite ich ja nicht.
Aber wenn er z.B in Ländern geblieben wäre, wo es riesengroße zusammenhängende Wälder gibt, dann hätte er und auch der Mensch jetzt weniger Probleme.
Und dass der Mensch sich sehr ausgebreitet hat, ist ja nun leider nicht mehr rückgängig zu machen oder hättest du für dieses Problem einen Lösungsvorschlag? (vielleicht das was China mal machte? 😉 - nein, Spaß).

Wie genau stellst du dir das Zusammenleben mit dem Wolf - nahe bei Ortschaften oder (je nach Population) später möglicherweise auch innerhalb von Ortschaften genau vor?
Vorausgesetzt, die Population würde nicht reguliert werden, wofür du ja bist, wenn ich das richtig verstehe?
Also wie gesagt, wie soll dieses Zusammenleben in der Praxis dMn funktionieren ohne dass eine der beiden Seiten zu sehr darunter leidet?